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Autor Thema: Kapitel 2: Morgensonne  (Gelesen 132086 mal)

Beschreibung: Die Geschichte geht weiter...

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Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1200 am: 12.12.2010, 22:31:59 »
Eretria hörte der Entschuldigung von Moandor sehr genau zu und es war ihr leicht anzusehen, dass sie die Äußerungen des Mannes mit Enttäuschung vernahm. Sie setzte sich wieder neben ihren Verlobten und hörte den Worten Milans aufmerksam zu. Als er geendet hatte und im Grunde von ihnen allen hören wollte, ob sie Moandor bei ihren Nachforschungen dabei haben wollten, rieb sich die Geweihte noch einmal über die Nase, bevor sie antwortete.
"Ich akzeptiere, dass ihr nichts über euren Auftraggeber sagen wollt, Moandor. Doch es fällt mir sehr schwer euch Vertrauen entgegen bringen zu können, wenn das Einzige, was ihr mitteilen wollt, Informationen sind, die ich selber erhalte, weil ich Mitglied dieses Haushalts bin." Die Worte der Frau waren eher traurig, als vorwurfsvoll. "Ihr scheint ein charmanter Mann zu sein, Moandor, aber wenn ihr mich überzeugen wollt, dass ihr mehr als dies seid, dann sollten auch von euch ein paar Informationen kommen, die uns etwas zurückgeben." Eretria lehnte sich in dem Stuhl zurück und deutete auf ihre Freunde und sich selbst. "Mika, Calfay, Milan und ich sind im Auftrag eines Ritters aus Himmelstor hinter einem Mädchen her, welches als 'untot' zu bezeichnen ist, denn sie lebt und lebt auch wieder nicht. Wir waren mit zwei weiteren Freunden unterwegs, Beldin und Waldemar, doch diese beiden sind nun unterwegs um Milans Vater einzuholen. Arue hier kam auf der Reise zwischen hier und Himmelstor dazu. Wir haben eine Möglichkeit ungefähr zu erahnen, wo sich dieses Mädchen aufhält und wir wissen, dass wir sie mit etwas Glück bald einholen werden."
Die Geweihte betrachtete Moandor ernst. "Nun habe ich dir eine ganze Menge Informationen gegeben. Ich bin der Meinung eine Zusammenarbeit kann nur auf Vertrauen beruhen. Wenn du nicht bereit bist uns zu vertrauen und deine Informationen mit uns zu teilen, sehe ich keine Basis für eine Zusammenarbeit. Wenn du also jetzt nicht auch etwas uns erzählen willst, werde ich gegen eine Zusammenarbeit mit dir stimmen."

Lucanor

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1201 am: 13.12.2010, 00:04:04 »
Im ersten Moment schien sich Arue wieder beruhigt zu haben. Doch ihre Wut, die ursprünglich von den Streitereien ihrer Begleiter ausgelöst wurde, fand eine neue Nährquelle.
Obwohl Moandor bereits sagte dass er nichts mehr preisgeben konnte und würde, versuchte Eretria ihn nun auf mehr oder minder hinterlistiger Weise seine Geheimnisse zu entlocken. Und bei diesen versuchen sprach sie auch noch von Vertrauen. Als ob hier auch nur einer der Anwesenden jemandem trauen würde der nicht zu ihrer kleinen Gemeinschaft gehörte. Sie selbst hatte ja auch nichts anderes erfahren dürfen. Unter dem Mantel der Hilfsbereitschaft hatten sie Arue angeboten sie begleiten zu dürfen, dabei wollten sie in Wahrheit nur ein Auge auf sie haben.

Endlich blickte die Schneiderin vom Tisch auf. Mit einem hochmütigen Ausdruck schaute sie zu der Priesterin. “Du hast es noch nicht verstanden, was? Er wird nichts sagen, egal ob du versuchst ihn ein schlechtes Gewissen einzureden, oder ob du es mit anderen Tricks probierst. Du hast ihm völlig umsonst die Informationen überlassen, da er wohl kaum verpflichtet ist dir antworten geben zu müssen.“ Das Arue manchmal wie ausgewechselt erschien war inzwischen nichts neues, doch dieses mal wirkte sie ganz anders. Sie war nicht wie sonst das schüchterne Mädchen, oder die Schneiderin die voll und ganz in ihrer Arbeit aufging. Durch ihren Zorn getrieben wirkte sie düster und vielleicht auch etwas unheimlich. “Und überhaupt. Dieses ganze Geschwätz von Vertrauen … Glaubst du wirklich du kannst Vertrauen zu jemanden entwickeln indem du ihn zwingst seine Geheimnisse zu erzählen? Glaubst du Moandor hier wird Vertrauen zu uns entwickeln wenn du ihn so unter Druck setzt? Ich glaube nicht! Du solltest das Wort „Vertrauen“ besser nicht zu oft in dem Mund nehmen, denn schließlicht vertraust du mir auch immer noch ni…“

