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Autor Thema: [IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp  (Gelesen 82677 mal)

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Ling Tar Do

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #330 am: 07.03.2011, 19:33:02 »
Ling hatte sich den ganzen Weg über dicht bei Sidkar gehalten, hatte aber ansonsten einen sehr schweigsamen und abwesenden Eindruck gemacht. Entgegen aller Erwartung hatte er sein Gepäck doch selbst getragen. Es wurde ihm nicht unbedingt besser, sondern durch die ständige, fast lautlose Rezitation seines Mantras unter dem Atem hatte sein Geist 'vergessen, dass es ihm schlecht ging'.

Als Sidkar unvermittelt stehen bleibt, schaut Ling auf. Er versteht nicht sofort, blickt dann aber an dem Waldläufer vorbei zu der Lichtung und dem Schädelhaufen, auf den sich Rahjan schon zubewegt. "Sidkar, dieser Schädelhaufen hat eine Bedeutung. Ich spüre, dass etwas böses von ihm ausgeht.", sagt der Mönch. Sofort läuft ihm ein Schauer über den Rücken; er hatte die Worte gesprochen, noch ehe er sie bewusst gedacht hatte. Es ist ihm nun, als spüre er eine gewisse Präsenz, die von der Lichtung ausgeht.

"Sidkar", flüstert er, "Ihr müsst ihn zurückholen. Jetzt sofort!"

Sidkar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #331 am: 07.03.2011, 20:09:30 »
Als dem Klageländer klar wird, dass Rahjan nicht auf seine Worte hören wird, schluckt er den bitteren Geschmack herunter und nickt Ling zu. "Es bleibt wohl nichts anderes über...", denkt der Waldläufer mit zusammengepressten Lippen. "Wenn ich jetzt nicht handle und Rahjan was passiert, werden sie mich ins Klageland jagen." Sidkar hat ein mulmiges Gefühl im Magen und die so seicht gesprochenen Worte Galbars verwundern den Kundschafter zutiefst. Hat er als Einziger die Gefahr nicht erkannt? Ist er tatsächlich so morbide, dass das Einzige, was ein riesiger Schädelhaufen, der auch noch einen ihren Gefährten in irgendeiner Art und Weise in den Bann gezogen zu haben scheint, ihn ihm regen kann, fast schon liederliche, wissenschaftliche Neugier ist? Sidkar ist der Tod in all seinen Formen schon immer nahe gegangen, vor allem nach der Sache mit dem Dorf...

Erst will Sidkar vorsichtig vorgehen und macht zwei zögerliche Schritte, den Zweihänder dabei fast schon in Schlagbereitschaft, doch es ist ihm klar, dass er Rahjan so nicht einholen kann. Mit schnellen Schritten läuft Sidkar also Rahjan hinterher, der Person, welche ihm am fremdesten in den letzten Stunden und Tagen geblieben ist. Er nimmt die rechte Hand vom Zweihänder und packt mit ihr die Schulter des Mannes. "Rahjan! Zurück!" Sidkar versucht seine Unsicherheit über und wegen seines bleichen Gefährten mit einem bellenden Befehlston zu übertönen und versucht ihn vom Knochenberg wegzuziehen, zurück zu seinen Kameraden. "Komm zu dir!", schauzt er Rahjan an.

