Von der Treppe aus führte der Gang noch ein paar Schritte geradeaus, um dann einen leichten Linksknick zu machen. Direkt links der Treppe war die Wand durchbrochen und gab den Blick auf einen weiteren, einstmals wohl geheimen Gang frei. Überall lagen noch die einst in die Wand verbauten Ziegeltrümmer herum, es sah nicht so aus, als habe sich jemand die Mühe gemacht, diese wegzuräumen.
Die Stimmen waren auch hier nur dumpf, wenn auch näher zu hören, schienen aber eher aus dem Gang zur Linken zu kommen.
Spoiler (Anzeigen)(http://img293.imageshack.us/img293/9051/cellar1zc0.png) (http://imageshack.us)
Wie man an der Positionierung von Arathis und Emyralda erkennen kann, sind die diagonalen Felder für euch zugänglich.
"Gut. bleibt dicht hinter mir" die knappe Antwort des Shoanti klang dankbar und fest.
Ein geheimer Zugang, Tsuto muss dahinterstecken der Priester musterte kurz die Umgebung und lauschte konzentriert auf das Stimmengewirr. Vielleicht ist Ameiko dort...
Mestrard beschloss, dicht hinter Ocura zu bleiben und ihr zu folgen, egal für welchen Gang sie sich entscheiden würde.
Als Tsuto tödlich getroffen zusammenbricht, lässt Mestrard seine Waffe und den Schild fallen und eilt auf den Abtrünnigen zu. Noch während er auf die Knie sinkt, um den Sterbenden zu berühren, murmelt er Worte in einer längst vergessenen Sprache und umfasst sein ehernes Symbol.
Mit einem befriedigten Lächeln nimmt er zur Kenntnis, dass der Atem des Sprösslings aus dem Hause Kaijitsu ruhiger wird, auch wenn er noch sehr flach ist. "Du wirst noch reden. Pharasma sei gedankt!"
Spoiler (Anzeigen)kleinere Wunden heilen, um ihn zu stabilisieren. Sollte Mestrard gleich erkennen, dass "mehr" nötig ist, wirkt er ein CLW. Kannst Du gerne würfeln.
"Sie wird ihre Gründe gehabt haben." Mestrards Stimme ist bei dieser Feststellung ebenso ruhig und ernst wie seine Mimik.
"Dennoch haben Deine Worte Gewicht, Perryion." Mestrard hält einen Augenblick inne, um abzuwarten, ob der Halbling von der formlosen Anrede brüskiert ist. "Wir müssen uns aufteilen und anschließend gut absprechen. Neben Tsuto müssen auch die schlafenden Goblins Belor übergeben werden."
Ein leichtes Schimmern tritt in die Augen des Klerikers als er seine schwere Hand auf die Schulter des breitschultrigen Shoanti fallen lässt. "Bruder. Kannst Du Ameiko sicher nach Hause geleiten und den Verräter zu Hemlock bringen? Ich weiß, er erwartet das von Dir und er wird Dir helfen, die gefesselten kleinen Monster abzuholen. Wir müssen die Glaswerke dennoch weiter untersuchen. Das Schicksal hat es so gewollt. Wir müssen uns aufteilen."
Ancrym weiß, wie viel Überwindung diese Bitte den Shoanti gekostet hat. Mestrard wäre mehr als glücklich, jemand anderen zu schicken, doch er weiß um die Pflicht und das Pflichtgefühl seines Freundes.
"Deine Feinde will ich töten und Deine Freunde ehren" bei diesen Worten blicken sich die beiden Männer in die Augen, dann wendet sich Mestrard stumm ab. Er hofft, dass dies kein Abschied für länger war.
Wie um sich abzulenken tritt er an Ocura heran und legt ihr die Hand auf die Stirn. In Wahrheit hofft er, sie mit seinen Worten nicht wieder verunsichert zu haben. Sie gibt sich immer noch sehr schnell die Schuld. Auch wenn sie keine trifft. "Pharasma gib ihr die Kraft, die sie benötigt." Dem Griff an das Symbol folgt die allen bekannte Geste und die kleine Barbarin wird von einer wohligen Wärme durchströmt, die ihr Kraft und Zuversicht gibt.
