Still reitet Boldran durch die kleine Siedlung der Halblinge. Sturm schüttelt immer wieder seinen massigen Kopf und stellt aufgeregt die Ohren auf. Das Pferd spürt die Anspannung seines Reiters.
Boldran lässt seinen Blick durch die Gegend schweifen, sein Herz ist ihm schwer. Die Umgebung erinnert ihn an seine Heimat, an sein altes Leben und seine Tätigkeit als Bauer. Es war ein einfaches Leben, mit klar vorgezeichneten Wegen. Die Abläufe wiederholten sich Jahr für Jahr, bargen wenig Überraschungen und gaben relative Sicherheit.
Boldran vermisste dieses Leben schmerzlich. Jetzt war alles so anders, die Leute verliessen sich auf ihn, fragten ihn um Rat, hörten auf seinen Urteilsspruch.
Er richtet sich etwas im Sattel auf um die Gegend besser überblicken zu können. Sein Grinsen war seltsam verzerrt. Sollten sie je erfahren, daß Boldran nicht einmal lesen und schreiben konnte und er sich in Gegenwart der Leute immer unwohl fühlte, wer würde dann noch auf ihn vertrauen.
Jetzt mußte er diesen braven Leuten in den Good Hills helfen, er hatte sein Wort gegeben, er hatte es Heironeous gegeben. Und Boldran gab sein Wort niemanden leichtfertig, weder Mensch noch Gott.
Unterwegs steigt Boldran immer wieder von Sturm ab, um mit einigen der Leuten zu sprechen, hier und da hilft er einem Bauern mit einer schweren Last.
"Westlich von hier müssen die Überfälle ihren Ausgangspunkt haben," murmelt er am Ende eines langen Tages im Sattel vor sich hin. "Ich werde mich mit den anderen besprechen und vorschlagen, am morgigen Tag gen Westen aufzubrechen. Komm Sturm, heim, Abendessen."
Damit wendet Boldran und reitet langsam zum Eichenzapfen zurück.