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Autor Thema: Geschichtsbuch "Erbe des Feuers: Band 1"  (Gelesen 76010 mal)

Beschreibung: Das Inplay

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Ras al-Ahziz

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« Antwort #390 am: 10.10.2009, 09:53:12 »
"Also habt ihr größeres Interesse an einer philosophisch religiösen Diskussion? Dafür müsste man eigentlich erst einmal die Grundlagen klären. Ich versuche dennoch eine kurze Antwort zu geben, mir der ihr etwas anfangen könnt. Zunächst einmal ist das Problem nicht religiöser Natur, weswegen religiöse Maßstäbe hier keine Anwendung finden. Deswegen kann so eine Tat sehr gut mit meinem Glauben vereinbaren. Ebenso wie ich das Töten der Affen und den Verzehr ihres Fleisches mit meinem Glauben vereinbaren kann. Waren sie nicht auch 'unschuldig', so wie ihr die Gremlins bezeichnet? Offensichtlich wurden sie von den Gremlins versklavt und gegen uns in einem Angriff benutzt. Ist das Töten deswegen gerechter, weil wir uns verteidigen mussten? Wurden die Affen dadurch zu Schuldigen?
Mein Glaube orientiert sich an gesellschaftlichen Ordnungen und bietet mir in ganz anderen Bereichen Hilfestellungen und Dogmen. Nach diesen lebe ich, weil ich es so entschieden habe und diese mein Leben lebenswert machen.
Irori sagt nicht: Tötet keine Tiere, denn sie sind unschuldig. Irori steht vielmehr für das, was ihr schon so treffend beschrieben habt. Mit sich selbst in Einklang sein. Physisch und mental zu einer Einheit werden. Dazu gehört auch das selbstständige Treffen von Entscheidungen, worin ihr bei mir Defizite seht und mich als ignorant bezeichnet. Ich frage euch, wie soll man zu geistiger Größe heranwachsen, wenn einem die Entscheidungen des Lebens vorgegeben sind? Macht einem das nicht zu einer Spielmannpuppe? Irori bestärkt uns gerade darin, zu uns selbst zu finden. Er gibt uns Hilfestellungen für Meditationen und testet uns in Prüfungen. Entscheidungen, die wir trafen, werden in diesen Ritualen reflektiert, formen unseren Charakter nachhaltig und zeigen uns wer und was wir sind.
Damit ihr mich nicht falsch versteht. Ich sage, dass es klug und weise wäre, die Gremlinbrut zu töten. Ich sage nicht, dass wir es unbedingt tun müssen. Die Entscheidung darüber fälle nicht ich, sondern wahrscheinlich Naadhira, die eure Anführerin zu sein scheint. Ihr müsst der Prinzessin Rechenschaft ablegen. Kazim und ich helfen euch bei eurem Auftrag. Wie der aussieht, bestimmt ihr."

Pharak

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« Antwort #391 am: 10.10.2009, 14:17:59 »
Pharak antwortet:
"Ich möchte eigentlich keine philosophisch-religiöse Diskussion führen. Ihr habt doch damit angefangen. Sagtet ihr nicht: 'Als Anhänger Iroris würde ich es nicht gutheißen, dass wilde Kreaturen eine heilige Stätte, sei sie auch verfallen, mit ihrer Präsenz und ihrem Kot besudeln.' Deswegen frage ich EUCH, inwiefern eine Gräueltat Eurem Glaubensgrundsätzen entspricht. Weil der Zusammenhang zwischen den Gremlinjungen und Irori, der ist mir noch nicht ganz klar.
Was Euren Glauben generell angeht, ist mir es auch ziemlich gleichgültig, was ihr tut. Das geht nur Euch und den Meister der Meister etwas an. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Sache mit der Selbsterkenntnis und der Ignoranz. Übrigens es heißt die Ignoranz, nicht die Ignorant. Aber ihr sagtet, ihr wollt an Entscheidungen des Lebens wachsen. Wendet man sich nicht deshalb einem Gott zu, weil dieser einem Richtschnur gibt für die Entscheidungen des Lebens? Außerdem stellt das Urteil Iroris über Eure Entscheidungen doch die Grundlage für Euer Wachstum im Geiste und im Verstand dar. Insofern sehe ich doch, dass Religion mit in diese Frage hineinspielt.
Anders ausgedrückt: Ich wende mich nicht Abadar zu, wenn mir Recht und Ordnung nicht wichtig ist. Und ich werde nicht von Abadar belohnt werden, wenn ich in meinen Entscheidungen des Lebens mich immer gegen Recht und Ordnung entscheide.
Was Nethys angeht, kann ich meinen Standpunkt ganz einfach darlegen. Moralische Dinge sind ihm schlicht und ergreifend egal. Ich habe aber für mich beschlossen, dass ich mich an moralische Grundsätze halte, die man im Allgemeinen mit dem Wort 'gut' umschreibt. Das ist alles.
Und noch eines. Ihr habt in einem Punkt Recht. IHR fällt diese Entscheidung mit Sicherheit nicht."
« Letzte Änderung: 12.10.2009, 11:39:41 von Sensemann »

