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Autor Thema: [IC] Visiting Hours  (Gelesen 75632 mal)

Beschreibung: Act I - Hollow Winds - Chapter 2

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Æringa

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #240 am: 30.11.2008, 22:05:29 »
"Was zum..." Yuki erstarrt, bleich und atemlos, als der fremde Mann unvermittelt seine Pistole zieht und sie seine unglückseligen Gäste richtet. Ein Kloß bildet sich in ihrem Hals, und die Goth traut sich im ersten Moment nicht, sich zu bewegen, auch wenn ihre Knie bald nachzugeben scheinen.
Jess' plötzlicher, kopfloser Vorsturm jagt einen neuen Schreck durch das Mark der jungen Frau und dämpft die ohnehin strapazierte Sicherung in ihrer Psyche.  Ohne sich noch groß Rechenschaft für das, was sie tut, geben zu können, prescht die Hobby-Kampfsportlerin vor in der Hoffnung, den 'Angler' zu erreichen, bevor dieser seinen Finger am Abzug bewegen kann, und ihm die Waffe aus der Hand zu schlagen.
Charge!

SH-01

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #241 am: 01.12.2008, 12:37:53 »
"He!" Das plötzliche Lospreschen von dreien der Bedrohten scheint den Mann völlig kalt zu erwischen, offensichtlich hatte er nicht mit einer derartigen Entschlossenheit gerechnet - aber er kannte ja auch die Vorgeschichte seiner Gegenüber nicht.
Unentschlossen weiß der Fremde garnicht, auf wen er die Waffe zuerst richten soll, da hat Yuki ihn bereits mit einem gezielten Schlag entwaffnet. Die Pistole landet anderthalb Meter weiter auf dem Felsuntergrund. Doch nun bemächtigt sich der Mut der Verzweifelung des nun waffenlosen Mannes: Mit einem Hechtsprung, dessen unsanfte Landung sicherlich ein oder zwei Rippen in Mitleidenschaft zieht, jagt er der Pistole nach, wirft sich herum und drückt im Liegen zweimal direkt nacheinander ab.
Das trockene Krachen der Schüsse scheint die nächtliche Landschaft zu erschüttern und die Blitze des Mündungsfeuers lassen für Sekundenbruchteile die Welt zu einem zweidimensionalen Schattenriss verkommen.
Dann reißt ein Streifschuss die Hose des linken Oberschenkels der Goth auf und ein Strahl glühenden Metalls scheint sich gegen die Seite des Beins zu pressen.
Night falls...

Jess

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #242 am: 01.12.2008, 17:15:41 »
Jess prescht los, doch der junge Mann merkt schnell, dass sein Körper viel zu langsam reagiert. Erschöpft und ausgelaugt durch die Flucht, die Wunden und die Anstahlt. Er kann nur sehen wie Yuki an ihm vorbei zieht, die Waffe aus der Hand des Mannes schlägt. Innerlich will der junge Mann schon aufatmen, aber seinen Lauf unterbricht er dennoch nicht. Doch dann hechtet der Mann weg, zwei Schüsse ertönen. Fast vor Schreck bleibt Jess stehen, schließt mitten im Lauf die Augen wegen des Knalls und erwartet den Schmerz. Aber keiner kommt. Er reißt sie wieder auf und stürmt mitten auf den liegenden Mann zu. Er weiß nicht, ob es jemand erwischt hat, aber es ist ihm egal. Mit der vollen Wucht seiner Kickboxsausbildung schlägt er mit dem Fuß gegen die Hand des überraschten Mannes, hofft die Waffen wegzuschleudern und würde dem Mann am liebsten die Seele aus dem Leib prügeln.
“Du verdammtes Drecksschwein.“ brüllt er ihn dabei an und vergisst für einen Moment dank des Adrenalins seine Schmerzen, die Kälte und seine fehlende Kleidung, während die Waffe durch die Wucht des Schlages in die Luft katapultiert wird. Aufgepeitscht durch den Rausch, schnappt der junge Mann blitzschnell nach der Waffe und richtet sie auf den Mann. Der pure Hass steht darin geschrieben und Jess richtet sie mitten auf das Gesicht des Fremden. Seine Finger zucken am Abzug und es sieht fast so aus, als würde er jeden Moment abdrücken.

