Beschreibung (Anzeigen)Tralam Foss ist ein schlanker, mittelgrosser Halbelf. Wenn er nicht gerade um Aufmerksamkeit bemüht ist, begegnet Tralam seinen Mitmenschen mit höflicher Zurückhaltung und passt seinen Gang der Umgebung an.
Seine blonden Haare werden von einem schlichten, aber eleganten Stirnreif im Zaum gehalten. Eine Hakennase thront über hohen Wangenknochen und leicht schräg stehenden grünen Augen. Über warmer Kleidung trägt Tralam einen grauen Umhang, der bis zu den Knien reicht. Die Kleidung macht einen angemessen getragenen, ansonsten aber gepflegten Eindruck. Er trägt einen Rucksack, an dem ein kleines Holzschild und ein Köcher befestigt sind. Eine gut gearbeitete Mandoline deutet darauf hin, dass es sich bei ihm um einen Musiker handelt. Die einzig sichtbare Waffe ist ein Rapier.
Wollte man Tralam Foss mit einem einzigen Wort beschreiben, dann käme nur dieses in Frage: gewöhnlich. Er ist sparsam ohne offensichtlich knauserig zu sein. Wenn er die Mandoline spielt, dann spielt er sie gut, aber nicht gut genug, um Begeisterung aufkommen zu lassen. Sein Gang ist selbstsicher genug, um kleine Diebe zu verschrecken, aber nicht so fest, dass sich irgendjemand nach ihm umdrehen würde.
Es sei denn, die Situation verlangt ein anderes Aussehen oder Verhalten...
p.s. Herr Foss behält sich ausdrücklich vor, seine Rasse und Haarfarbe rückwirkend an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen, sofern Halbelfen und/oder blonde Haare in Korsal unüblich sind.
Hintergrund (Anzeigen)Der alte Mann stopfte in aller Ruhe seine Pfeife. Für Hektik bestand jetzt kein Grund mehr. Nachdem er die Pfeife angezündet und ein paar Züge gepafft hatte, räusperte sich der Alte umständlich. Er starrte in's Feuer des Kamins, während er zu sprechen anhob. "Mit dem Winno habe ich geredet, dem Lahmen. Würd' ihn nehm'n als Lehrling, sagt er. Könnt' auch wohnen bei ihm. Zahlen muss er nichts dafür, wegen der Mutter. Hat ihm ja oft geholfen, die Tuhla. Und gut verstanden ham'se sich auch." Er zog noch ein paar mal an seiner Pfeife und ergänzte seinen Monolog noch mit den Worten "Zum Müller taugt er ja nicht mit seinen Ärmchen". Erst jetzt hob er den Blick und schaute die Frau fragend an. Die nickte zufrieden und wandte sich an den Knaben. "Hast du gehört, mein Junge?" Sie strich ihm über's Haar und fuhr in aufmunterndem Tonfall fort. "Das ist nett vom Winno, nicht wahr? Unser Iason hätte dich ja auch genommen, wenn du kräftiger wärst. Aber Schneider ist auch ein ehrbarer Beruf. Das würde deiner Mutter bestimmt gefallen. Hat ja selber gerne hübsche Kleider getragen, das arme Ding. Und du bist auch mehr an schönen Sachen interessiert, du mit deiner Flöte, stimmt's?" Sie deutete auf das Instrument, dass das Kind krampfhaft in seinen Händen hielt. Der Junge starrte auf die Panflöte, als würde er sie zum ersten mal sehen. Dann steckte er sie langsam in eine seiner Taschen und sah sich zum ersten mal überhaupt in der Hütte um. Er schniefte kurz und setzte sich aufrecht hin. "Ja, das ist wirklich nett. Und ich danke euch." Er rang sich ein wenig überzeugendes Lächeln ab und nickte den beiden zu.
