Zufrieden stellte Hogni fest, dass der Heiltrank seine Wirkung auch in dem fremden Körper des Eingeborenen dieser Welt, erfolgreich entfaltete. Er konnte schließlich nicht wissen, wie die Wesen auf die Magie seiner Welt reagierten aber der Versuch hatte sich gelohnt und der Mann würde seine schweren Wunden überleben. Da hatten die Eingeborenen aber wirklich Glück gehabt, dass Hogni mit den beiden anderen hier gelandet war. Oder handelte es sich um Schicksal und hatte eine der drei
Nornen ihre Finger im Spiel gehabt? War ihm dieser Weg, den er seit der Ankunft auf dieser Welt betreten hatte, vielleicht von Anfang an vorbestimmt gewesen?
Hogni war nur bei einer Sache wirklich sicher. Das der Fremde ohne seine Hilfe nicht überlebt hätte. Er war froh, dass er hatte helfen können. Doch unweigerlich stellte er sich die Frage, was der Grund für diese Verletzung und dem damit verbundenen Kampf gewesen war? Eine Klinge hatte die schweren Verletzungen verursacht. Auf welcher Seite standen die Fremden? Wer waren ihre Gegner und auf welcher Seite befand sich Hogni und seine beiden Begleiter? Sollte er überhaupt auf einer Seite stehen?
Der Skalde warf seine Fragen beiseite, als der Verletzte langsam wieder zu Bewusstsein kam und Venegor seinen Blick suchte.
"Köszönöm." Die damit verbundene Geste zeigte Hogni, dass es sich um eine Art des Dankes handeln musste. Mit einem Lächeln erwiderte er die Geste und drückte die Hand des Fremden.
"Gern geschehen." antwortete er.
Dann überkam ihn eine Vision. Ein Drache schien ihn zu mustern aber es war nicht Nidhöggr. Dieser Drache sah anders aus und irgendwie wusste Hogni, dass nicht dem Volk der frei Fremden das Land gehörte, auf dem sie sich befanden, sondern Drachen wie dem aus seiner Vision.
Irritiert und für einen Moment desorientiert, schüttelte der Skalde seinen Kopf. Dann geschah etwas, was er nicht für möglich gehalten hatte. Er verstand sein Gegenüber. Oder sprach Venegor plötzlich seine Sprache? Lag zwischen der Vision und den Worten eine Verbindung? Hatte der Drache ihn vielleicht beobachtet und seine Handlung gegenüber den Fremden als gut befunden? War das kurze Verständnis, ein Geschenk, oder ein Zeichen gewesen?
"Die Schwarzviper..." murmelte der Skalde nachdenklich, als sein Neffe tatsächlich von eben diesem Wesen angegriffen wurde.
"Verdammt!" rief er und zückte augenblicklich seine Axt. Nachdem der Lichtalf die Schlange von dem Körper Varishs weggeschafft hatte und nach ihr schlug, versuchte auch Hogni die Schlange zumindest zu verscheuchen
[1], damit er sich anschließend um die Verletzung seines Neffen kümmern konnte.