SH-01

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #243 am: 05.12.2008, 11:03:34 »
Doch selbst Jess ist vor Schock erstarrt, als sich im selben Augenblick krachend ein weiterer Schuss aus der warmen, gierigen Waffe löst und mit ekelerregend dumpfem Schlag sich ein Geschoss aus nächster Nähe in das zitternde Gesicht des Mannes frisst und den Körper zum Stillstand bringt.
Night falls...

Nicholas

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #244 am: 05.12.2008, 17:38:13 »
Mitten im Laufen kommt Nic zum Stehen, sein Herz sackt ihm in die Hose, als sich krachend ein Schuss aus der Waffe löst.
Sekundenlang starrt er von der Waffe hin zu dem am Boden liegenden Toten und wieder zurück.
"Was ... Was hast du getan?", frägt der ehemalige Automechaniker den jungen Mann, der noch immer lediglich die Lederjacke trägt.
Langsam wandert sein Blick zu dem Truck, in dem sie vorher noch den hilfesuchenden Arm entdeckt hatten.
Verwirrung ist auf dem Gesicht des Mannes aus L.A. zu erkennen, als er in das Gesicht seiner Freunde blickt... und Ratlosigkeit.

Jess

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #245 am: 05.12.2008, 19:47:56 »
Als der Schuss sich löst, sind Jesss Augen starr auf den Mann gerichtet. Mit weit aufgerissenem Mund starrt er den Leichnam an und sein Kopf will einfach im ersten Moment den Fakt nicht erfassen. Das Rauchen der Pistole, der blutige Anblick des Kopfes und die peitschende Kälte nichts davon dringt in seinen Kopf ein.
Seine Hände zittern und mit jeden Augenblick verfliegt das Adrenalin, der Rausch des Kampfes. Seine verkrampfte Hand lockert sich um den Griff der Pistole und die Wahrheit schwappt langsam hinein, sickert immer tiefer in ihn ein.
’Ich...ich habe ihn ermordet...einfach so...abgedrückt...er ist tot...’
Sein Verstand weiß nicht, was ihn mehr erschrecken soll. Dass er ihn getötet hat, dass er im ersten Moment keine Reue empfindet oder dass er gerade zum Mörder geworden ist.
’Wollte ich nicht aus diesem Kreislauf raus? Aus der Gewalt...was soll jetzt...was soll jetzt geschehen...’
Die bittere Wahrheit kostet den jungen Mann nur noch mehr Kraft und die anklagenden Worte klingen hundertfach in seinen Ohren wieder.
’Was habe ich getan? Ich habe ihn eiskalt getötet...einfach...so...’
Die Waffe rutscht ihm aus der Hand und klatsch auf den Boden. Sein Körper zittert und er bringt nur hervor.
“Ich...ich...ich...wollte...nicht...ich...“
Jess steht offenbar immer noch unter Schock und sackt vor dem Toten auf die Knie. Die Kälte zieht sich durch den ganzen Körper und breitet sich nicht nur von Außen aus, sondern auch von Innen. Von seinem Magen und seinem betäubenden Verstand.

