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« am: 26.07.2013, 22:24:09 »
Thrarin spürt, wie Sylaras Gesang, der heilende Magie mit sich trägt, ihm gut tut. Die Brandwunden, die ihn plagen, verschwinden zwar nicht komplett und sind noch immer äußerst lästig, doch wenigstens sorgt der Zauber der Elfe für etwas Linderung.
Der Zwerg ist froh, die Labore hinter sich gelassen zu haben, in denen eine tückische Falle der nächsten gefolgt war. Die für ihn peinliche Begegnung mit den zum Leben erweckten Abbildern der Runenfüsten lastet so schwer auf seinem Stolz wie die anderen Momente der Willlensschwachheit in den letzten Stunden. Er weiß nicht, was er davon halten soll - was er von sich selbst halten soll. Sein Selbstwertgefühl ist trotz all seiner Erfahrung als Kundschafter und all seinen Erfolgen, die er in der Vergangenheit verbuchen konnte, im Moment merkbar am Bröckeln.
Dies würde bei dem, was der Gruppe noch bevorsteht, nicht hilfreich sein, also versucht Thrarin, sich zusammenzureißen und Abstand von den Ereignissen der letzten Zeit zu nehmen. Was nun zählt, ist, was vor ihm liegt. Das oberste Ziel ist, Xins wahnsinnigem Treiben Einhalt zu gebieten.
Thrarins Finger umschließen den Schaft seiner Axt fester. Er ist entschlossen, dies nun bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Er nimmt die Metflasche, die der Jäger aus Ustalav ihm anbietet, entgegen, trinkt aus. Die Flüssigkeit ist Balsam für seine Kehle und durch das bisschen Alkohol wird ihm gleich etwas wärmer ums Herz.
"Aye", antwortet der Zwerg Jarec zustimmend mit fester Stimme, "ich bin dabei."
Thrarin sehnte sich danach, endlich für Ruhe zu sorgen. All diese feigen magischen Angriffe, gegen die er kaum etwas ausrichten konnte, will er nun mit dem Einsatz von kaltem Stahl vergelten.
"Reißen wir diesem toten Mistkerl den Arsch auf!"
Damit wirft er die leere Flasche fort, die klirrend auf dem Boden zerschellt.