• Drucken

Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 135567 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Eretria

  • Beiträge: 1224
    • Profil anzeigen
    • Sternenblut
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #330 am: 23.04.2010, 19:46:53 »
Eretria verneigte sich leicht vor dem Gnom. "Niemand sollte jemanden angreifen, weil er etwas versucht und sich dabei auf etwas berufen, von dem er keine Ahnung hat." Die Priesterin sprach in einem fast belehrenden Ton, dann lächelte sie. "Ich bin Geweihte Eretria, die Bardin ist Mika. Sie ist die ehrlichste Person die ich kenne. Der Mann dort drüben ist Waldemar, der Elf ist  Beldin und der Mann, der sich so gut an die Worte seiner Mutter erinnern konnte ist Milan, mein Licht und mein Schatten."  Bei jedem der genannten zeigte sie kurz auf die entsprechende Person. Zuletzt deutete sie auf Calfay. "Doch eigentlich müsst ihr euch bei Calfay Rin hier bedanken. Schließlich war sie es, die so gedankenschnell gehandelt hat."

Mika

  • Beiträge: 869
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #331 am: 24.04.2010, 00:24:25 »
"Danke Herr Greovax von Thurenfels" Sagte Mika und wiederholte dabei nicht ganz grundlos den Namen des Gnomes, denn sie wollte ihn sich so einprägen, damit sie ihn nicht vergisst, bevor sie ihn aufschreiben konnte.
Danach geschah etwas, dass sie fast alles vergessen konnte und sie hatte prompt Probleme, den Namen ihrem Geiste nicht entgleiten zu lassen, allgemein hatte sie Probleme, sich nicht so einiges entgleiten zu lassen. Ganz unbedarft und mit Sicherheit ohne jede Absicht hatte Eretria die junge Bardin schwer getroffen.
Eigentlich sollte sich Mika geschmeichelt von den Worten der Priesterin sein, doch stattdessen starrte die junge Frau geschockt ihre Weggefährtin an, bevor sie, eine der unehrlichsten Personen weit und breit, schuldbewusst ihren Kopf senkte. Just in dem Moment, wo sie den Blick von Eretria löste, hoffte Mika, dass niemand der Blick und Schrecken aufgefallen ist.
Mehr als du glaubst.

Calfay Rin

  • Beiträge: 1119
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #332 am: 25.04.2010, 01:38:26 »
Auch Rin versuchte sich den komplizierten Namen zu merken, damit sie ihn in ihr Notizbuch schreiben konnte. Obwohl es nicht ihre eigene Forschung war konnte sie der Maschine des Gnoms einen Absatz in ihrem Buch widmen. Ob sie wirklich funktionieren würde?
"Werdet ihr trotz dieses Angriffes eure Erfindung starten?" erkundigte sie sich neugierig.
Der Zeitpunkt schien günstig, denn wer würde versuchen ihn aufzuhalten nachdem schon die ersten beiden gescheitert waren?

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #333 am: 26.04.2010, 12:42:31 »
Der Gnom verneigte sich kurz vor der Gruppe, als Eretria die einzelnen Personen vorstellte. "Selbstverständlich werde ich starten", beantwortete er dann Calfays Frage. "Es ist alles vorbereitet. Vermutlich ist es das Beste, wenn ich jetzt gleich starte - bevor noch jemand anders auf dumme Ideen kommt."

Er sah sich in der Gruppe um. "Hätte jemand Interesse, mir zur Hand zu gehen?"
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Milan

  • Beiträge: 1005
    • Profil anzeigen
    • Schreibtagebuch
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #334 am: 26.04.2010, 13:24:49 »
Milan hörte nur halbherzig zu. Mit seinen Gedanken war er noch bei dem Angriff. Seine Augen richteten sich auf einen unbestimmten Ort, bis der Gnom fragte, ob jemand ihm behilflich sein würde. Weil er fasziniert von dem Tun des Gnoms war, trat Milan vor. "Ich würde Euch sehr gerne helfen, wenn Ihr erlaubt."
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Calfay Rin

  • Beiträge: 1119
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #335 am: 26.04.2010, 22:40:38 »
"Ich auch." sagte Rin. "Was können wir tun?"