Æringa

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #246 am: 07.12.2008, 03:00:30 »
Der plötzliche Schmerz reißt die Goth für eine Sekunde aus dem Hier und Jetzt; sie schreit auf und presst die linke Hand instinktiv auf die Wunde, während ihr ganzer Körper von einer Schockwelle durchströmt wird.  Die junge Frau ist für einen Moment hin- und hergerissen zwischen dem Drang, sich schnell außer Reichweite zu bringen und dem Ansporn, dem liegenden Schützen kräftig in die Weichteile zu treten.
Die Entscheidung wird ihr von Jess' Unbewußtsein schnell abgenommen, als ein weiterer Schuss durch die panikgeladene Luft kracht.
Die Schwedin schluckt schwer und vergisst für einen Herzschlag den sengenden Schmerz. Ihr Tag ist nicht der schönste gewesen, aber mit einem solchen Abschluss hatte sie wirklich nicht gerechnet, auch wenn sie heimlich noch schlimmeres befürchtet hat.
"Jess?," bringt sie fast stimmlos hervor, mit der Situaiton überfordert. Leichen hat die ehemalige Medizinstudentin zwar bereits zur Genüge gesehen, aber nie dabei gewesen oder gar daran teilgenommen, wie man welche "herstellt". Einerseits bekommt sie Angst vor dem neulich befreiten jungen Mann, andererseits merkt sie nur zu gut, dass er kein kaltblütiger Mörder ist.
Eher aus Ratlosigkeit, als aus Hoffnung, hinkt Yuki zum leblosen Körper und kniet sich ebenfalls vor ihm hin, immer noch die Wunde festhaltend, und schaut, ob der Fremde wirklich tot ist - als ob die Diagnose nach dem direkten Kopfschuss noch nötig wäre.
Während ihre Gedanken wirr kreisen, löst sich in ihrem Verstand pure Rationalität heraus, mit der die Goth nun handelt, eine unsichere, aber rettende Fassade. "Jess? Bring mir bitte den Verbandkasten aus dem Wagen," kommandiert sie den verzweifelten Mann zum Truck ab, mit erstaunlich gefasster Stimme, über die sie sich selbst wundert.
Damit will die Europäerin drei Fliegen auf einen Streich töten - zum Einen, Jess von der Leiche wegschaffen, zum Anderen, ihre Verletzung behandeln, bevor sie sich Wundbrand oder etwas Schlimmeres holt und zum Dritten, dass endlich jemand nach der im Wagen gefangenen Person schaut. Sie erschaudert, als sie merkt, was sie selbst gerade tut - nämlich mit dem Jackensaum des Toten gründlich die Pistole abwischen, um Fingerabdrücke zu vernichten.
"Es wird immer schlimmer.... Oh Gott, jetzt sind wir auch noch *richtg* kriminell geworden..."
Charge!

Jess

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #247 am: 07.12.2008, 12:48:56 »
’Ich habe ihn einfach getötet...aber war es nicht Notwehr? Aber trotzdem...es ist eigentlich so furchtbar...falsch...ich wollte doch nicht...nein...’
Schaut Jess immer noch starr auf die Leiche des Mannes. Merkt nur am Rande wie sein Körper weiter auskühlt, merkt wie sein Verstand weiter darin arbeitet den Anblick zu ertragen. Aber gleichzeitig saugt er das schreckliche Schauspiel auf wie einen Schwamm.
“Ich...ich wollte nicht...aber...aber...er...“
Ehe Jess weiter vor sich hinstammeln kann, nimmt er die gefassten Worte von Yuki wahr. Irgendetwas in ihm ist froh, dass er nicht noch eine anklagende Stimme hört. Irgendwie dringen die Worte sogar zu ihm hindurch. Irgendwie reagiert er sogar drauf. Für Jess unendlich langsam scheinend, dreht er sich mit einem verwirrten, verzweifelten Ausdruck zu Yuki. Unsicher nickt er und versucht sich zu erheben. Mobilisiert noch einmal ein wenig Kraft und kommt auf die Beine.
Fast wie in einem Traum und unsicher wie ein Zombie geht er zu dem Wagen. Erinnert sich an den Arm, aber nicht daran, wo sich eigentlich der Verbandskasten befinden sollte. Sein betäubter Verstand arbeitet, aber spielt immer nur die Bilder der letzten Sekunden ab.
Er kommt am Pick-Up an und irgendetwas schreit danach in der Fahrerkabine zu schauen. Er hat keine Ahnung wo er suchen soll, auch wenn die Worte Kofferraum in seinem Verstand wiederhallen. Er glaubt nur keinen zu sehen und geht zu der Fahrertür. Da wo der Arm war. Versucht rein zu schauen und sie zu öffnen.