Luther Engelsnot

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #332 am: 09.03.2011, 12:28:01 »
Rahjan scheint nicht wirklich auf die Geräusche zu reagieren und geht immer weiter auf dieses Feld aus Knochen zu. Sidkars Rufversuche bleiben ohne Erfolg, aber sein schweifender Blick über den Knochenhaufen offenbart ihm etwas. Er glaubt zwischen den unzähligen Knochen eine leichte Bewegung wahrzunehmen, aber sicher ist der Späher sich nicht. Galbar dagegen kann in dem Feld aus Knochen nichts ausmachen, auch wenn seine Ohren ein ganz leises Knirschen wahrnehmen.
Doch Sidkar zögert nicht mehr lange und folgt Rahjan, welcher schon mitten bei den Knochen steht. Als er bei ihm angekommen ist, wird dem Späher die Größe erst richtig bewusst. Hinter den Schädelhaufen auf der Lichtung befindet sich eine riesige freie Stelle, die über und über mit alten Knochen bedeckt ist. An einigen Stellen türmen sie sich auf, doch an den meisten liegen sie einfach quer verstreut. Rahjan hingegen reagiert endlich auf die Berührung und schaut überrascht zu Sidkar. Seine Augen sind glasig, seine Beine wackelig und der Schweiß steht ihm auf der Stirn.
„Wa-was?“
Bringt er nur hervor, als plötzlich nur wenige Meter von ihnen entfernt einige Knochen in die Luft geschleudert werden und sich mit einem lauten Brüllen ein riesiger Affe aus dem Knochenfeld erhebt. Er erinnert an einen großen Gorilla mit einem schneeweißen Fell, das an einigen Stellen ausgefallen ist, um runzelige helle Haut zu offenbaren. Doch im Gegensatz zu einem echten Gorilla ist dieses Wesen einen ganzen Kopf größer und besitzt vier statt zwei Arme. Eines seiner Augen ist völlig weiß und von einer Narbe durchzogen und auch der Rest des Körpers ist übersäht mit alten Wunden. Mit einem lauten Krachen lässt sich der Affe auf seine unteren beiden Arme fallen und brüllt Sidkar und Rahjan wütend an ohne direkt vorzustürmen.
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Tonks

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #333 am: 09.03.2011, 14:03:32 »
Für Tonks scheint die Zeit wie vorbeizurasen, ohne dass sie sich darüber bewusst ist, es ist, als sei sie gelähmt, und plötzlich befindet sich Rahjan in dieser schrecklichen Situation - sollte ein weiterer Gefährte dahingehen? Was ist los mit dieser Mission, ist sie zur Verdammnis verurteilt?

Tonks kann nichts mit dem Affen anfangen, wie auch, sie ist schließlich kein Waldmensch wie Galbar. Zögerlich schaut sie zu ihm - auf seine Anweisung würde sie wohl handeln müssen, egal ob es ihr gefällt oder nicht. Lings Meinung ist ihr momentan herzlich egal, sie dachte vorhin schon, dass es durchaus passen würde, ihm eins auf die Fresse zu geben, sollte er nochmal mit seinen Kami ankommen. Leben erlischen in diesen Wäldern, und sie hat nicht vor, ihre Fähigkeiten zurückzuhalten, um irgendwelche primitiven Echsenmenschen zu respektieren.
"Eberron ist eine unmoralische Kloschüssel und irgendwann werden wir alle runtergespült" - Tonks'sche Erkenntnis

Galbar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #334 am: 10.03.2011, 12:07:27 »
"Die Herrschar steht uns bei." flüstert Galbar leise vor sich her, was wohl außer Ling niemand hören kann, aber in der momentanen erscheint es in Galbars Ohren wie eine vorbeirauschende Blitzbahn.
Galbar überlegt schnell was er machen soll. Er könnte ein Rudel Wölfe herbeibeschwören, aber bis er den Zauber beenden kann hat der Girallon Rahjan den Kopf von den Schultern gedreht und die Gestesten und der Gesang der für den Zauber notwenig sind könnten das magische Biest provozieren.
Vorsichtig wandert seine Hand zu seiner Komponentantasche am Gürtel und er sucht nach einer kleinen kostbaren Fiole mit normalem Wasser welches er für einen Kältezauber braucht den er am Morgen memoriert hat, doch die Fiole ist nicht da! Der Druide beißt die Zähne zusammen bei dem Gedanken an seine Dummheit. Er hatte diese bereits vor zwei  Wochen verwendet!
Er blinzelt etwas schweiß aus den Augen welcher hineingelaufen ist und manifestiert den Zauber vorsichtig in seinem Geist. Auch wenn er nicht die passenden Materialien zur Vollendung hat, so kann er die Energie noch verwenden um ein paar Alliierte herbeizurufen. Wölfe haben sich immer gut gemacht und sollten Sidkar genug Zeit erkaufen. "Harmural korth harmunas Tirgan jamnabis chibaril." Seine Hände formen ein Zeichen für den Wolf und deuten an die Stelle an der diese dann hoffentlich erscheinen werden. Der Druide spekuliert darauf, daß der Girallon zu seine Aufmerksamkeit auf Sidkar und Rahjan richted und auch sonst einen Zauber nicht vom normalen Wort unterscheiden kann. Jetzt nur noch etwas warten und konzentrieren.
« Letzte Änderung: 10.03.2011, 12:10:02 von Galbar »

