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« am: 24.06.2011, 20:12:02 »
Problemlos überstanden sowohl Ravok als auch Akayo die Druckwelle und standen weiterhin neben dem Skelett, das nach Rogavs Hieben ebenfalls zusammen gefallen war. Mit der Spitze seines Schwertes schob Ravok den Knochenhaufen ein kleines Bisschen auseinander. Teils um zu sehen, ob noch irgendwelche Habseligkeiten vorhanden waren, teils aus der irrationalen Vorstellung, sie könnten sich wieder zusammenfügen und erneut zum Leben erwachen.
Nach dem er damit fertig war, warf er einen kurzen Blick auf seine Schulterwunde. Noch immer floss etwas Blut seinen Arm hinab, dessen Ärmel mittlerweile blutgetränkt war, aber im Großen und Ganzen sah die Wunde schlimmer aus als sie tatsächlich war. Zwar gefährlich, aber nicht lebensbedrohlich. Er würde sich später darum kümmern. Genauso wie um seine Beinwunde, die sich ihm erst jetzt bemerkbar machte. Auch von den anderen schien keiner lebensgefährlich verletzt zu sein. Gerade nocheinmal gut gegangen. Dieses Mal.
Mit entschlossenen Schritten ging Ravok auf Asha zu, baute sich vor ihr auf und verpasste ihr eine recht kräftige Ohrfeige. Er sprach mit bemüht ruhiger Stimme, die aber dennoch nicht vollständig seine Wut verbergen konnte.
"Tut so etwas unsagbar dummes nie wieder! Ist euch klar, dass ihr uns alle hättet töten können? Mit nur etwas Pech würdet ihr jetzt an der Stelle dieses Haufen Knochens liegen. Oder einer eurer Kameraden. Viel hat bei der Orkin nicht gefehlt. Denkt gefälligst nach bevor ihr unüberlegt handelt." Damit wandte er sich ab und lief leicht humpelnd in Richtung Ausgang. Kurz bevor er den Raum verließ drehte er sich nochmal um, blickte zunächst Rogav an und danach die halb am Boden liegende Assadra. "Rogav, ich verlasse mich darauf dass ihr den Rest hier von weiteren Dummheiten abhaltet."
Damit verließ er den Raum (Akayo blieb) und setzte sich vor dem Gebäude im Schneidersitz auf den Boden, den Schmerz in seinem Bein ignorierend. Langsam versuchte er sich mit der Natur um ihn herum in Einklang zu versetzten, so wie es Celian ihm beigebracht hatte. Langsam spürte er, wie etwas Energie in seinen Körper floss und sich im Bereich seiner Wunden sammelte. Es war nicht wirklich viel, viel weniger als er erwartet hatte, aber im Moment schien er sich wohl nicht sonderlich gut konzentrieren zu können. Die Wunden hatten sich nur oberflächlich geschlossen, würden aber bei nächster Gelegenheit wieder aufbrechen. Seufzend berührte er einen der Smaragde an seinem Gürtel um die ihm innewohnende Magie zu aktivieren, die auf dem gleichen Prinzip basierte wie sein Zauber. Dieses Mal spürte er den Effekt wesentlich deutlicher, sowohl seine Schulterwunde, als auch die an seinem Bein hatten sich vollständig geschlossen. Soweit zufrieden begann er seinen Umhang und seine Rüstung abzulegen und sein blutverschmiertes Oberteil auszuziehen. Bei nächster Gelegenheit würde er es irgendwo waschen müssen. Auch wenn er direkt einen Ersatz aus seinem Rucksack hätte holen können, blieb er zunächst so mit nacktem Oberkörper sitzen und betrachtete die merkwürdige Tätowierung auf seiner Brust. War es das alles wirklich wert?