Der verwundete Panther sieht sich umstellt und obwohl die Beute zum Greifen nahe ist, obsiegt der Überlebenswille und das Tier entschwindet mit schnellen Sprüngen in das Dickicht des Dschungels. Nur der andere Panther verbleibt, welcher mit erwartungsvollen Blick zu Galbar schaut.
"Haltet den Wolf zurück! Der Panther sollte nun nichts mehr tun, solange wir ihn nicht bedrohen." ruft Galbar und eilt so schnell es geht zu Rahjan, wo er seine letzte Heilmagie für die Heilung des Sterbenden aufwendet.
Sidkar hält inne und bereitet sich darauf vor, dass der Panther doch noch angreift. "Immerhin ist Rahjan gerettet...", denkt er erleichtert, während er Galbar mit den Augen fixiert. "Und was nun? Sollen wir warten bis euer Zauber vergeht und das Tier wieder angreift?" Zynismus ist schon immer eine Stärke Sidkars gewesen.
Sidkar umfasst den Zweihänder, um notfalls mit aller Kraft zuschlagen zu können.
Von dem Schamanen angehalten, bittet Ling den Kami in Gestalt eines Wolfs, den Panther nicht weiter anzugreifen. Er macht noch einen Schritt auf den schwer verwundeten Gefährten zu und die Spitze seines Stabes glüht blau auf. Heilende Magie durchströmt Rahjans Körper und einige seiner Wunden schließen sich.
Rahjan erwacht nur zögerlich aus seiner Bewusstlosigkeit und versucht die Aufmerksamkeit des Panthers nicht weiter auf sich zu ziehen und bleibt ruhig liegen.
Tonks ist mehr als skeptisch, als sie den Waldmensch hört. Einfach den Panther in Ruhe lassen? In der Tat, er sieht nun friedlicher aus. Aber es ist und bleibt ein wildes Tier, eine unbändige Bestie, die nur darauf wartet, ihnen allen das Fleisch von den Knochen zu nagen! Sie legt ihre Armbrust nicht ab, sondern behält sie schussbereit, und sobald das Monstrum auch nur eine falsche Bewegung macht, feuert sie - und dieses Mal würde sie treffen!
An Galbar gewand, sagt Ling, "Ihr habt uns schon viel geholfen, Galbar, und ich möchte Euch um weiteres bitten. Könnt Ihr Rahjan heilen? Ich habe hier zwar einen Stab, der es auch könnte, aber ich möchte mir seine Magie noch etwas aufheben, falls es möglich ist. Immerhin weiß man nie, was kommen mag.". Er blickt Sidkar an, dann wieder Galbar, "Oder vielleicht sollten wir schnell weiterziehen, bevor sich die Magie verflüchtigt und der Panther wieder angreift?"
Rahjan stöhnt und kommt langsam zu sich, doch er scheint immer noch nicht vollständig bei Sinnen. Galbar hilft ihm vorsichtig auf die Beine. "Wir sollten schnell weiter. Der Bannzauber auf dem Tier hält nicht ewig und wir müssen auch bald ein Nachtlager aufschlagen. Eure Bestimmung werdet ihr heute sicherlich nicht mehr erreichen."
Rahjan steht mit der Hilfe von Galbar langsam auf.
"Mir geht es schon wieder recht gut, habt dank für eure Sorge Ling, aber ich denke das für mich vorerst keine weitere Heilung notwendig sein wird.
Auch meinen Dank an euch Galbar."
Da Rahjan nicht noch ein mal in die Zähne des Raubtieres geraten will, steckt er das Kurzschwert weg und zieht statt dessen seinen Bogen, spannt die Sehne darauf und legt einen Pfeil ein.
"Wir sollten ihn umstellen und töten! Wenn der Zauber nicht lange anhält, wie der Druide sagt, wird er sicherlich unsere Spur verfolgen, und Rahjan hat noch frisches, warmes Blut an seinen Kleidern! Die Katze ist uns im Dschungel überlegen und wird uns hinterrücks anfallen, um uns das Fleisch von den Knochen zu nagen!", zischt Tonks ihren begleitern zu. Sie kann nicht verstehen, wie man so naiv sein kann, die Katze am Leben zu lassen! Fast mag sie gleuben, manche ihrer Mitstreiter wollen sie alle ins Grab bringen!
"Nein, ich bin gegen diesen Vorschlag. Wenn ihr Tiere unnötig tötet, können die Waldgeister die mir die Macht für Eure Heilung gegeben haben uns die Hilfer versagen. Wenn Ihr vorhabt den Panther zu häuten und zu essen wäre es etwas anderes, aber wahrscheinlich ist auch dass das Tier zu seinem Partner geht, denn wenn Panther erstmal paare Gebildet haben bleiben Sie zusammen bis der Nachwuchs da ist. Womöglich ist dies das trächtige Weibchen! Das Tier weiß auch, daß es alleine keine Chance gegen uns alle hätte. Wir sollten schnell aufbrechen und sehr bald eine Nachtruhestette finden. Diese Vorzubereiten wird sicherlich auch noch mal eine Stunde in Anspruch nehmen."