Ocura war zielstrebig als erstes zu der Tür neben dem Raum, in dem Ameiko gelegen hatte gegangen. Die Tür war verschlossen, doch hielt die kleine Barbarin sich nicht lange damit auf, nach dem Schlüssel zu suchen. Mit einer für ihre Körpergröße überraschenden Kraft warf sie sich dagegen und schaffte es problemlos, auf diese Weise das Schloss zu sprengen.
Der Raum war mit Waren aller Art gefüllt, vor allem aber fertiggebranntem Fensterglas, mundgeblasenen Kristallgläsern und allen möglichen anderen Glasprodukten, deren gute Verarbeitung schon auf den ersten blick erahnen ließ, warum des Sandspitzener Glas einen so guten Ruf in ganz Varisia und sogar darüber hinaus besaß. Es war ein kleines Wunder, dass dieser Raum der Zerstörungswut der Goblins unversehrt entgangen war.
Eines allerdings gehörte ganz sicher nicht in diesen Raum. Die junge Frau nämlich, die gefesselt und geknebelt auf dem Boden lag und deren durch den Knebel gedämpftes Stöhnen sofort verstummte, als sie die Halblingsfrau plötzlich im Türrahmen stehen sah.
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Das Büchlein enthielt vor allem zwei Dinge. Schnell hingekritzelte Landkarten von Sandspitze, auf denen die verschiedenartigsten Angriffspläne eingezeichnet zu sein schienen, sowie erotische Zeichnungen einer jungen, sehr hübschen Frau, bei der Mestrard den Eindruck hatte, sie schon einmal irgendwo gesehen zu haben.
Während er den Inhalt des Buches überflog erstarrte er, als er das wahre Ausmaß der Bedrohung erkannte, innerlich zu Eis.
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offensichtlich der Plan des durchgeführten Überfalls auf Sandspitze:
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der finale Angriff (das Tagebuch spricht von einer Armee von Goblins in dreistelliger Zahl):
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Nachdem Mestrard Emyralda aufgrund Ihrer ebenso spontan wie herzlich geäußerten Zusage einen dankbaren Blick zugeworfen hatte, wollte er gerade die anderen erneut anblicken, als Ancrym mit der wenig erfreulichen Botschaft hereinkam.
"Warte, Bruder." Mestrard schien seine Gefühle wieder im Griff zu haben, jedenfalls beschränkte er sich auf das Wesentliche und sprach ruhig, ohne sichtbare Gefühlsregung. "Die Stadt ist in Gefahr. Die Goblins planen einen großangelegten Angriff durch die Glasfabrik und andere Zugangswege der Schmuggler. Tsuto hat alles aufgeschrieben. Du musst die Verteidigung der Stadt vorbereiten. Es ist Ernst! Wir folgen Dir, so bald wir den Zugang hier entdeckt haben. Wo finde ich Dich?"
Während des letzten Satzes war der Shoanti ganz nah an Ancrym herangetreten und blickte ihm fest in die Augen. Spoiler (Anzeigen) "Wir werden dieses Schicksal von Sandspitze abwenden. Jeder an seinem Platz. Auch wenn ich gerne dicht an Deiner Seite stehen würde."
Nach einer kurzen Pause erinnerte er sich an die Frage des Deputys und fuhr fort, Spoiler (Anzeigen) "Die Frau sagte, sie sei eine Gefangene der Goblins gewesen. Ich glaube Ihr, und denke, dass sie aussagen wird."
Aufgrund seiner immer noch verworrenen Gedanken, Vater Zanthus betreffend, erzählte er nichts von dem Succubus. Er ist an seiner Pflicht gewachsen. Aber das wäre jetzt zu viel. Und zu unsicher...
