Nuron hörte ihr genau zu. Dieser Vorfall war wirklich ein gutes Beispiel für nicht voreiliges Handeln. Er fand es interessant, wie scheinbar mehr auf Verstand gesetzt wurde, als auf einfache Kampfkraft. „Es zeigt auch…“ sagte er dann „…dass man immer die Gegebenheiten ausnutzen sollte. Doch verstehe ich nicht, was du mit Hinterhalt meinst. Meinst du damit aus Häusern oder sonstigen Gebäuden, hatten sie den Platz anders umrundet oder meinst du damit, dass auch sie wieder auf den Platz eilten, um ihre Männer zu verstärken. Ich glaube hier wäre, wenn wir mal in die Situation kommen, eine gute Variante, wenn wir die Locktruppe schon recht stark ausstatten. Beispielsweise mit staken Verteidigern und einigen Bogenschützen. Mit gezielten Salven auf die gegnerischen Öffnungen könnte sicher einiges an Schaden angerichtet werden.“

Also trabte Nuron zu Sun Ce hinüber. Recht zufrieden berichtete er dem Krieger, dass er momentan acht Krieger gefunden hatte, die er aufnehmen würde. Das es einige Nahkämpfer sind aber auch Fernkämpfer, Spurenleser, Fallenfinder und sogar ein Gesalbter der Götter. So Sun Ce nichts dagegen hatte, blieb Nuron dabei, dass er die Mannen ihm zur Mittagszeit vorstellen wollte. Danach, so seine Worte, sollten die Aufbauarbeiten am Übungsplatz beginnen und frühestens Morgen könnte mit einer Ausbildung begonnen werden. Nuron dachte dabei an mittägliche Trainingseinheiten, nach denen weiter am Übungsplatz gearbeitet werden konnte.

Nuron nickte langsam. Das war ihm sehr recht und einen Versuch war es wert. Nun nahm er sich auch mal etwas zu essen, füllte seinen Krug nach und sah den anderen einfach beim Unterhalten zu. So er konnte, würde er sich natürlich auch an dem ein oder anderen Gespräch beteiligen. Doch fand er, dass es nun genug sei an schwereren Gesprächen.

„Das freud mich.“ meinte Nuron. „Ich denke deine Fähigkeiten und wohl auch dein Sinn nach Gutem wird der Gruppe auch helfen können. Mh, da du mit einem Rapier kämpfst, heißt das du bevorzugst leichte Waffen?“ Die Neugier von Nuron über die bevorzugten Waffengattungen und Rüstungsarten der anderen war nicht ohne Grund. Zwar hatte er durch die kurze Schilderung der anderen schon einen guten Überblick aber er wollte sich vergewissern. Außerdem bot sich ja gerade die Gelegenheit Nutzer von anderen Waffengattungen kennen zu lernen. Er selbst konnte natürlich ein breites Spektrum an Waffen nutzen aber seine Lieblingswaffen waren nun mal Bastardschwerter. Von daher kannte er kaum Tricks und Feinheiten der anderen Waffengattungen. Bei Alondrin selbst schwang natürlich auch die menschliche Neugier mit, warum er diesen Weg für sich gewählt hatte. Doch hatte Nuron nicht so viel Bier getrunken um dermaßen taktlos zu sein.

„Ah stimmt. Da sieht man, dass ich zu sehr Nahkämpfer bin aber wir werden ja sehen. Bei den Übungsstunden zum Bespiel.“ Nach diesen Worten blickte sich Nuron nach Alondrin und Elara um.  Er wollte noch mit den beiden Sprechen. Zum einem mit Alondrin über den kleinen Test. Denn nun verstand er warum er so erbost darüber war. Auch wenn Nuron wohl nicht die selbe Einstellung teilte wie Alondrin. Mit Elara wollte er nur etwas plaudern. Etwas über den Schwertkampf und das Bogenschießen.  Wenn einer der beiden alleine darstand, würde er das jetzige Gespräch hier enden lassen und zu dem jeweiligen Elfen gehen.

Das war also eine Art von Peitsche. Sehr nett das Ding. Abbekommen würde Nuron es aber nicht wollen. Jedenfalls nicht Ohne Rüstung. „Verstehe, dann bist du ja ganz schön Geschickt. Sehr gut. Ich kann mir da gerade einiges Vorstellen.“ Dabei dachte Nuron an Aktionen aus zweiter Reihe oder auch Überraschungsangriffe gegen Kopf und Hals. „Ich bin gespannt wie du sie in den Übungen einsetz wirst.“ Er rieb sich am Kinn und betrachtete die Waffe weiter. „Wie hat sie sich in der letzten Schlacht angefühlt. Konntest du da mehr auf Distanz arbeiten oder kamen die gegner zu dicht rann. Auch würd ich gerne wissen was deine damaligen Gefährten gemacht haben oder warst du eher ein Einzelkämpfer?“

Was für eine interessante Truppe. Doch so viele verschiedene Charakter erwischt zu haben, hatte Nuron kaum erwartet. Besonders der Priester und die beiden Sucher waren ein Glücksgriff. Wobei Nuron ja nicht wirklich etwas von Giften hielt. Auch der Weltverbesserer war interessant. Nur ob er sich mit dem Giftanwender gut verstehen würde, war eine andere Sache. Aber würden sich alle miteinander gut verstehen dürfte es diesen Krieg nicht geben. Also warum nicht. Solange sie nicht zu sehr aufeinander los gingen.

Insgesamt, so dachte Nuron sich, würde diese Gruppe wohl gut für die unterschiedlichsten Aufgaben geeignet sein aber auch in einer Schlacht eine perfekte Einsatzgruppe darstellen. Schließlich hatten sie sowohl Fern als auch Nahkämpfer dabei. Besonders der Priester, wie wohl jeder Magiewirker egal welcher Gruppe, verstärkte die Gruppe maßgeblich.

Nach dieser Vorstellrunde versuchte Nuron einzelne Themen zu vertiefen. So wollte er gerne wissen, warum Ragok gerne vom Pferd angriff. Ja auch Nuron fand es seltsam. Ein Zwerg auf einem Pferd... Naja er stellte sich ja auch einen Groß gewachsenen Hängst vor. Vielleicht war dem so aber es gab ja auch Pferde die viel kleiner und gedrungener Waren und wohl besser zu Zwergen passte. Aber das interessierte ja Nuron gerade. Ebenso wie die Stachelkette. Durchaus gefährlich aber halt nur auf Entfernung, wie er dachte.
Insgesamt versuchte Nuron den Abend mit einer netten Gesprächsrunde ausklingen zum lassen. Die harten Tage, mit viel Arbeit und Schweiz, standen ja bevor und er fand es gut schon einmal viel über seine neuen Gefährten zu erfahren.