Kazim al'Abban

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« Antwort #392 am: 10.10.2009, 14:48:07 »
Kazim vernimmt mit großem Interesse dass es das eigentliche Ziel dieser Gruppe und der Karawane die sie begleiten ist, Kelmarane und die umliegenden Ländereien wieder für Katapesh zu erschließen. Nun ist er umso mehr davon überzeugt dass all de Geschehnisse der letzten Zeit von schicksalhafter Hand gelenkt sind. Die Expedition welche ihn beinahe zufällig in diese Gegend brachte, der Sandsturm der ihn beinahe zufällig in diesen Tempel brachte und diese Gruppe die zufällig genau rechtzeitig zu seiner Rettung kam und dann rein zufällig auch noch im Auftrage der Prinzessin unterwegs ist um Kelmarane zu sichern. Kazim war sich sicher, dass hier wichtige Dinge geschahen und womöglich würde er in Begleitung dieser Gruppe noch einiges über den Untergang von Kelmarane und seine eigene Vergagenheit erfahren können? Er war in hohem Maße gespannt was noch kommen würde ...

Für den Augenblick verriet er diesen Leuten aber noch nichts über sein besonderes Interesse an diesem Ort, zuerst müsste er sie noch besser kennen lernen. Während er sich am Feuer erholt lässt er seine Gedanken schweifen und beteiligt sich nicht an der theologischen Diskussion zwischen Pharak und Ras, solcherlei Dinge hatte ihn nie interessiert. Umso mehr ist er aber fasziniert dass der Grünling offenbar durch das Gebetsbuch zu Saranrae gefunden hatte? Neugierig setzt er sich zu ihm und blickt in das Buch. "Auch ich bin ein Gläubiger des ewigen Lichts. Ich bin sicherlich kein sehr religiöser Mensch, doch man brauch doch nur in den Wüstenhimmel blicken um die gewaltige Pracht dieser Göttin zu erspüren. Sie ist eine gütige, freundliche Gottheit, die mir oft in Zeiten der Not Trost gespendet hat. Gerne werde ich morgen den Altar zusammen mit euch säubern, wenn dies euer Wunsch ist."
« Letzte Änderung: 10.10.2009, 14:48:44 von Kazim al-Abban »

Ras al-Ahziz

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« Antwort #393 am: 10.10.2009, 16:20:52 »
"Ich meinte damit, dass wenn es sich hier um einen Irori Kloster oder einen Tempel handeln würde, ich als Anhänger Iroris, nicht zögern würde, die Gremlinbrut aus seiner Stätte zu entfernen. Dafür bräuchte ich bestimmt keine Genehmigung von euch. Wie würdet ihr handeln, wenn dies ein Kloster Nethys' wäre?
Vielleicht gibt euch euer Gott Richtlinien für alle Entscheidungen des Lebens vor. Irori tut das nicht. Seine Lehren beziehen sich nicht auf alltägliche Probleme, sondern sind wesentlich spezieller. Es liegt an mir, ob ich den perfekten Einklang zwischen Körper und Geist durch die Weisheiten Iroris finden werde. Auf diese Art und Weise, durch seine Lehren, Rituale und Prüfungen, tritt er mit mir in Kontakt, nicht als jemand, der über meinen Erfolg bestimmt. Letzteres mag vielleicht eingeschränkt für Priester gelten, für mich jedoch bestimmt nicht. Ich ziehe meine Kraft aus dem Glauben an Irori und für das was er steht. Aber werde nicht von Irori manipuliert."
, antwortet Ras.

Durriken

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« Antwort #394 am: 10.10.2009, 20:00:14 »
Der Diskussion der beiden Männer über die Legitimation des Tötens der Gremlins lauscht der Graue mit halbem Ohr, während er sich über seinen Anteil des Abendessens hermacht. Das Affenfleisch schmeckt zwar recht eigenartig, doch weiß Durriken, dass ein voller Magen wichtig für den morgigen Tag werden wird. seine Rüstung hatte er schon eingebüßt.

Schließlich setzt er sich neben Thamam und bekommt die Worte des fast gekochten Mannes mit, den er noch nicht so recht einordnen kann, da er ihm aufgrund seines Verhaltens auch nicht zu dem Mönch passen will, dessen Gefährte er jedoch offensichtlich ist. "Wie Du weißt, Thamam, folge auch ich der Göttin der Freiheit und des reinigenden Feuers..." Der Varisianer lässt den Satz in der Luft hängen und ist sich sicher, dass der Halbork verstehen wird, was das feuer reinigen soll.
"Durriken." Der Graue bietet Kazim seine schwielige Hand an und versucht, zu lächeln. "Wir werden den Altar morgen gemeinsam reinigen. Zuvor sollten wir ihn gegen die dreckigen Geier und die anderen Lästerer, die sich hier herumtreiben verteidigen." Durriken spuckt kräftig aus und seine Hand ballt sich zur Faust.  "Haltet die Augen offen. Und Du, schlaf Dich aus, Grüner." Bei den letzten Worten wird die Stimme des Sklaven freundlich, fast warm und er stubbst den Wüstenläufer sanft an die Schulter.   