Sidkar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #335 am: 10.03.2011, 13:12:32 »
"Sowas muss natürlich wieder schiefgehen...", Sidkar spuckt auf den Knochenboden unter ihm und versucht Rahjan mit einem kraftvollen Schub hinter sich zu bugsieren, schließlich sieht dieser nicht so aus, als wäre er in der Lage, dass er sich momentan selbst gegen das Vieh verteidigen könnte. Sidkar schaut besorgt auf die vier Arme des Monstrums, aber der Zweihänder in seiner Hand lässt ihn etwas Hoffnung verspüren. Vorsichtig versucht er sich von dem Monster weg zu bewegen und Rahjan, der in seinem Rücken steht, mit zurück zu seinen Gefährten zu schieben. Obgleich er davon ausgeht, dass sich der Kampf nicht vermeiden lässt, will er Rahjan zurück zu seinen Gefährten schieben, damit er leichter zu verteidigen ist. Sidkar ist zu sehr genervt davon, dass seine Gefährten wegsterben wie Fliegen und das will er verhindern, wenn er kann. Zudem möchte er auch nicht alleine gegen ein Monstrum stehen, dessen Stärke er nicht einschätzen kann, weshalb er auch die Nähe seiner Gefährten sucht, ehe der Kampf ausbricht. Der Waldläufer spricht aus Sorge, Wut und aus der Erwartung eines Angriffes des Wesen kein Wort. "Verdammt..."

Luther Engelsnot

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #336 am: 13.03.2011, 02:13:25 »
Rahjan bewegt sich mit seinen zitternden Knien nur unwillig und so kommt Sidkar kaum mehr als einige Schritte zurück, während Galbar seinen Wolf beschwört. Der riesige Affe scheint von dem Auftreten der Gruppe jedoch noch mehr gereizt und mit einem Brüllen stürmt er los, um seine Wut Luft zu machen.
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Luther Engelsnot

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #337 am: 19.03.2011, 11:19:13 »
Der Girallon stürmt mit einem mörderischen Tempo trotz seines gebeutelten Aussehens vor und rammt mit voller Wucht in Sidkar hinein, welcher sich schützend vor Rahjan gestellt hat. Der Mann kann der Wucht jedoch nichts entgegensetzen und wird zurück gedrängt an dem taumelnden Rahjan vorbei. Der Affe türmt sich vor den beiden Menschen auf und brüllt erneut.

"Rahjan, kommt zurück! Rahjan!", ruft der Mönch verzweifelt. Schnell überlegt er, welcher seiner Zauber helfen könnte, doch der Gegner ist übermächtig. Sein Flammenzauber wäre nicht mehr als ein Funke, der Beschwörungszauber nur eine Fleischwand. Für einen Moment erscheint ihm eine Eingebung: sie würden ihn vertreiben können, doch der Affe greift sich Rahjan und verschwindet mit Rahjan im Dschungel. Rahjan's Tod... . Ling schlägt die Hände vor das Gesicht. "Angesichts solchen Irrsinns, was kann ein einfacher Mönch verrichten?", flüstert er leise vor sich hin.

Einige Momente vergehen, dann richtet er sein Haupt wieder auf. Er erkennt, dass Galbar Wölfe beschworen hat. "Sidkar, wir müssen fliehen! Greift Euch Rahjan und fallt zurück! Wir beschwören Wölfe, die den Rückzug decken."

Es scheint dem Waldläufer das Beste zu sein, Lings Vorschlag zu befolgen. Er hat keine Lust auf Kampf, er hat ein ungutes Gefühl bei diesem Knochenhaufen und das hat er von Anfang an gehabt. Vielleicht ist es wirklich besser, sich vorerst zurückzuziehen oder zumindest das Monstrum aus seinem Knochenhaufen zu locken, tiefer zwischen die Bäume. "Vielleicht ist es dort aufgrund seiner Größe eingeschränkter?"
Doch erstmal versucht Sidkar wieder Luft in seine Lungen zu lassen, die der Aufprall des Monstrums aus seinen Lungen gepresst hat. Dann packt er sich Rahjan und wirft ihn sich über die Schulter und versucht durch die Wölfe gedeckt den Ruckzug anzutreten. Er muss zumindest näher an seine Gefährten ran, wenn er nicht zerrissen werden will.

