Nachdem die Gruppe ihr weiteres Vorgehen besprochen hat, teilen sich die Gefährten auf und gehen vorerst getrennter Wege: Damian schiebt Aravashnial sanft aus der Tür und macht sich auf den Weg zum Librarium der gebrochenen Schwarzschwinge, Baldark sucht sich eine Handvoll Soldaten der Adlerwacht zusammen und bricht auf um die Straßen zu patrouillieren, währen sich Otham achselzuckend Razgrim anschließt und sich mit diesem auf den Weg nach Tiefenheim macht um mit Lann zu sprechen.
Damian und Aravashnial brauchen etwas mehr als eine halbe Stunde bis sie zu den Ruinen der Schwarzschwingenbibliothek kommen.
Aravashnial seufzt als die beiden durch das Portal des Nebengebäudes treten indem die Gruppe noch vor wenigen Tagen gegen die falschen Kreuzfahrer gekämpft hat. Der Innneraum des Bauwerks ist aufgeräumt worden, die Regale wieder aufgerichtet und die Bücher einsortiert worden. Ein genauer Betrachter entdeckt jedoch noch die dunklen Blutflecken unter den Rändern der großzügig ausgelegten Teppichläufer und ein gewisser Rauchgeruch liegt nach wie vor in der Luft.
"Das ist wohl alles was übrig geblieben ist, Damian. Ein kümmerlicher Rest einer einst großen Sammlung.
Aber sagt mir, was gedenkt ihr zu finden? Pläne von Drezen? Ich bezweifle das wir Derartiges je archiviert haben. Dieser Ort diente einst als Archiv für planare Ereignisse, interdimensionale Zwischenfälle, Demi-Ebenen und Einsprengsel, Kartographien unmöglicher Kammern und endloser Wege.
Eine Zwergenzitadelle erscheint mir da etwas... mundan."Aravashnial spuckt das letzte Wort förmlich aus. Die in der Schwarzschwingenbibliothek arbeitenden Bibliothekare, allen voran Jekob haben sich beim Eintreten um Damian und seinen elfischen Begleiter versammelt und lauschen pflichtbewusst den Ausführungen ihres letzten Meisters.
Baldark und ein halbes Dutzend Soldaten der Adlerwacht durchkämmen derweil einen Teil der Stadt nahe des Kranplatzes. Die ärmeren Viertel Kenabres wurden beim Ansturm durch die Dämonen fast völlig vernichtet und genau hier, in den immer noch qualmenden Ruinen haben sich die letzten Kultisten und niederen Dämonen verschanzt.
Nachdem Baldark zwei Dretches aus der Ferne mit todbringenden Pfeilen gespickt hat, trifft der Zwerg an einer Weggabelung auf etwa zwei Dutzend Ritter.
Zwei bekannte Gesicht befinden sich unter den Bewaffneten und als Baldark sich nähert treten Cedric und Rahel nach vorn um den Zwerg respektvoll zu grüßen.
"Meister Baldark, eure Anwesenheit ehrt uns! Was führt euch in diesen Teil der Stadt?", fragt Rahel mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Helft ihr dabei die Dämonen zu jagen?"Cedric stößt Rahel in die Seite und verbeugt sich rasch vor Baldark.
"Sei nicht albern, Rahel, Meister Baldark hat sicherlich besseres zu tun als ein paar niedere Dämonen zu verscheuchen. Er ist immerhin ein gefeierter Kriegsheld!
Gibt es irgendetwas bei dem wir euch behilflich sein können, Sir? Euer Wort ist uns Befehl."
Otham und Razgrim haben bereits unterwegs den einen oder anderen Vertreter des Mischvolks angetroffen und als sie endlich am mittlerweile freigelegten Eingang in die Gewölbe unter Kenabres angekommen sind, werden sie bereits erwartet.
Lann und ein Gefolge aus Soldaten warten am oberen Ende einer behelfsmäßigen Treppe die in die Tiefe führt.
Der Mischvolkmann sieht wirkt müde, offensichtlich hat er die letzten Tage nur wenig geschlafen.
"Willkommen, Freunde. Die Schlacht ist gewonnen und wir haben gesiegt. Doch der Euphorie über den Sieg folgt das Zählen der Toten und die Ungewissheit der Zukunft, also verzeiht wenn ich eure Rückkehr nach Tiefenheim nicht mit dem Fest feiern kann das euch eigentlich gebührt. Wisset jedoch das wir tief in eurer Schuld stehen und das mein Volk diese Schuld nie vergessen wird."Die übrigen Männer und Frauen um Lann senken ergeben das Haupt und klopfen sich mit der Rechten dreimal auf die Brust, eine Geste die in ihrer vielfachen Ausführung klingt wie das Schlagen von Trommeln.
"Folgt mit bitte, wir haben ein paar Dinge zu besprechen."