Pharak

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« Antwort #395 am: 10.10.2009, 20:28:07 »
Der graue Magier atmet durch und nimmt noch ein paar Züge von seiner Pfeife. Nachdem er sich etwas beruhigt hatte, antwortet er:
"Ihr wollt wissen, was ich tun würde, wenn es ein Kloster des Nethys wäre? Ich weiß es nicht. Es kommt auch darauf an, wer genau das Kloster bewirtschaftet hatte. Die Bruderschaft des Nethys ist etwas vielschichtiger und komplexer, als die der meisten anderen Götter. Davon abgesehen ist das Szenario mehr als unwahrscheinlich. Es mag zwar vorkommen, dass nach einigen Jahrhunderten es unter Umständen möglich wäre, in ein Kloster des Nethys gefahrlos einzudringen. Im Allgemeinen ist die Schutzmagie die auf Tempeln und sonstigen Einrichtungen des Herren der Magie doch mehr als ausreichend.
Jetzt aber mal was prinzipielles: Ihr habt mir offensichtlich nicht zugehört. Und das finde ich sehr unhöflich. Hättet ihr mir nämlich zugehört, würdet ihr nicht so über den Glauben Nethys' sprechen. Also nocheinmal, damit auch Ihr es versteht: Nethys gibt seiner Bruderschaft keine Richtlinien vor. Konntet ihr mir folgen. Nethys geht es einzig und allein um die Magie. Diese stellt er uns zu Verfügung. Unabhängig von den Absichten, die wir damit verfolgen.
Ihr behauptet, Irori gäbe Euch keine Regeln vor. Seid Ihr Euch da sicher? Wirklich? Habt ihr einen Lehrmeister? Wenn ja solltet ihr den vielleicht noch einmal fragen, bevor ihr solche Aussagen in den Raum stellt.
Ich betone es nocheinmal. Religion ist nicht mein Spezialgebiet. Aber ein solides Grundwissen kann ich doch mein eigen nennen. Denn beantwortet mir nur eine Frage: Euer Ziel ist es, Körper, Geist und Verstand zur Perfektion zu entwickeln. Wie werden Eure Fortschritte beurteilt? Gibt es dafür etwa keine Richtlinien? Und bitte, weicht nicht wieder aus."

Thamam

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« Antwort #396 am: 10.10.2009, 20:44:27 »
Als Thamam das Gespräch auf Sarenrae lenken möchte um sein Wissen diesbezüglich zu mehren, muß er leider feststellen, das dieses Thema für Pharak und Ras eher unwichtig ist. So lauscht er ihren Worten und als die Müdigkeit langsam weiter zunimmt, kann er ihren Gedanken nicht mehr richtig folgen. "Es scheint mir hier um die Frage zu gehen was wir mit dieser Gremlinbrut machen sollen und ob sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren können, wenn man diese kleinen Bestien ihrem Schicksal zuführen würde. " Viel weiter will Thamam dieses Thema nicht mehr vertiefen, da es ihm zuviel Schwierigkeiten bereitet den Gedankengängen der Menschen zu folgen.

So lauscht er noch einen Augenblick, ohne aber den wirklichen Sinn der Diskussion zu verstehen. Jefenfalls ist sich Thamam sicher, das er seine Meinung hierzu nicht äußern sollte "Diese Bestien haben hier in dem Tempel nichts zu suchen und in der Wüste würden sie alleine nicht überleben. Wir sollten sie von ihrem Leid erlösen. Im Grunde genommen haben wir deren Schicksal bereits festgelegt, als wir hier im Tempel wohl auch die Eltern getötet haben." Und schließlich war es Thamam bei solchen Kreaturen nicht gewohnt Gnade walten zu lassen, aber dies lag nicht in seinem Ermessen, Naadhira würde wohl hier die Entscheidung treffen.  

Mit einem Lächeln gibt er Kazim und Durriken zu verstehen, das er dankbar ist, da er nun noch weitere Gefährten gefunden hatte, die er hier um Rat fragen könnte und nicht nur sein Wissen aus dem Buch erlangen müßte. "Habt Dank, Ras und Durriken. Gerne komme ich auf Eurer Angebot zurück und helfe morgen, so es Naadhira zuläßt, bei der Reinigung des Tempels." Obwohl er vermutet, was Durriken mit der reinigenden Kraft des Feuers ansprechen möchte, so teilt er dessen Meinung nur mit der Gremlinbrut. Und als er ihn anstubbst, sieht er ihn zwar müde aber lächelnd an. "Du hast recht, ich sollte nun besser ruhen und meine Kräfte für den morgigen Tag wieder herstellen. Was aber die Geier angeht, so sind sie Geschöpfe der Wüste und reinigen diese ebenfalls von den sterblichen Resten, die ansonsten nur Krankheit über alle Lebewesen in der Wüste bringen würden." Schließlich steht Thamam auf und wirft nochmals einen kurzen Blick auf Naadhira um ihr nochmals kurz die Möglichkeit zu geben ein paar Worte anzubringen, bevor er dann in seinen Schlafsack kriecht.
« Letzte Änderung: 10.10.2009, 20:52:38 von Thamam »

