Soweit Beldin es erkennen konnte, hatte Rongas Aufforderung keine Auswirkung auf das Licht. Die beiden Wachen fühlten sich durch die Gespräche und das für sie unsichtbare Licht offenbar noch unwohler als zuvor - was bei Lelanis, dessen Helm noch immer das Gesicht verdeckte, nur durch eine starrere Körperhaltung zu sehen war. Khorais leicht nervöse Körpersprache war - obwohl auch er inzwischen wieder den Helm trug - wesentlich leichter zu deuten.
Das Badehaus zu finden, war für Eretria und Milan gar nicht so einfach. Sie stellten bald fest, dass sich ihr Ziel in einem Viertel befand, das reichen Leuten vorbehalten war. Die letzten Ausläufer des Weißen Marktes hatten die beiden Ermittler hinter sich gelassen, nun zierten große Villen und gepflegte Gärten die breiten, sauberen Straßen.
Die Ruhe vor dem Lärm des Marktes war auffallend angenehm, die aufdringliche Geruchsvielfalt der zahlreichen Stände, an denen Essen und Getränke feilgeboten wurden, hinterließ hier kaum noch wahrnehmbare Spuren. Es gab nur wenige Bewohner, denen Eretria und Milan auf den Straßen begegneten, und nicht jede Wegbeschreibung, die sie bekamen, war allzu genau. Schließlich aber fanden sie das Badehaus.
In einer größeren Grube - es sah fast wie ein alter Krater aus, der nach Jahrhunderten wieder von Pflanzen überwuchert war - hatte jemand genau in der Mitte ein kunstvolles Haus errichtet. Strahlend weiße Wände ragten fünf Schritt hoch, das aus braunen Schindeln gefertigte Dach war sanft gebogen und machte beinahe den Eindruck einer natürlich gewachsenen Struktur.
Das Haus selbst war auf steinernen Säulen errichtet worden und hatte fast einen halben Schritt Abstand zum Boden. Darunter war ein leichter Schimmer von Wasser zu erkennen. Es schien, als habe das Badehaus genau die Ausmaße des kleinen Sees, der sich darunter befand.
Der Krater hatte einen Durchmesser von gut dreißig Schritt und führte an seiner tiefsten Stelle gut sechs Schritt nach unten. Bäume, Sträucher, Blumen und Ranken hatten den Boden bedeckt, nur an einer einzigen Stelle führte eine hölzerne Treppe geradewegs zum Eingang des Badehauses.
Der Geruch von klarem Wasser vermischte sich mit den vielfältigen, sanften Düften der Pflanzen, und die beiden Abenteurer spürten sogar hier, am Rande des Kraters, die beruhigende Wirkung der Gerüche. Ein kaum hörbares Plätschern machte den Eindruck der paradiesischen Idylle perfekt.