Der Druide schaut zum Waldläufer denn die anderen scheinen auf ihn zu hören. Er scheint einen Moment zu überlegen, was nun zu tun ist. Irgendwie erwartet Galbar von Ling mehr Verständnis für die spirituelle Welt des Waldes, doch die Zeit läuft.
Galbar wendet sich zum Panther um mit erprobtem Blick herauszufinden ob das Tier tatsächlich ein trächtiges Weibchen ist. Sowohl für die Angehörigen des Haus Vadalis als auch die wächter des Waldes ist dies eine Routineinspektion.
Nach der schnellen Inspektion stellt sich der Druide schützend vor das Tier. "Es tut mir leid, aber ich kann nicht zulassen daß ihr das Tier tötet. Es ist so wie ich befürchtet habe ein trächtiges Weibchen."
Sidkar ist froh darüber, dass Rahjan überlebt hat. Hätte er noch einen Mitstreiter in dieser Nacht verloren, hätte er sein Beil an dieser Stelle begraben und wäre alleine weitergezogen, weg von diesem Ort, weg aus diesem Dschungel. Wohin weiß er nicht, kann er nicht wissen. Er weiß nur, dass ihn seine Schuldgefühle übermannt hätten. Sidkar seufzt und umfasst seinen Zweihänder weiterhin.
"Ob sie trächtig ist oder nicht, kann ich nicht sagen. Ich kann dir aber sagen, dass das Pantherweib auch nicht darauf geachtet hätte, ob Tonks trächtig ist oder nicht." Der Waldläufer blickt den Waldmenschen mit seinem steinernen Blick an. "Wir sind nicht in einer Situation, in der wir uns aussuchen können, ob wir jegliche Natur in Frieden lassen oder nicht. Die Panther haben uns angegriffen, um zu überleben, wir müssen uns verteidigen, um zu überleben. Wir sind im Einklang mit der Natur."
Sidkar geht einen Schritt auf den Panther zu.
"Wenn ihr das Vieh schützen wollt, überprüft, ob es unter Beeinflussung steht oder nicht, normalerweise dürften zwei Panther uns gar nicht angreifen. Es gibt leichtere Beute in diesen Dschungeln. Damit könnt ihr das Vieh vielleicht retten, nicht dadurch, dass ihr das Leben eines vielleicht trächtigen Panthers dem Leben eurer Gefährten vorzieht."
Sidkar erhebt sein Schwert, um gegebenenfalls zuzuschlagen, jedoch lässt er Galbar die Chance, den Panther auf magische Art und Weise zu überprüfen. Viele Waldmenschen besitzen diese Gabe, Sidkar kennt genug von ihnen.
Glabars Gesäusel vom Einklang mit der Natur geht Tonks ziemlich an ihrem Wechselbalghintern vorbei. Sie zuckt gleichgültig mit den Schultern. "Ja, warum eigentlich nicht!", sagt sie zu dem Druiden. "In Argonessen essen sie Hunde kam mir zu Ohren, und das Kätzchen sieht appetitlicher aus als die Froschmänner, also lasst es uns in die Pfanne hauen, wenn dies der einzige Weg ist, unser Leben in Akkord mit Mutter Natur zur retten!", sagt sie mehr oder weniger spöttisch. "Ich bin diese elenden Wegrationen eh Leid."
Sie ist einigermaßen verblüfft über Sidkars Vergleich zu einer trächtigen Tonks. Was wäre eigentlich, wenn Ling oder Sidkar mich schwängern würden? Welches Wesen würde dabei herauskommen? Ein Wechselbalgmensch? Meschenwechselbalg? Halbwechselbalg? Ein faszinierender Gedanke... Sie entlässt ein leicht irres Kichern bei dem Gedanken, und wirft Sidkar einen erstaunten Blick zu.
Dann spricht sie weiter. "Fest steht: Wenn die beiden Panther auf der Jagd waren, sind sie immer noch hungrig, denn glcklicherweise hat Rahjan ihre blutrünstige Attacke gerade so überlebt. Ein zweites Mal möchte ich dieses Schauspiel nicht mitansehen. Also...Ling? Rahjan? Wofür spricht Ihr Euch aus? Los jetzt, entweder töten wir ihn, oder laufen weg. Allzu leicht sollten wir es den Katzen aber nicht machen, also entscheiden wir uns besser mal!"
Der Zynismus in Tonks Aussage scheint dem Sarlonier entgangen zu sein. Vielleicht ignoriert er ihn aber auch.
"Ich selbst habe noch genug Rationen und muss den Panther nicht töten, um überleben zu können. Auch habe ich kein Verlangen, den Panther zu töten, wenn er meine Sicherheit nicht bedroht. Ich mag den Gedanken nicht, unnötiges Blut zu vergießen. Ich würde den gedanken ohnehin nicht besonders mögen, zu töten, ohne mich oder ein größeres Wohl in Not verteidigen zu müssen." er lässt die Worte stehen und wirft einen Blick auf Galbar, dann auf Sidkar.
"Doch ich habe keine Erfahrung und kann nicht einschätzen, ob er noch eine Bedrohung darstellen würde, würden wir weitergehen. Ich vertraue auf das Urteil von Sidkar, unserem Führer. Wenn er glaubt, dass wir ihn töten müssen, um in Sicherheit zu sein, dann sei es so."