Nachdem man sich nun endlich gefunden hat, steht der Überfahrt nach Borkum eigentlich nichts im Wege mehr. Fröhlich plaudernd begeben sich die Rainer, Willi, Friedrich und Irving zum Schiff. Der Einlass ist mit den gekauften Tickets natürlich kein Problem und das freundliche Personal weist auch zugleich den Weg eine der "Gangways" hinauf. Zahlreiche andere Passagiere strömen bereits aufs Schiff, allerdings ohne große Drängelei und mit wenig Hast. Es ist noch genug Zeit, bis der Dampfer ablegt, so dass sich niemand unziemlich zu eilen hat.
Der Weg hinauf gibt dann auch schon einen Vorgeschmack auf das Innere des Schiffs, denn man läuft nicht etwa über nackten Stahl oder bloßes Holz, sondern einen angenehm federnden Teppich! Natürlich ist auch als Schutz vor Sonne und Nässe eine Überdachung vorhanden. Von weiter oben lässt sich gut über den Platz und das umliegende Hafengelände schauen, doch natürlich führt längeres Verweilen zu leisem Gemurren von Hinten. Schließlich öffnet sich ein üppiger Saal in den die viele Gäste zunächst strömen. Man hat gar nicht das Gefühl, man begebe sich auf ein Schiff, vielmehr verbreiten Einrichtung, Beleuchtung und die livrierten Angestellten einen Hauch von Luxushotel. Die weniger erfahrenen Passagiere schauen sich staunend um und zeigen auch schon mal auf die ausladenden Kronleuchter, die edlen Holzverkleidungen und die wundervollen Ohrensessel, die hier und da als Ort der Ruhe aufgestellt sind. Ein wahrlich prächtiges Schiff!
Es fällt den Vieren nicht schwer, sich im Schiff zu orientieren und nach einem kleinen Rundgang einigt man sich darauf, im großen Salon oberhalb einen Tisch zu nehmen, da man von dort wundervoll aus den Fenstern schauen kann und zugleich eine angenehme und sorglose Atmosphäre hat. Es scheint, dass das Schiff noch nicht annähernd gefüllt ist, da noch einige der begehrten Tische frei sind.
Derweil laufen Anton und Paul bereits auf dem Schiff umher, um sich ein wenig umzusehen. Am Bug des Schiffs stehend hat man einen wundervollen Blick auf die See, fast glaubt man die Insel Borkum in der Ferne zu erahnen. Paul erntet dabei einige konsternierte Blicke von feineren Herren und Damen, die wohl nicht verstehen können, dass er seinen Seesack mit sich herum trägt. Außer ihm gibt es aber auch noch andere vom "einfachen Volk", die eher den Eindruck machen als wenn sie nicht in den Urlaub nach Borkum fahren würden, sondern vielleicht auf der Suche nach Arbeit seien. Im Vergleich zu ihrer Zugfahrt, muss Anton zugeben, ist das Schiff eine deutliche Verbesserung. Der starke Kontrast von einfachen Holzbänken und engen Wagons hin zu einem luxuriösen Ort wie diesem hier ist mehr als deutlich. Offenbar scheint ihn hier niemand zu erkennen, was aber wohl auch nicht zu erwarten war, da sein Bild nur einmal in einem Artikel über lokale Größen in der Lokalzeitung erschienen war.