Arathis beobachtete Lia, die sie in den Glaswerken gefunden haben, einige Zeit, aber nichts brachte ihn weiter, um die junge Frau wirklich besser einschätzen zu können. Vielleicht war sie aber wirklich nur eine Person, die einfach nur helfen wollte und sich auch im Ernstfall entsprechend wehren konnte; hoffentlich. Fast hätte jedoch Arathis vergessen noch auf Mestrard einzugehen und die weitere Erkundung der Glaswerke, die höchstwichtig für Sandspitze und auch ganz Magnimar war. Denn es hätte durchaus gut sein können, dass man noch auf seine Wortmeldung gewartet hat und deswegen nicht sofort weiter gegangen ist.
Bevor Ocura weitergangen war und sich geäußerst hatte, hatte Arathis zum Rest noch gesagt:
"Wenn Ihr sagt, Mestrard, dass die Lage Ernst ist, dann sollten wir so schnell wir können das Glaswerk weiter erkunden. Reden können wir ja wirklich später noch. Wir sollten einfach mal den Rest des Glaswerkes nun erkunden.
Danke für Eure Mitteilungen, Ancyrm. Ihr scheint mir ein fähiger Krieger zu sein; für die Planung der Stadtverteidigung seid Ihr sicher der richtige Mann. Wir müssen wohl nun unsere Untersuchungen hier in den Glaswerken weiter aufnehmen."
Nachdem Ocura sich schließlich noch geäußert hat und fortgegangen ist, folgte Arathis ihr. Denn Taten waren nun wirklich wichtiger, als die ganze Zeit nur vom Weitererkunden zu reden.
Mestrard nickte den Worten von Arathis und Ocura noch still zu. Bevor er beiden jedoch folgte sagte noch zu Ancrym zum Abschied:
Spoiler (Anzeigen)"Macht es gut, Bruder in Frieden! Es ist zwar schade, dass du uns nicht begleiten kannst, aber Pharasma hat wohl eine andere wichtige Aufgaben für dich vorgesehen. Wir treffen uns später wieder!"
Nach Ancryms Reaktion würde Mestrard dann auf jeden Fall so zügig wie möglich zu Arathis und Ocura aufschließen.
Die Tür schien ungesichert zu sein, und tatsächlich war sie nicht mal versperrt. Dahinter befand sich ein kleiner Raum, der ob seines nicht vorhandenen Inhalts kaum von Interesse gewesen wäre, wäre nicht in der von der Tür aus linken Seitenwand eine Öffnung gewesen, die von einem Richtung Norden führenden Gang fortgesetzt wurde.
Keine Öffnung übrigens, die erst kürzlich in die Wand geschlagen oder gegraben worden wäre. Die sorgfältige Art, wie der Wände des Ganganfanges mit Ziegeln ausgelegt waren, verriet, dass dieser Gang schon länger existieren musste, sogar schon Jahre, wie die Erosionsspuren an den Ziegeln verrieten.
Spoiler (Anzeigen)(http://img165.imageshack.us/img165/3677/cellarxc5.jpg) (http://imageshack.us)
Gemeinsam traten sie durch die Öffnung und folgten dem Gang nach Westen. Dieser machte aber schon nach wenigen Metern eine weitere Biegung nach Norden. , um sich dort zwar zu verbreitern, aber alsbald auch wieder zu verzweigen.
Arathis trat neben Ocura und spähte in die Dunkelheit. Alles wirkte wie ausgestorben. Nach rechts zu schien der Gang in eine kleine Kaverne zu münden, die er allerdings nicht vollständig überblicken konnte, Auch nach vorne ging der Gang weiter, selbst für seine scharfen Sinne nicht bis zum Ende überblickbar. Immerhin erkannte Arathis eine weitere Abzweigung weiter vorne.
Spoiler (Anzeigen)(http://img368.imageshack.us/img368/4535/gangaj8.jpg) (http://imageshack.us)
die roten Linien symbolisieren die Grenzen von Ocuras Sichtreichweite, die schwarzen die von Arathis Sichtreichweite.
Der Kleriker atmete tief durch, nachdem das Monster zusammen gebrochen war. "Pharasma sein Dank! Dein Urteil wird gerecht sein", intonierte er fast tonlos, während er die Wunden der Halblingskriegerin betrachtete.