Die Wechselbalg ist entnervt. Ständig geraten ihre von grenzenloser Dämlichkeit gestraften Gefährten in die unmöglichsten Situationen. Jüngst Rahjan. In einen Knochenkreis mit einem wilden Riesenaffen zu laufen ist ziemlich das dümmste, was Tonks in ihren jungen Leben untergekommen ist. Direkt nach dem Verhalten gewisser Erleuchteter, wenn sie es sich genauer überlegt.

Doch Sidkar, der edle Retter, ist dem Idioten bereits nachgeeilt (sie selbst hätte ihn möglicherweise sich selbst überlassen), und so fühlt sich Tonks gezwungen, abermals ihre innere Aggressivität zu entfesseln. Sie eilt einige Schritte nach vorne und hebt energisch beide Hände vor sich. Eigentlich würde sie lieber Rahjan angreifen. Doch was soll es.

Mit einem wütenden Schrei entläd sie einen Schauer ihrer Kristallsplitter und schleudert sie auf den Affen, eine Demonstration blanker Wut, vor allem auf Rahjan, aber auch auf Ling, den Waldfreund, und auch Galbar, der ihr mit seiner Attitüde mehr und mehr auf die schwachen Nerven geht.

Es hat geklappt, Erleichterung macht sich auf Galbars Gesicht breit als er sieht das der Zauber seine volle Wirkung erreicht hat und drei Wölfe auf einmal beschworen werden, doch sie befinden sich immer noch hinter Sidkar und Rahjan. Galbar befiehlt den Wölfen den Girallon zu umzingeln und anzugreifen und bewegt sich auch selbst auf die Szene zu. Die Tiere stürzen los und an den Seiten des Girallon und an ihm vorbei. Einkreisen und Flankieren der Beute gehört bei diesen Raubtieren zur natürlichen Jagdtechnik und es gelingt ihnen fast problemlos bis auf einen der Wölfe mit Schwarzen Flecken im grauen Fell, der sich hinter den Affen über die Knochen läuft.

Als Sidkar jedoch Rahjan packen will, nutzt der riesige Affe seine Chance und holt mit einer seiner Fäuste aus. Er trifft mit voller Wucht und der Kundschafter wird durch den Aufprall ein Stück von Rahjan weggeschleudert, so dass er nicht mehr direkt neben Rahjan steht. Doch dann schleudert Tonks seine Splitter, welche sich schmerzhaft in den Körper des Tieres bohren und ein Schrei entfährt der Kehle des Affen. Blind vor Wut und jetzt auch noch Schmerzen scheint er die auftauchende Wölfe zu ignorieren, jedoch schaffen die Tiere es nicht den Feind richtig zu erwischen.

Rahjan steht völlig bleich da und geht in die Knie. Anscheinend geht es dem jungen Mann nicht sehr gut, während Schweißtropfen auf den Boden fallen.

Der große Girallon brüllt auf und während die beiden kleineren Arme einen der Wölfe packen und in der Mitte zerreißen, greifen die große Arme nach Rahjan. Der Mann scheint kaum noch wirklich da zu sein, als die beiden Arme ihn packen und hochheben. Rahjan scheint jegliche Kraft verloren zu haben und mit einem Brüllen folgt auch Rahjan dem Schicksal des Wolfes. Mit einem Ruck wird er in der Mitte auseinandergerissen.

Trauer und Schrecken steigen in dem Mönch hoch und treiben Übelkeit. Ling muss sehr achtsam sein, nicht von seinen Emotionen übermannt zu werden. Schnell verbirgt er das Gesicht in seinen Händen und schluchzt bitterlich. Unterdessen erscheinen die Wölfe. Da sie jedoch keine Befehle erhalten, bleiben sie nur knurrend an Ort und Stelle stehen.

"Einfach so zerrissen?", Furcht schießt in die Glieder des ehemaligen Soldaten. Seine Hände umklammern den Zweihänder mit aller restlichen Kraft und dennoch fühlen sich seine Arme und Beine wie Butter in der Sonne an. Und so ist der nächste Gefährten gestorben, und wieder hat Sidkar alles getan und nichts erreicht, wieder konnte er einem Gefährten nicht beistehen. Sidkar wird später über die Ereignisse nachdenken müssen, jetzt geht es auch um sein Leben. Aber ihm fehlt alleine der Kampfeswille, das Monstrum hat ihn immer wieder wie eine Holzpuppe weggestoßen, so viel Kraft Sidkar auch entgegengestellt hat.
Es bleibt nur ein Ausweg, will er nicht selbst wie ein Blatt Papier zerrissen werden. Flucht. "Weg hier!"

