Laethil denkt eine Weile darüber nach, weshalb er "Baumkreis" seinem Namen hinzugefügt hat, findet aber keine schlüssige Erklärung.
Dann schließlich antwortet er: "Der letzte meiner Art ?.....
Naja, wie auch immer. Ich werde euch von meinen letzten Visionen berichten. Vielleicht könnt ihr damit etwas anfangen. Sie nahmen von Tag zu Tag mit jeder Visionensuche an Deutlichkeit und Plastizität zu.
Seinen Anfang nahm es, als ich diesen Ring zum ersten Mal aufsetzte...."
Laethil spricht nicht weiter, sondern scheint zu überlegen.
"Nein, eigentlich schon vorher. Denn ich spürte bereits viele Zehntage vorher, ein seltsames Verlangen nach meiner Mutter zu sehen, die ich schon viele Jahre nicht mehr gesehen hatte. Ich kam hier her, und erfuhr, dass sie verschwunden war. Dass ich diesen Ring erben sollte.
Und ja, ab diesem Tag ging es dann los...die erste Vision kam über mich, ohne, dass ich danach suchen musste. Ganz plötzlich wurde alles um mich herum finster, und dann sah ich diesen Baum, in goldenem Licht schimmernd.
Seine Blätter schimmerten in so unfassbar schönem, und goldenen Glanz. Es schien fast, als ob diesem Baum die Kraft des Lebens selbst innewohnte...."
Laethil steht auf und geht langsam und bedächtigen Schrittes umher.
"Ich suchte die Vision erneut, und anfangs sah ich immer wieder diesen Baum. Aber Tag für Tag, und mit jeder Reise, in der ich die Geister um neue Visionen bat, sah ich etwas mehr. Es war nicht nur der Baum, sondern bald mischten sich weitere Bilder und Eindrücke darunter. Erschreckende Bilder. Kreaturen, die aus schwarzer Leere zu bestehen schienen, tauchten in der Nähe dieses Baumes auf. Sie griffen nach ihm, nach seinen Blättern. Sie rissen ihn aus dem Boden, mit Gewalt. Ich hörte den Baum förmlich schreien...manchmal schien es mir fast, als ob er nach mir schrie, nach meiner Hilfe verlangte. Der Baum stand auch nicht mehr dort, an dem idyllischen Ort, wo ich ihn in der ersten Vision sah, sondern um ihn herum waren lauernde Schatten, ein dichter schwarzer Nebel...
Dann war da dieses Spinnenwesen. Einer ungeheuren Spinne gleichend, die in den goldenen Blättern saß, und an ihnen nagte, und sie zerriss. Und immer, wenn ein Blatt auf diese Weise abgerissen wurde, schrie der Baum; und während diese Kreatur sie in ihren Klauen hielt und zerdrückte, entsprangen aus dem Blatt Fetzen von tiefster Schwärze. Und bald war alles in Finsternis gehüllt, die Vision nahm eine beängstigende Schwere an....
Und auch außerhalb der Reisen in die Geisterwelt, werde ich von einem sehr bedrückenden Gefühl heimgesucht, insbesondere, seitdem die Bilder so finster wurden.", schließt der Druide.
Mittlerweile hat sich Laethils Blick verfinstert, denn erst vor wenigen Minuten war er von seiner letzten Reise zurückgekehrt, deren Bilder finsterer und unheilvoller waren, als jemals zuvor.
"Ich suchte deshalb auch die hohe Fürstin um Rat, und sie bestätigte auch meine Vermutung, dass mein Erbe - dieser Ring hier - mit den Visionen, die ich empfing in Verbindung stehen musste. Zweifelsohne, hat sie euch geschickt, um Licht in diese Angelegenheit zu bringen. Nun, vielleicht könnt ihr mir helfen, die Bilder zu interpretieren, die ich sah ?"