Sarelo folgt den anderen an dem ihm zugewiesenen Platz. Misstrauisch beobachtet er ganz genau die Umgebung und konzentriert sich bewusst auf seine Augen und Ohren. Der Nebel, der um sie herum schleiert, scheint ihm von seltsamer Vertrautheit. "Ein Zauber", flüstert er leise den Anderen zu, jedoch eher zu Talen und Joanne, als zu Camille und Vulgad oder ganz besonders Gum. "Der Nebel".
Was auch immer hier vor sich geht, es ist etwas Geplantes und Vorbereitetes. Derjenige, der dahinter steckt, ist vorbereitet auf die Situation hier. Vielleicht wird es zum Kampf kommen. Schon wieder. Mir würden die Erlebnisse vom Schiff reichen für die nächsten Wochen. Vielleicht sollten auch wir uns vorbereiten auf mögliche kämpferische Aktivitäten, allerdings wollen wir den möglichen Gegner auch nicht provozieren. Am besten, wir gehen einfach weiter, und schnell aus dem Nebel heraus.
Insbesondere, als der Profesor den weiteren Zauber identifizieren kann, bei dem es sich um eine Magierrüstung handelt, festigt sich seine Meinung, und er nickt Camille zu, als sie selbiges vorschlägt. Während er dem Totengräber folgt, wundert er sich zunehmends über dessen merkwürdige Verhalten. Ihm scheint der Schnaps zu fehlen. Welch armseelige Angelegenheit. Ob er sich keine Hilfe leisten kann?
Doch wird er von einem plötzlichen Schub Mitleids erfüllt, als er sich schmerzvoll an seine eigene Vergangenheit erinnert, an düstere Zeiten, die er in noch düsterer Gesellschaft verbracht hat.
Beständig tropft die zähe Masse von der Höhlendecke und bildet auf dem Boden eine schwammige Pfütze. Sarelo ist bereits seit Stunden hier unten und wird von dem exakten Tropfen immer wieder wach. Kein Tageslicht vermag es, sich hier unten zu entfalten, und so hat er jegliches Zeitgefühl verloren. Alleine die Reise hierher hat ihn viele Nerven gekostet, und der Preis schien entsetzlich hoch zu sein, doch war ihm die Suche nach der Wahrheit wichtiger als alles andere. Nach scheinbar weiteren Stunden des Wartens entdeckte er ein Flackern, welches aus einer der Höhlen kam, dazu ein schlurfendes, schmatzendes Geräusch. Er kam. Die Gestalt war verhüllt in einen grauen, unscheinbaren Umhang, der sehr wit geschnitten war, doch Sarelo konnte die Zuckungen unterhalb des groben Stoffes sehr wohl erkennen. Der Umhang schien sich zu winden und zu krabbeln, wie wenn er sonderbar belebt wäre durch tausende Käfer. Schweiß lief ihm über die Wangen, und ein Tropfen bildete sich an seiner Nase. Die Gestalt trug ein seltsam leuchtendes Rohr, aus dessen Öffnung grün er Rauch emporstieg. Die Gestalt sprach ihn mit einer krächzenden Stimme an, die klang wie ein Hall aus einem tiefen Tunnel. Sie sprach auf Daelkyri, einer Sprache, die Sarelo lange studiert hatte, speziell für solche Begegnungen wie diese.
"Tief inhalieren", krächzte es unter dem Umhang hervor.
"Was passiert dann?", fragte Sarelo unsicher.
Ein unheimliches Kichern entfleuchte der Gestalt. "Du bist bereit für die...Zeremonie. Und dann...wirst...du...sehen wonach dir begehrt."
Joannes Worte rütteln ihn wieder wach. Er fühlt sich ertappt und wischt sich schnell den Schweiß von der Lippe, der sich durch seine Erinnerungen gebildet hat. Hätte er es damals bloß nicht gemacht, vieles wäre ihm ersprart geblieben. Aber dies ist nun vorbei, lange genug. Hoffentlich...
Er wendet sich dem Grab zu. "Brauchen wir hier zusätzliches Licht?", fragt er, und macht sich ebenfalls daran, nach etwas Auffälligem zu suchen.