DER ALTE GLAUBEDas Pantheon der Alten Götter stammt von den primitiven Gottheiten, die von den frühen Menschen erschaffen wurden, um die gewalttätige und gefährliche Welt, in der sie lebten, zu erklären. Diese Götter werden, zusammen mit vielen Naturgeistern, von Anhängern des Alten Glaubens angebetet und verehrt, auch wenn ihre Riten auf die Blutopfer verzichten, die in den frühesten Tagen üblich waren. Anhänger des Alten Glaubens gehen davon aus, dass die Götter in der Welt leben. Ihre Mythen beschreiben das Zusammentreffen von Helden mit diesen Wesen in tiefen Wäldern, Höhlen oder Ruinen und sogar in anderen Sphären wie der Hölle oder der Unterwelt. Falls die Götter noch immer in der Welt sind, zeigen sie sich in diesen Tagen nur selten den Sterblichen. Anhänger des Alten Glaubens benutzen verschiedene Symbole, um ihre religiöse Zugehörigkeit auszudrücken. Am gebräuchlichsten sind Eichenblätter, Eckern, Getreidegarben, das Gesicht des Grünen Mannes und Steinkreise.
DER GEHÖRNTE KÖNIG (Anzeigen)Der Gehörnte König, auch als Tierfürst, Hirschprinz und Wilder Mann des Waldes bekannt, wacht über die Tiere. Jäger, Fährtenleser und Entdecker bringen ihm oft Opfer dar. Manche behaupten, ihn durch den Wald streifen gesehen zu haben, ein Riese von einem Mann, auf dessen Haupt ein Geweih wächst, mit Augen, die grünlich leuchten, und mit dem Unterkörper eines Hirschs. Das Symbol des Gehörnten Königs ist ein Geweih.
GEVATTER TOD (Anzeigen)Als ältester der menschlichen Götter verkörpert Gevatter Tod Endlichkeit, Beendigung, Sterblichkeit und Furcht. Gevatter Tod herrscht über die Unterwelt und kommt jede Nacht auf einem weißen Ross hervor, um die Seelen der Verstorbenen zu ernten.
Sein Symbol ist die Sense und der Totenschädel.
GROßVATER FROST (Anzeigen)Großvater Frost, der Bruder von Gevatter Tod, lebt im tiefen Süden in den Ländern aus Schnee und Eis, wo ihn die Sommerkönigin in Ketten geschlagen hat. Im Winter verlässt sie ihn und zieht in den Norden, wodurch er seine Fesseln abstreifen und ihr Königreich erobern kann. Ihre Abwesenheit ist jedoch nie von langer Dauer. Wenn die Königin zurückkehrt, treiben ihre Schönheit und Magie den Winter zurück in den Süden, wo sein Gefängnis aus Eis und Hass liegt. Das Symbol von Großvater Frost ist das Gesicht eines alten Mannes mit blauer Haut und einem dichten, weißen Bart.
DIE MONDMAID (Anzeigen)Die Mondmaid schreitet über das Himmelsgewölbe der Welt, weit entfernt von den
Angelegenheiten der Sterblichen, eine Dame der Geheimnisse, der Magie und der verborgenen Pfade. Man erkennt sie an ihrem Symbol, der Mondsichel.
DIE SOMMERKÖNIGIN (Anzeigen)Die Sommerkönigin, die von manchen auch für die Königin der Feen gehalten wird, ist die Verkörperung von Liebe und Romantik, Leidenschaft, Kreativität und Freude. Sie wird als beeindruckende Frau von unübertroffener Schönheit dargestellt, mit rotbraunem Haar und gekleidet in ein Gewand aus Blumen. Sie ist ein freier Geist und bleibt nie lange an einem Ort, reist immer nach Norden und wieder zurück. Ihr Symbol ist die Sonne.
DIE TOLLHEIT (Anzeigen)Die zweigesichtige Tollheit ist die wechselhafteste der Götter. In einem Aspekt steht sie für ungebremste Freude, Ausgelassenheit, Trunkenheit und sexuelles Vergnügen. Im anderen, dunkleren Aspekt ist sie Zorn, Wahnsinn und ungezügelte Lust. Diejenigen, welche „… die Hand der Tollheit auf sich haben…“ werden, als geisteskrank angesehen. Ihr Symbol ist ein Stab, gekrönt mit Kiefernzapfen, umwickelt von vollen Reben und sattem Blattwerk.
DER SEHER (Anzeigen)Der Seher ist ein mysteriöser Gott, der oft mit Geheimnissen, Prophezeiungen und Weisheit in Verbindung gebracht wird. Menschen opfern dem Seher, um Rat oder Erkenntnis zu erhalten, um Trost in schweren Zeiten zu finden, oder für die nötige Weisheit, um ihre Probleme zu überwinden. Sein Symbol ist die einäugige Eule.
DIE WELTENMUTTER (Anzeigen)Als Quelle allen Lebens in der Welt wird die Weltenmutter als wichtigste Figur des Alten Glaubens von allen verehrt. Sie wird für eine sanfte Geburt angerufen, für eine gute Ernte und um Krankheit abzuhalten. Ihr Zeichen ist eine hochschwangere, lächelnde Frau.