Naadhira

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« Antwort #397 am: 10.10.2009, 21:56:19 »
Naadhira hat fasziniert das Rededuell zwischen Pharak und Ras verfolgt. Interessiert hat sie den Austausch der Argumente vernommen und fast ist es ihr, als säße sie wieder in den Hallen der Ausbildung, wo die Priester Abadars in den Gesetzen unterrichtet werden, um ihre späteren Rollen als Richter übernehmen zu können. Irritiert ist sie über so einige der Argumente der beiden, aber als schließlich eine Pause ihr eine Möglichkeit zur Beteiligung an dem Gespräch gibt, ergreift sie die Gelegenheit.
"Vielleicht wäre es gut einen Augenblick inne zu halten in eurer durchaus interessanten Diskussion. Seid gewiss, dass sie mir wirklich erstaunliche Dinge über euch beide verriet. Schon allein deswegen bin ich euch dankbar." Die Frau lächelt die beiden Streithähne an und der Schalk ist in ihren Augen zu erkennen. "Wie auch immer. Ich glaube wir sollten ein paar grundlegende Dinge klären, bevor wir eine Entscheidung treffen. Zunächst einmal sollte klar sein, dass es ein falscher Weg ist Gremlins mit Affen zu vergleichen. Es ist absurd auf der einen Seite eine intelligente Rasse zu haben und auf der anderen Seite Tiere und diese als gleichwertig zu betrachten, was Werte und Wertanschauungen betrifft. Abadar ..." Wieder zeichnet Naadhira schnell einen Schlüssel in die Luft. " ... lehrt, dass nur gleichwertige Dinge verglichen werden können und der einfache Bauer weiß, dass man nicht die Ernte von unterschiedlichen Feldpflanzen in Bezug setzen darf. Deswegen ist es unlauter das Verhalten von Gremlins mit dem Verhalten von Affen zu vergleichen."
Die Frau hebt einen Finger, fast als wäre sie Lehrerin in einer der heiligen Schulen Abadars redet sie weiter. "Wir müssen also intelligente Wesen mit den Gremlins vergleichen. Warum bietet sich da nicht der Mensch an. Niemand von euch würde behaupten wollen, dass der Mensch von Natur aus böse sei, nur weil er einen Mann gesehen hat, der jemanden erschlagen hat. Niemand würde wohl deswegen die Kinder dieses Mannes erschlagen wollen, weil sie potentiell gefährlich sind. Der Mensch wird zu einem bösen oder guten, zu einem Gesetze brechenden oder gesetzestreuen Menschen durch seine eigenen Entscheidungen. So seid ihr Pharak zu einem Anhänger Nethys geworden und ihr Ras folgt den Lehren Iroris, weil ihr euch dazu entschlossen habt. Deswegen gibt es kein intelligentes Wesen, welches von Geburt an einer ethischen Einstellung folgt."
Die Priesterin Abadars schaut auf ihre Zuhörer, um zu sehen, ob sie ihnen bis hierher folgen können. "Gut, nun kommt die Frage, ob der Ort an dem wir die Kinder finden, es rechtfertigt die Kinder zu töten. Macht es also einen Unterschied, ob dies ein Tempel der Sonnengöttin, Iroris oder von Nethys ist? Nein, denn die Kinder bleiben immer noch eines, Kinder. Dann hätten wir da die Frage, ob die Kinder jetzt nicht sowieso schon zum Tode verurteilt sind, weil wir uns gegen ihre Eltern verteidigt haben. Sicherlich ein schwieriger Punkt. Aber ich kann kaum glauben, dass diese doch recht kleine Anzahl von Erwachsenen, eine derartig große Gruppe von Kindern haben. Also gibt es noch Eltern, die auf diese Kinder aufpassen werden, wenn wir diesen Ort verlassen werden, weil wir unsere Aufgabe weiter verfolgen. Wir sind also nicht bereits zu Mördern an den Kindern geworden, nur weil wir uns vor den Angriffen der Erwachsenen verteidigt haben."
Die Frau schaut noch einmal auf. "Bleibt also der letzte Punkt. Sind wir verpflichtet, die Kinder von diesem Platz zu vertreiben, weil sie sich an dem ehemals geweihten Ort der Sonnengöttin aufhalten. Ich sage extra ehemals geweiht, weil sicherlich ein Priester der Göttin mir zustimmen würde, dass erst eine erneute Weihe diesen Boden wieder zu dem machen würde, was er einst war. So wie die Dinge hier in den Ruinen stehen, ist es nicht unsere Aufgabe, alle Wesen zu erschlagen, die in den Ruinen leben. Dazu wären wir kaum in der Lage und Prinzessin Almah hat uns dies auch nicht aufgetragen. Wir sollen den Ort erkunden. Deswegen ist es nicht unsere Aufgabe diese Kinder zu töten. Wir werden der Leitung der Karawane erklären, was wir hier vorgefunden haben und dann wird entschieden werden, was zu geschehen hat."
Dann wendet sich Naadhira an die Gläubigen der Sonnengöttin. "Es steht aber natürlich außer Frage, dass wir morgen diesen Tempel versuchen werden etwas zu reinigen, aber versprecht euch nicht zu viel davon. Solange dieser Ort nicht neu besiedelt ist, wird das Reinigen des Tempels nur ein Tropfen Wasser in einem Eimer sein."
« Letzte Änderung: 12.10.2009, 12:30:31 von Naadhira »

