Lharvion, im Jahr 1000 nach Gründung des Königreichs der zweite Mol des Monats
Drei Tage und zwei Nächte verbrachten die übrig gebliebenen drei Leute der Ermittler im Azur und in Zarash´ak. In der Zeit haben alle genug Ruhe, Erholung und ein wenig freie Zeit, um eigenen Dingen nachzugehen oder einfach nur unruhig zu werden. Yasine hat Glück, dass die Behandlung durch die Heilerin scheinbar anschlägt. Die Genesung geht zwar nur langsam voran und sie muss allerlei scheußliche Mittel schlucken und viel Zeit im Bett verbringen, aber wenigstens zahlt es sich aus. Denn am dritten Tag geht es ihr schon besser und ihr Zustand scheint sich nicht mehr zu verschlimmern. Doch es bleibt kaum Zeit für noch mehr ausgiebige Ruhe, denn allen wird zu getragen, dass Garrot sie sprechen möchte.
So versammeln sich Torn, Makotash und Yasine zusammen ihm Schankraum des Azurs. Im Moment ist das Gasthaus leer und eine Bedingung kümmert sich um alles erdenkliche und nimmt Bestellung entgegen.
Kurz darauf betritt auch Garrot das Gasthaus. Er wirkt etwas frischer und ist immer noch in volle Rüstung gekleidet. Ohne Umschweife setzt er sich zu den Ermittlern.
„Nun es gibt gute wie schlechte Nachrichten. Die gute Nachrichten sind, dass wir tatsächlich eine Klerikern gefunden haben, deren Macht ausreichen dürfte für das Problem. Wenn nichts dazwischen kommt, sollte sie in kürze zu uns stoßen. Die schlechte Nachricht ist, dass der Elf ein härterer Brocken ist als gedacht. Wenn es so weiter geht, müssen wir uns entweder geschlagen geben oder ein Angebot stellen und ihn gehen lassen. Jedoch konnten wir wenigstens genug Dinge erfahren, um voran zu schreiten. Er selbst behauptet jedoch keine Ahnung zu haben, wo der Hauptsitz der Organisation ist, die ihn angestellt hat. Jedoch konnten wir aus ihm rausholen, dass er in Xen’Drik liegen muss. Derselbe Ort von dem aus geschmuggelt wurde, netter Zufall. Deshalb wird die Reise so oder so nach Sturmkap gehen, um direkt vor Ort zu ermitteln. Der andere Hinweis ist, dass der maskierte Elf mit anormalen Drachenmal öfters eine Ort oder Gegenstand erwähnt haben soll und mehrmals eine Lieferung mit dieser ominösen Herkunft ankam. Der Syberisspiegel der Sterne. Unser Wissen ist jedoch in der Richtung etwas lückenhaft. Allerdings gibt es hier eine Residenz eines Professors der öfters in Xen’Drik war und sich mit dem Gebiet auskennt. Ich bin sicher er kann uns helfen. Wenn wir noch mehr erfahren, werdet ihr sofort informiert. Der Flug ist jedenfalls schon geplant und nachdem wir beim Professor waren und die Verstärkung eingetroffen ist, könnte es losgehen.“
Danach schaut Garrot zu Torn.
„Wir vergessen euer Anliegen nicht und werden den Elfen nicht gehen lassen bis wir auch das wissen.“
Zur selben Zeit irgendwo am Rande des Distriktes behandelt Talitha Faldren einige kranke und verwundete Leute. Es waren bisher keine großen Herausforderungen für ihre Kräfte, doch mehr als genug Fälle, so dass es selbst für sie anstrengend wurde. Sie wollte etwas Gutes zu tun und das tat sie auf jeden Fall. Einige der Bewohner der Stegstadt Zarash´ak haben ihr sogar aus Dankbarkeit eine Behausung und dieses Lagerhaus besorgt in dem sie inzwischen ihr rudimentären Lazarett aufgebaut hat. Auch an diesem Morgen warten wieder einige Patienten auf ihre Hilfe. Doch etwas ist anders. Ein schmächtiger, kleiner Mensch mit gebräunter Haut erwartet sie. Er trägt eine ärmellose, braune Weste, robuste Stiefel und eine verstärkte Lederhose. An seinem Gürtel hängen etliche Waffen und Werkzeuge, während ein Bogen auf seinem Rücken ruht. Sein Gesicht wirkt spitz und seine hohen Wangenknochen tun ihr übriges, um diesen Eindruck zu verstärken. Die hellbraunen Haare sind zu einem Zopf gebunden und die blauen Augen blitzen neugierig. Zu allem übel wirkt er auch noch völlig gesund. Er wirkt gefährlich und scheint keine Zeit zu verschwenden und sofort zu Talitha gehen. Mit einer ernsten Stimme spricht er sie an.
„Talitha Faldren? Ich bin Flex d’Tharashk und habe ein ernstes Anliegen für euch.“
Aramil Nailo ist vor unzähligen Wochen aus den Eldeen Reichen aufgebrochen, um seiner Mission nachzugehen. In seiner Tasche ruht ein Empfehlungsschreiben der Druiden sowie des Hauses Vadalis, um ihm möglicherweise einen besseren Stand in seinem Ziel zu ermöglichen. Nur zusammen mit seinem treuen Gefährten ist er losgezogen, um eine Vision, eine Ahnung der Druiden zu untersuchen für die sie selbst keine Zeit hatten und deren Wichtigkeit noch zweifelhaft war. Sein Ziel ist die Stadt Zarash´ak in den Schattenmarschen. Dort sollte der Ursprung oder ein Symptom der Vision sein. Die Hinweise sind jedoch undeutlich und weisen auf schreckliche Abberationen und den Tod hin. Eine Störung des natürlichen Gefüges der Welt.
Jetzt endlich erreicht der Waldläufer die Stadt. Das riesige Gebilde aus Holz, dass sich auf Stegen über den Sumpf erhebt. Der Ort quillt nur so von Leuten über und es ist ein Meer aus Dächern zu sehen. Doch Aramil betritt die Stadt ohne Umschweife, um mehr zu erfahren. Die Umgebung ist zwar fremd und um ein vielfaches Größer als seine Heimat, aber er darf die Druiden nicht enttäuschen. Doch zu erst muss er etwas erfahren und so versucht der Waldläufer Kontakt mit Druiden oder wenigstens dem Haus Vadalis schließen. Allerdings scheint er keine Druiden zu finden und konzentriert sich letztendlich darauf eines der Drachenmalhäuser zu finden. Hierbei hat er sehr viel mehr Glück und findet recht schnell eines, auch wenn es nicht Haus Vadalis, sondern Haus Tharashk ist. Die Niederlassung ist ein großes, rundes Gebäude mit einem runden Spitzdach. Das Wappen prangt auf der Front und der Elf tritt durch die Vordertür. Er findet sich in einer Eingangshalle wieder. Etliche Türen führen ab und die Wände sind gesäumt von Sitzmöglichkeiten. An der Wand hängen verschiedene Landkarten und Köpfe von Monstern. Direkt gegenüber der Tür gibt es einen Tresen mit einer Frau. Sie trägt schwarze, kurze Haare. Sie wirkt sehr muskulös in ihrer Leiderrüstung, überragt den Elfen um eins, zwei Köpfe und hat leichte Züge eines Orks, während ihr Haut gebräunt ist. Sie wirft Aramil Nailo einen fragenden Blick zu.