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Nachrichten - Tascha Nevah

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Tascha lächelte selbstzufrieden, als Halas so in Zorn geriet und sich nicht mehr beherrschen konnte. 'Armer blinder Mann, ganz allein auf der Welt, was? Und ohne uns wärest du völlig aufgeschmissen, also reiß dich lieber zusammen.' Beinahe hätte sie gekichert, aber Halas' Entschuldigung besänftigte sie ein wenig und sie machte eine wegwerfende Handbewegung. "Keine Sorge, Herr Martain, es ist doch ganz natürlich, dass wir alle ein wenig aufgebracht und durcheinander sind." Sie sah zu Aerys und Simue hinüber, die anscheinend außer ihr die einzigen Frauen waren und sich leider auch entsprechend gefühlsbetont benahmen. Sie entschied sich daher, sich von der Situation nicht so sehr mitnehmen zu lassen.

Als Ischiro kundtat, dass er nicht wusste, wo sie sich befanden, wartete Tascha mit verschränkten Armen auf die nächste Häme Halas', wobei sie bereits darauf gefasst war, eine entsprechende Erwiderung zu geben. Dann aber sah sie zu den anderen Gestrandeten: "Ja, Herr Derindi, warum wart ihr gefangen? Und warum war eigentlich der Rest von euch an Bord? Jemand von euch Interesse daran, den Kurs zu ändern und womöglich auf einer götterverlassenen Insel zu landen?"

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Taschas Gesichtsausdruck hatte während der Reden ihrer wohl oder übel neuen Gefährten immer wieder zwischen Belustigung und Argwohn geschwankt, ebenso wie ihre eigenen Gefühle. Sie war sich nicht sicher, ob das Stranden ihren Untergang bedeuten wurde oder ob es eine Möglichkeit, eine Chance darstellte. Wozu wusste sie nicht, aber Möglichkeiten waren dazu da, genutzt zu werden, ganz gleich was dabei herum kommen würde. Martain und Ebberschwinge schienen diesen Moment jedenfalls zu nutzen, vielleicht auch für sich persönlich. 'Es muss ein großartiger Moment für sie sein. Armseliges Gewürm, genauso wie die Kriecher meiner Mutter.' Doch Tascha würde sich davon nicht beeindrucken lassen. Stattdessen erhob sie sich, um sich zu strecken und auf ihrem Gesicht zeigte sich ein geradezu bezauberndes Lächeln, als sie sich vorstellte:

"Tascha Nevah, zu Euren Diensten. Ich kenne mich ebenfalls recht gut mit der Geographie der Inneren See aus, aber ich lasse Herrn Ischiro gerne den Vorrang. Ich möchte mich nicht in den Vordergrund schieben." Taschas Augen funkelten Halas an, bevor sie mit einem belustigten Ausdruck zum Gnom wanderte, der ihr trotz seiner Art noch immer sympatischer war. "Aber es wundert mich, warum Ihr nicht wisst, wo wir uns befinden? Ihr scheint mir doch ein sehr kluger Mann zu sein", sprach sie, wieder an Halas gewandt. Doch dann wandelte sich ihr spöttischer Blick tatsächlich in ein freundliches Gesicht, mit dem sie besonders Dan und Kwazeel bedachte.

"Ich denke, dass ich zumindest hinsichtlich des Lagers behilflich sein kann. Ich kann zwar auch schwimmen, aber ehrlich gesagt werde ich dieses Schiff, insofern es noch als solches bezeichnet werden kann, ganz sicher nicht mehr betreten."

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Tascha, auch wenn sie noch unter den Auswirkungen des Strandens litt, lächelte, als die ihr eigentlich recht Unbekannten um sie herum anfingen, Pläne zu schmieden und sich zu Grüppchen zusammen zu fügen. Als Dan auf den Mwangi zu ging, lauschte sie ein wenig, aber eigentlich war sie mehr daran interessiert, Schatten zu finden, denn die Sonne stach unentwegt in ihren Nacken, was ihrer weißen und makellosen Haut nicht gut tun würde. Als Halas zu sprechen begann, entschloss sie sich daher, sich ebenfalls im Schatten niederzulassen.

'Sieht aus, als hätten wir schon einen Anführer', dachte Tascha belustigt bei sich, da Halas auf sie zwar einen recht gut begüterten und entschlossenen Eindruck machte, seine Führerungsqualität im Moment aber noch keineswegs bewiesen hatte. 'Andererseits verhält er sich nicht viel anders als Mutter es stets getan hat. Macht, Ansehen und Reichtum zu demonstrieren haben ihr bisher immer geholfen.' Tascha schüttelte sich bei dem Gedanken an die Arroganz ihrer Mutter und setzte sich neben die anderen, wobei sie darauf bedacht war, sich in der Nähe des Halb-Orks niederzulassen, dem Einzigen, den sie kannte.

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Tascha ging es schrecklich, als sie die Augen öffnete. Alles drehte sich und ihr Magen war der Ansicht, es der Umgebung gleich zu tun. Nur mühselig konnte sich die junge, rothaarige Frau aufrichten. Mit ihrer Stirn in ihren kalten und schweißnassen Händen blieb sie sitzen und würgte leise, bis das Gefühl, nachließ, ihren Magen samt seinen Inhalt dringend loswerden zu wollen. Als Tascha sich schließlich umblickte, packte sie blankes Entsetzen. Wo waren sie gelandet? Nervös rieb sie über den Stumpf ihres fehlenden Fingers und schüttelte den Kopf, während sie mehrfach zwinkerte.

"Vielen Dank, Mutter. Jetzt werde ich sicher nie wieder zurückkehren, meinen Glückwunsch!" murmelte Tascha in sich hinein, so dass nur die Umstehenden, Umsitzenden oder Umliegenden etwas davon mitbekamen. Schließlich aber streckte sie sich und von der schlechten Laune war plötzlich gar nichts mehr spürbar. Mit einem Lächeln bedachte sie den Freudentanz des Garundi, bevor sie aufstand, dabei leicht schwankte, und sich ebenfalls umsah.

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