Plötzlich verstummte Arue wieder. Was sagte sie da gerade eigentlich? Warum war sie so aufgebracht? Wieso lies sie dieser Wut freien Lauf? Und warum sprach sie Gedanken aus die ihr vor einer scheinbar endlos langen Zeit einmal gekommen sind? Das alles war einfach nur falsch.
Die Schneiderin stützte ihre Ellenbögen auf den Tisch, lies ihr Gesicht in Ihre Handflächen gleiten und massierte sich mit ihren Zeigerfingern die Schläfen, während sie versuchte ihre Wut in den hintersten Teil ihres Bewusstseins zu verbannen.

Nach einer Weile erhob sie erneut ihre Stimme, hatte dabei aber ihr Gesicht noch immer in ihren Händen vergraben. “Verzeiht bitte … anscheinend bin ich auch von den Geschehnissen der letzten Zeit etwas aufgewühlt. Aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass wir ihm ruhig eine Chance geben sollten.“


Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1202 am: 13.12.2010, 01:45:22 »
Beinahe gelangweilt hörte Moandor Eretria zu, wie sie ihm Dinge berichtete, die ihm schon seit längerem geläufig waren. "Warum sollte ich ihr etwas beweisen müssen?" fragte er sich, doch dann offenbarte sie Moandor, dass sie und ihre Freunde in der Lage waren das Mädchen ausfindig zu machen. Er horchte innerlich auf, blieb äußerlich jedoch weiterhin gelassen.

Sicherlich war dies ein guter Grund für ihn eine Zusammenarbeit mit diesen Leuten einzugehen, aber gleichzeitig machte sich auch ein jäher Unwille in ihm breit, als Eretria ihn zu einer Entscheidung zwingen wollte. Auch das sie auf einmal zur vertraulicheren Anredeform überwechselte gefiel Moandor nicht. Er war zwar niemand, der ein in dem Maße gesteigerten Wert auf Höflichkeit und Etikette legte, als dass er gekränkt sein würde, sollte jemand einfach so zum "Du" wechseln, aber wenn das jemand tat, während er ihn erpressen wollte - und so kam es Moandor langsam vor, so forsch wie die Priesterin bei ihm vorging - , dann war das eine ganz andere Sache und Moandor dachte nicht zum ersten Male darüber nach, ob er nicht einfach gehen sollte.

Er war noch nicht ganz zu einem Entschluss gelangt, da erhob sich Arue und brach unerwartet einige Lanzen für ihn. Moandor vergaß seine Überlegungen für einen Moment und sah die junge Frau mehr als bloß interessiert an. Anfangs heilt er sie für ein schüchternes Mauerblümchen, doch nach den beiden letzten Vorstellungen von ihr, war sein Interesse nun gänzlich geweckt. Arue schien definitiv eine vielschichtige Persönlichkeit zu besitzen, welche Moandor gerne kennenlernen würde und darüber hinaus brauchte er sich keine Sorgen über das Auffinden des Mädchens machen müssen, wenn er sich der Gruppe anschließen würde. Zudem hatte er kurz zuvor auf schmerzliche Weise erfahren müssen, dass seine zweifelsohne guten Schwertkünste nicht jeden Kampf für ihn gewinnen würden können, ein paar Reisegefährten boten zusätzlichen Schutz.

Und auch Vokial würde sich kaum beschweren können, wenn er seinen neuen Freunden ein wenig über Nekromantie erzählen würde. Sie hatte selbst gesagt, dass es gefährlich werden würde und auf diese Weise war seine Erfolgschance wesentlich höher als alleine. Er würde wahrscheinlich auch viel schneller wesentlich mehr Informationen zusammentragen können, auch das musste in ihrem Interesse sein. Das Wissen, dass er nun offenbaren würde, war zwar keines, dass man allzu offen verkünden sollte, aber seine Weitergabe barg nach Moandors Einschätzung weder eine Gefahr für seinen Auftrag, noch für Vokial, denn es stammte nicht von ihr.

"Danke Arue, Eure Freundlichkeit ehrt mich und übertrifft sogar noch Euer ohnehin bezauberndes Wesen" er zwinkerte ihr zu wurde dann jedoch sehr ernst, als er sich an Eretria wandte "Eurer Freundin und nicht Eurer Beharrlichkeit verdankt Ihr, dass ich Euch nun etwas erzählen werde, von dem Ihr sicherlich noch nichts, oder nur sehr wenig wisst. Arue hat in der Tat Recht. Auf Eure Art, wird nur schwerlich ein Band von Vertrauen zwischen uns erwachsen, wenn die Eine den Anderen nur unter bestimmten Bedingungen dulden kann und der Andere sich von der Einen genötigt fühlt.