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #336 am: 27.04.2010, 15:09:25 »
Mit einem Lächeln wandte sich der Gnom seiner Konstruktion zu, sammelte einige Werkzeuge auf und steckte sie in eine große Tasche. "Ich werde gleich mit Hilfe heißer Luft, die hier aus der Erde entströmt, die Maschinerie in Gang bringen. Es geht alles alleine, aber es ist sehr viel einfacher, wenn jemand hilft."

Damit warf er seine Tasche in den Korb, der im Zentrum seiner Konstruktion stand, und kletterte anschließend selbst hinein. "Ich bin soweit. Hier neben dem Korb verläuft ein Schlauch direkt in den Erdboden. Daran befindet sich ein Ventil, das geöffnet werden muss. Möglichst gleichzeitig müssen die Verankerungen gelöst werden, mit denen der Korb im Augenblick noch auf dem Boden gehalten wird."

Er sah zuerst zu Calfay. "Würdet ihr bitte das Ventil öffnen? Ihr müsst es einfach nur nach rechts drehen."

Dann sah er Milan an. "Und wenn ihr so freundlich wärt, die vier Verankerungen zu lösen - es gibt eine an jeder Seite. Es ist ein einfacher Zugmechanismus, ihr müsst nur einmal daran ziehen, dann schnappt die Verankerung zurück."

Schließlich blickte er noch einmal in die Runde. "Ich danke euch allen nochmals für eure Hilfe. Durch eure Hilfe kann ich einen meiner größten Träume verwirklichen... nun ja, zumindest wenn alles funktioniert. Und wenn nicht, werde ich zumindest hinzugelernt haben."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Waldemar

  • Beiträge: 624
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #337 am: 27.04.2010, 19:40:22 »
Als sich der Gnom startbereit machte ging Waldemar an Milan vorbei zur anderen Seite der Konstruktion. Als er an Milan vorbeikommt sagt er kurz, "Ich übernehme die andere Seite." dann macht er sich bereit zeitgleich mit Milan die Verankerungen zu lösen.
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Calfay Rin

  • Beiträge: 1119
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #338 am: 27.04.2010, 22:39:41 »
Nur ein Ventil aufschrauben? Das klang einfach. Nachdem sie es analysiert hatte, griff Rin danach und wartete bis die anderen bereit waren.

Eretria

  • Beiträge: 1224
    • Profil anzeigen
    • Sternenblut
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #339 am: 28.04.2010, 11:46:47 »
Eretria trat von der merkwürdigen, ihr völlig unverständlichen Konstruktion zurück. Sie wollte nicht bei diesem Versuch helfen. Sie hatte nur verhindern wollen, dass ein paar Wirrköpfe jemanden angriffen. Beim Zurückgehen fiel ihr der geschockte Blick von Mika auf, weswegen sich die Priesterin neben die Bardin stellte.
"Mache den Mund zu und schaue nicht wie ein erschrockener Hase: Du bist eine ehrliche Person und dies sollte auch erzählt werden. Ich denke, dass viele Menschen nie und nimmer dafür gesorgt hätten, dass wir das Pferd bekommen hätten." Einen kurzen Moment legte die Priesterin freundschaftlich die Hand auf die Schulter der Bardin, dann trat sie einen Schritt bei Seite und beobachtete das Spektakel, was in wenigen Augenblicken passieren sollte.

Milan

  • Beiträge: 1005
    • Profil anzeigen
    • Schreibtagebuch
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #340 am: 28.04.2010, 12:38:08 »
Milan nickte Waldemar zu und trat dann an die Verankerungen, bereit sie zu lösen und dem Gnom zu helfen. Die Frage war nur, ob er ihn damit nicht direkt in sein sicheres Grab schickte.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #341 am: 28.04.2010, 13:12:54 »
"Bereit?"

Der Gnom stand vor einigen Hebeln, die in dem Weidenkorb angebracht waren, und hielt zwei davon in den Händen.

"Zuerst die Verankerungen, dann das Ventil... und dann geht schnell auf Abstand. Und... los!"

