Sich bei dem Wirt bedankend, betrat Gatmur das Zimmer. Den vollen Bierhumpen, den er sich noch hatte geben lassen, stellte er erst einmal ab und auch seine Axt verließ die Hand des Halb-Orks. Der Graue setzte sich anschließend auf das weiche Bett und ließ dabei seine blanken Hände über die Bettdecke streichen. Es war alles so wie er es bereits kannte und doch genoß er es, als ob er dem Bett zum ersten Mal begegnen würde. Noch eine ganze Weile blieb Gatmur stumm auf dem Bett sitzen, bevor er zu seinem rot eingebundenem Buch griff. Das Buch, das die Geschichte eines Helden erzählte und das der Halb-Ork schon viele Male gelesen hatte. Er fing an es zu lesen und überprüfte dabei wie nahe er mit seinen Taten der letzten Tage dem Helden gekommen war. Schon auf den ersten Seiten merkte Gatmur, das es noch viel zu tun gab. Der Halb-Ork stellte dank des Helden der Geschichte, der Gatmur Tennor hieß und dessen Namen sich der Halb-Ork genommen hatte nachdem er es satt gehabt hatte nur Monster genannt zu werden, fest, dass seinem neu angefangem Leben noch immer ein Inhalt fehlte. Zu sehr beschäftigte ihn noch seine Vergangenheit und seine Hilfe beim Clan der Seeadler hatte ihm immer noch kein all zu großes Ansehen gegeben. Desweiteren war er allein. Genauso allein wie die unzähligen Tage und Nächte in der Zelle des Kerkers. Der Halb-Ork wusste nach wie vor nicht wie er sich ein eigenes Leben aufbauen und wie es genau ausehen sollte. Darum hielt er an seiner bisherigen vorgehensweise fest und würde an dem morgigen Tage versuchen von dem Anführer einen neuen Auftrag zu erhalten, aber erst nachdem er zuvor über den Markt geschlendert war. Doch noch lag eine ganze Nacht zwischen dem heutigen und morgigen Tag. Eine Nacht, die er wieder einsam mit dem Wissen verbrachte, das ihn in diesem Land noch niemand vermissen würde wenn er nicht mehr da wäre. Nachdem er das Buch so schnell er konnte durchgelesen und er mit seiner Axt einige Male die Luft zerschnitten hatte, um den Kopf wieder freizukriegen, legte er sich schlafen. Zur gleichen Zeit ruhte neben ihm ein einst mit Bier gefüllter Humpen, der nun nur noch ein leeres Trinkgefäß war.