Was ich sage soll also bitte nicht als eine Form der Resignation gewertet werden, sondern bitte vielmehr als eine Geste des-  in diesem Falle noch - blinden Vertrauens. Ich vertraue darauf, dass alle Anwesenden mit den folgenden Informationen behutsam umgehen werden. Zum einen zieht ihr Bekanntwerden leicht unerfreuliche Konsequenzen nach sich und zum anderen, handelt es sich um etwas, dass man gut und gerne als Verbotenes Wissen bezeichnen kann. Es ist also nicht für jeden geeignet."


Moandor blickte sich um Raume um und blickte jedem Anwesenden in die Augen. "Ihr sagtet, das Mädchen würde leben und dann wieder nicht. Das ist nicht wirklich korrekt...
Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, habt ihr mich vorhin geheilt, indem ihr Energie durch meinen Körper geleitet habt. Diese Energie befindet sich in jedem von uns und sorgt dafür, dass wir leben. Euer Zauber ruft solche Energie herbei und vermag die Integrität unseres Körpers wieder herzustellen, in dem er kurzzeitig die regenerativen Kräfte unseres Körpers erhöht, die ja durch eben solche Energie angetrieben werden.

Doch es gibt ein Gegenstück zu diesem Zauber. Er kanalisiert auch Energie, doch diese ist der Lebensenergie in uns komplett entgegengesetzt. Ein solcher Zauber schließt keine Wunden sondern öffnet sie unter Schmerzen. Man bezeichnet diese Energieart als 'negative Energie' und die Lebensenergie, von der ich zuvor sprach analog dazu als 'positive Energie'."


Der Mann machte eine kurze Pause und sah abermals alle Anwesenden nacheinander an.
"Bis hierhin sollte es für die Zauberkundigen unter uns nicht viel Neues gewesen sein, was ich hier offenbart habe, aber ist dieses Grundwissen wichtig, um das Folgende leichter zu begreifen.

Das Leben wird durch positive Energie gewährleistet. Wenn wir altern schwindet diese in uns allmählich und unser Körper kann sich nicht mehr am Leben erhalten und wir sterben. Der Tod markiert das Ende des Lebens und es ist wichtig zu verstehen, dass er nicht das Gegenteil des Lebens ist, sondern die Konsequenz.
Die Antithese zum Leben... ist der Zustand, den Ihr vorhin als Untod bezeichnet habt, der Zustand in dem sich dieses Mädchen befindet.

Der Gedanke dahinter ist, dass, wenn eine auf positiver Energie basierende Existenz möglich ist, es auch eine auf negativer Energie basierende Existenz geben muss. Wenn man einem lebendem Geschöpf negative Energie einflößt wird es an einem gewissen Punkt sterben, nämlich genau dann, wenn die positive Energie durch die Negative komplett annihiliert wurde. Ein weiterer Zufluss von negativer Energie würde keinen Effekt zeigen, da der Körper nicht dazu geeignet ist, diese zu speichern. Aber wenn man einen Weg findet die Energie am Verlassen des Körpers zu hindern, könnte man einen Untoten schaffen. Ich weiß nicht davon, dass dies jemals durchgeführt wurde, geschweige denn erfolgreicher Weise... Aber nach allem, was ich über dieses Mädchen weiß, scheint es sich genau um diese Theorie zu handeln. Und nun erzählt Ihr mir von einem Geisterbeschwörer"
er sah Lémar an "Es scheint mir möglich, dass er auch ein Nekromant ist, ein Magier, der sich mit der Manipulation eben dieser Energien beschäftigt."

Moandors Gesicht war unergründlich, und er schwieg eine lange Zeit. "Ich denke, dass dürfte Euch noch nicht bekannt gewesen sein... Es ist keine ungefährliche Sache, auf die wir uns hier alle Einlassen und ich glaube zum Beispiel auch nicht daran, dass dieser Händler mich nur wegen seiner Frau töten wollte. Er war offensichtlich verrückt und als er sich selbst tötete galten seine letzten Worte einem Fluch den ein gewisser Gazriel auf ihn gelegt hätte.
Wenn Ihr Euch auch schon seit gewisser Zeit mit diesem Mädchen beschäftigt, Milan, war der Angriff auf Euch heute morgen vielleicht dann auch kein bloßer Zufall?"