Galbar ist für einem Augenblick geschockt von dem Anlickt des Girallon der Lebewesen zerfetzt wie er eine seite Papier zerreißt. Es ist nichts mehr zu machen für den Aundair Landsmann, das ist klar. Einen solchen Anblick hat der Druide bisher noch nichts gesehen und wollte er auch nie sehen, wenn er die Wahl gehabt hätte. Er versucht die Kontrolle zu behalten, während die beschworenen Wölfe weiter angreifen. Sein Schutz ist sehr gering so zieht er sich etwas weiter zurück und nimmt seine Schleuder um anzugreifen.
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Luther Engelsnot

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #338 am: 19.03.2011, 11:24:35 »
Während die Wölfe tapfer kämpfen, um den Girallon zu beschäftigen flüchtet der Rest der Gruppe von dem großen Wesen. Doch kaum ist die Reisegruppe außerhalb des Knochenfeldes angekommen, stirbt auch schon der letzte beschworene Wolf. Doch der Affe brüllt keine weitere Herausforderung in die Richtung der Flüchtende. Stattdessen wendet er sich einfach ab und scheint sich wieder hinzulegen, als wenn er auf etwas wartet.
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Luther Engelsnot

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #339 am: 22.03.2011, 16:07:25 »
Nachdem Kampf macht sie die demoralisierte Gruppe wieder auf den Weg, um endlich das Ende dieser Reise zu sehen. Anhand der groben Skizze und Sidkars Orientierung schätzt dieser ein, dass so wohl am morgigen Tag um Mittag ankommen sollten. Während es wieder leicht zu nieseln anfängt, reisen sie noch zwei Stunden, um vom Knochenfeld wegzukommen. Als es anfängt zu dämmern wird das Lager an einer möglichst günstigen Stelle aufgestellt. Zusammengekauert zwischen einigen hohen Bäumen verbringt die Gruppe die Nacht und macht sich daran möglichst früh wieder aufzubrechen.
Am nächsten Morgen werden sie von Vogelgesang geweckt und die Sonne scheint durch den Wolkenverhangenen Himmel. Schnell werden alle Sache gepackt und unter Sidkars Führung mit Galbars Hilfe wird ein Weg durch den Dschungel gesucht und geschlagen. Leider müssen sie sich mit dem sumpfigen Boden und einige verwurzelten Stellen herum schlagen, weswegen die Reise etwas langsamer voran geht. Sie brauchen noch etliche Stunden und dann gegen Nachmittag erreichen sie endlich ihr Ziel.
Die Gruppe kommt aus dem Dschungel mitten auf eine geschlagene Lichtung, die mehrere Dutzend Meter groß ist. Am Rand sind noch die abgeschlagenen Bäume sichtbar und in der Mitte befinden sich unzählige Zelte. Kleine runde Zelte, große runde Zelte und auch große Planen, welche über einige Stellen gespannt sind dominieren das Bild. Zwischen diesen wuseln einige Träger hin und her und wachsame Leute bewaffnet mit Bögen, Schwertern und leichten Lederrüstungen überwachen den wenigen Betrieb der im Moment herrscht. Sie bemerken auch die auftauchende Gruppe und sofort kommt ihnen ein kleiner Trupp entgegen. Ihr Anführer trägt einen spitzen Eisenhut sowie einige sichtbare Kettenteile, die seine Lederrüstung verstärken. Sein Gesicht ist rasiert und seine grauen Augen wirken auf Entfernung fast weiß, während seine Züge rundlich aufgeplustert sind. Er zieht seine Lippen zu einem kleinen O zusammen und spricht die Gruppe an.
„Lange keine Gestalten mehr aus dem Dschungel stolpern sehen. Wer seid ihr und was verschlägt euch ausgerechnet hier her?“
Die restlichen Männer im Lager beobachten das Zusammentreffen aufmerksam und Sidkar kann mindestens zwanzig dieser Leute sehen.
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Galbar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #340 am: 22.03.2011, 17:48:05 »
"Seid gegrüßt, Fremder." entgegnet der Druide. "Könnt ihr uns nicht eine kurze Rast gewähren bevor wir diese Diskussion fort führen? Wir haben eine lange Reise hinter uns und wie Ihr zweifellos sehen könnt befinden wir uns in einem ziemlich angeschlagenen Zustand. Ach, und mein Name ist Galbar und dies ist meine Eule Bobo."
Galbar ist müde, es schmerzen ihm die Füße und ist genervt von Menschen, die sich nicht entsprechend vorstellen können. Zugegeben verzichtet er selbst auch auf die Nennung seines Familiennamens, aber es gehört doch zu guten Manieren einen Namen zu nennen, damit man von anderen entsprechend angesprochen werden kann.