Nicholas

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #248 am: 07.12.2008, 15:57:50 »
Jayden ist immer noch geschockt von dem Anblick und auch zu ihm dringt nur langsam die Stimme Yukis durch. Ja, eigentlich bemerkt er die junge Frau erst wieder, als Jess neben ihm steht und langsam in Richtung Jeep geht.
Schnell holt er die drei Schritte auf, die der Mann mit seiner Lederjacke bereits vor ihm läuft. Doch was er zu ihm sagen soll, weiß er nicht. Schweigend geht er neben dem jungen Mann her, lässt ihn gewähren und dann blickt Nic an der Seite des Jeeps entlang zu dem Fenster, an dem sie die Hand entdeckt hatten.
"Unter dem Fahrersitz." meint Nic tonlos, darauf hinweisend, wo sich bei diesem Modell normalerweise der Verbandskasten befindet.
Anspannung steigt wieder in dem Mann auf, nicht wissend, was ihn erwartet.

Mr. Parker

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #249 am: 07.12.2008, 23:34:10 »
Langsam kriecht Christopher aus dem Gebüsch, in das er sich in seiner Panikattacke geflüchtet hatte. Man erkennt die Scham in seinem Gesicht. "Keine Glanzleistung... einfach so zu flüchten." Vorsichtig hockt er sich zu der Goth "Ich komme gleich und helf dir mit deinem Bein." flüstert er ihr zu bevor er sich wieder erhebt. Langsam verflüchtigt sich das Adrenalin in seinen Adern wieder, als er das Zelt des Fremden begutachtet.

Kurz darauf kehrt er mit einem Schlafsack, welcher er aus dem Zelt geholt hat, zurück und breitet ihn hinter der Goth aus. Dann blickt er zu den beiden Männern herüber, die den Verbandskasten im Truck suchen. "Hoffentlich werden sie bald fündig."

SH-01

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #250 am: 18.12.2008, 01:01:49 »
Der reglose Leib des Erschossenen kühlt langsam im nächtlichen Wind aus und die Scheiben des Pickups sind von Innen beschlagen als die Männer sich ihm nähern. In der feuchten Schicht ist tatsächlich der verwischte Abdruck einer Hand erkennbar, Ausdruck eines stummen Hilferufs und Greifen nach Rettung.
Jess öffnet die Fahrertür. Das in dieser uralten Umgebung unpassend modern klingende Geräusch lässt die Umstehenden unwillkürlich zusammenzucken. Ein unangenehm körperlicher Geruch schlägt aus dem Wagen entgegen und das flackernde Licht lässt schattenrissartig Lenkrad, eine fast leere Wasserflasche und die fleckige Sitzbank erkennen.
Und darauf, an der Beifahrertür ängstlich zusammengekauert, ein dünner, blonder Junge von vielleicht sieben oder acht Jahren. Seine Kleidung ist unorderntlich, sein Gesicht schmutzig und seine Haare verklebt.Und in seinen vom Feuer beschienenen Augen der Blick eines in die Enge getriebenen Tieres.
Night falls...

Nicholas

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #251 am: 18.12.2008, 10:58:37 »
Mit allem hatte Nic bereits gerechnet, doch nicht mit einem kleinen Jungen nicht.
Jaydens Augen strahlen plötzlich eine Traurigkeit aus, als er realisiert, in welcher Situation sich der Junge, in welch panischer Angst er sich befunden haben muss.
Langsam, Zentimeter für Zentimeter streckt er leicht die offene Hand nach dem Jungen aus, sofort anhaltend, als dieser leicht zurück zuckt.
"Es ist vorbei, mein Kleiner. Wir wollen dir helfen."
Eine Sorgsamkeit liegt in Nics Stimme, die er von seinem kleinen Bruder kannte - und plötzlich realisierte Nic, weshalb ihm eigentlich ein Kloß im Magen lag. Der kleine Junge vor ihm, erinnerte ihn an Frederic, auf den er früher aufgepasst hatte, wenn seine Mutter nicht da war. "Komm, wir wollen dir helfen.", versucht Jayden den Jungen zu beruhigen. "Wie heißt du denn?"

