Fassungslos starrte die Mondelfe auf das, was von dem alten Priester übrig war. Irgendwann ließ sie los. "
Möge Eure Göttin Euch Frieden schenken," sagte sie mit fester Stimme, während sie seine Augen sanft schloß, und sprach dann ein Totengebet an die Seldarine.
Sie stand auf und blickte auf den Leichnam herab. Seine letzten Worte hallten immer noch in ihrem Kopf. Wen oder was konnte er gemeint haben?
Sie wird alles zerstören? Schwarz und violett? Diese Farbkombination war ihr nur allzu vertraut... Der Regen prasselte weiter auf Alyndra herab, als sie überlegte, was sie jetzt tun sollte. Es war ihr nicht möglich, den Suniten in der Erde zu bestatten, aber einfach liegen lassen wollte sie ihn nicht. Ob die Gruft von Chonis noch weit war? War der Mensch von dort gekommen? Hatte er die Abenteurer getroffen, und teilten diese sein grausames Schicksal? Die Magierin schüttelte den Kopf; Spekulationen halfen ihr nicht weiter, sie mußte ruhig bleiben und eine Entscheidung treffen. Sie beschloß, etwa eine Meile weiter zu reiten, um zu sehen, ob sie vielleicht schon die Gruft sehen konnte - dann konnte sie den Leichnam dorthin bringen -, oder wenn nicht, dann wieder zu ihm zurückzukehren, um ihn eben auf unkonventionelle Weise zu bestatten.
Sie tastete ihn vorsichtig ab, um zu sehen, ob er noch weitere Gegenstände trug, die sie dem nächsten Sune-Tempel, zu dem sie kam, übergeben konnte, und verstaute sie in ihrem Rucksack. Dann holte sie ein totes Glühwürmchen aus dem Beutelchen an ihrem Gürtel, sprach arkane Worte und berührte damit einen herumliegenden Stein, welcher daraufhin zu leuchten begann.
[1] So sollte es ein Leichtes sein, die Stelle wiederzufinden - zwar würde sie sich nicht weit entfernen, aber mit der herannahenden Dunkelheit und dem Regen konnte es nicht schaden, um allzu langes Suchen zu vermeiden. Sie sah dem Toten noch einmal lange ins Gesicht, um sich seine Züge einzuprägen, kehrte dann zu ihrem Reittier zurück, stieg auf und galoppierte los.