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Autor Thema: Die Ströme von Leben und Tod  (Gelesen 11276 mal)

Beschreibung: Kapitel 03

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Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #210 am: 18.12.2020, 18:10:31 »
"Halten wir uns bereit. Ich glaube kaum, dass sie so stark sind wie die Kreaturen zuvor..." Nicht tot, aber auch nicht übermenschlich stark - so hofft sie jedenfalls. Yalena zieht ihr Kurzschwert und wartet am Eingang. Wenn sie es gleich mit der ganzen Meute zu tun haben, sollten sie ihnen nicht auch noch den Raum geben um sie zu umzingeln...

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #211 am: 18.12.2020, 18:46:31 »
Die beiden Aklo-Priester bleiben still an ihrem Platz stehen. Sie beobachten den sich nähernden Einar aufmerksam, zeigen aber keine offenkundige Aggression oder Ambitionen, ihn anzugreifen.

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #212 am: 18.12.2020, 19:27:38 »
Ob sie die ersten sind die im Fluss landen und dann doch wieder zurückkommen? Zumindest scheint es so als wüssten diese Priester nicht was sie mit ihnen anfangen sollen. Eigentlich würde er sich dafür ja gerne noch rächen, aber der konstante Schmerz seiner Verletzung ist da ein mahnendes Zeichen, dass ihn diesen Plan ganz nach hinten stellen lässt. „Ich glaube die sind nicht auf einen Kampf aus. Sehen wir ob sie uns durch lassen.“ meint der Barbar also nüchtern und versucht einfach an den Gestalten vorbeizugehen und dann hoffentlich wieder in der grossen Kammer zu landen.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #213 am: 19.12.2020, 03:21:59 »
Die beiden lassen den Barbaren passieren, behalten ihn aber stets im Auge. Als er vorbeigeht, glaubt Einar für einen kurzen Moment einen Hauch von Verwesung zu riechen, ebenso bemerkt er, dass der Stoff der Priester zwar robust und schwer, allerdings auch zerfranst, verblichen und modrig ist. Bei ihrem ersten Besuch wirkte all dies etwas anders - oder ist es ihm da nur nicht aufgefallen?!

Ungehindert erreicht er durch den bereits bekannten Tunnel die große Hauptkammer, in der sich noch viel mehr vermummte Priester aufhalten. Würde er hier etwas anzetteln, wäre er rasch umzingelt, doch wie die beiden anderen zuvor fixieren ihn die vermeintlichen Untoten nur wortlos. Etwas Bedrückendes, Fremdes liegt in der Luft. Die Aklo unterbrechen was sie gerade tun, um sich nach dem Tharagier (sowie Yalena und Kiran, sofern sie ihm dicht folgen) umzudrehen - abseits davon verbleiben aber sie einstweilen passiv.

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #214 am: 21.12.2020, 10:54:09 »
Die Hand um das Heft seines Dolches gelegt, humpelt Kiran dem Nordmann langsam hinterher.
Hoffentlich behält dieser mit seiner Aussage recht. Eine schnelle Flucht würde sich mit seiner Verletzung als äußerst schwierig erweisen.
Immer wieder blickt Kiran auf die zwei untoten Gestalten, während er sich an Ihnen vorbeibewegt.
Dennoch richtet er auch immer wieder seine Aufmerksamkeit auf die Umgebung. Sollte es hier im Fackelschein irgendetwas von Interesse geben, so würde er nur ungern stupide daran vorbeistapfen wollen.

Als Kiran schließlich die große Ansammlung der Aklo erblickt, wird sein Blick plötzlich schlagartig wacher.
"Was nun? Wenn Sie uns angreifen, sitzen wir in der Falle."

Yalena

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #215 am: 21.12.2020, 17:35:27 »
"Wenn wir etwas riskieren, dann sollten wir ihnen keinen Raum lassen. " Die Rothaarige deutet zum Tunnel. Von dort aus hätten sie mehr oder weniger die Kontrolle über das Kampfgeschehen. Ihr wäre es fast lieber, sie würden dieses Problem aus der Welt schaffen. Die Schätze der Wasserleiche wollen schließlich auch noch geborgen werden. Und wenn die Aklo ihre Opfer so reich eindecken, werden sie auch noch einiges versteckt halten.

