Tyrome grummelt unverständlich und richtet das Schwert auf seinem Rücken. Sezair will diesem Paladin also helfen, Tyrome hingegen weiß nicht, ob es noch Hilfe für ihn gibt oder ob er ihn hätte nicht lieber erschlagen sollen, damit er sich nicht mehr quälen muss. Aber der Hüne kann über solches nicht entscheiden und letztendlich will er es auch nicht, nicht in diesem Fall, denn er könnte es auch nicht. Er hat zu viel Angst vor dem Schwert und davor, dass er sich verlieren könnte. Und er hat Respekt vor de Aveugler, schließlich hat er tatsächlich sein eigenes Leben geopfert, sei es aus Liebe, Pflicht oder sogar wahrer, unkonditionierter Hingabe. All der Schrecken sammelt sich in der Erkenntnis, dass er sein Leben für alle opfern wollte und dafür bestraft wurde. Diese Erkenntnis schmerzt Tyrome am meisten.
"Ich kann euch keinen Rat geben, Sezair.", sagt Rhistle stocksteif und schmallippig. "Aber ich kann euch bestätigen, dass diese Waffe ein Fluch ist und dass diese Waffe vor allem sein Fluch ist. Es gibt Gerüchte darüber, dass man es nicht in jeder einfachen Schmiede wieder einschmelzen kann. Ich fürchte, dass de Aveugler nicht mit hehren Worten und sanften Berührungen heilen kann, mein guter Sezair." Tyrome tritt an die Tür, es wird Zeit, dass sie diesen Ort verlassen und den Heiler suchen.
"Raphael de Aveugler, einst ein Vorbild, ein strahlender Ritter, ist nur noch eine Hülle seiner Selbst. Er ist taub geworden, wenn jemand wahre und lindernde Worte spricht, den Berührungen von Sanftheit und Gutmütigkeit widersetzt er sich, als wären sie Brandeisen und Daumenschraube. Und die Graumsamkeit wird darin bestehen, dass er jenen Ruf und jene Ehre, die er gewonnen hat, für das, was auch immer ihn jetzt reitet, nutzen wird."
Der ehemalige Ritter öffnet die Tür und tritt zurück in den Regen. "Man darf sicherlich keinen Menschen strafen, wenn er verflucht ist, um der Bestrafung willen. Aber was wollt ihr tun, Sezair, wenn dieser Verfluchte andere Menschen tötet, verstümmelt, bedroht, zerschlägt? Sollte dies passieren, tut es mir um den Menschen Raphael Leid, aber nicht um seine Hülle, die Wahnsinn und Zerstörung bringt. Ihr würde ich mich entgegen stellen, sodass das Leid eines Einzelnen nicht zum Leid vieler oder aller wird."
Tyrome Rhistle blickt in den Himmel, lässt sich den Regen ins Gesicht fallen. Es sind starke Worte, die er findet. Es sind Worte, die letztendlich nur ausdrücken, dass er sich die Schuld geben wird, sollte de Aveugler jetzt zu einer Gefahr für den Rest von Tristram werden. Er hätte es verhindern können...
Tyrome bricht auf, um den Heiler zu suchen.