DER NEUE GOTT Die Kirche des Neuen Gottes ist zur mächtigsten Religion des Imperiums geworden. Alles begann mit einer Frau namens Astrid, die im späten zweiten Jahrhundert n. G. geboren wurde. Sie war Philosophin, Theologin und Priesterin in einem der geheimnisvollen Kulte des Imperiums und stellte die Vier Wahrheiten auf, die zu den zentralen Lehren des Glaubens geworden sind.
• Die Seele des Sterblichen währt ewig. Der Tod ist ein Tor ins nächste Leben.
• Grausamkeit, Selbstbezogenheit und Gier beflecken die Seele und verdammen sie zu den Qualen der Hölle. Um den Schrecken des Nachlebens zu entgehen, sollen Sterbliche ein gutes Leben führen und in allen Dingen gütig und rechtschaffen sein.
• Das Göttliche ist auf die Sterblichen angewiesen, nicht umgekehrt.
• Alles, was den Übertritt der Seele verhindert, ist ein Frevel. Untote, Geister, die aus der Unterwelt entflohen, Versuche, das sterbliche Leben mit Magie zu verlängern, und ähnliches lenken das hasserfüllte Auge des Dämonenfürsten auf die Seele.
Astrid verschwand im dritten Jahrhundert, nach vielen Jahren der Verfolgung. Die Legenden behaupten, dass sie ins Paradies aufgefahren sei. Manche glauben, dass sie dadurch zu einem Gott geworden ist, aber viele glauben auch, dass sie immer schon ein Gott in menschlicher Gestalt war. Feinde der Kirche behaupten allerdings, dass sie nie aufgefahren ist, sondern stattdessen mit Messern erstochen wurde. Anschließend sei ihr Leichnam von wilden Hunden zerfleischt worden. Deshalb kann man überall im Imperium die Knochen wilder Hunde erwerben. Die Gläubigen tragen sie als Zeichen ihrer Verehrung und um den Segen des Neuen Gottes zu erlangen. Man unterscheidet zwischen Astrid selbst und dem Neuen Gott, aber das gemeine Volk hat die Prophetin in einen göttlichen Status erhoben. Die Führer der Kirche schlichten diesen Irrglauben dadurch, dass sie Astrid als einen weiteren Aspekt der übergeordneten Gottheit erklären. Das Symbol des Neuen Gottes ist ein Kreis, der üblicherweise eine Schlange oder einen Drachen darstellt, der oder die den eigenen Schwanz frisst. Die Prophetin Astrid selbst wird als Frau in Roben dargestellt, mit Messern in ihrem Leib.
HEXEREIHexerei gibt es, seit die Menschen das erste Mal aus ihren Höhlen gekrochen sind. Es ist eine Religion voller alter Magie, deren Anhänger sich nicht nur dem Herrn und der Herrin, den beiden Gottheiten dieser Religion, verschreiben, sondern auch den Bräuchen, die durch die Zeitalter hindurch weitergegeben wurden. Schüler der Hexerei nutzen ihre Kräfte meistens, um anderen zu helfen, sie zu leiten und zu beschützen. Hexen sind am häufigsten in ländlichen Gegenden und überall dort anzutreffen, wo die Kirche des Neuen Gottes noch nicht Fuß gefasst hat.
DIE FEENKÖNIGINTitania die Feenkönigin (manchen auch als Sommerkönigin bekannt) ist zwar keine Gottheit, wird aber von manchen Menschen und vielen Elfen als solche verehrt. Sie wacht über die Verborgenen Königreiche und das Feenvolk, das in ihren Reichen lebt. Sie herrscht von einem großen Palast im Herzen Alfheims aus. Seit ihr Gefährte und Gemahl, Oberon der Elfenkönig und Nachtigallenfürst, durch die Hand des Trollkönigs in der Zeit vor dem Aufstieg der Menschheit getötet wurde, verweilt sie dort. Auch wenn nur wenige sie gesehen haben, so behaupten ihre Zofen, die für sie sprechen und ihr zu Diensten sind, dass sie im Mondlicht durch die Gärten wandelt, auf der ständigen Suche nach ihrer verlorenen Liebe zwischen den Schatten, die sich manchmal an den stillen Orten ihres Reiches sammeln.
GERINGE GÖTTERGeringe Götter sind all die anderen Gottheiten und Mächte, die in und um das Imperium verehrt werden und die sich durch kleine, vereinzelte Glaubensgemeinschaften auszeichnen. Neue Glaubensrichtungen entstehen ständig, oftmals auf der Basis der Lehren eines geifernden Wahnsinnigen oder eines Scharlatans, der aus seinen fehlgeleiteten Anhängern seinen Lebensunterhalt herauspressen will. Manchmal beinhalten die Predigten jedoch auch Wahrheit, und durch die Gebete an geheimnisvolle Wesen wird echte Macht verliehen.