Baellanna sieht, dass die anderen eher träge als schnell reagieren. Ben verschwindet vor ihren Augen, aber die Jägerin glaubt kaum, dass Unsichtbarkeit gegen einen intelligenten Drachen helfen wird. "Damit verlieren wir nur ihn aus den Augen.", denkt die Frau frustriert. Als der Drache leicht nach Süden abdreht, läuft die Jägerin der Flugechse hinterher und schießt einen weiteren Pfeil auf den roten Drachen. Auch dieser Pfeil scheint wenig Erfolg gegen die stark gepanzerte Echse zu haben. "Verdammt, steht uns bei ihr Neun!"
"Hallo? Du bist aber ein Prachtexemplar! Ich würde mich gerne mit Dir mal unterhalten! Ginge dies? in deinem Maul ist es jedoch so ungemütlich! Können wir den Kampf nicht auf ein andermal verschieben?", versucht Ben mit dem Drachen zu verhandeln.
Doch das Einzige, was der Drache für den alten Menschen in seinem Maul übrig hat, ist sein Feuerodem, während er weiter in Richtung Siberys fliegt, um Abstand zwischen sich und die am Boden stehenden Helden zu bringen, da Ben nur noch leblos und wehrlos völlig verbrannt in seinem mächtigen Maul liegt.
Ach du Scheiße! Voller Entsetzen sieht Saen, wie der arme Ben im Maul des Drachen fast zerquetscht wird. Wie gelähmt macht sie einen Schritt zur Seite und kauert sich an die Hauswand. Jeder könnte der Nächste sein! In den Nahkampf zu gehen wäre Wahnsinn. Schnell entschließt sie sich dazu, einen neuen Zauber anzusetzen. Immer mit einem Augen auf dem riesigen Drachen versucht sie, einen Ruf über die Grenzen Eberrons hinaus abzusetzen und auf eine andere, fremde Ebene vorzudringen, bis sie die Kreatur findet, die sie sucht.
Leise vor sich hin knurrend, trippelt Lilja zur Nordseite der Gasse, um den kreisenden Drachen im Auge zu behalten. Mit der linken Hand holt sie aus, um die gesüenstische Kralle in den Leib des Untiers zu rammen, doch ein plötzlicher Anfall von Husten und Übelkeit durchkreuzt ihren Plan. Würgend krümmt sich die Karrn und speit einen nach Verwesung riechenden Schleimbrocken aus.
Das... ist schon länger nicht mehr passiert,.. geht es dem Mädchen durch den Kopf; verkrampft fasst sie nach der schmerzenden Magengrube; es ist eindeutig mehr als die morgendliche Übelkeit, an die sie sich schon fast gewöhnt hat. Die nächste Schmerzwelle entzündet aber ihren Trotz und ihre Entschlossenheit. Bah... so leicht fall' ich der dummen Echse doch nicht in die Fänge! Kotz' du dir doch die Seele aus dem Leib!
Die zusammengezogene Geisterhand färbt sich leicht in unsgesund grünlichen Ton - dann schwebt sie schon an der Kehle des Roten und fasst hinein, als die Nekromantin, immer noch ziemlich krampfhaft, die Knie etwas gebeugt, die Fußspitzen leicht zueinander gewandt, die Hand ausstreckt und die körperlose Erweiterung ihrer selbst lenkt.
Entsetzen lähmt beinahe das Herz des jungen Mannes, er kann kaum noch gegen schiere Panik ankämpfen, als er mitansehen muss, wie der Drache ganz beiläufig seinen Flammenodem über den hilflosen Ben branden lässt. Hinter sich hört er Lilja husten und würgen und sein Magen dreht sich vor kalter Furcht um.
Eine Teil von Jared will einfach seine Liebste greifen und mit ihr um ihrer beider Leben laufen, sein Verstand weiß allerdings, dass es michts nützen würde, außer das schreckliche Ende hinauszuzögern.
Mit etwas steifen Händen formt der Hexenmeister die Zaubergeste, die eine knisternde, glimmende Energiekugel erzeugt, und schleudert diese mit der Kraft der Verzweiflung nach dem Wyrm.
Es ist jedoch für die Helden mehr als fraglich, ob ihre Angriffe auf diese weite Entfernung den Drachen, welcher nun soweit oben am Siberys fliegt, überhaupt schaden können.
Die Nähe des Drachen schreckt Gregor doch mehr, als er zunächst gedacht hatte. Für einen Moment sieht er einfach nur zu, was passiert, unfähig selbst zu handeln. So greift er auch nicht ein, als Ben ergriffen wird und kurz darauf vom Drachen in sein feuriges Odem gehüllt wird. Doch das Schockerlebnis des halb verbrannten Ben, sorgt dafür, dass er wieder Herr seines Körpers wird. Da er jedoch den Gegner nicht erreichen kann, da dieser weit außerhalb seiner Reichweite ist, versinkt er für mehrere Sekunden in eine kurze Meditation. Sein Geist reißt in die Vergangenheit nach Karrnath, sich an seinen dortigen Lehrmeister erinnernd, der ihm beibrachte, wie er seine Verbündeten zu höherer Leistung motivieren konnte. Alleine konnte er hier nicht bestehen, nur gemeinsam konnten sie hier gewinnen. "Wenn ihr Zeit habt, schickt mich in die Luft", ruft er Bram zu, während sich sein Griff um den gedrechselten Griff des Flegels festigt.
Einige Sekunden nachdem Bram seine Formel zu sprechen begonnen hat, manifestiert sich nahe dem Drachen, fast genau über Jared ein riesiger göttlicher Adler. Ein erhabenes Tier, dass neben dem Drachen wie ein Spielzeug aussieht.
Das Tier verharrt dort an Ort und Stelle und wartet Flügelschlagend auf den Drachen, denn es, sollte dieser zurückkehren, dann angreifen würde.
Bram, der sich leider eingestehen muss, dass er, einer der stärksten Heiler der Eldeenreiche, Ben nicht retten konnte, gibt seine Versuch sich Drache und Ben zu nähern auf und nimmt sich nochmals Gregor an.
Schnell geht er zu dem Mann und zieht eine Schriftrolle aus seinem Rucksack.
Dabei sagt er: "Rennt nicht zu weit weg, werter ir´Amtrin. Ich möchte, falls uns die Zeit gegeben ist, auf euch einen Zauber wirken, der euch durch die Luft laufen lässt. Vielleicht habt ihr dann eine Möglichkeit dem Drachen zu bekämpfen. Rennt ihm aber nicht entgegen, wenn er ankommt, damit ihr ihm nicht mitten in den Rachen rennt und wie Ben endet.
Wenn ihr euch jedoch nicht traut, ich werde es verstehen, dann sagt es bitte gleich!"
Sollte Gregor sein Einverständis geben, würde Bram dem Zauber von der Schriftrolle ablesen und auf Gregor wirken.