« Letzte Änderung: 13.12.2010, 01:54:37 von Moandor »

Eretria

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1203 am: 13.12.2010, 11:45:38 »
Eretria war durch die Worte Arues sichtlich überrascht. Es war deutlich erkennbar, dass sie mit diesem Angriff nicht gerechnet hatte und sie blickte die Schneiderin sichtlich erschüttert an, als diese ihre Tirade losließ. Moandors Schlag in die gleiche Kerbe kam dann weniger unerwartet. Tatsächlich hatte sie aber eher gehofft, dass er verstand, was sie versuchte. Sie lieferte ihm Informationen und hatte sich eine vernünftigen Austausch gewünscht. Sie lächelte traurig, als sie antwortete:
"Ich bedauere zu tiefst, dass ihr mich nicht versteht und dies gilt für euch beide zusammen. Ich weiß sehr wohl, dass ich niemanden dazu zwingen kann, etwas zu erzählen, was er nicht erzählen möchte, Arue. Du selber müsstest dies wissen, habe ich dich doch nie nach deiner Heimat gefragt, nachdem wir so viele Stunden zusammen verbracht haben, als du mein Kleid nähtest." Die Geweihte schaute zu Moandor. "Wie sonst kann ich euch zu einem Austausch von Wissen gewinnen, wenn ich nicht selbst euch mein Wissen zeige und euch damit Vertrauen entgegen bringe? Und ist es nicht nur in einem hohen Maße aufrichtig, wenn ich euch gleichzeitig sage, dass es mir schwer fallen würde, wenn nicht ein Austausch erfolgt, statt, dass ihr wie ein Schwamm das Wissen aufsaugt? Ich kann also nicht anders als in Vorleistung treten, was ist daran also falsch, Arue?" Wieder wandte sie den Blick zu der Schneiderin, um sich dann wieder auf Moandor zu konzentrieren. Ihr Blick wurde sehr ernst.
"Moandor uns ist wohl bewusst, dass wir eine gefährliche Gegnerin verfolgen. Wir wissen, dass sie durch die heilige Kraft eines Paladins oder die positive Energie verletzt werden kann. Tatsächlich müssen wir sogar davon ausgehen, dass es nur dadurch funktioniert. Unser Auftraggeber aus Himmelstor hat dies recht deutlich erklärt. Trotzdem danke ich für diese Ausführungen. Als eine Geweihte vergisst man manchmal zu schnell, dass nicht jeder derartig geschult ist und diese Dinge kennt. Ich danke also aufrichtig für diese Hinweise."
Die Frau blickte auf die anderen in ihrer Runde. "Etwas, was ihr zuletzt gesagt habt, hat mich irritiert. Ihr spracht von eureer Schlägerei dort unten vor dem Haus und brachtet den Namen Gazriel ins Spiel. Warum glaubt ihr, dass dieser Mann etwas mit dem Anschlag auf Milan zu tun hat? Wir wissen ziemlich genau, dass dies nicht so sein kann, wie man üblicherweise von einem Hintermann eines Anschlages reden kann. Auch scheint ihr der Ansicht, dass das Mädchen und Gazriel zu der selben Geschichte gehören, wenn ich mir dieses Beispiel erlauben darf. Ich gebe bereitwillig zu, dass wir an Gazriel auch interessiert sind, aber dieses Interesse hatte bisher nichts mit dem untoten Mädchen zu tun. Tatsächlich habe ich eine sehr genaue Vermutung darüber, wer meinen Verlobten nach dem Leben getrachtet hat. Doch dies gehört meiner Meinung nach nicht zu der Geschichte mit dem Mädchen und damit nicht hierher."
Sie versuchte ein Lächeln in die Runde. "Auch wenn es hier eine Aversion gegen das Wort gibt. Ich vertraue gerne den Leuten, mit denen ich unterwegs bin. Ich vertraue meinem Licht und meinem Schatten Milan, ebenso wie ich Calfay vertraue, weil ich weiß, dass sie sich für unsere Gemeinschaft einsetzt. Ich vertraue Beldin und Waldemar, die sich auf den Weg gemacht haben, meinen Schwiegervater zu finden und zu unterstützen. Ich vertraue Mika, die zwar eine unglaublich ruppige Art hat, aber eine herzensgute und ehrliche Person ist, wie sie es uns in Himmelstor bewiesen hat." Kurz zwinkerte die Geweihte der Bardin zu, dann schaute sie zu Arue und Moandor. "Ich glaube daran, das es richtig ist, jemanden zu Beginn zu sagen, warum Vorbehalte da sind und nicht einfach zu schweigen. So habe ich dir Arue gesagt, was mich misstrauisch machte. Inzwischen habe ich dich aber schon etwas länger erlebt und auch wenn ich nicht alles weiß, habe ich die Hoffnung, dass wir mehr werden können als einfache Reisegefährten. Dir Moandor stehe ich noch skeptisch gegenüber, weil es schwierig ist jemanden offen aufnehmen zu wollen, der offensichtlich Dinge zurück halten will oder muss. Dies ist kein Vorwurf, sondern nur eine Erklärung und nach den vielen Worten habe ich eine konkrete Frage, auf die ich gerne eine Antwort hätte oder eine Erklärung, warum es keine Antwort gibt." Die Frau lächelte nun wieder warmherzig.
"Kannst Du sagen, warum es zwischen dem Mädchen und Acqueas eine Verbindung besteht? Dies hast du ja in deinen Notizen angedeutet, aber die Information von Lémar hier, dass der Mann einen Geisterbeschwöhrer bei sich wohnen hat, schien dir ja auch neu zu sein?"

