Thema: Drei Lodernde Feuer

[Aoskar]

Das Fanfarenkonzert vor Mystrals Unterkunft war mittlerweile durch eine Truppe von Akrobaten abgelöst wurden, die kreuz und quer durcheinander Saltos und Räder schlagen. Es haben sich so früh am Morgen nur wenige Zuschauer eingefunden, darunter fast nur Sensaten.
Mystral erkennt auch eine Bekannte unter den Zuschauern, eine Lufgenasi namens Aleera, welche sich Mystal gegenüber ein bisschen weniger herablassend verhält als gegenüber allen anderen Lebewesen, weil sie sie für nur halb so wertlos hält.

[Yona Gorri]

Yona haut tüchtig rein. Zur Wirtin gewandt meint er:
"Das ist ja ein Festmahl! Gibt es heute etwas zu feiern?"

[Aoskar]

"Zu feiern gibts, dass wir endlich wieder mal Gäste haben!", ruft die Wirtin aus der Küche.
"Die Planarier kommen hier nicht her, weil es zu langweilig ist und den Planlosen, die nach Aufregung und Abenteuer auf den Ebenen suchen ist es hier zu normal."

[Mystral Wolkenglanz]

Langsam, den Blick auf die Turner gerichtet schlendert Mystral zu der Luftgenasi, um einige Momente schweigend den Akrobaten zuzusehen. In Gedanken formulierte sie eine möglichst passende Anrede, die sie dann auch sogleich wohlgewählt in Auran, der langgezogen hauchenden Sprache des Windes aussprach, die Stimme etwas gedämpft.

"Seid mir gegrüsst, und einen schönen Morgen wünsche ich euch, werte Aleera. Ich... wusste gar nicht das ihr euch für Akrobatik interessiert, mögen sie doch trotz aller Kunstfertigkeit die ätherische Eleganz der Lufteben vermissen lassen? Oder hat euch auch das Konzert aus dem Schlaf gerissen?"

[Nephtalys]

Urplötzlich sieht sich Nephtalys an einen Tisch mit dem seltsamen Planlosen von gestern Abend verfrachtet und herrschaftlich bewirtet.

Während sie noch misstrauisch im Essen stochert, beobachtet sie den "Priester etc." argwöhnisch bei seiner Mahlzeit.
Na, der haut ja mächtig rein!
Wenn irgendetwas mit dem Essen nicht stimmen sollte, dürfte man es ihm wohl bald anmerken...

[Aoskar]

Aleera blickt Mystral von oben her herablassend an.
"Ach, ihr seids. Diese Akrobaten sind fürchterlich ungeschickt. Aber auch das muss man einmal gesehen haben, nicht war? Ich wurde tatsächlich von den Trompeten geweckt."
Sie macht eine Pause, dann zieht sie einen kleinen Beutel aus dem Sack, dem sie einige kleine Beeren entnimmt.
"Sagt, habt ihr die hier schon probiert? Sie nennen sich Rotbeeren und stammen von einer hinterwäldlerischen Materiellen Ebene. Schmecken fürchterlich."
Sie schiebt sich mit spitzen FIngern eine der Beeren in den Mund und verzieht das Gesicht.

[Mystral Wolkenglanz]

"Hm... Nein, ich gebe zu, solche Beeren habe ich noch nie probiert. Der Name scheint mir auch genau so hinterwäldlerisch einfallslos wie die Ebene wohl selbst zu sein.
Allerdings... habe ich nach dem gestrigen Tag so viel rotes gesehen, das mir der Sinn nach einer anderen Farbe steht. Ihr habt von dem Anschlag am gestrigen Tage gehört? Das ihr ihn selbst gehört habt, ist vermutlich noch wahrscheinlicher."

Im Stillen und ohne sich etwas anmerken zu lassen war Mystral wenig begeistert von der herablassenden Art. Zwar waren sie beide Erbinnen der Luftebene, doch sie verhielt sich so als wäre sie... Nun besser als alles. Das dies kein übliches Verhalten der Luftwesen an sich war wusste sie selbst gut, denn die Sylphen bei denen sie lebte waren viel aufgeschlossener. Andererseits verbrachten sie auch ihr Leben lieber in einer dieser hinterwäldlerischen Ebenen da es ihnen dort besser gefiel. Wenn dieser Hochmut typisch für die übrigen Luftwesen war konnte sie die Entscheidung auch verstehen.