Pharak

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Geschichtsbuch
« Antwort #398 am: 11.10.2009, 16:48:00 »
Pharak nickt kurz. Auch wenn er mit der Argumentationskette von Naadhira so seine Probleme hat. Nicht etwa weil er ihr nicht folgen kann. Vielmehr ist er der Meinung, dass es durchaus noch vielschichtigere Unterscheidungen gibt, als intelligente Wesen und Tiere. Außerdem schließt Intelligenz nicht generell eine natürliche Veranlagung aus. Ein schwarzer Drache ist ein intelligentes Wesen, ohne Zweifel. Trotzdem ist er böse. Immer!
Aber er möchte jetzt auch nicht mit Naadhira eine Grundsatzdiskussion führen. Deswegen kommentiert er ihr Aussagen nicht. Immerhin ist das Ergebnis des Monologes auch in seinem Sinne. Deswegen signalisiert er seine Zustimmung.
Wobei der Magier nicht umherkommt zu bemerken, dass offensichtlich Naadhira die Diskussion nicht vollständig mitbekommen hatte. Die Frage was mit den Gremlinkindern geschieht, war ja nur ein Randthema. Pharak hatte ja dazu schon Position bezogen und hatte auch nicht zugelassen, dass seine Meinung diskutiert wird.
Der interessantere Punkt war doch der gewesen, wie Ras zu seinem Gott steht. Insbesondere, wie Ras die Vorgaben, die sein Gott macht in die Praxis umsetzt. Zumal Irori ein rechtschaffender Gott ist. Aber, Ras hatte ja nur widersprüchliche und allgemeine, wenig konkrete Angaben gemacht. Da liegt für Pharak der Schluß nahe, dass Ras über die Beziehung zwischen sich und seinem Gott nochmal nachdenken müsse.
Deswegen beendet Pharak auch die Diskussion mit Ras. Er wartet noch auf die Reaktion der Anderen,  steht aber dann doch auf und geht zu Thamam hinüber.
"Entschuldigt, dass ich nicht gleich auf Euch reagierte. Es ist nicht allzu viel, was ich über Sarenrae weiß. Aber ich werde mein Wissen gerne teilen.
Es heißt: 'Die Lehre von Sarenraes Glaube erklärt, wie die Blume der Dämmerung das Licht in die Welt brachte und mit ihm kamen Wahrheit und Ehrlichkeit. Die, die sich dem Bösen zugewandt hatten, sahen ihre eigene Boshaftigkeit und ihnen wurde verziehen durch das Licht von Sarenrae. Sarenrae  zieht die mit freundlichen Herzen an, aber nur jene, die  Willens sind, es zu festigen, denn Freundlichkeit kann auch eine gefährliche Schwäche sein.'
Sarenrae ist eine freundliche Göttin. Die liebende, fürsorgliche Mutter und Schwester, die sich um alle kümmert, die ihrer Hilfe bedürfen. Sie heilt die Kranken, hilft den Gefallenen wieder auf. Sie Schützt vor Angriffen und versucht stets ihre Feinde zu überzeugen, dass diese falsch liegen. Aber wenn sie merkt, dass ihre Worte auf taube Ohren stoßen, dass ihre Gutherzigkeit  ausgenutzt wird, reagiert sie durch Taten. Mit kaltem Stahl und sengendem Licht.
Sie Verabscheut Folter, Quälereien, sinnlose Zerstörungswut.
Ihre Zuneigung zeigt sie durch Tauben, dem Zeichen des Ankhs, gelben Steinen oder Juwelen, die an unerwarteten Plätzen Auftauchen. Oder auch Strahlen in der Dämmerung, die einen Moment länger dauern, als es üblich wäre wie auch Schmerz, der plötzlich verschwindet Ihre Abneigung zeigt sie durch unerklärliche Sonnenbrände oder Blindheit. Die kann Sekunden, Jahre oder, für besonders schwere Sünden, lebenslang dauern.
Die 'Blume der Dämmerung' - eine Bezeichnung für sie - heißt alle Anhänger nicht böser Gottheiten willkommen und behandelt auch die böser Gottheiten mit Respekt und Höflichkeit, in der Hoffnung, diese könnten sich ändern.
Sie ist die Göttin der Sonne, der Erlösung, der Ehrlichkeit und der Heilung. Ihre Aspekte sind Feuer, Ruhm, Heilung, Gutes und Sonne. Ihre Waffe ist das Krummsäbel. bedeutende Tempel sind in Absalom, Katapesh, Osirion, Qadira, Taldor und Thuvia.
das ist alles, was ich weiß. Ich hoffe es hilft Euch weiter."
« Letzte Änderung: 12.10.2009, 11:44:46 von Sensemann »

