"Ihr kanntet ihn!?" Beldins Blick drückte so etwas wie stumme Dankbarkeit aus, und zum ersten Mal lies er auch einen Anflug von Trauer zu. Dann wandte er mühsam den Kopf zu Mika, und was er bis dahin auch empfunden haben mochte, wurde wieder von glühendheißem Zorn überdeckt.
"Mädchen!"
Seine Stimme klirrte.
"Ich bin gestern Zeuge gewesen, wie ein junges Mädchen, das meinem Meister lieb und teuer war, gnadenlos ermordet wurde. Dann hat mir eine Seherin eröffnet, dass mein Leben auf einer Lüge beruht und dass ich die Wiedergeburt eines rachsüchtigen Massenmörders bin, der auf unbegreifliche Weise mit den jetzigen Vorgängen in Verbindung zu stehen scheint. Dieselbe Seherin hat mich dazu befähigt, in die Geisterwelt hineinzusehen, weswegen ich ständig von Visionen und Erscheinungen geplagt werde. Darüber hinaus habe ich Gastgeber für eine mörderische Seele gespielt, musste mitansehen, wie jemand, der ein Freund hätte werden können, sein Leben verlor und durfte zur Krönung dieses äußerst gelungenen Tages auch noch erfahren, dass mein Meister sich entleibt hat."
Während dieser Worte war er aufgestanden, und obwohl er sich kaum auf den Beinen halten konnte, schaffte er es irgendwie ohne sich festzuhalten, direkt vor Mika hinzutreten. Sein Zorn schaffte es fast, den Gestank nach Alkohol und Erbrochenem zu überdecken, der sich in seiner Kleidung festgesetzt hatte.
"Ihr habt keine Ahnung, wer ich bin und was meine Gründe sind.Und ihr solltet beten, jeden Tag beten, dass Ihr es nie verstehen werdet."
Dann verdrehte er die Augen, und kippte taumelnd zu Boden.