Eine knappe Stunde später starrte Luelanyn auf die Reihe aufgebahrter Gestalten. Niemand hatte ihm gesagt, wo man sie hingebracht hatte, aber er hatte nicht lange nachdenken müssen, um auf das einzige Gebäude zu kommen, in dem man mehr als eine Handvoll Leichen lagern konnte. Seinen Augen genügte das Dämmerlicht, das durch die offene Tür hereinfiel. Langsam schritt er von einer Bahre zur nächsten und zog das Leichentuch zur Seite. Sie lag unter dem vierten Tuch. Der Junge betrachtete seine Mutter eine Weile und klemmte dann die Panflöte unter ihre Hände. Natürlich würde sie nichts damit anfangen können, aber er hatte das Instrument extra für sie mitgebracht. Hatte noch darauf geachtet, nicht das beste Stück zu nehmen und hatte sein Geschenk auf der Rückfahrt sogar noch ein wenig bearbeitet, damit es noch etwas weniger teuer aussah. Sie war der merkwürdigen Ansicht gewesen, dass man beim Einkaufen so viel Geld weggeben sollte, wie der alte Eigentümer haben wollte. Sein Versuch, sie auf die ganze Reihe von Fehlern in diesem Gedankengang hinzuweisen, war spektakulär gescheitert. Luelanyn rieb sich unbewusst den Hintern, als er daran dachte. Dann richtete er sich mit einem lauten Seufzen auf und ließ seinen Blick über die Reihe der Toten schweifen. Er wußte jetzt, was er in nächster Zeit tun würde. Und was nicht. Schneidern zum Beispiel. Nicht, dass er irgendetwas gegen dieses Handwerk hatte, oder gegen den lahmen Winno. Aber es gab etwas zu tun, das niemand außer ihm machen würde. Er hatte es gleich nach seiner Ankunft von mehreren Dorfbewohnern gehört: niemand wusste, wer die Mörder waren und man würde es auch nie herausfinden. Und das konnte er einfach nicht glauben. Sie waren von irgendwo gekommen und irgendwohin gezogen. Und dazwischen hatten sie mehrere Höfe verwüstet. Es musste einfach Hinweise geben, die zu ihnen führten.
Luelanyn hockte auf einem Mauervorsprung und verbarg sich tief im Schatten eines Baumes. Die Bande zu finden war eine Sache, sie für ihre Taten zur Rechenschaft zu ziehen, eine ganz andere. Mit seinem Wanderstab würde er keinem von ihnen gefährlich werden können. Er würde Hilfe brauchen - aber er kannte niemanden in dieser Stadt. Selbst wenn sich hier jemand für Verbrechen in entfernten Orten interessieren würde, könnte er nichts beweisen. Und die Männer hatten sich hier nichts zuschulden kommen lassen. Was eigentlich schade war; so ein Lynchmob war eine feine Sache. Oder eine Gruppe von Kriegern, vielleicht aus einem Tempel... Nachdenklich betrachtete er den Kundschafter der Truppe. Da er selbst in den letzten Monaten ordentlich in die Höhe geschossen war, hatte er ungefähr die gleiche Figur. Mit ein bißchen gutem Willen könnte man eine entfernte Ähnlichkeit zwischen ihnen erkennen. Daraus müsste sich doch etwas machen lassen...
20 Jahre später
Das Schiff hatte gerade erst im Hafen von Korsal angelegt. Kaum war der Steg unten, stapfte eine offensichtlich gutgelaunte, etwas pummelige, Gestalt von Bord. An Deck betrachteten zwei Männer nachdenklich den Abgang.
"Die Stimmung unter den Männern ist gut."
"Jep."
"Es ist keiner verhungert."
"Jep."
"Zu Schaden gekommen ist auch keiner."
"Bis auf Olav."
"Das war ein Unfall. Und er hat sich schnell erholt. Sehr schnell."
"Stimmt."
"Trotzdem... Wir sollten den Nächsten erst vorkochen lassen."
"Hmmhm. Er sollte auch essen, was er kocht."
"Gute Idee."
Der ehemalige Koch verschwand hinter einem Gebäude und kurz darauf im Schatten mehrerer Kisten. Während er einen Teil seiner Kleidung wechselte, liess er die Reise noch einmal vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Er war sehr zufrieden mit sich. Die Sache mit dem Kochen hatte er sich wesentlich schwieriger vorgestellt. Freie Fahrt für ein bisschen Mixen von Zutaten - das war nicht die schlechteste Art zu reisen. Und die Männer hatten zusammengelegt, damit er hier schon aus dem Vertrag aussteigen konnte. Das war natürlich vollkommen unnötig gewesen - wenn er sich so genau an Verträge halten würde, hätte er die Schiffsreise garnicht nötig gehabt. Hier im Norden würde ihn niemand vermuten. Und selbst wenn - um jemanden in so einer grossen Stadt zu finden, der das nicht wollte, bräuchte man schon einen Profi. Er grinste kurz. Für den richtigen Betrag könnte sich anbieten, sich selbst zu suchen. Nicht, dass er ernsthaft damit rechnete, verfolgt zu werden. Aber er ging lieber auf Nummer sicher. Manche Leute verstanden überhaupt keinen Spass.
Er wusste fast nichts über diese Stadt und würde sie erst mal in aller Ruhe erkunden müssen. Möglichst, ohne als Fremder aufzufallen. Also als Tralam Foss. Er schaute sich die Hafenarbeiter genauer an und entschied sich für blond.