"Ihm vergeben ist nicht schwer, ich kann nicht behaupten Gestern einen klaren Kopf gehabt zu haben. Doch darauf zu vertrauen, dass dergleichen nicht wieder geschieht, das fällt mir schwer und er macht es niemand leichter." Entgegnete Mika in leicht gedämpften Tonfall. "Und er hat gesagt, dass er seinen Rapier gezogen hat. Er hätte jemand umbringen können." Das Ziehen der Waffe war offenbar das Fatale, das Mika zu fürchten schien und ihre Zweifel daran nährte, ob Beldin wirklich geeignet ist.
"Ich gebe zu, dass ich sehr viel angestellt habe in meinem Leben, aber nie bin ich auf die Idee gekommen aus niederen Gründen jemanden vorsätzlich anzugreifen, selbst mit Alkohol im Blut. Sagte Mika dann sehr ehrlich und deutete zum ersten und mit Sicherheit zu vorerst letzten Mal an, dass auch sie selbst einige Sachen verbrochen hatte, fügte dann aber hinzu, um nochmal die Schwere von dem was Beldin getan hat: "Beldin wäre ein Mörder, hätte ihm sein Freund nicht die Waffe weggenommen. Und er scheint nichts zu bereuen. Aber Reue ist wichtig. Reue zeigen heißt lernen." Sprach Mika dann aus sehr guten Erfahrungen, die sie selbst schmerzhaft machen musste, während vieler Monate Gefägnis und auch in den gut zwei Wochen, seit ihrer Entlassung, und wirkte danach unendlich traurig.
Der Blick von Mika hatte sich dann von den Augen Eretrias gelöst und sank hinab, bis er auf Höhe der Schulter der Heilerin hängen bleib, um dort starr zu verhaaren. Die Augen wirkten in dem Moment seltsam leer, nachdem die Bardin offenbar in eine ganz eingene Welt gewechselt ist.
Währned Mika vor sich hin starrte fragte sie sich: Habe ich schon genug gelernt?