Calfay Rin

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« Antwort #1204 am: 13.12.2010, 12:23:02 »
Rin verfolgte die Diskussion mit mittelmässigem Interesse. Immer diese Unfreundlichkeit, egal um welches Thema es ging. Bei Arue hatte das wenigstens den Nebeneffekt dass sie bei all diesem Gerede nicht vergessen wurde.
Erst als Moandor verkündete dass er etwas Wichtiges zu erzählen hätte horchte sie auf. Zugegebenermassen wusste sie wenig über Magie, weshalb sie ihr Notizbuch zückte und Moandors Erkenntnisse über positive und negative Energien hineinschrieb. Als sie fertig war blickte sie nachdenklich auf. Dass ein sterbender Mann mit seinem letzten Atem von Gazriel gesprochen haben sollte klang sehr aufschreibenswert, aber noch zu vage. Warum sollte jemand das tun? Er musste einen guten Grund dafür haben, wenn nicht konnte es sein dass er nur ein ähnliches Wort gesagt hatte. Wobei... ihr fiel kein Wort ein das wie "Gazriel" klang. Ob der Verwirrte einer von denen war die von ihm beeinflusst worden waren? Ohne weitere Informationen war dies nicht mehr als ein Gerücht und damit nicht würdig in ihrem Buch vorzukommen. Allerdings würde sie, wenn dazu Zeit blieb nachforschen wie der Name des Toten war und ob er Gazriel getroffen hatte. Zufrieden klappte die Forscherin ihr Buch zu, liess es jedoch vorerst auf dem Tisch liegen. Vielleicht gab es weitere Dinge die es sich zu notieren lohnte.

Rex Macallan

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« Antwort #1205 am: 13.12.2010, 13:32:12 »
"Was diesen Gazriel angeht", Moandor zuckte mit den Schultern als ginge es ihn schon gar nichts mehr an, "Es war nur eine Vermutung. Ich habe keine Indizien und keine Beweise dafür. Ich finde es wirkt nur wie eine arge Strapazierung des Zufalls, wenn in unmittelbarer Nähe zueinander zwei Personen angegriffen werden, die beide diesem Mädchen nachspüren. Ich gebe mir zwar Mühe so lange wie möglich unerkannt zu bleiben, aber kann ich mich doch nicht darauf verlassen, dass man mich nicht doch als den erkennt, der ich bin. Aber wenn Ihr Euch sicher seid, dass die beiden Übergriffe nichts mit einander zu tun haben und Gazriel nichts mit dem Mädchen zu schaffen hat, dann würde ich gerne erfahren, wie Ihr zu diesem Schluss kommt."

Auf Eretrias zweite Frage hin lächelte Moandor geheimnisvoll: "Wie ich schon sagte, ich interessiere mich für Hintergründe und Zusammenhänge. Wären mir solche bekannt würde ich mich dann noch bezüglich Acqueas erkundigen?"

Dass Eretria ihn mit Skepsis betrachtete berührte Moandor nicht sonderlich: "Wie Ihr mich seht oder was Ihr von mir haltet ist für mich nicht von tatsächlichem Interesse. Ich an Eurer Stelle würde auch skeptisch sein, alles andere wäre Fahrlässigkeit, aber ist das im Weiteren wirklich so wichtig? Auch wenn ich von Anfang an offen und ehrlich aufgetreten wäre, dann hättet ihr nicht einen Grund mehr oder weniger mir jetzt schon zu vertrauen. Ob ich Euch begleiten soll solltet ihr eher daran festmachen, welchen Nutzen ich Euch in der Zukunft bringen kann. Ob Ihr mir vertrauen könnt, werdet Ihr doch so oder so erst im Laufe der Zeit für Euch selbst entscheiden.
Seht, ich kann Euch zum Beispiel sagen dass ich einiges von arkaner Theorie verstehe, denn ich wäre in jüngeren Jahren beinahe ein Magier geworden, darüber hinaus kenne ich mich in vielen verschiedenen Städten ein wenig aus und der Umgang mit fremden Menschen fällt mir in der Regel sehr leicht. Sind das nicht Fakten, die Euch viel hilfreicher sind, wenn Ihr Euch nun entscheiden sollt, ob wir uns zusammen tun oder nicht?"


Mehr hatte er nicht zu sagen. Darüber das Eretrias "Vorleistung" und "Aufrichtigkeit" auch genauso gut als Erpressung verstanden werden konnten schwieg Moandor sich aus. Sicherlich war es wichtig Vorbehalte und Probleme zu diskutieren, aber er wusste auch, dass man dafür die richtigen Zeiten abwarten musste, wenn man voran kommen wollte.