Cephros al'Varakar

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« Antwort #399 am: 11.10.2009, 23:05:49 »
In dem angenehmen Stimmengewirr im Hintergrund entspannt sich der Hexenmeister vollends. Die weltlichen Themen der Anderen interessieren ihn zu dieser Zeit schon nicht mehr. Seine Gedanken befreiten sich. Lange Zeit hatte er sich nicht mehr so wohl gefühlt. Endlich war er auf der Suche nach Abenteuern und hatte seine ersten Tage sogar überlebt. Sein Lehrmeister warnte ihn noch vor seinem ersten Kampf und dieser war gut überstanden. Ebenso das Untersuchen und Identifizieren der Gegenstände hatte ihm neue Einsichten in die Magie gegeben. Und er ist dankbar für jedes Bisschen Einsicht in diese gefährliche Materie. Hatte er doch zum ersten Mal eine wirklich magische Waffe mit Geschichte in der Hand gehalten... und die Erschaffermagie von Ringschmieden gespürt. All das, was die Anderen als selbstverständlich hinnahmen... es würde sein Geheimnis bleiben, zu was diese Magie ihn noch befähigen vermochte...
Also träumte er von seinen zukünftigen Entdeckungen und dem ultimativen und dem letztendlichen Eintauchen in die Magie. Er würde eines Tages in ihr aufgehen. Und dieser Tag würde ein guter Tag werden.
Desnas Geschenk mit offenen Armen empfangend sitz er dort am Feuer, die Beine überschlagen, einen seligen Gesichtsausdruck aufgesetzt.

Thamam

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« Antwort #400 am: 12.10.2009, 08:15:25 »
Während Naadhira ihm noch ein paar Worte zukommen läßt, nickt er ihr bestätigend zu. "Morgen also werden wir so gut es möglich ist den Tempel von dem Unrat befreien, auch wenn die Natur bestrebt ist, diesen Ort wieder einzunehmen" lächelt er noch kurz in sich hinein bevor er sich zu Ruhe begibt und trotz der Müdigkeit und des Fiebers seinen Blick gen Himmel lenkt um dort noch einen kurzen Augenblick dem Lauf der Sterne zu folgen, so wie er es oft schon von frühen Tagen an getan hatte.

Als sich der Magier Pharak nähert und ihm noch ein paar weitere Informationen über die Göttin der Sonne gibt, setzt er sich kurz auf und lauscht seinen Worten andächtig, so gut es noch zu dieser späten Stunde möglich ist. So oft hatte er bereits die Kraft der Sonne kennen gelernt und so oft hatte er erkennen müssen, das diese Kraft und dieses Feuer nicht nur Leben spenden kann, sondern es auch verzehren kann. Dann lächelt er auch Pharak an, etwas müde aber mit dankbaren Blick. Allzu oft sind ihm gegenüber diese beiden Magier arrogant und überheblich aufgetreten, aber dieses Bild müßte er nochmals überdanken. "Habt Dank für Eure Worte" kommt ihm etwas leise über die Lippen, bevor er sich wieder hinlegt und mit den letzten Gedanken an Ruhm und Feuer in das Reich der Träume hinübergleitet.   

Ras al-Ahziz

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Geschichtsbuch
« Antwort #401 am: 12.10.2009, 10:01:21 »
Für Ras ist nun eindeutig klar, dass Pharak etwas viel Sonne abbekommen haben muss. So viele wirre Gedankengänge, hatte er lange nicht mer vernommen. Die Überheblichkeit, mit der Pharak die Unantastbarkeit der Nethystempel darstellte, ist dem Möch zuwider. Trotzdem beschließt er, nicht auf diese Selbstbeweihräucherung einzugehen. "Jeder soll mit seinem Glauben glücklich werden, doch ihn nicht über andere stellen.", denkt Ras und beendet die Diskussion mit Pharak mit wenigen Sätzen.
"Ich höre euch sehr wohl zu, Pharak. Ich finde es frei herausgesagt eine Frechheit, mir zu unterstellen, ich würde euch nicht zuhören! Ihr sagtet doch eben, dass man einen Gott brauche, der einen Richtlinien für die Entscheidungen des Lebens vorgibt. Anschließend betont ihr nachdrücklich, dass euch Nethys keine Richtlinien vorgebe und zweifelt gleichzeitig an, dass Irori mir keine Regeln auferlegt?", schaut Ras Pharak fragend an.
"Bitte verkneift euch in Zukunft eure Beleidigungen. Ihr mögt euch sicherlich einiges an Wissen angeeignet haben, doch scheint ihr meiner Meinung nach, nicht alles verstanden zu haben. Gerade im Bereich der Religion bringt ihr, wie ich finde, einiges durcheinander. Möglicherweise gehen ganz schlicht und einfach unsere Weltanschauungen nicht miteinander konform. Ich bin gerne bereit, auch weiterhin mit euch darüber zu diskutieren, solange ihr solche beleidigenden Sätze wie, ich solle meinen Lehrmeister fragen, unterlasst. Ihr seid sicherlich keine Kompetenz, was Religion betrifft, also nehmt euch nicht das Recht heraus, mich zu belehren. Eure letzte Frage möchte ich mit einer Gegenfrage beantworten: Gibt euch Nethys Richtlinien vor, an denen eure Fortschritte gemessen werden?"

