Auf der Suche nach Gilthas und Xiara (Runde 1)
"Burth!", tönt ein heller, gellender Schrei durch die alten Schmugglergänge unter Cryllor. Vorsichtig und mit schlimmster Vorahnung beugt sich der kleine Barde über die Fallgrube und späht hinab. Geistesgegenwärtig befördert Dimble ein Seil aus seinem praktischen Rucksack und lässt dieses in das tiefe Loch gleiten, das Ende fest umklammernd. Panisch sieht der Gnom sich um, eine Befestigungsmöglichkeit für die Kletterhilfe suchend. "Burth?", erklingt die Stimme des Barden besorgt. "Keine Sorge, wir holen euch da wieder raus.", versucht er dem Priester Pelors Mut zu machen, seine eigene Angst überspielend.
Den eigenen Schmerz ignorierend, rollt Burth sich zur Seite. Als er den Streitkolben Pelors in die Luft reißen will, spürt er einen Stich in seiner Brust, so dass er nur seine Hand fest um den Griff schließt.
"Pelor, allmächtiger Herr, lass Deine Macht durch mich wirken und rette diese junge Seele."
Ein heller Schein geht von der Spitze von Burths Waffe aus und taucht den Ort des Grauens für einen Moment in ein warmes LIcht. Mit ausgestrecktem Arm berührt der gläubige alte Mann, den leblosen Körper des jungen Tischlers. Ehrfürchtig spürt er die ganze Macht der göttlichen Energie, die ihn durchströmt.
"Ruf ihn noch nicht zu Dir, Herr. Seine Zeit ist noch nicht gekommen, er dient Dir hier mehr, als er dies anderswo könnte."
Betend hofft Burth darauf, dass Gilthas die Augen aufschlägt.
Dimble verspürt Erleichterung, als er sieht, wie Burth sich aufrappelt. Doch der nächste Schock folgt. Reglose Körper liegen am Boden der Falle. Das helle Leuchten sowie die leisen Gebete lassen Dimble hoffen, der Pelorpriester kümmert sich um die Hilflosen. Der Gnom kann die Gesichter der Gestalten nicht erkennen, doch der schlimme Verdacht liegt nahe, dass die Opfer der gemeinen Falle die eigenen Kameraden sind. "Sind das Gilthas und Xiara da unten?", fragt er mit zitternder Stimme. "Sind sie, sind sie....?", stammelt er, das Beben in seiner Stimme nimmt zu. Er bringt die Worte einfach nicht über seine Lippen.
Kurz weiten sich Dimbles Augen angstvoll, als er einen schwach glimmenden Schleier aus dem Augenwinkel zu sehen glaubt, doch er hatte richtig gesehen. Kognoskula starrt fasziniert auf das Spektakel, wie Dimble mit einer Mischung aus grimmiger und angstvoller Miene diesen bläulich schimmernden Schleier - der nun die Form eines schwebenden Halblings annimmt - aus seinem Körper herausstößt. Mit wütender Miene schüttelt sich die Erscheinung und gibt ein gespenstisches Heulen von sich, das unnatürlich durch den Tunnel hallt...
Boldran ist anfänglich gelähmt vor Entsetzen, als sein Freund Burth in die Fallgrube hinabstürzt. Dann löst sich seine Starre und sein Ruf hallt durch die Korridore:"BURTH!"
Grade will er voranstürmen, als er zu seiner Verwunderung eine scemenhafte Gestalt aus dem Körper des Barden heraustreten sieht.
"Was bei allen Göttern geht hier vor sich? Meister Dimble, geht es euch gut?"
Schnell hält er Hornschmetter ein Stück in die Höhe um die unheilvolle Szenerie besser zu beleuchten. "Was ist diese Kreatur? Ist sie Freund oder Feind?"
Als Burth im Boden verschwindet starrt Kognoskula nur wortlos hinterher, doch sie nimmt die Hand vom aufgerissenen Mund, als sie Burths Stimme schwach aus der Grube schallen hört. Doch der nächste Schreck lässt nicht lange auf sich warten."Beim Erzmagier der Götter - in diesen Katakomben spukt es!" tönt Kognoskula fasziniert, und starrt wortlos die Erscheinung an. "Ich weiß es nicht, Boldran, ich weiß es nicht." Sie legt ihre Hand auf die Schulter von Dimble um zu kontrollieren, dass dieser noch bei Bewusstsein ist. Hastig kramt sie dabei in ihrer Gürteltasche voller Schriftrollen herum. Nusper wetzt schon seine Klauen.
Als der Geist Boldran erblickt erfüllt den Tunnel ein schauderhaftes Zischen als das Wesen spricht: "...zzzzzdhhheerr Gooohhhhtessssskriiiiiiiiegähhhhhhhhhr..."
"Obacht! Das könnte ein..." -- ...Hinterhalt sein, will Thordin dem nach vorne laufenden Burth gerade noch warnen als er schon merkt, dass es für die Warnung zu spät ist. Dann wird er auch schon von den hinterher eilenden, Dimble, Kognoskula und Boldran zur Seite geschoben und sieht nun erst mal noch weniger als vorher. "Was ist denn da vorne los, bei allen Schatten!? Ein... Geist?" Etwas unsicher macht er einen Schritt in den Tunnel und kramt dabei eine Schriftrolle hervor. "Was willst Du, finstere Kreatur!", schreit er, unfähig etwas Wirkungsvolleres zu tun.
Gilthas fuehlt und spuert nichts. Er ist in einem dunklen, kalten Nichts. Von Zeit zu Zeit, es koennten Sekunde aber auch Tage sein, wabert ein zum duesteren verkehrtes Bild der Vergangenheit vor seinem Auge: das elterliche Haus steht in Flammen und die Schreie seiner Schwester dringen vom prasseln der Flammen zu ihm vor und er kann ihr nicht helfen ...
Ploetzlich holt ein helles Licht Gilthas aus diesen duesteren Traeumen hervor in eine dunkle Welt voller Schmerz. "ARHHH!" entfaehrt es seinen Lippen, die wieder seinem Geist gehorchen. Jeder Winkel seines Koerpers pocht vor Schmerzen, aber besonders ein stechender Schmerz in seinem Bauch raubt ihm fast den Atem.
Er wagt es kaum die Augen auf zu machen aus Furcht die Visionen moegen wahr sein. Als er sie oeffnet ist es dunkel um ihn herum, aber er kann Burth uebersich gebeugt ausmachen. Ich lebe noch! Wo bin ich.
Er versucht sich aufzurichten, aber seine Muskeln scheinen ihm nicht so zu gehorchen und sein Torso und linkes Bein scheint im Boden verankert zu sein. Mit einer Hand tastet er nach seinem Bauch und faehrt vor Schmerz und Schreck zusammen, als er den Speer in seiner Haut spuert.