19
« am: 08.04.2013, 08:06:20 »
Kleist schaltet sich nach einer längeren Periode der Stille wieder in die Gespräche ein, nachdem er allem Gesagtem aufmerksam gelauscht hat.
" Nicht nur, dass sich der Geliebte für Verwandte von Haarlock interessiert - und Teile dieser Gruppe sogar als Haarlocks Erben bezeichnet hat, wenn ich das richtig verstanden habe - es scheint auch einen Plan zu geben, der direkt mit der bevorstehenden Eklipse zu tun hat. Meine derzeitige Analyse ist wie folgt: Es gibt drei Spieler auf diesem Feld, alle noch mit Unterspielern und Gruppierungen, aber drei große Parteien im Wesentlichen. Es gibt den Erzfeind, repräsentiert durch den Geliebten, einen ketzerischen Prediger der Pilger von Hayte. Sein Handlanger ist das Biesthaus und Vulpa - eine Figur, die wir hoffentlich in wenigen Stunden aus dem Spiel nehmen können. Die zweite Partei ist die linke Hand des Imperators, die Inquisition, die von unserer Gruppe ebenso vertreten wird wie von "Pater" Grist hier. Die dritte Partei ist die Haarlock-Fraktion, die möglicherweise Verbindungen zu einer oder beiden anderen Parteien hat. Immerhin befindet sich die Uhr, auf der es zur dreizehnten Stunde schlagen soll, in deren Besitz und Teile dieser Akolythenzelle wurden wie bereits erwähnt nur nach Xircaph gebracht, weil sie irgendwelche wie auch immer gearteten Verbindungen zur Haarlock-Familie haben sollen. Dieses alte Geschlecht wird in diesem Spiel durch den Widower vertreten, der laut einer Legende über ihr Erbe wachen soll. Soviel einmal zum Ausgangspunkt des Spiels."
Kleist räuspert sich und verschränkt die Arme hinter dem Rücken, bevor er fortfährt: "Klar Stellung bezogen haben nur zwei Parteien, nämlich die Pilger von Hayte und die Inquisition. Beim Widower wissen zumindest wir nicht, woran wir sind. Es könnte gut sein, dass Haarlocks Erbe oder Teile davon nur zu dem Zweck bestehen, jetzt von den Mächten des Erzfeindes benutzt zu werden, was den Widower indirekt zu unserem Gegner machen würde, mit dem wir uns zusätzlich herumschlagen müssen, wenn wir direkt gegen den Geliebten vorgehen. Andererseits könnte der Plan der Pilger von Hayte auch eine Entweihung und Zweckentfremdung der Dinge darstellen, die der Widower beschützt. In diesem Fall wäre er sozusagen unser Verbündeter, den wir im Kampf gegen den Hexer auch gut als Werkzeug einsetzen könnten.
Meine Empfehlung ist folgende: Schwächung der Pilger von Hayte durch Eliminierung von Vulpa - möglicherweise lassen sich aber noch Informationen gewinnen. Entkommen sollte er aber auf keinen Fall. Zweitens: Angriff auf den Kopf der Schlange, auf den Geliebten. Die Pilger von Hayte sind nicht auf eine Art und Weise organisiert, die es ihnen ermöglicht, den Verlust eines Predigers einfach wett zu machen. Wenn die Schlange ihr häßliches Haupt zum Angriff erhebt - wenn also der Geliebte es sich nicht mehr leisten kann, vor der Faust des Imperators zu fliehen, wenn sein Plan kurz vor der Durchführung steht - dann müssen wir zuschlagen. Wie der Widower in diesen Plan passt, ob wir ihn vorher auch eliminieren müssen oder ob er uns sogar kurzzeitig behilflich sein kann, das wird erst die nahe Zukunft zeigen."
Kleist blickt erwartungsvoll in die Runde.