Ras wendet sich Naadhira zu. "Ihr habt Recht, der Vergleich ist nicht vollkommen zutreffend. Aber welcher Vergleich beschreibt die Sache an sich besser als die Sache selbt? Keiner! Aber eure Unterscheidung in intelligente Wesen und Tiere ist auch etwas simpel. Gremlins stehen doch eindeutig näher bei den Affen, als bei uns Menschen. Habt ihr schon von guten, rechtschaffenen Gremlins gehört? Leben in Katapesh Gremlins unter den Menschen? Sind euch Gremlins bekannt, die sich in das gesellschaftliche System der Menschen eingefügt haben? Nein? Daher sehe ich mehr Ähnlichkeiten mit den Affen gegeben. Ihr übertragt eure menschlichen Werte auf Monster. Menschenkinder sind Kinder. Gremlinkinder bleiben Monster. Geierkinder  bleiben Tiere.
Was eine Renigung des Altars oder Tempels bringen soll, wenn wir die Ursache der Verschmutzung nicht beseitigen, müsst ihr mir aber noch erklären."
Ras kann mit solch unnötigen Aufgaben, die nur dazu dienen, einem das Gewissen einzulullen und sich selbst etwas vorzumachen, nichts anfangen. Inkonsequentes Verhalten mochte er noch nie, deswegen ist der spöttische Unterton bei der letzten Frage nicht zu überhören.
« Letzte Änderung: 12.10.2009, 11:45:31 von Sensemann »

Naadhira

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« Antwort #402 am: 12.10.2009, 10:29:44 »
Während der Antwort von Ras schüttelt Naadhira energisch den Kopf. Es ist offensichtlich, dass sie vollkommen anderer Ansicht ist als der Mönch. Als der Mann geendet hat versucht sie seine Worte zu beantworten:
"Zunächst einmal, Ras und Pharak ist es keine gute Idee über die Glaubensrichtungen anderer ein Urteil zu sprechen, ohne über diesen Glauben tatsächlich informiert zu sein. Vieles habe ich über die unterschiedlichen Götter und Göttinnen während meiner Ausbildung gelernt und trotzdem habe ich mir kein Urteil über euren Glauben erlaubt. Ihr tätet beide gut daran diese Diskussion ruhen zu lassen. Was nutzt es darüber zu streiten, was ein Gott über eine bestimmte Situation lehrt, wenn nur zwei Laien über die Lehren dieser Götter streiten. Euren Streit Pharak und Ras könnten nur Gelehrte eures Glaubens vernünftig führen, weil nur sie über das nötige Wissen verfügen. Lasst also nicht einen Disput über diese Fragen unsere Mission hier gefährden. Ich sähe mich sonst gezwungen etwas entsprechendes an die Leitung der Karawane zu melden, wenn wir wieder zurück sind. Habt ihr dies verstanden?"
Die Frau schaut die beiden Männer fest an und wartet auf eine Reaktion. dann blickt sie zu Ras. "Nun zu euren Worten, Ras. Wenn ich euch richtig verstehe, Ras, seid ihr der Ansicht Gremlins seien eher Tiere. Weil sie Tiere sind, darf man sie töten. Ihr habt leider nicht zugehört Ras. Schlimmer noch, ihr habt nur gehört, was ihr hören wollt." Die Priesterin lächelt milde und auch ihre Worte sind sanft und weit davon entfernt anklagend zu klingen.
"Noch einmal für euch: Es gibt mehrere Gründe, warum ich gegen das Töten dieser Kinder bin: Erstens, weil sie genau, dass sind, Kinder und Kinder nicht für das Verhalten ihrer Eltern bestraft werden. Zweitens rechtfertigt die Verteidigung vor den Eltern nicht den Angriff auf die Kinder und Drittens ist es nicht ein einfaches Abschlachten und masakrieren der Kinder, welches wir ohne eigenen Blutzoll betreiben können. Möglicherweise überschätzt ihr die Fähigkeiten dieser kleinen Gruppe hier, aber wir sind nicht ausgesandt worden alle Monster dieses Ortes zu töten, sondern Erkundungen über den Ort einzuholen. Das durchaus gefährliche Töten der Kinder, gefährdet damit den Ausgang der Expedition!"

