Ich bin verwundert, wie Teile und Experten eines politischen Systems, welches sich über ihr Menschheitsbild und ihr Rechtssystem definiert und erfreut, so dermaßen den Tod eines Menschen feiert
[1], ohne auch nur einmal sich darüber zu ärgern, was es hätte bringen können, hätte man Osama lebend bspw. gefasst. Es erscheint mir widersinnig und man fragt sich, ob man darüber das gezielte Töten der Feinde der westlichen Welt legitimieren möchte und welche Rechts- und Verhaltensfolgen das haben wird.
Dasselbe gilt auch für die Angriffe auf die
Gadhafis. So sehr die Taten dieser Menschen zu verurteilen sind, finde ich nicht, dass wir uns übertrieben ihre Tode freuen sollten und schon gar nicht Straßenfeste deswegen feiern sollten.
Was mich jedoch wirklich erzürnt, ist die Debatte über die mögliche Verschärfung von den Erlassen zur Terrorismuspräventation etc. Vor allem auf der einen Seite sich zu freuen, dass bin Laden tot ist, und auf der anderen Seite zu behaupten, dass jetzt die Gefahr auf Dauer noch weiter gestiegen sei, weil mögliche Rache etc. Solche Aussagen regen mich zutiefst auf, schließlich ist das Thema Terrorismus in Deutschland 1. nicht erst seit dem 11. September 2001 existent und 2. ist die Gefahr des Terrorismus nie explizit greifbar, denn wäre er es, hätte der Terrorismus keine Bewandnis mehr (schließlich lebt Terror von der ungreifbaren Angst), weshalb ich diese Äußerungen geradezu verurteile. Ich halte es da also nicht mit den Hardlinern, sondern eher mit Gerhart Baum (auch wenn ich ansonsten nicht so viele Berührungspunkt mit der FDP habe, aber was Freiheitsrechte angeht, überschneidet sich dann doch manches.
![Smiley :)](https://games.dnd-gate.de/Smileys/gatecustom2008/smiley.gif)
), der zu wissen scheint, dass es auch ein Ziel des Terrorismus ist, einen Staat zu repressiven Entscheidungen zu zwingen, um selbst wiederum mehr Nährboden zu finden.
Und diese Debatte wird durch die aktuelle Berichterstattung tendenziös und fordert eben eine solche Präventation und mehr Macht für die Eindämmung und Bekämpfung, wie ich finde, und das ärgert mich ein wenig.