"Ist sie." beantwortete Mestrard Lias Frage, bevor Ocura selbst antworten konnte. Sie hätte nur wieder ihre Tapferkeit unter Beweis gestellt, und das Offensichtliche ignoriert.
Dann hob der Shoanti beide Arme und sandte ein stummes Flehen an seine Gottheit. Nur er selbst nahm die Energie wahr, die ihn daraufhin durchströmte. Tiefes Schwarz, dass das Licht geradezu aufzusaugen schien mischte sich mit gleißend hellem Licht, das ihn fast blendete. Nur wer Mestrard direkt in die Augen sah, konnte erkennen, dass seine Pupillen sich veränderten. Die eine wurde dunkel und die andere strahlte für den Bruchteil einer Sekunde auf.
Von der göttlichen Energie durchflutet berührte der Priester sein ehernes Symbol und vollführte die inzwischen allen bekannte Geste der Heilung, während er eine Formel in der längst vergessenen Sprache murmelte. Seine Berührung erfüllt die Halblingsfrau mit Wärme, der Blutfluss versiegte und ihre Wunden verkleinerten sich deutlich.
Spoiler (Anzeigen)Sacred Boost, dann Leichte Wunden heilen (durch sb maximiert): 11 TP an Ocura
Der Priester blickte seinem Freund tief in die Augen und trat sehr nah an ihn heran. Spoiler (Anzeigen)"Ich werde daran denken, Bruder. Wir kommen später wieder und reden mit ihm."
Dann wandte er sich an die Gefährten, wobei er insbesondere Perryion und Ocura, die beide Halblinge, anblickte. "Ich werde zunächst zu Naffer und dann zu Brodert gehen. Begleitet Ihr mich? Anschließend sollten wir bei Ameiko im Drachen vorbeischauen und alles weitere besprechen."
Nach einer kurzen Pause fügte er an alle gewandt hinzu. "Ich bitte Euch um Sandspitzes Willen, zu keinem, auch nicht zu Euren treuesten Freunden, ein Wort über die genauen Pläne und Hintergründe zu verraten. Zu niemandem. Es ist sicher besser, wenn alle denken, es ginge nur um Goblins. Pharasma schütze Euch und diese Stadt."
Ohne auf eine Reaktion zu warten, legte Mestrard Ancrym die Hand auf die Schulter Es ist schwer für Dich, Bruder. das weiß ich. Doch Du wirst die Stadt retten. Voller Vertrauen in die Fähigkeiten des Barbaren schritt Mestrard langsam zur Tür und machte sich mit langen Schritten auf den Weg zum Friedhof.
Der Kleriker blickte Arathis ernst an und hob dann die Hände, um den Segen seiner Göttin zu erflehen. Eine warme Energie durchfloss den Shoanti und seine Hände leuchteten kurz auf, bevor er die Linke auf Arathis Stirn legte und mit der rechten Hand das Symbol Pharasmas schlug. Der Chelaxianer wurde von einer wohltuenden Wärme durchströmt und seine Wunden schlossen sich in rasender Geschwindigkeit.
Erst nach der Heilung antwortete er: "Ancrym wird sicher noch eine Weile brauchen. Dennoch habt ihr Recht, Arathis. Nach einem stärkenden Gebet und einem wärmenden Schluck sollten wir in der Garnison warten. Gut, dass Ameiko schon bereit ist, uns zu berichten. Sie hat Schlimmes durchgemacht und nicht nur ihren Vater, sondern auch ihren Bruder verloren. Gut, dass sie sich ihrem Schicksal stellt und nicht resigniert. ... Von welchem anderen Gespräch habt Ihr eben gesprochen?"
Mestrard durchschaute den Drachenadepten noch nicht ganz und ihm war nicht entgangen, dass dieser nicht gesagt hatte, mit wem er so lange reden wollte.
Bei dieser Nachricht konnte der Kleriker seine Enttäuschung nicht verbergen. Zwar gelang es ihm, ruhig aufzustehen und mit ernster Stimme, "sicher" zu sagen, doch seine Augen fuhren fahrig hin und her und spiegelten die Überraschung und die Wut, die in dem Shoanti hochkrochen.
