Lebensweg (Anzeigen)
Kiran ist als Einzelkind in einem weitläufigen Gutshof in der Nähe von Nyugarajah aufgewachsen. Seine Eltern verdingten sich den Lebensunterhalt mit der Zucht von Reitpferden und Lasttieren, wie Elefanten und Wasserbüffeln. Eine weitere Einkommensquelle stellte der Verkauf von Tierfellen sowie Fleisch von erlegtem Wild aus dem angrenzenden Dschungel dar. Bereits im frühen Kindesalter musste Kiran mit anpacken und die Tiere auf dem Gutshof versorgen. So war es nicht verwunderlich, dass er zu den dort ansässigen Tieren zumeist ein innigeres Verhältnis pflegte, als zu seinen gleichaltrigen Artgenossen. Schon sehr früh wurde seinen Eltern klar, dass er eine Art Gabe hatte, die es ihm ermöglichte, eine Art Verbindung zu den Tieren aufzubauen und so kam es, dass bald die Nachricht die Runde machte, dass man auf dem Landgut Arun die am besten ausgebildeten Reit- und Nutztiere des ganzen Umkreises kaufen konnte.
Doch reichte es dem kleinen Kiran nicht, sich nur mit den Tieren des Hofes zu beschäftigen. So stahl er sich in fast jeder freien Minute davon, um die Randgebiete des angrenzenden Dschungels zu erkunden. Er war ein Kind des Waldes und der Natur und so wurde er auch zumeist von den Städtern argwöhnisch begutachtet, wenn er diese mal wieder dreckverschmiert und mit verlumpten Klamotten in Empfang nahm, um ihnen die zu verkaufenden Tiere darzubieten.
Im Alter von 17 Jahren wurde Kiran von seinem Vater in die Stadt geschickt, wo er bei einem dort ansässigen Heiler und Gelehrten eine Ausbildung machen sollte. Dieser 'Maharishi' war auch schon der Lehrer seines Vaters gewesen und legte neben der eher praxisorientierten Ausbildung auch viel Wert auf Verhalten und Disziplin. So lebte Kiran etliche Monate im Zentrum der Stadt und gewöhnte sich langsam aber sicher an das dortige Leben. Er lernte nicht nur die Heilkunst kennen, sondern auch den Umgang mit anderen Menschen von höherem Stand. Sein Maharishi legte viel Wert darauf, dass sich Kiran anständig kleidete und die Gepflogenheiten des höheren Standes verinnerlichte. Viele Stunden musste er damit aufwenden, sowohl Bhangari in Wort und Schrift, als auch die Sprache des angrenzenden Nachbarlands Taikang zu erlernen. Die Zeit flog dahin und seine Freizeit war rar gesäht. Die wenigen freien Stunden verbrachte er zumeist damit, in den Gassen der Stadt herumzuschlendern, gerne auch mit der Enkelin seines Lehres, die als Waise bei Ihrem Großvater lebte und somit auch unter dem gleichen Dach wie Kiran. Es entwickelte sich mit der Zeit eine tiefe Freundschaft zwischen Kiran und Mira, die letztendlich in einer innigen Liebesbeziehung mündete. Auch wenn sein Maharishi zu Beginn alles andere als begeistert über diese Enwicklung war, gab er den beiden doch schlussendlich seinen Segen.
Immer wieder nahm Kiran seine Geliebte an den freien Tagen mit auf den Gutshof seiner Eltern und verbrachte die Zeit gemeinsam mit Ihr in der Natur und unter freiem Himmel. Dies waren für ihn die schönsten Tage in seinem jungen Leben und die beiden waren fest entschlossen, nach Kirans Ausbildung auf dem Gutshof eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Als dann eines Tages die schreckliche Nachricht über den Tod seines Vaters zu Ihm getragen wurde, mussten seine Pläne noch viel schneller als gedacht in die Tat umgesetzt werden. Er beendete seine Ausbildung vorzeitig und verschob seinen Wohnsitz zusammen mit Mira nach draußen aufs Land, um den Hof seines Vaters zu übernehmen und sich dort um alle anfallenden Aufgaben zu kümmern. Kiran und Mira versorgten gemeinsam die Tiere und kümmerten sich ebenfalls um Kirans Mutter, die nach dem Tod Ihres Mannes in eine tiefes Loch gefallen war und nie wieder die gleiche lebenslustige Frau wurde, die Kiran kennenlernen durfte.
