Die Suche am Strand entpuppt sich als unergiebig. Nur wenig neues Treibgut hat seinen Weg bis zum Strand geschafft - darunter nichts von Belang oder Nützlichkeit.
Nach Yalenas Rückkehr bastelt ihr Kiran aus langen Gräsern unweit des Waldrandes einen simplen, aber für den Moment brauchbaren provisorischen Schuh und die Khoranerin ist durchaus verblüfft, was sich mit Naturmitteln alles 'zaubern' lässt. Nachdem sie dann das Feuer gelöscht und alles für ihren Weg vorbereitet haben, geht es endlich los. Sie beschließen, die Küstenlinie möglichst nah zu ihrer Rechten zu halten, um sich auf diese Weise zurechtzufinden. Auch wenn die Klippen im Westen besonders hoch und steil aufragen, ziehen sich an vielen Stellen noch weitere um die gesamte Insel und wenn das Gelände zu steil und unwegsam wird, weichen sie sie tiefer ins Landesinnere aus, um sich nach Möglichkeit dann später wieder Richtung Küste zu orientieren.
Der Marsch selbst entpuppt sich als langwierig und bisweilen kräftezehrend, allerdings begegnen sie abseits der tropischen Flora zunächst keinerlei lebensbedrohlichen Gefahren. Kiran warnt sie vor allzu farbenfrohen und verlockend duftenden Pflanzen und ermahnt sie, besonders knallige Kleintiere auf keinen Fall zu berühren - einige kleine und harmlos wirkende Frösche kommen hier in Frage. Er erklärt ihnen, dass Tiere bunte Farben oft als Warnsignal verwenden, um potentiellen Raubtieren mitzuteilen: 'Fress mich nicht, denn ich bin giftig!'. Die Gruppe begegnet auch einigen Schlangen sowie einmal einer ganzen Armee unzähliger Ameisen, die ihren Weg kreuzen, doch nichts stellt sich ihnen aggressiv entgegen, so dass sie diese potenziellen Probleme dank Kirans Weitsicht und Aufmerksamkeit sicher umgehen können. Unterwegs sammeln sie Regenwasser aus großen, konkav geformten Blättern oder notfalls weiteren Tümpeln in der weichen Erde, die vielerorts unter ihren schweren Schritten schmatzt und das Gehen erschwert.
Tag 1: An ihrem ersten Tag begegnen ihnen - zum Guten wie Schlechten - keine größeren Tiere, so dass sich ihre Nahrung auf einige unbekannte Früchte reduziert, die Kiran für essbar erklärt. Ihr Nachtlager wird provisorisch aus dem Blattwerk exotischer Bäume errichtet und ein kleines Nachtfeuer soll neugierige Raubtiere sowie problematisches Ungeziefer fernhalten - dies hilft leider nicht gegen die immer wieder auftauchenden Stechmücken, die sie unbezwingbar piesacken. Kiran erklärt, dass manche Duftstoffe diese Biester vertreiben können. Er hat weder die Mittel noch Kenntnisse, etwas Derartiges herzustellen, ist jedoch davon überzeugt, dass sich die Eingeborenen derlei Hilfsmittel bedienen.
Tag 2: Genau wie an ihrem ersten Tag, stößt die Gruppe auf keinerlei Pfade oder Spuren der Djaka, dafür werden sie allerdings durch unwegsames Gelände weiter ins Landesinnere gezwungen und treffen dort unverhofft auf einen großen Laufvogel. Das Tier ist etwa mannshoch und steht auf zwei kräftigen Beinen, hat schwarzes Gefieder, jedoch einen knallig blauen Hals, an dem ein sinnlos wirkender roter Hautsack schlackert. Kopf und Schnabel sind klein, doch ein ausgeprägter Knochenauswuchs steht nach oben hin ab und erinnert leicht an die Finne eines Hais. Kiran mahnt die anderen - besonders Einar - zurückzubleiben und pirscht sich näher heran. Mit einem gut platzierten Schuss kann er das Tier sofort erlegen, so dass sich alle - besonders die inzwischen leicht ausgehungerte Anisha - einer üppigen Fleischmahlzeit erfreuen können. Das Rupfen und Zubereiten des Vogels verschlingt einen Großteil des Tages, so dass sie weniger Strecke zurücklegen als erhofft, doch die Beute macht diesen Rückschlag mehr als wett und sorgt nicht nur dafür, dass sich alle richtig satt essen können, sondern dürfte sie auch den kommenden Tag ausreichend versorgen.
Tag 3: Kiran stößt erstmals auf Spuren, die er Menschen zuordnen würde und mahnt alle zu besonderer Umsicht. Der Tag ist drückend schwül, doch das allgemeine Unwohlsein wird zusätzlich durch eine gewisse Anspannung verstärkt. Die bisher unentwegte Kakophonie des Dschungels setzt manchmal beinahe komplett aus, so als würde der Wald lauschen und sie beobachten. Sie rasten mittags und verzehren die Reste des erlegten Vogels. Als sie später weiterziehen, geht es für eins, zwei Stunden normal weiter, doch plötzlich hebt Kiran die Hand und hält an, um zu lauschen. Er glaubt, irgendetwas im Unterholz gesehen zu haben...