Jess

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #252 am: 20.12.2008, 13:58:23 »
Jess nimmt die Worte von Jayden mit einem Nicken entgegen.
’Unter dem Fahrersitz?’
Wiederholt er die Worte in seinem Kopf, welcher gedanklich in einer Schleife festsitzt. Auch wenn sie mit jedem Schritt, welcher ihm vom Tatort entfernt, schwächer wird.
Dann öffnet er schon die Tür. Der Geruch schlägt ihm entgegen und seine Augen schweifen schnell durch das Auto. Nehmen den Anblick wahr und den Jungen. Im ersten Moment durchbricht sein Kopf die Bilder, um Platz für einen neuen Gedanken zu machen. Eine neue Schuld.
’Hat er ihn eingesperrt? Ist es sein Sohn? Habe ich seinen Vater...seinen Vater umgebracht? Habe ich wirklich...aber wenn der Junge, dann war es gerecht...aber Mord ist...ist niemals gerecht...die Strafe...die Strafe...“
Unsicher und schwer schluckt Jess bei seinen Gedanken und erst die Worte von Jayden reißen ihn etwas aus den Gedanken. Etwas starr will er einen Blick unter den Fahrersitz werfen, aber dann schaut er zu dem armen Jungen. Seine Augen wirken immer noch etwas starr vor Entsetzen. Seine Stimme rasselt ein wenig kraftlos.
“Es ist wirklich alles in Ordnung. Alles ist in Ordnung. Alles.“
Klingt es fast schon wie ein Mantra in seinen Ohren, während sein Verstand über die Falschheit förmlich aufschreien will.

SH-01

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #253 am: 27.12.2008, 00:27:39 »
Doch scheinbar ist der plötzliche Anblick zweier wildfremder Männer genau das falsche für den wohl unter einem schweren Trauma der Misshandlung stehenden Jungen und die gut gemeinten Worte der beiden machen alles nur noch schlimmer:
Völlig verängstigt presst sich der Junge nur noch mehr in die hinterste Ecke des Wagens, und während seine großen, panischen Augen starr auf Nicholas und Jess gerichtet sind, bricht sich der Schrecken der vergangenen Tage seines Martyriums Bahn. Der Junge stößt ein trockenes Schluchzen und unartikuliertes, kleinkindartiges Schreien aus, welches sich in der Einsamkeit des Waldes mitleidserregend direkt bis ins Herz bohrt.
Night falls...

Æringa

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[IC] Visiting Hours
« Antwort #254 am: 27.12.2008, 02:49:23 »
Kraftlos lässt sich Yuki auf der von Christopher ausgestreckten Schlafmatte nieder, das Gewicht auf die rechte Hüfte und eine Hand verlagernd. Im trüben Feuerschein kann sie an der Wunde nicht viel erkennen, außer dem dunklen Glänzen des Blutes.
Weit kommt die Goth mit ihrer Untersuchung ohnehin nicht, denn der herzzerreißende Schrei aus dem Wagen lässt sie aufschrecken. "Was ist los?," ruft sie und rappelt sich schnell auf. Kaum auf den Beinen muss die junge Frau vor Schmerz zusammenzucken und fällt beinahe hin. Mehrere Schmerzwellen begleiten sie auf dem Weg zum Truck, an dessen Tür sie sich festhalten muss. Ein Blick hinein lässt die ehemalige Studentin erstarren. Kalter Schweiß tritt ihr auf die Stirn - oder besser gesagt, merkt sie ihn nun, während ein Schaudern ihren geschwächten Körper erfasst.
Plötzlich findet sie Jess' Tat überaus gerechtfertigt und will dem verzweifelten jungen Mann fast danken.
"Du musst vor uns keine Angst haben," sagt sie zu dem Jungen in der Kabine mit schwacher Stimme und durch steife Lippen. "Vor uns nicht."  Die Schwedin zerrt sich zum Rand des Fahrersitzes und stützt sich daran ab, während sie gleichzeitig die beiden Männer etwas in den Hintergrund drängt.
"Oh Gott. Der arme Junge. Und wie sollen *wir* ihm jetzt helfen? Ausgerechnet wir..."
Charge!

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