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #216 am: 21.12.2020, 20:36:05 »
„Dann riskieren wir einfach nichts.“ meint Einar und mustert die Gestalten weiterhin misstrauisch. „Ich sage das nur ungern, aber ich glaube ich bin gerade nicht in der Verfassung noch einen Kampf auszutragen. Tot bringt dir alles Gild der Welt kein Glück. Und glaube mir - ich hätte gerne meine Rache gehabt. Aber so...“ Er deutet auf seine Verletzung und schüttelt den Kopf. Ausserdem findet er sie haben nach dem Kampf gegen Kwalu immernoch genug Gold gefunden. Er sieht keinen Grund hier jetzt noch ein sinnloses Risiko einzugehen.
Also geht er einfach los, um dann langsam in Richtung Ausgang zu laufen. Er sieht sich aber aufmerksam um, vorallem um die Aklo im Auge zu behalten.

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #217 am: 23.12.2020, 08:43:28 »
Kiran unterstreicht Einars Meinung mit einem schwachen Nicken.
"Ich bin kaum in der Lage geradeaus zu laufen und ohne Bogen kann ich bei einem Konflikt eh so gut wie nichts ausrichten.. Ich sehe das wie Einar. Wir sollten schauen, dass wir von hier verschwinden."

Der Bhangari folgt Einar dichtauf und blickt sich ebenso sorgfältig um.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #218 am: 23.12.2020, 09:23:37 »
Begleitet von toten doch sehenden Augen marschieren die drei durch die Reihen der Aklo. Niemand hindert sie, doch die Stimmung ist zum Zerbersten angespannt. Neben dem leisen Knistern der spärlich lodernden Fackeln sind zumeist nur noch ihre teils schlurfenden Schritte zu hören. Kiran geht mit dem erworbenen Licht voraus, gefolgt von Einar und Yalena. Ohne sich näher umzusehen oder überhaupt länger zu verweilen als unbedingt nötig, erreichen die drei schließlich das andere Ende der großen Kammer. Dort steigen sie jene Stufen hinab, die sie der erste angetroffene Aklo-Priester vormals hinaufgeführt hatte und erreichen zuletzt den großen Eingangsbereich der Höhle. Das Tosen des Wassers ist inzwischen wieder laut hörbar und übertönt jenseits des Tunnels jedes normal gesprochene Wort. Weit oben an der Decke haben sich viele der zurückgekehrten Flugkreaturen zusammengefunden, verweilen aber, ohne sich von der Gruppe gestört zu fühlen.

Nach einigen weiteren Schritten erreichen sie den wilden Fluss. Der einzige Weg zurück führt über die glitschigen Steine, die es abermals zu überspringen gilt. Ein letztes Hindernis, bevor sie diesem Ort endgültig den Rücken kehren können...[1]
 1. Die andere Seite zu erreichen erfordert eine Würfelprobe - genau wie beim ersten Mal, als ihr hier wart. (Rast an diesem Ort halte ich für wenig effektiv.)
« Letzte Änderung: 23.12.2020, 22:21:51 von Cerebro »

Einar

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #219 am: 24.12.2020, 10:45:49 »
Das war einfacher als gedacht. Anscheinend sind die Aklo auch nicht auf eine Konfrontation aus, aber ihm solls recht sein. So erreichen sie dann auch ohne Zwischenfälle den Eingangsbereich der Höhle. Schon fast haben sie es raus geschafft. Fehlt nur noch eines...
Einar entschiedet sich als erster über die Steine zu springen. Er spürt bereits jetzt, wie ihn seine Verletzung dabei behindern wird, aber einen anderen Weg gibt es nunmal nicht. „Seid vorsichtig.“ meint er noch und wagt den ersten Sprung. Dann einfach ein Stein nach dem anderen[1], der Freiheit entgegen.
 1. Probe auf Bewegung: Erfolg