[Yona Gorri]

Yona bemerkt, dass die Schlangenfrau in ihrem Essen nur herumstochert.

"Schmeckt es euch nicht? Braucht ihr Lebendnahrung?"

[Nephtalys]

Leicht verwirrt blickt Nephtalys von ihrem Essen auf.
Lebendnahrung? Was-?

Schlagartig verengen sich die Augen der Magierin zu schmalen Schlitzen, mit denen sie nun wieder den Wanderprediger mustert.
"Oh, doch, bestimmt das würde es...", spricht sie in künstlich freundlichem Ton.

"Nur wisst Ihr, hier im Käfig gibt es selten Dinge umsonst, und da wollte ich lediglich sicher gehen...
Fühlt Ihr schon etwas?
Ein leichtes Stechen in der Herzregion?
Eine Schwere der Glieder?"

[Yona Gorri]

"Ich danke für eure rührende Anteilnahme, aber es geht mir einfach wunderbar"
Yona schlenkert seine dünnen Arme, um sein Wohlbefinden zu demonstrieren.
"Aber wer weiss, vielleicht ist ein Gift enthalten, das nur auf euresgleichen wirkt?"
Grinsend schiebt sich der Rotbart eine große Gabel Rührei mit Speck in den Mund.

[Nephtalys]

Okay, mir reicht's!

"Ich glaube, ich habe doch keinen Appetit - kleine Kinder sind einfach nicht jedermanns Sache.
Aber lasst es Euch schmecken!"

Mies gelaunt erhebt sich Nephtalys.
Die einzige Genugtuung, die ihr bleibt, ist dass der Planlose mit dieser Einstellung wohl noch vor dem Abend seinen Platz im Totenbuch einnehmen wird. Sie hatte solche Leute schon in Stücke gerissen gesehen, nur weil sie einen Glabrezu etwas schief angesehen hatten - oder zumindest letzterer davon überzeugt gewesen war.

[No'ashtah]

No'ashtah lässt sich zuerst ausgiebig Zeit, durch Kaufmanns- und Handwerkergassen zu bummeln, ehe sie sich schließlich zum Treffpunkt begibt und dort wartend auf und ab geht, irgendwelche besonders auffälligen Passanten musternd.

[Aoskar]

"Ach ja der Anschlag, ganz schreckliche Sache. Aber  habt ihr schon die Gerüchte gehört?"
Aleera beugt sich näher zu Mystral hin.
"Man sagt ja, dass der Anschlag nur ein ... Ablenkungsmanöver war. Denn in der Halle selbst hat es auch gebrannt. Und die Zeichner sind in Aufruhr, irgendwas scheint  sie ganz gewaltig zu stören."

[Yona Gorri]

Yona wird leichenblass, als er die letzten Worte der Schlangenfrau hört; er starrt sie einen Moment lang entgeistert an, lässt dann Messer und Gabel fallen, packt seinen Rucksack und seinen Stab und stürzt zur Tür heraus, ohne sich zu verabschieden oder sich auch nur einmal umzudrehen.

[Nephtalys]

Kaum hat der Planlose die Gaststätte fluchtartig verlassen, da beginnt Nephtalys schallend zu lachen und lässt sich dann neben Fendow nieder, der sich bisher seltsam still verhalten hatte.

"Na, so übel beginnt der Tag ja doch nicht!", meint sie zu ihm, bevor sie dann doch mit ihrer Mahlzeit beginnt.
Was auch immer es ist, schmecken tut es.

Lange lässt sich die Magierin jedoch nicht Zeit - nach ein paar Bissen erhebt sie sich schon wieder, zückt kurz ihren Geldbeutel, legt zwei Silberstücke neben ihren Teller - Mehr haben sie nicht verdient, schließlich wurde uns das Essen aufgezwungen! - und wendet sich dann zum Gehen.

"Fendow, kommst du?
Wir wollen doch unsere Verabredungen wahrnehmen und schauen, was von meiner Kollegin noch übrig ist!"
Gut gelaunt schlängelt sie sich Richtung Tür.