Railroading bei Forenrollenspielen sollte so aussehen, dass den Spielern klare Wege gezeigt werden. Wenn das Feld zu offen ist, dann vergeht allein ein Monat damit, zu entscheiden, was überhaupt getan werden soll, und das ist Gift für Aktivität und Motivation. Das kann man höchstens mal machen, wenn sich klare Anführer herauskristallisiert haben, die dann auch was praktikables vorschlagen, und wenn die Party dem dann auch folgt. Dahingehend ist Forenrollenspiel eine ganz andere Art von Rollenspiel wie Tischrollenspiel. Man sollte nicht glauben, dass das dasselbe ist, nur mit einer langsameren Geschwindigkeit. Forenrollenspiel ist weder geeignet für lange Rätsel und Kampfdungeons noch für völlig offene Sandkastenkampagnen. Was Forenrollenspiel braucht ist.. nun, Rollenspiel halt. Möglichkeiten, die Gefühle seines Charakters zu zeigen und Entscheidungen zu treffen, schöne Dinge zu beschreiben und so weiter. Sowas macht dann auch Spaß, wenn man sich eine Stunde lang Zeit nimmt, um über die Reaktion seines Chars nachzudenken und das dann möglichst schön aus- und beschreibt.
Man sollte natürlich, wenn den Spielern nen total eigener Lösungsweg einfällt, den nicht unterbinden. Das ist negatives Railroading. Railroading ist im Rollenspiel notwendig, aber es sollte ein Angebot sein und ein Richtungshinweis.