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #220 am: 24.12.2020, 13:51:47 »
Unter Schmerzen, die er sich nicht ansehen lässt, überquert Einar den gefährlichen Fluss überraschend mühelos. Das jenseitige Ufer ist in tiefe Dunkelheit gehüllt - das Licht von Kirans Fackel genügt gerade, um es im Ansatz erahnen zu lassen. Beinahe blind macht der Nordmann daher den letzten Sprung und gelangt mit beiden Füßen endlich wieder auf festen Boden. Er wendet sich um und gibt seinen Kameraden zu verstehen, nun zu folgen. Yalena macht einen Schritt nach vorne. Ihre Gedanken driften kurz zurück zu dem überstandenen Kampf und die erlebten Dinge. Ein Blick auf ihre zitternden Hände zeigt, dass jene Erlebnisse sie noch immer nicht loslassen. Und dennoch... sie versucht sich zu fokussieren. Sie haben es fast geschafft, sind beinahe aus dieser elenden Höhle heraus und haben immerhin sogar ein bisschen Beute vorzuweisen. Mit kalkuliertem Anlauf erreicht sie den ersten Stein, wankt kurz... fängt sich. Der zweite Stein markiert die Mitte des Flusses. Sie springt...

Der in der Luft vorausgestreckte Fuß streift den rettenden Stein, findet jedoch weder Halt noch Balance. Das Bein rutscht wie auf Schmierfilm einfach weg. Ein vor Schock ausgestoßener Laut ist alles, was der Khoranerin noch gelingt. Ihre unkoordiniert ausgestreckten Hände finden keine greifbare Kante und ihr Kopf schlägt im Vorwärtsfall unglücklich mit der Schläfe gegen den Felsen. Die Schwärze der Höhle wird sofort zur Schwärze ihrer Sinne, als ihr Körper wie eine leblose Puppe ins Wasser taucht und sofort in den reißenden Strömen des Totenflusses verschwindet. Einar und Kiran können die dramatischen Ereignisse zwar beobachten, jedoch nicht weiter eingreifen. Als sie zum Rand ihres jeweiligen Ufers eilen, fehlt von ihrer Kameradin bereits jegliche Spur. Selbst wenn sie jetzt hinterherspringen - in der absoluten Dunkelheit und bei dieser starken Strömung würden sie sie niemals finden. Und ohne Bewusstsein wird sie ein schnelles Ende ereilen... Sie ist fort...[1]
 1. Allgemeine Info: Ich habe den Sachverhalt gestern mit Yalena besprochen und bin mit ihr mögliche Optionen durchgegangen. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Yalenas Abenteuer an dieser Stelle sein Ende findet. Sie wird bei nächstmöglicher Gelegenheit mit einem neuen Charakter starten.
« Letzte Änderung: 29.12.2020, 09:09:15 von Cerebro »

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #221 am: 28.12.2020, 10:38:59 »
Kirans Lippen öffnen sich um einen verzweifelten Schrei auszustoßen, doch alles was seinem Mund entweicht ist ein heißeres, undefinierbares Krächzen. Im selben Moment versagen dann auch seine Beine den Dienst und er sackt unkontrolliert und wie ein nasser Sack auf die Knie hinab. Durch den schwachen Lichtschein konnte er Yalenas Einschlag auf dem Felsen direkt beobachten und Ihm wird schlagartig bewusst, dass hier jeder Rettungsversuch vergebens sein würde. Sie hatte diverse Gifte überstanden, hatte sich barfuß durch den Dschungel gekämpft, sich gegen Riesenschnecken und noch größere Tausendfüßler gestellt, war Ihr einziges Sprachrohr zu den Djaka gewesen und hatte sie unzählige Male aus brenzligen Situationen gerettet. Und ein letzter Sprung in die Freiheit war Ihr nun zum Verhängnis geworden. Ein schlechter Scherz der Götter, anders konnte er sich das ganze nicht erklären.

Vom Fackelschein beleuchtet blickt Kiran stur geradeaus auf den reißenden Fluss, unfähig sich zu bewegen oder auch nur irgendetwas in Einars Richtung zu rufen.

