Rezz bietet eilfertig an: "Gut, dann halte ich mit dir Wache, ich bin sowieso noch nicht müde!"
Müde ist sie in der Tat noch nicht, aber umso entschlossener ihren gefassten Trainingsvorsatz in die Tat umzusetzen.
So nimmt sie, sobald es alle Saphira gleichgetan haben, und sich so langsam zur Ruhe begeben haben, ihren neuen Säbel zur Hand und lässt das ungewohnte Gewicht der Waffe auf sich wirken.
Vor ihrem geistigen Auge sieht sie sers und Sarok wieder vor sich, wie sie unerschrocken ihre ihre Waffen schwingen. Ihr Säbel gleicht der Klinge, die Sarok führte, zwar viel mehr, als der exotischen Kettenwaffe, die sers schwang, doch die geschmeidige Gewandheit, mit der der schlanke Kampfmagier so agil den Hieben seiner Gegner auswich, hat bei Rezz einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Da sie wesentlich fragiler gebaut ist, als es der muskelbepackte Sarok war, schlussfolgert sie, dass es im Angesicht eines Feindes für sie keine gute Idee wäre, stehenzubleiben, und auf die Hiebe des Gegners zu warten, um ihn dann mit gelegentlichen mächtigen Streichen niederzustrecken... nein, so exotisch die Waffe sers' auch gewesen sein mochte, und so sehr sich seine Kette auch von ihrem Säbel unterschied, irgendwie müsste es doch machbar sein, seinen das Wesen seines Stils zumindest in Teilen zu adaptieren.
Nachdenklich hält Rezz den schweren Säbel ausgestreckt vor sich, bis sie schließlich die Schultern kreisen lässt und mit einigen langsamen Übungen beginnt. Dabei stellt sie sich einen schwertschwingenden Fantasiegegner bei einem Kampf in Zeitlupe vor, den es auseinanderzunehmen gilt.
Langer Ausfallschritt, Finte, Hieb, Drehung mit Rückhandhieb.
Runter in die Hocke, tiefer Schlag nach imaginären Kniesehnen, behender tänzelnder Rückzug.
Und noch einmal das Ganze von vorn.