Luther Engelsnot

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #341 am: 23.03.2011, 14:04:48 »
Der Mann verzieht die Augenbraue bei Galbars antwort.
„Nun wir können euch einen Platz an unseren Feuern anbieten, aber ich mache dies nicht für Fremde. Dort hättet ihr Wärme und Ruhe ehe das Lager wieder für Aktivität überquillt.“
Er deutet auf eines der Lagerfeuer zwischen den Zelten und fährt dann fort.
„Nun erfreut euch zu treffen Galbar, man sieht schließlich nicht oft neue Gesichter. Mein Name ist Winfried.“
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Ling Tar Do

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #342 am: 23.03.2011, 15:48:51 »
Nach dem Kampf zeigt sich der Mönch komplett ruhig und sein Gesicht bleibt ohne Ausdruck. Er bewegt sich mehr als Maschine als ein Mensch. Offensichtlich ist er schwer erschüttert, doch zumindest kann er noch marschieren. Es muss ja schließlich weitergehen.

Dieser Zustand hält bis zum Abend an, als sie rasten. Dann erwacht der Mönch aus seiner Starre. Ein geschäftiges Treiben bricht aus ihm hervor. Ständig spricht er von irgendwelchem Karma und Bardos[1]. "Wir dürfen nun nicht verzagen. Sein Bewusstsein ist nun sehr anfällig gegenüber äußeren Störungen. Wenn wir uns zu stark trauernd zeigen, könnte sein Bewusstsein abgelenkt und zu dieser Daseinsebene gezogen werden. Eine niederer Daseinszustand wäre die Folge. Nur wenn er sich von allem Greifen und aller Anhaftung frei macht, kann sein Rigpa[2] unverschleiert zu Tage treten und er tritt aus, aus Samsara[3]. Wir können ihm aber helfen. In den ersten 49 Tagen ist sein Bewusstsein empfänglich für unsere guten Taten und besonders in den ersten 7 Tagen.", sprudelt es aus ihm heraus. In Windeseile hat er einen komplizierten Ritus von Gebet, Opfergaben und Entzündung von Räucherwerk ausgeführt. Dass ihm seine Gefährten nicht zur Hand gehen, scheint ihm nicht aufzufallen.
Den restlichen Abend über verbringt er damit, in einer fremden Sprache aus seinen Schriftrollen vorzulesen[4].

Am nächsten Morgen sieht er wieder gesünder und lebensfroher aus. Sollte das Ritual dem Verstorbenen nicht genützt haben, so hatte es doch wenigstens einen entlastenden Effekt auf den Mönch. Zwar scherzt und lacht er nicht mehr so viel, wie in den vorherigen Tagen, doch ein einfacher, zufriedener Ausdruck ziert nun sein Gesicht. Er wirkt geerdet; beantwortet Fragen knapp und gemessen[5].

Am späteren Tag kommen sie am Bestimmungsort an. Die Männer stellen sich vor und so tut es Ling. "Mein Name lautet Ling Tar Do. Wir sind auf der Suche nach einer Expeditionsgruppe. Sagt mir, habt ihr einen Mann unter Euch, der Saraphilon Morstak gerufen wird?" Er hatte den Namen in den vergangenen Tagen immer wieder vor sich hergesagt, um ihn nicht zu vergessen.
 1. Bardos, Zwischenzustände zwischen Tod und Wiedergeburt. Es entscheidet sich, in welcher Daseinsebene man wiedergeboren wird oder ob man gar ganz aus dem leidvollen Kreislauf des Samsara ausbricht.
 2. Buddhanatur
 3. Kreislauf aus Sterben und Wiedergeburt
 4. Tibetisches Totenbuch, wird dem Verstorbenen vorgelesen, dass sie Erleuchtung erlangen.
 5. Auf Tonks wirkt er vielleicht etwas verstrahlt.
« Letzte Änderung: 23.03.2011, 15:50:28 von Ling Tar Do »