Lucanor

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« Antwort #1206 am: 13.12.2010, 14:45:42 »
Langsam aber sicher verflog die angestaute Wut gänzlich und je mehr die Schneiderin Eretria zuhörte, desto mehr schämte sie sich für ihren Ausbruch. Sie wagte es nicht aufzublicken und verharrte deswegen noch immer in dieser Position. "Ich bitte nochmals um Verzeihung. Was ich sagte war wirklich nicht so gemeint. Seit dem Tag an dem wir uns getroffen haben ist eine menge passiert und ... mit mir sind wohl einfach die Pferde durchgegangen. Und deine zweifel waren, oder sind immer noch, durchaus berechtigt. War der Umstand unter dem wir uns kennen gelernt haben doch sehr dubios."

Eretria

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« Antwort #1207 am: 13.12.2010, 19:21:40 »
Eretria sah ein wenig enttäuscht aus, als Moandor ihre Frage nach dem Zusammenhang zwischen Acqueas und dem Mädchen nicht beantwortete.
"Ich kann euch eure Frage nur bedingt beantworten, Moandor. Ich weiß nicht, welche Verbindung es zwischen dem Mädchen und Gazriel geben könnte, nur von dem, was ich bisher von Gazriel weiß, scheinen mir diese beiden Personen ganz anders vorzugehen. Sie passen einfach nicht zueinander. Jedenfalls ist dies mein Eindruck." Einen Augenblick scheint sie zu überlegen, bevor die blonde Frau fortfährt.
"Leider weiß ich sehr genau, was das Motiv für den Anschlag auf Milan war. Auch wenn man argumentieren könnte, dass Gazriel dafür in gewisser Weise verantwortlich ist, ist er nicht so etwas wie der Hintermann dieses Attentates. Ein untotes Mädchen hat in dieser Geschichte bisher keinen Platz nach unserem Wissen. Daher habe ich bisher daraus zwei Geschichten gemacht. Bisher war Gazriel für uns auch nur so weit gefährlich, dass er uns an uns selber zweifeln ließ. Heute Morgen gab es den ersten wirklichen Angriff."
Die Geweihte wirkte wenig zufrieden. "Es gibt noch den ein oder anderen Punkt, den ich gerne euch fragen würde Moandor. Aber dies scheint mir wenig sinnvoll, da ihr offensichtlich nichts sagen wollt. Ihr könnt recht haben mit eurer Äußerung, dass es später vielleicht noch einen Zeitpunkt geben wird sich auszutauschen."
Eretria blickte zu den anderen am Tisch. "Was sollen wir jetzt machen? Wie lange wollen wir uns noch in der Großen Feste aufhalten? Sollen wir nicht besser sofort dem Mädchen hinterher? Ein Besuch bei Acqueas erscheint mir, wie soll ich sagen wenig gewinnbringend. Der Mann wird noch mehr Gründe haben uns nichts zu sagen. Was wollen wir also bei dem Mann erreichen?"

Mika

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« Antwort #1208 am: 14.12.2010, 00:11:36 »
"Ich weiß nicht, ob ich euch vertrauen mag. Ich sehe es wie Eretria. Ich würde gerne sehen, dass ihr ernsthaft bereit seid zu kooperieren." Sagte Mika, die nach dem Ausbruch von Arue verdächtig still geworden war, und nun sich sehr vorsichtig, aber bestimmt äußerte: "Deshalb stellt sich mir die Frage: Wie gedenkt ihr mit Informationen umzugehen, die ihr möglicherweise auch mal allein auf der Reise sammelt? Kommt dann gleich wieder euer Arbeitsethos zu Ehren oder wäret ihr dann bereit zu teilen?"
Bevor Moandor antworten konnte, fügte Mika noch hinzu: Angesichts dessen, dass ihr uns nicht mal verraten wollt, was auf eurem Zettelchen steht, habe ich ziemliche Zweifel daran, dass ihr in Zukunft, immer bereit sein werdet zu teilen. Genährt werden meine Bedenken dadurch, dass eure Arbeit doch als recht zwielichtig zu bezeichnen wäre." Sagte die junge Frau, die einen guten Teil ihres Lebens im Zwielicht verbracht hatte.
"Ich fürchte, wir müssten euch besser kennenlernen. Ich wäre dazu auch bereit, weil wir Unterstützung gebrauchen können. Doch weiß ich nicht, ob wir für euch so viel Zeit haben." Nicht nur aus den Worten der Bardin war zu entnehmen, dass sie zwiegespalten war, in ihrer Meinung über Moandor und zu diesem Zeitpunkt zu keiner Antwort bereit. Deshalb wollte sie den Burschen ein wenig kitzeln und dafür sorgen, dass er ein wenig mehr verrät.