Die Jahre gingen ins Land, der Hof florierte, zwei wundervolle Kinder wurden geboren und der Ruf der hervorragenden Reit- und Nutztiere wurde in weit entfernte Regionen getragen. Eines Tages kam eine Delegation des Hauses Kuma, dem Herschergeschlecht von Laksha, auf den Hof, um die dortigen Reittiere zu begutachten und nach nur wenigen Stunden wurde der für Kira bislang größte Auftrag besiegelt. Als die Delegation des Hauses Kumar, unter der Führung des einzigen Thronsfolgers Prinz Ashraf, zum abgesprochene Tag denn erneut den Hof aufsuchte, um die ausgehandelten Tiere abzuholen, bot der Prinz plötzlich nur noch einen Bruchteil der vereinbarten Summe und beharrte darauf, dass dies so seine Richtigkeit hätte. Wütend lehnte Kiran ab und verwies die Besucher höflich aber bestimmt seines Hofes - etwas dass sich nur Tage später als schwerwiegender Fehler erweisen sollte.
Als Kiran an einem späten Nachmittag von seinem Jagdausflug zurück zu seinem Hof ritt, konnte er, noch bevor die ersten Ställe in Sicht waren, den Duft von verbrannter Erde wahrnehmen. Er spornte sein Pferd zu Höchstleistung an und ritt wie ein Besessener. Die Befürchtungen, die durch seinen Kopf geisterten, manifestierten sich zu einem einzigen Albtraum: Sämtliche Ställe standen in Flammen und das Wohnhaus war bereits zur Gänze ausgebrannt. Der Prinz war mit einer Handvoll berittener und gerüsteter Soldaten zurückgekommen und stand mit blutverschmiertem Schwert über der Leiche seiner geliebten Mira. Als Kiran daneben dann auch noch die leblosen Körper seiner Kinder und Mutter eblickte, übernahm unbändiger Hass sein Handeln. Er zog seinen Langbogen, legte einen Pfeil auf und schickte diesen mit einem unmenschlichen Schrei aus Trauer und Wut auf den Weg. Die Spitze durchbohrte den Hals des Prinzen und noch ehe diesem richtig bewusst wurde, wie Ihm geschah, kippte er sterbend vornüber in den Dreck. Die gerüsteten Kämpfer zögerten keine Sekunde und und ritten auf direktem Wege auf Kiran zu, um ihren Herrn zu rächen.
Sein gesamtes Leben war Kiran in den nur wenigen Stunden seiner Abwesenheit genommen worden - dennoch musste er überleben, um seiner Familie eine anständige Bestattung angedeihen zu lassen und für sie beten zu können. So entbrannte eine wilde Verfolgungsjagd und Kiran sah seine einzige Überlebenschance darin, tief in den Dschungel vorzudringen. Irgendwann musste er sein Pferd zurücklassen, da die Vegetation immer dichter und unwegsamer wurde. Er wusste, dass die Menschen den Dschungel fürchteten und dies seine beste Chance war - und tatsächlich ließen die Kampfgefährten des Prinzen irgendwann von Ihm ab und kehrten wieder um.
Tage später kehrte Kiran in einem günstigen Augenblick zurück zu den verbrannten Überresten seines Hofs. Die Leichen lagen noch immer an Ort und Stelle und so machte er sich daran, die Gräber auszuheben, um seine Familie bestatten zu können. Mit ihrem Tod war auch etwas in Ihm selbst gestorben, das konnte er spüren. Nichts hielt ihn nun mehr in Laksha.
So kam es, dass sein Weg ihn gen Westen und schließlich in den Süden führte...
Beschreibung (Anzeigen)
Kiran misst eine Körpergröße von ca. 1,80 Meter und ist dabei von normaler, recht unscheinbarer Statur. Für sein Volk eher ungewöhnlich, kleidet er sich zumeist in Lederrüstung und ist mit etlichen Tierfellen behangen. Seine Haare sind dunkelbraun und eher ungleichmäßig kurz geschnitten. Sein Gesicht wird zu Teilen von einem dichten Vollbart verdeckt. Trotz der eher unzivilisierten Erscheinung, besitzt Kiran eine seltsam interessante und zugleich charismatische Ausstrahlung. Womöglich liegt dies an seinen großen dunklen Augen, mit denen er selten den direkten Augenkontakt scheut. Vielleicht auch an seinem restlichen Auftreten, das meist selbstsicher und zielorientiert wirkt. Seine recht dunkle und sonore Stimme klingt zumeist ruhig und unaufgebracht.
An seinem Gürtel trägt Kiran ein einfaches leicht gebogenes Jagdmesser. Auf dem Rücken trägt er einen mit Schnitzereien verzierten Langbogen und einen Lederköcher mit einer beachtlichen Menge an Pfeilen. An der rechten Seite seines Gürtels hängt eine zusammengerollte Lederpeitsche.