Mit wenigen langen Schritten war Mestrard an der Tür und folgte dem Sheriff. Pharasma steh uns bei. Warum musste der Verräter sterben? Und wer ist dafür verantwortlich?
Die Knöchel seine Finger traten weiß hervor, als er den Streitkolben fest, zu fest, umfasste, um seine Wut zu kanalisieren.
Spoiler (Anzeigen)"Sicher eine böse Intrige. Der Feind ist in der Stadt. Wir müssen vorsichtig sein, Bruder. Wer wusste alles von seiner Gefangennahme?"
Oh Marcio. Du hättest noch so viel vor Dir gehabt. warum hat Zanthus Dich geschickt? Der Shoanti behielt die Trauer, die ihn überkam, für sich und er kniete bei dem jungen Priester nieder. Ohne Hast und mit einer geübten Bewegung schloss er dessen Augen und malte ihm mit seinem ehernen Symbol das Zeichen Pharasmas auf die Brust. "Möge Dich die Hüterin rasch in Desnas Reich eintreten lassen, Marcio Berdan!"
Nachdem Mestrard einige Zeit im stillen Gebet bei dem jungen Kleriker gekniet hatte, wandte er sich zu Tsuto. Mit ausdruckslosen Augen und etwas schneller drückte er auch diesem die Lider auf die Augen und versah ihn mit dem Zeichen seiner Göttin. "Mögest Du im Tod das erhalten, was Du im Leben verdient hast."
Anschließend untersuchte er den gesegneten Leichnam des Verräters und dessen Wunden. Was hat er damit gemeint, 'bis bald'... Ob er noch lebt...
Spoiler (Anzeigen)Untersuchen, ob Tsuto tot ist, und ob an seinem Körper etwas auffälliges ist - Würfelthread
Der Shoanti erhob sich und in dem sonst so ernsten Blick stand Abscheu als Emyralda von der Bedeutung des Zeichens sprach.
"Lasst uns zu Brodert Quink gehen. Ich wollte ihm ohnehin noch ein paar Fragen stellen. Ancrym? Kannst Du oder deine Leute den Leichnam Tsutos bis morgen früh streng bewachen? Seine Drohung hallt zu laut in meinem Hinterkopf als dass ich meinen Augen trauen würde."
Mestrard atmete durch und sortierte seine Gedanken. Zu viel geschah zu schnell und die Verknüpfung der Morde mit der geplanten Invasion brachte auch nur sehr wenig Licht ins Dunkel.
Spoiler (Anzeigen)"Lass niemand. Niemand! Auch keinen Kleriker oder Vater Zanthus selbst zu ihm, ja!
Die Ernsthaftigkeit dieser Bitte musste seinen Freund überraschen.
Ohne die Antwort abzuwarten, wandte sich Mestrard zur Tür. "Danke." Dann ging er auf die Straße und langsam zu Broderts Haus.
"Gerne versuche ich gleich, Euch die Teile des Puzzles so weit zu erläutern wie ich sie verstehe, weiser Brodert. Doch nehmt zunächst die Zeichnung, sie scheint von großer Bedeutung" antwortete der Kleriker dem Weisen mit einem Hauch Dankbarkeit im Blick.
Mestrard dachte angestrengt über den Begriff 'Lamsathus Kinder' nach und versuchte sein Wissen in das Puzzle einzubauen, dessen teile durch seinen Kopf schwirrten.
Er war froh, dass die Bardin das Symbol so trefflich gezeichnet hatte und er dadurch noch einen Moment zum Nachdenken hatte.
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Der Kleriker nahm auf Lias Bitte hin umständlich eine Fackel aus seinem Rucksack und entzündete sie in aller Ruhe, während Lia, Brodert und Emyralda bereits nach oben entschwunden waren und sich den Gemälden und ihrer Deutung widmeten.
