So teilen sie sich in zwei Teams auf. Die Gebäude insgesamt sehen noch alle gut in Schuss aus, abgesehen von ein paar eingeschlagenen Fenstern, und stehen alle samt dicht beieinander, so dass sie sich im Notfall schnell wieder treffen dürften. Offensichtlich hat hier kein Feuer gewütet wie im Nachbarort. Selbst der Zaun ist vollkommen unberührt. Wozu auch? Das Tor steht sperrangelweit offen. Hier hatte sich keiner die Mühe gemacht das Gelände abzusperren oder die Vorrichtung dazu ist schon lange Geschichte. Die nahe Hauptstraße erschließt das im Gewerbegebiet liegende Sägewerk ziemlich gut. Eingerahmt wird es nur von Baumreihen, so dass beispielsweise die Nachbarbebauung hinter dem Wirtschaftsgebäude und der großen Lagerhalle gut zu erkennen ist. Dort scheint ein Sportplatz oder ähnliches zu liegen.
Die erste Gruppe fängt nun also an den Vorplatz und das Wirtschaftsgebäude zu untersuchen. Auf dem Vorplatz sehen sich nichts Interessantes. Überall liegt nur wohl ehemals frisch angeliefertes Holz herum. Aiko entdeckt lediglich ein paar lecker riechende Mäuse welche sich zwischen dem Holz eingenistet haben. Er bricht aber die Suche ab, als sich Max und Anders den Wirtschaftsgebäuden zuwenden. Beiden ist schnell klar, dass jemand versucht hat, die Tür aufzubrechen. Offensichtlich ist dies nicht gelungen, so dass es durch das mit Draht verstärkte Glas der Fenster ging. Auch für die Beiden ist das nun der Weg in das Gebäude, wobei sie Aiko helfen müssen hinein zu kommen.
Im Wirtschaftsgebäude gibt es insgesamt vier Räume. Sie stehen zuerst im Aufenthaltsraum. Die Schränke hier sind vollständig durchwühlt, das Geschirr wurde auf dem Holzboden zerdeppert, selbst die Schubladen wurden ausgekippt und liegen nun neben ihrem Inhalt auf dem Boden verstreut. Der erste und zweite Nebenraum sind Büros. Hier sieht es kaum anders aus als in der Küche. Alles was ehemals in den Aktenregalen war, liegt nun auf dem Boden. Papiermüll für die Beiden. Der letzte Raum ist die Umkleide mit Bad für die Arbeiter des Geländes. Hier stehen Spint an Spint, einige davon eingeschlagen, nebeneinander und aus den Nassbereich ist ein stetes Tropfen zu hören. Auf dem Boden liegen die alten Arbeitssachen der Mitarbeiter. Zwischendurch ein paar abgenutzte Arbeitsschuhe und die Schutzhelme. In dem Raum schlägt Aiko an. Bei einem der unteren Spinte kratzt er an der Tür und jauelt leise. Als Max nachsieht was Aiko da gefunden hat, findet er im Spint, recht versteckt im oberen Teil, eine ganze 20 Packung mit Snickers.
Die zweite Gruppe nähert sich derweil vorsichtig den Lagerhallen. Die Kleine Lagerhalle ist schnell abgehandelt. Hier stehen bis zur Decke Industrieregale mit vorbereiteten Lieferwahren. Im Ersten Bereich beispielsweise dutzende an Säcken mit Pellets neben kleineren Holzbrettern für den Hausgebrauch.
Interessantere Sachen finden die beiden Frauen dafür in der großen Halle. In ihr sind kleinere Bereiche abgetrennt. Dominiert wird das Ganze aber durch die Sägemaschiene und andere große Maschienen für die Holzverarbeitung. Überall liegen hier Holzreste herum und die Türen der drei kleineren Bereiche wurden eingetreten. Im ersten Bereich ist ein kleiner Aufenthaltsraum und die Toilette zu finden. An einer großen Tafel hängen an Nägeln sogar noch einige der letzten Auftraäge des Sägewekes. Daür ist der Kaffeküchenbereich vollkommen durcheinander. Im zweiten Bereich finden sie ein Werkzeuglager. Auf den ersten Blick scheint hier alles geplündert worden zu sein. Die Bereiche wo E-Säge und Akkuschrauber an den Werkzeugregalen steht sind leer und die unbrauchbareren Sachen sind auf dem Boden geworfen worden. Beim durchsuchen dieses Mülls zieht Alina jedoch einige volle Packungen Holz-Schrauben und Nägel, eine Brechstange, Gaffatape, und Werkzeuge hervor. Am Ende hat sie tatsächlich vier verschiedene Schraubendreher, einen alten Schusterhammer, einen Lötkolben, eine Kneifzange und eine Drahtzange. Das Prunkstück ist ein klappbares Schnitzmesser, welches den Plünderern beim Durchwühlen durch die Lappen gegangen ist.
Der Bereich ist ein kleineres Lager. Der Betonboden wirkt tatsächlich arg dunkel. Was Valeria zuerst nicht auffällt. Mit einem Schnatzen tritt sie in eine Pampe aus ausgekippten Schmierfetten und Ölen. Beim Herausziehen bleibt sogar ihr Fuß zuerst stecken und sie muss ihren Schuh per Hand aus der Pampe ziehen. Dieser ist nun mit einer schön dicken Schicht der Fette überzogen. Was zwar nicht die Tragbarkeit einschränkt aber auf jeden Fall die Standsicherheit, so sie ihn nicht sauber macht. Alina die vorsichtiger hinein kuckt, findet in dem Bereich leider nichts weiter brauchbares. Die Dieselkanister die hier einmal gestanden haben müssen sind schon lange weg. Auch zwischen den größeren Maschienen ist außer einem großen Schraubenschlüssel, wühl zum Austauschen des Sägeblattes, nichts mehr zu finden.