Mehr als du glaubst.

Rex Macallan

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1209 am: 14.12.2010, 01:10:04 »
Moandor seufzte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Allmählich strapazierte dieses nicht aufhören wollende Anzweifeln seine Geduld. Er rief sich in Gedanken, dass es nur natürlich war, dass diese Leute ihn soviel fragten und er bemerkte, dass er es überhaupt nicht mehr gewohnt war, sich vor anderen zu rechtfertigen.
Trotzdem nagte es an seinem Gemüt, immer wieder eine neue Frage, immer weitere Zweifel. Sonst glaubten die Leute doch auch seinen Worten, warum konnte es hier und jetzt nicht auch so sein? Es gefiel ihm Ganz und Gar nicht sich schon den ganzen Morgen in dieser passiven Position zu befinden. Er musste langsam aber sicher etwas daran ändern und sei es auch nur eine Kleinigkeit.

"Das hat nichts mit einem Arbeitsethos zu tun. Entweder bin ich jemand, der Geheimnisse für sich behalten kann oder ich bin es nicht, und niemand kann sich nicht auf mich verlassen. So einfach ist das. Das gilt auch über meine Arbeit hinaus. Würdet ihr mir jetzt Euer größtes Geheimnis anvertrauen, dann könntet Ihr Euch sicher sein, dass ich es niemals preisgeben würde, auch nicht meinen Auftraggebern. Und um Eure Frage zu beantworten: Ja, was ich in Zukunft herausfinden würde, werde ich auch Euch zu teil werden lassen. Genauso wie ich auch alles erfahren werde, dass andere auftun.
Und darüber hinaus"
Moandor fixierte Mika mit festem Blick "ist das was ihr hier tut genauso zwielichtig, wie meine Arbeit, denn im Moment machen wir alle das Gleiche. Wie kann da das eine zwielichtig sein und das andere nicht?"

Moandor holte seinen Zettel wieder hervor und sah weiterhin Mika an "Was diesen Zettel angeht..." er knüllte das Papier zusammen "Wenn Ich Euch sagte, dass darauf nichts steht, was in diesem Raum heute noch nicht besprochen wurde, mit Ausnahme vielleicht, das Acqueas in der Straße der Dana wohnt. Würdet Ihr mir das dann glauben?"

Moandor sah Mika mit einem Lächeln an, dass eher traurig, als wie zuvor, einladend war, und warf die Papierkugel in die Mitte des Tisches.
"Tut Euch keinen Zwang an, überrascht mich." sagte er während das Schriftstück seinem Ziel entgegenflog und schwieg dann.

Sternenblut

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« Antwort #1210 am: 14.12.2010, 23:45:09 »
Nachdem Arue laut geworden war, war Lémar regelrecht in seinem Sitz versunken. Auch ihre nachfolgenden Entschuldigungen änderten nichts daran, dass der blass gewordene junge Mann eine ganze Zeit nichts mehr sagte. Erst als die Diskussionen erneut auszuufern schienen, mischte er sich ein.

"Na, das klingt doch nach einer guten Grundlage", erklärte er. "Ich meine, die Entscheidung liegt bei euch, es ist eure Mission, und ich habe in den letzten Stunden so viel Unglaubliches Zeug gehört und gesehen, dass ich erstmal ein paar Tage brauchen werde, um all das zu verarbeiten. Aber so lange ihr in der Feste seid, begleite ich euch, und wenn ihr mich fragt, wäre Moandor eine hilfreiche Ergänzung. Persönliche Vorbehalte mal außen vor gelassen, kann er euch auf der Mission helfen, und so wie ich es verstanden habe, wäre es... eher ungünstig, wenn die Mission scheitern würde, oder?"

Er blickte fragend in die Runde, und sah letztlich zu der Priesterin. "Eretria, auch wenn ich dich noch nicht lange kenne, bist du für mich in gewisser Weise so etwas wie eine Schwägerin." Bei diesen Worten zwinkerte er Milan zu, dem er damit auch gesagt hatte, was er für Lémar war. "Ich mag dich sehr, aber ich habe auch gesehen, dass du einen verdammten Dickkopf hast. Das hat auch seine guten Seiten, weil Milan genau so jemanden an seiner Seite braucht. Aber vielleicht solltest du die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass der Weg geradewegs durch die Wand nicht immer der Beste ist."

Lémar lächelte die junge Priesterin versöhnlich an. "Wie es aussieht, haben wir doch alle das gleiche Ziel. Vielleicht sollten wir uns darauf konzentrieren."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Calfay Rin

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« Antwort #1211 am: 16.12.2010, 20:02:55 »
"Ihr wollt sagen Moandor begleitet uns?" fragte Rin zweifelnd.