Sidkar

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[IC] Kapitel 1 - Wispern im Gestrüpp
« Antwort #343 am: 23.03.2011, 20:36:22 »
Sidkar hat sie die letzten Meter, wie jeden vorherigen Meter geführt. Aber er ist nicht mehr in Gedanken gewesen, seine Augen sind mit Müdigkeit und ein wenig Blut unterlaufen gewesen, er sieht bleich und müde aus und mit jedem Kilometer ist dieser Zustand schlimmer geworden. Die Krähenfüße um seine Augen sind tiefer geworden und der inzwischen aufgetauchte schwarz-graue Drei-Tage-Bart lässt ihn im Moment wenig verwegen, sondern eher verwahrlost wirken. Das bessert sich auch nach der letzten Nacht nicht, in welcher Sidkar immer wieder Rahjan vor Augen hat, wie er von diesem merkwürdigen Wesen wie ein Blatt Papier zerrissen wird. Wie ein Laubblatt im Herbst, welches erst langsam und träge vom Baum weht, in die Hand eines Kindes, welches es dann lachend und in unschuldiger Freude zerdrückt. Mit jener unbewussten Gleichgültigkeit hat das Wesen sich auch wieder niedergelegt gehabt, nachdem sie geflohen waren. Ein Bild, welches Sidkar seinen Lebtag nicht mehr vergessen wird, nicht mehr vergessen kann. Lings Redeschwall sorgt für noch mehr Verschluss beim Kundschafter. Es hat ihn fast ramdösig gemacht, am nächsten Tag ist es zum Glück damit vorbei. Geredet hat Sidkar nur das Notwendigste, Anweisung, um voran zu kommen, das Zeichen zur Pause und zum Aufbruch. Ansonsten hat er ehemalige Soldat sich nur mit seinen Gedanken beschäftigt, wenn er Pausen hatte, und ansonsten mit penibler, fast pedantischer Art die Umgebung nach Gefahren durchsucht. Hätte der Waldläufer nicht inzwischen Angst vor diesem Dschungel, hätte er jeden Tag nur zwei Kilometer geschafft.

So erreichen sie doch einigermaßen zeitig das Lager, welches ihren Zielpunkt zu markieren scheint, aber Ling und Galbar sagen bereits das Wichtigste. Sidkar ist als Führer für den Moment abgelöst, es ist jetzt an den anderen, die Verantwortung zu übernehmen. "Hoffentlich mit mehr Erfolg..." Und dennoch lichtet sich der düstere Blick und die straffe Haltung Sidkars etwas, als sie endlich wieder anderen Lebewesen begegnen, die nicht sofort ihren Tod oder ihre Opferung wollen und denen sie auch nicht aus der Patsche helfen müssen. Obwohl dieser Ort auch vom Unheil bedroht sein muss, auch wenn man es hier kaum wahrnimmt, fühlt der Klageländer sich besser. Die Masse bietet Schutz und vielleicht etwas Ruhe. Ruhe, die Sidkar braucht. Auch wenn er schon spürt, dass er wieder etwas der Alte wird, schließlich nervt es ihn schon wieder zutiefst, dass der Waldmensch seine Eule vorstellen muss. "Dummes Flattervieh..." Doch er spricht noch immer kein Wort, außer seinen Namen. "Sidkar", sagt er kurz angebunden, nachdem Winfried sich vorgestellt hat.

Luther Engelsnot

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« Antwort #344 am: 23.03.2011, 23:39:42 »
Winfried nickt als die restlichen Leute sich vorstellen und sein Blick wirkt wissend, als der Name aus Lings Mund fällt.
„Schon besser. Fehlt nur noch die liebreizende Dame. Nun Saraphilon Morstak sagt ihr? In der Tat er ist einer der Hauptleiter. Er sollte mit dem Rest heute Abend von der Ausgrabung kommen. Nun kommt mal mit und erzählt mir woher ihr seinen Namen kennt und was ihr von ihm wollt.“
Der Mann führt die geschundene Gruppe mitten in das Lager, wobei sie von den Arbeitern misstrauisch beäugt werden, und bringt sie zu einem der wenigen brennenden Lagerfeuern über dem gerade ein Panther gebraten wird. Etwas weiter daneben kocht eine Suppe über dem offenen Feuer.
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