"Ocura. Was hältst Du von dieser Sache?" der Blick Mestrards war gütig und hart zugleich, denn ihm war sehr daran gelegen, die Meinung der Kriegerin zu hören, die sich offensichtlich noch nicht mit der thassilonischen Kultur und derlei Fragen beschäftigt hatte. Sie war von Pharasma geschickt und ihre Antwort würde eine Bedeutung haben. Egal wie sie ausfiel.
Um ihr Zeit zum Nachdenken zu geben wandte der Shoanti den Blick ab und beleuchtete mit seiner Fackel die Trümmer, die den Durchgang nach unten versperrten und betrachtete den Raum eingehend.
Mestrard dachte kurz angestrengt über Lias Frage nach, da ein weiterer Zugang für die Feinde Sandspitzes für ihn bisher das einzig interessante an der Turmerkundung gewesen war.
"Wir sollten uns ausruhen und uns morgen, nachdem wir Tsutos Leiche noch einmal angesehen haben, uns um die anderen losen Enden kümmern und uns mit Ancrym beraten."
Der Kleriker war müde und seine Gebete fast verbraucht. Er wusste, dass Schlaf vermutlich für alle jetzt die beste Waffe war, die sie gegen die Invasion schmieden konnten. Ernst blickte er seien Begleiter der Reihe nach an.
Brodert schüttelte den Kopf.
"Nicht dass ich wüsste. Das einzige, was noch ein ähnlich hohes Alter aufweist, ist meines Wissens das Desnaheiligtum, um das die Kathedrale gebaut wurde. Der Steinkreis Desnas findet jedenfalls schon in sehr alten varisischen Legenden Erwähnung. Aber sonst ist mir jedenfalls nichts bekannt."
Spoiler (Anzeigen) Der Steinkreis ist dir natürlich ein Begriff. Aber ansonsten hat dir dein wurf keine großartigen Eingebungen beschert
Nach einem kurzen Gebet zu seiner Göttin nickte der Shoanti Ocura und Arathis dankbar zu, "Guten Morgen" und stand auf.
Mit langsamen Schritten wie in Trance ging der Priester um die Leiche des Verräters herum, mit rechten Hand umklammerte er fast krampfhaft sein eisernes Symbol. Nach der zweiten Umrundung Tsutos blieb Mestrard an dessen Kopf stehen und begann einen leisen kurzen Singsang.
Dunkel und bedrohlich klangen die in der vergessenen Sprache intonierten Worte. Auch seine begleitenden Gesten wirkten abgehackt und wie das verzerrte Spiegelbild derjenigen, die er bei seinen Heilzaubern vollzog.
Die ernsten Augen ruhten durchgängig auf der Leiche und wer hineinblickte sah, dass die Pupille die Iris auszufüllen schien und der Blick Mestrards seltsam leer wirkte.
Mestrard hatte seinen Freund, seinen Bruder die ganze Zeit über ernst angeblickt und seiner Göttin im Stillen gedankt, dass sie Sandspitze einen so fähigen Mann beschert hatte. Es war Schicksal, dass er sich jetzt verliebt und für diesen Posten entscheiden hat...
Die Worte Ancryms stimmten ihn zunächst besorgt und er wollte schon eine schnelle Entscheidung treffen, da fiel sein Blick auf Ocura, die Kriegerin. Sie ist Teil einer Prophezeiung. Ich danke Dir auch für ihre Anwesenheit, Hüterin des Zwischenreiches und des Schicksals.
Spoiler (Anzeigen)"So sei es, Ancrym Ich danke Dir für Dein Vertrauen, Bruder! Ich denke, wir sollten zunächst in den Tunneln nachsehen und hoffen, dass Deinen Männern nichts geschehen ist oder wir sie noch retten können. Ich hoffe, ich kann die anderen dazu überreden. Außerdem ist es mir wohler, wenn ich noch etwas in Sandspitze bleiben kann. Vielleicht ist das Schicksal uns wohlgesonnen und Hemlock kehrt bald mit Verstärkung zurück."
Anschließend legte er dem anderen Shoanti die Hand auf die Schulter und sah ihm tief in die Augen. Mit einem leichten aber sehr zugewandten Lächeln deutete der kleriker eine Verbeugung an und wandte sich dann zum Gehen.