Sternenblut

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« Antwort #1212 am: 18.12.2010, 22:42:25 »
"Das würde ich zumindest vorschlagen", erklärte Lémar. "So wie ich das sehe, hat Moandor nahezu alle ihm gestellten Fragen beantwortet, wenn er auch leider dazu neigt, viele Worte für wenig Inhalt zu verwenden. Deshalb hat das vielleicht nicht jeder ganz mitbekommen, aber wenn ich mich nicht irre, hat er eigentlich alles bis auf genauere Informationen zu seinen eigenen Hintermännern erklärt. Ich finde, dafür, dass er eigentlich gar nichts sagen wollte, ist das schon ein ziemliches Entgegenkommen."

Dann blickte er den Neuankömmling in der Runde an. "Und ihr würdet vielleicht gut daran tun, eure Antworten präziser zu formulieren. Ich kann selbst sehr gut mit vielen Worten wenig sagen, aber sogar ich hatte an der einen oder anderen Stelle Probleme, euch zu folgen. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb Eretria von euch so wenig begeistert ist. Sie ist eine Frau der klaren Worte und hat vermutlich einige der Informationen in eurem Wasserfall der Worte schlicht verpasst."

Er lehnte sich wieder zurück, und sah zwischen den beiden hin und her. Schließlich blieb sein Blick auf Moandor heften. "Vielleicht würde es helfen, wenn ihr die von euch genannten Informationen einfach noch einmal kurz und präzise zusammenfassen würdet."
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Rex Macallan

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« Antwort #1213 am: 18.12.2010, 23:14:11 »
"Nun gut, um des Friedens willen.", Moandor machte den Eindruck, dass er sich recht gut hatte folgen können und nicht so wirklich einsah, dass dies bei anderen nicht der Fall gewesen sein könnte. Trotzdem hatte er sich dazu entschieden Lémars Aufforderung nachzukommen, Verbündete würden definitiv sinnvoll sein und er war froh, dass er genug Geduld bewiesen hatte und noch nicht gegangen war.
"Über das Mädchen weiß ich anscheinend nicht sehr viel mehr, als Ihr selbst schon in Erfahrung gebracht hat. Meine Hochachtung, ich hatte das Wissen um die Nekromantie als so exotische betrachtet, dass Ihr unmöglich davon hättet wissen können..." Moandor lächelte entschuldigend. Er musste sich ziemlich konzentrieren, um nicht vom Thema abzukommen.

"Wie dem auch sei. Jedenfalls bin ich hier um herauszufinden, wie diese Verbindung zwischen Acqueas und dem Mädchen aussieht und funktioniert, danach will ich mehr über das Mädchen herausfinden. Gut, das war die eine Sache." Moandor sah mit angehobenen Augenbrauen  in die Runde.

"Der Mann, der mich vorhin angegriffen hat, war anscheinend der Ehemann einer gewissen Händlerin in dieser Stadt, die gestern Abend aber noch reichlich unverheiratet gewirkt hatte. Jedenfalls haben mich seine Spießgesellen ohne Vorwarnung angegriffen und er selbst dann auch. Als die Stadtwache kam um den Kampf zu unterbinden, habe ich mich in eine defensive Position begeben, aus der heraus ich den Kerl gar nicht hätte treffen können, schon gar nicht am Hals. Er griff mich an - so schien es mir zumindest - und ich wollte gerade zur Parade ansetzen, als er seine Waffe gegen sich richtete und sich die Kehle öffnete. Er stolperte gegen mich und nannte den Namen Gazriel und meinte er hätte seinen Fluch gebrochen." Moandor wirkte zwar nicht als wäre er davon erschüttert oder hätte noch Schuldgefühle, aber er schien diese Dinge auch nicht wirklich gerne zu schildern.

"Nun, ich weiß nicht viel über Gazriel, eigentlich nichts wirklich Handfestes, nur Gerüchte. Ich habe keine Ahnung, warum er Leute verhext und auf mich hetzt. Daher meine Annahme, dass es etwas mit meinem Auftrag zu tun haben könnte und da Ihr anscheinend das gleiche Ziel verfolgt, dachte ich, dass es gut möglich gewesen wäre, dass hinter dem Anschlag auf Milan jemand stecken könnte, der ein Interesse daran hat, dass Ihr Eure Suche aufgebt. Aber das war nur eine Idee, nichts weiter."

Moandor überlegte einen Moment und fragte dann: "Ich glaube, dass das alles war. Habe ich etwas vergessen?"

Sternenblut

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Kapitel 2: Morgensonne
« Antwort #1214 am: 18.12.2010, 23:18:34 »
Lémar sah fragend zu Eretria, während er noch einwarf: "Für mich war dieser ganze nekro... nekromantische Kram übrigens tatsächlich neu. Und ich glaube, mir wäre wohler, wenn ich nichts davon wüsste."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

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