Auf Rahvins Frage hin wird Singadil still. Hin und her wiegt sein Kopf seine Hand wandert erneut zu seinem Ohr. Eine Frage des Glaubens war es, aber auch eine Frage der Philosophie. Es schien als würde er sich seine Antwort gut überlegen. "Sicher gab es in meinem Leben viele Dinge die man als schicksalhaft bezeichnen könnte. Auch Glück ist mir nicht fremd. Allerdings wüßte ich nicht das einer der Götter ein besonderes Auge auf mich geworfen hat, respektiere ich sie doch als das was sie sind, würde mich aber nicht als einen Gläubigen bezeichnen. Aber natürlich ist es der Glaube der uns denkende Wesen antreibt und so muß ein jeder an etwas Glauben. Mit der Erkenntnis um das was ich bin kam bei mir auch der Glaube an das was ich sein werde. Viele Aspekte meines Glaubens finden sich in den Lehren Desnas, Nethys, Yuelral und Findeladaras wieder. Ich will versuchen es euch zu erklären. Allen Glaubensrichtungen eurer Rasse ist gemein das ihr an eine Seele glaubt, die dereinst zu eurer gewählten Gottheit aufsteigt um dort ihre Belohnung beziehungsweise Strafe für ihr Leben zu erhalten. Die Berufenen mehr als andere, die Bereunden und erst kurz Bekehrten weniger. Auch ich glaube daran das mein jetziges Leben ein Maßstab ist, allerdings wird sich mein Nachleben hier in dieser Welt wieder finden. Und die Art wie ich jetzt lebe wird mein nächstes Leben bestimmen, bis ich irgendwann einmal die Reinheit der Natur wieder erreicht habe, aus der wir alle stammen und ins Licht eingehen werde. In diesem Sinne gebietet es mir mein Glaube schicksalhaften Ereignissen zu folgen, und doch ist die Entscheidung ihnen zu folgen meine eigene. Das Schicksal vermag nur uns Gelegenheiten zu schicken, ob wir sie annehmen liegt bei uns." Interessiert schaut er den Kleriker an. "Ich sehe ihr tragt den Schmetterling des Sternenlieds. Seid ihr ein einfacher Gläubiger oder gehört ihr zu den Ausgewählten Wanderern die von ihr mit Träumen beglückt werden und denen ihr Glück leuchtet? Ich vermute letzteres da sich eure Frage auf den Glauben bezog. Folgt ihr euren Träumen blind? Ist es Schicksal oder Glück das euch dadurch geschickt wird? Oder habt auch ihr Wahl?" Ein offenes warmes Lächeln begleitet seine Worte. Es scheint ihn zu freuen, jemanden gefunden zu haben mit dem er sich unterhalten kann, zumal über ein Thema, das ihn in den letzten 30 Jahren bewegt hatte.