Sie verbrachten alle eine ruhige Nacht unter den Bäumen, auch Oki schlief unten. Kyras bekam eine der Früchte von Oki. Sie war klein und hatte eine harte Schale. Er könne sie über einem Feuer braten, bis die Schale aufbrach und dann essen oder sie so lange kochen, bis sie matschig wird und den Sud trinken.
Am nächsten Morgen bekamen alle noch ein ordentliches Frühstück und Oki beschrieb ihnen, wie sie zum Nebelschloss kommen würden. Das Lang rund um das Schloss war offen und die weite Ebene lag oft im Nebel, so war das Schloss zu seinem Namen gekommen. Aber es gab eine Anhöhe und nur aus dieser Richtung konnten die Abenteurer sich einigermaßen ungesehen nähern.
Und so ritten sie los, folgen dem beschriebenen weg durch ein weites, leicht hügeliges aber karges Land. Einzelne Büsche und der ein oder andere kleine Baum wuchsen hier, aber sonst breitete sich nur ein weites Land vor ihren Augen aus. Auch Siedlungen entdeckten Sie keine. Aber viele Tiere, Vögel, Kleintiere und das ein oder andere kleine Raubtier. Kurz nach der Mittagsstunde erreichten sie dann schließlich die beschriebene Anhöhe.
Tatsächlich kamen sie aus der einzigen Richtung, die ihnen eine gewisse Deckung bot. Dennoch stiegen sie ab und schlichen ein Stück weiter, bis sie das Schloss sehen konnten.
Und dort lag dann ein Gebäude vor ihren Augen, ein beeindruckendes Gebäude, groß, aber nicht protzig, filigran, aber nicht verspielt, sachlich, aber nicht kantig. Es war schön, aber auch dieses Gebäude sah ein wenig heruntergekommen aus. Eigentlich sah es weniger heruntergekommen aus, als die Gruppe erwartet hatte, nachdem Oki sagte, dass es lange nicht mehr genutzt und gepflegt worden war. Aber daran verschwendeten sie erst einmal keinen Gedanken. Umgeben war es von einer Mauer, die zwar nicht sehr hoch war, aber trotzdem überwunden werden musste. Zwischen der Mauer und dem schloss lag ein Park, der sehr verwildert war.
Das Gebäude lag wie angekündigt in einem leichten Nebelsee, die Sonne hatte es noch nicht geschafft, den Nebel aufzulösen. Der Nebel ließ sie nicht alles erkennen, aber genug, um einen Eindruck zu bekommen. Sie sahen mindestens 3 Hunde, große Hunde, die im Park frei herum liefen. Sie sahen ein großes zweiflügeliges Tor, das aber verschlossen war und mindestens zwei kleine Pforten an den Seiten, eine links und eine rechts hinten. Und sie sahen auch Männer, die hin und wieder eine Runde im Park drehten. Sie ließen sich dabei aber Zeit und schienen nicht sehr aufmerksam zu sein. Aber die Gruppe konnte sehen, dass die Männer sich an mehreren Stellen einen Weg durch das Dickicht geschlagen haben mussten, um einen Weg frei zu bekommen.
Und Kyras entdeckte noch etwas. Im Park entdeckte er Wiesenhäher, mittelgroße Vögel, von denen er wusste, dass sie bei Störungen laut Alarm schlugen. Die Wachmänner mieden die Bäume, in denen die Vögel saßen, sie wussten wohl, welchen Lärm sie sonst zu erwarten hätten und auch die Hunde taten es ihnen gleich.