Einar

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« Antwort #222 am: 29.12.2020, 07:27:28 »
Die Zeit verlangsamt sich regelrecht, als Einar mit ansehen muss, wie der Rotschopf abrutscht, auf dem Stein aufschlägt und im Fluss verschwindet. „YALENAAA!“ brüllt Einar und nimmt auch den eigenen Schrei gedämpft und wie in Zeitlupe wahr. Er eilt an seine Seite des Ufers, doch eigentlich weiss er bereits, dass er Yalena nicht mehr helfen kann. Er starrt ungläubig in die Fluten und ballt die Fäuste. Das kann doch nicht wahr sein! Er hätte jederzeit sein verfluchtes Leben für seine Freunde aufgegeben - doch jetzt konnte er nur zusehen wie es der Khoranerin entrissen wird und rein gar nichts dagegen tun. Nach all dem was sie gemeinsam durchstehen mussten... nach ihrem Sieg über Kwalu! Einfach so...
Er sinkt auf die Knie und schlägt frustriert auf den felsigen Boden. Doch selbst dieser Schmerz ist nichts im Vergleich zu dem, der gerade sein Herz zerreissen will. Erneut schlägt er auf den Stein und schreit seinen Frust, seine Enttäuschung und seine Trauer in die Welt, bis ihm irgendwann die Stimme versagt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit rappelt er sich dann irgendwann wieder auf und sieht mit steinerner Miene zu Kiran rüber. Es liegt nun an ihnen dafür zu sorgen dass Yalena nicht vergessen wird. Dass ihre heldenhaften Taten zumindest in den Geschichten die sie zu erzählen haben weiterleben. So hätte sie es bestimmt gewollt - neben dem Detail dass sie wohl eigentlich lieber im Gold, als in diesem Fluss ertrunken wäre...

„Du schaffst das! Anisha wartet auf dich!“ ruft er ihm schliesslich ein wenig Mut zu, als es darum geht, dass er den Fluss überquert. Den können sie gerade sicherlich gut gebrauchen.
« Letzte Änderung: 29.12.2020, 07:28:47 von Einar »

Kiran Arun

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #223 am: 29.12.2020, 20:45:39 »
Im Lichtschein der Fackel erhebt sich Kiran nach einer gefühlten Ewigkeit und nickt Einar auf der anderen Flussseite entgegen. Der dumpfe Schmerz in seinem Bein fühlt sich nach dem eben Erlebten nunmehr völlig belanglos an. Auch wenn er zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen kann, ob er sein Bein je wieder richtig belasten kann, so spielt es für Ihn derzeit auch kaum eine Rolle. Ungelenk bewegt er sich auf das Flussufer und die drei Steine zu, die Ihn von seinem Freund und seiner tierischen Gefährtin trennen. Das Wichtigste war nun seine verbliebenen Freunde von dieser Insel zu schaffen und sich in zivilisiertere Lande aufzumachen. Vielleicht lässt sich in einer größeren Stadt ja jemanden ausfindig machen, der in der Lage ist Einars Fluch zu brechen. Er würde den muskelbepackten Nordmann jedenfalls nicht sich selbst überlassen, da war er sich mittlerweile sicher.

Mit zittrigen Knien atmet Kiran schließlich ein letztes Mal tief ein, bevor er zum Sprung ansetzt um den Fluss hoffentlich heil zu überqueren.[1][2]

 1. Fehlschlag beim Sprung und beim strapazierten Sprung.
 2. Erfolg beim strapazierten Festhalten. Verlust von einem Geschicklichkeitspunkt.

Cerebro

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Die Ströme von Leben und Tod
« Antwort #224 am: 29.12.2020, 21:11:48 »
Die Fackel in der Hand und etwas unsicher auf den Beinen schafft Kiran mit gehinktem Anlauf den Sprung auf den ersten Stein. Sein Licht tanzt in der Luft und der Bestienmeister selbst geht mit brennenden Schmerzen sofort in die Knie, als er hart aufsetzt. Wackelig rappelt er sich nach einer Weile auf, atmet ein paar Mal tief durch und überwindet sich zum nächsten Sprung - die Fackel noch immer in der Hand. Er meistert die Anstrengung auf ähnliche Weise, doch beim dritten Sprung raubt ihm der Schmerz die nötige Kraft; er kommt entsprechend zu kurz und seine Beine schaffen es nicht auf die andere Seite. Mit Wucht klatscht sein Oberkörper gegen die Kante und es presst ihm brutal die Luft aus den Lungen. Im Affekt lässt er die Fackel los, um mit beiden Händen nach Halt zu suchen, dennoch rutscht er Zentimeter für Zentimeter in die Tiefe - das tobende Wasser umarmt bereits seine Füße und Unterschenkel.

Einar steht nur ein paar Schritte abseits. Er beobachtet das Ganze, verliert aber plötzlich die Sicht, als Kirans über den Boden rudernde Arme die Fackel über die Kante schieben. Ihr einziges Licht erlöscht...
« Letzte Änderung: 01.01.2021, 14:45:39 von Cerebro »

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