Lémar warf Eretria einen leicht eingeschnappten Blick zu, als sie ihn ansprach. "Ich weiß durchaus, wann Zeit für Späße ist und wann nicht", erklärte er nur knapp. "Also gut, lasst uns gehen, bevor die Bedienung kommt."
Auf dem Weg nach draußen fing Lémar bereits an, zu erzählen. "Wirklich viel weiß ich über die Morgensonne nicht. Ich hab Gerüchte gehört, dass diese Banditen von einem Mann namens Argesh angeführt werden, der wohl früher selbst zur Stadtwache der Großen Feste gehört hat. Dass der Mann ein Prophet sein soll, davon höre ich zum ersten Mal."
Er blickte sich ein wenig um, um sicher zu gehen, dass niemand sie belauschte. "Soweit ich gehört habe, legt er viel Wert darauf, dass niemand körperlich zu Schaden kommt. Dennoch glaubt er wohl, dass er irgendwie ein Anrecht auf die Besitztümer seiner Opfer hätte. Wenn ihr mich fragt, ist er ein Räuber wie jeder andere, aber es gibt einige Leute in der Feste, die das anders sehen. Vor allem Leute aus der Unterschicht, die nicht ganz unglücklich darüber sind, wenn die Reicheren mal ein wenig abgeben müssen."
"Und die Morde... nach allem, was ich weiß, hat es einen Offizier erwischt und einen Richter. Einer von beiden war wohl ein Vertrauter des Siddhai, mehr weiß ich leider nicht. Davor hätte es beinahe Varais von Velgon erwischt, ein höherer Beamter und zufällig ein Bekannter von mir. Ich hab danach mit ihm gesprochen... der Mörder hat sich wohl Zugang zu seiner Villa verschafft, trotz zweier Wachmänner, und wollte ihm wohl im Schlaf die Kehle durchschneiden. Varais' einziges Glück war sein unruhiger Schlaf... er ist einfach aufgewacht, als der Mörder gerade vor ihm stand, und der hat dann wohl Panik bekommen und ist abgehauen."
Tasha setzte kurz zu sprechen an, stoppte dann, und sprach schließlich doch. "Wenn ihr wirklich mehr wissen wollt... ich... kenne jemanden bei der Wache. Er wird nicht allzu viel herausfinden können, aber zumindest mehr und zuverlässigere Informationen, als man auf der Straße bekommt."