Milan und Waldemar lösten die Verankerungen, während Calfay das Ventil öffnete, das sogleich zischende und fauchende Geräusche von sich gab. Im gleichen Moment finden die verschiedenen Schläuche, die an dem Konstrukt hingen, an, sich wie wild gewordene Schlangen zu bewegen, während an verschiedenen Stellen des Geräts Windräder, Ventile und Hebel in Bewegung gerieten. Die Ballons blähten sich noch weiter auf, bis sie kurz vorm Zerplatzen waren.

Immer wieder ging ein leichter Ruck durch den Weidenkorb. Er hüpfte und tanzte auf dem Boden, als hätte er ein Eigenleben. Der Gnom hatte offensichtliche Mühe, sich auf den Beinen zu halten, und grinste dennoch wie ein kleiner Junge, der gerade das perfekte Geburtstagsgeschenk bekommen hatte.

Dann, plötzlich, gab es einen letzten Ruck - und der Weidenkorb hob sich vom Boden ab. Sanft wurde er durch unsichtbare Kräfte nach oben gezogen, Zentimeter für Zentimeter.

Greovax blickte für einen Moment fasziniert über den Rand des Weidenkorbs, dann betätigte er einen weiteren Hebel, und die Schläuche fielen von seiner Konstruktion ab und landeten auf dem Erdboden.

Der Gnom schwebte nun schon einen guten Meter über dem Boden. Er sah in die Gesichter der kleinen Gruppe, die ihm dieses Erlebnis ermöglicht hatte. Ein leises "Danke" ging über seine Lippen, dann betätigte er einen weiteren Hebel - und mit einem Mal beschleunigte sich sein Aufstieg.

Meter um Meter glitt seine Konstruktion nach oben, und kaum eine halbe Minute nach seinem Start war der Gnom schon mehr als zehn Meter vom Boden entfernt.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Waldemar

  • Beiträge: 624
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #342 am: 28.04.2010, 14:25:55 »
"Erstaunlich, es funktioniert tatsächlich." rief Waldemar aus.
Eine Weile beobachtete er die Konstruktion wie sie in den Nachthimmel aufstieg. Doch dann holten ihn die Ereignisse des Tages wieder ein. Nur zu deutlich spürte er, dass er mittlerweile müde war. "Ich denke es ist das beste wenn wir uns jetzt hinlegen, morgen wollen wir immerhin weiterreisen." Sprach er in die Runde, dann drehte er sich um und ging in Richtung Lagerplatz.
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Calfay Rin

  • Beiträge: 1119
    • Profil anzeigen
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #343 am: 28.04.2010, 15:01:22 »
Ja, er flog. Und so schnell! Rin hätte ihm gerne noch länger dabei zugesehen, auch wenn sie die Maschine nicht verstand. Ein wenig beneidete sie den Gnom, der losgelöst von der Erde war und gerade einen grossartigen Ausblick haben musste. Sie kannte dieses Gefühl aus ihrem Traum. Wie gern würde sie auch in dieses Ding einsteigen und davonfliegen... aber das brauchte sie nicht. Ihre eigenen Forschungen würden ihr helfen die Sterne und die zwei Monde zu besuchen, wenn es so weit war.
Trotzdem sah sie ihm nach bis er verschwunden war[1] bevor sie sich auf den Weg zum Zelt machte.
 1. Nehm einfach mal an dass er damit jetzt wegfliegt und nicht gleich wieder landet  :D

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #344 am: 28.04.2010, 15:31:18 »
Vom Boden aus schien es, als würde das Luftgefährt des Gnoms immer kleiner werden. Bald schon war der Gnom selbst nicht mehr zu sehen, schließlich verschwand das ganze Konstrukt in der Dunkelheit der nahenden Nacht. Zurück blieben lediglich einige Schläuche und andere technische Hilfsmittel, die der Gnom nicht mitgenommen hatte.

Nur einige wenige weitere Zuschauer hatten das ungewöhnliche Ereignis mitbekommen. Der Rest der Reisenden schlief bereits in ihren Zelten oder saß am Lagerfeuer, ohne etwas von dem Geschehen zu bemerken.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

  • Drucken