Ruhig lauschte Hong dem Spiel und den Worten der Geisel aus Xian. Ein spöttisches Lächeln trieb ihm die Zurechtweisung des Jungen ins Gesicht. So jung an den Hof gekommen und so ignorant geworden. Lu Chieng ist barbarisch in den Augen einer Kultur, die Unschuldige für eine Woche in ein Verliess sperrt wird mit der Aussicht, die Sonne erst wieder zu sehen, wenn man den Galgen erblickt. Welch eine Ironie. In der Tat sass ihm auch ein Prachtstück eines sogenannt Zivilisierten entgegen, der duch die Zuflucht in die Kultur die eigene innere Verdorbenheit maskiert.
Wie tröstlich ist es doch vom Besuch beehrt zu werden, der uns in diesen schwierigen Tagen mit seinem Spiel erfreut und uns für das Wissen über unser baldiges Ende beglücktwünscht. Wüsste Hong nicht aus eigener Erfahrung, dass das Leben als Geisel am Hof den eigenen Charakter zerfrisst hätte er nur schwerlich seine Hand geschweige denn seinen Spott zurückhalten können. Doch er wollte nicht, dass dieser schwachbrüstige Welpe weinend davonrennt
[1] wie der zartbeseitete Zázhǒng
[2].
Ein eiserner Schild aus Zorn blockierte den Tönen den Zugang zu Hong's Herzen.
Ein gefährlicher Welpe. Was für ein Spiel treiben Mako und Ii Tsuyoshi mit uns?