Pharak

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Geschichtsbuch
« Antwort #403 am: 12.10.2009, 13:54:03 »
Nach den Worten des Mönches lächelt Pharak nur milde.
In Ordnung. Scheinbar habe ich bei dem Glevenschwinger zu viel vorrausgesetzt. Merke: Sprich in zukunft nur in einfachen Sätzen mit ihm. Vielleicht versteht er das. An seinen Worten merke ich, dass er mir wirklich nicht folgen konnte. Dabei war die Frage doch so einfach. Er hatte seinen Gott ins Spiel gebracht, als es um das Abschlachten der Gremlinbrut ging. Und ich wollte nur wissen, wie er es vor seinem Gott rechtfertigt. Aber anscheinend weiß er selbst nicht so genau, was Irori von ihm erwartet. Und Nethys hat damit ja auch überhaupt nichts zu tun. Natürlich bewertet Nethys meine Handlungen. Nur bewertet er nicht auf der Ebene der Moral. Und um diese ging es ja hier. Nun ja, mit der Selbsterkenntnis, die Irori fordert, ist es bei ihm scheinbar noch nicht so weit. Das zeigt ja alleine die Tatsache, dass er Irori mit Nethys vergleicht. Das wäre genauso, wie wenn man ein Schaf mit einem Dromedar vergleicht. Aber was soll's. ...
... Übrigens. Der Mönch ist der Erste in den letzten Tagen, bei dem ich weiß, wieso er auf mich sauer ist.


Auf die Frage des Mönches, ob Nethys ihm Richtlinien vorgibt, an denen seine Fortschritte gemessen werden, antwortet der Magier nur mit: "Ja."
Daraufhin dreht er sich um und schält sich ein zweites Mal in sein Schlafset.
« Letzte Änderung: 12.10.2009, 13:55:52 von Sensemann »

Ras al-Ahziz

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« Antwort #404 am: 12.10.2009, 14:03:09 »
Ras wendet sich erneut an Naadhira, nachdem er auf Pharaks Antwort nur müde mit dem Kopf schüttelt. "Verwirrter Mann.""Mir liegt es fern, über andere Glaubensrichtungen ein Urteil zu sprechen. Es ging doch ganz allgemein um Religion bzw. was einem die Götter vorschreiben und was nicht. Wahrscheinlich unterscheiden sich die Götter in den wesentlichen Dingen, wie sie Einfluß auf uns Menschen nehmen, nicht. Darüber möchte ich mich gern mit euch in den nächsten Tagen unterhalten, Naadhira, wenn ihr daran auch Interesse habt. Für meine Überzeugungen soll es mir jedoch erlaubt sein einzustehen, auch wenn ich kein Priester des Irori bin.
Aber diese hitzige Diskussion kam schließlich nur durch ein Missverständnis zustande. Nach wie vor sehe ich es so, dass es klug wäre, die Gremlinbrut zu töten. Lassen wir sie am Leben und nehmen in Kauf, dass sie verdursten, ist es doch nach euren Maßstäben ebenso moralisch verwerflich wie sie zu töten, oder nicht? Ist der Gremlinnachwuchs gar in der Lage, sich selbst zu versorgen, geht von diesen Kreaturen eine Gefahr aus, so klein sie auch sind. Mir geht es um die Eliminierung einer ernstzunehmenden Bedrohung in dieser Gegend, nicht um die Befriedigung niederer Beweggründe.
Die Legitimierung des Tötens fusse ich nicht darauf, dass es Tiere sind. Nein! Es sind keine Tiere. Aber es sind Monster und Tieren ähnlicher als uns Menschen. Wenn ihr das anders seht, wäre es nur logisch die Kinder mitzunehmen, ihnen in Katapesh ein neues Leben und ein geborgenes Umfeld zu bieten, ganz wie man es für Menschenkinder tun würde.
Wenn ihr meint, das Töten würde die Expedition gefährden, sehe ich darin nur eine Ausflucht oder gar einen Widerspruch zu eurer Einschätzung, dass es sich um harmlose Kinder handele. Naja, wie dem auch sei. Lassen wir das Thema für heute Abend ruhen. Vielleicht wollen sich die anderen morgen an einer Entscheidungsfindung beteiligen. Oder habt ihr die Vorgehensweise bereits für die Gruppe beschlossen?"
, antwortet Ras. "Vielleicht denkt sie anders darüber, wenn uns heute Nacht die Gremlinbrut überfallen sollte." Müde gähnt der Mönch und lässt sich auf seinem Schlafplatz nieder. "Weckt mich, wenn es an der Zeit ist, die Wache zu übernehmen."
« Letzte Änderung: 12.10.2009, 14:23:11 von Ras al-Ahziz »

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