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Die Verfolgungsjagd

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Cayden Cailean:
Stadt des goldenen Todes



Die Segeln knallen, ein Ruck geht durch die zwanzig Meter lange Barkasse, welches das Holz mit einem Ächzen beantwortet als der Wind frisch mit seiner ganzen Kraft über das Schiff fegt. Ist die Black Mist bis her vor sich hin geschwommen, legt die nun deutlich an Fahrtgeschwindigkeit zu. Das finstere Gesicht des Zwergenkapitän erhellt sich, als er dem alten Gefährten zuruft „Habe ich es nicht gesagt, ich spüre es, wenn der Wind kommt.“ Das Ruder in der Hand kontrolliert er kurz den Kurs und brummelt in seinen Bart. „Vielleicht ist es jetzt sogar möglich, die verlorenen Zeit durch die Windflaute wieder gut zu machen.“ Seine linke Hand streicht durch den Bart, als sein strenger Blick die Windrichtung überprüft. Zufrieden bleibt sein Blick auf einer Möwe hängen, welche wohl schon Tage lang das Schiff begleitet. Als die Möwe das Schiff ein letzte Mal umkreist und sich in Fahrtrichtung verabschiedet hört der Vogel die letzten brummigen Worte des Kapitäns „Wir werden wohl gegen Abend die Stadt erreichen.“

Entwickelt durch die derzeitig starke Hitze wird die Möwe von der Thermik getragen und erreicht einige Stunden später Tamran. Ein Buntes leben und handeln ist im Hafen lautstark zu hören, die meisten der Bevölkerung sind bewaffnet, was an der kriegerischen Vergangenheit der Stadt liegt. Im Aussichtsturm steht ein hagerer man mit braunen Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden sind. Von einer unglücklichen Messerstecherei trägt er eine großen Narbe, welche quer über den Mund geht. An sein Auge drückt er ein großes Fernrohr, mit welchem er nervös immer wieder den Horizont absucht. „Jeder Tag ist ein Tag zu viel.“ Das Fernrohr schiebt er vorsichtig zusammen und begibt sich zum Ausgang des Aussichtsturm. Dort angekommen wirft er einem kleinen Jungen ein Silberstück zu. „Du weist auf was ich warte und wo du mich findest. Wenn die Black Mist eintrifft.“ Mehr Worte waren nicht nötig, der Blick sagt mehr als es mit Worten möglich gewesen ist. Mit besorgter Miene läuft der hagere Mann mit dem Namen Reginar über die Holzstege und nimmt tief in seine Gedanken versunken die Umgebung nicht wahr.

Stunden später als die Sonne ihre letzten Strahlen in den Harfen wirft, rennt ein kleiner Junge so schnell er kann über die hölzernen Stege der Stadt. Er hat gute Nachricht zu überbringen.

Am Fenster stehen, mit einer qualmenden Pfeife im Mund wird Reginar aus seinen Gedanken durch das laute und schnelle Klopfen an der Tür aufgeschreckt. „Reginar, die Black Mist ist da. Das Schiff ist eingetroffen.“ Hört er die gedämpfte Stimme des Jungen durch die Türe. Mit ein paar schnellen Griffen packt er eilig seine Sachen zusammen und öffnet dem Jungen die Tür. „Danke dir, ich werde mich wieder bei dir melden.“ Nach dem Er dem Jungen ein weiters Silberstück in die Hand drückt, macht er sich auf zum Hafen. Mit dem nötigen Geschick und Erfahrung drängelt er sich durch die vollen Straßen der Stadt, was durch den einen oder anderen Fluch der Angerempelten begleitet wird. Brennt die Sonne tagsüber mit voller Kraft auf die Stadt nieder, entsteht nach einem Regenschauer eine fast unerträglich Schwüle. Selbst die ein oder andere Briese vom See bewirkt kaum eine Besserung, allein in der Nacht kühlt die Temperatur auf angenehme Verhältnisse ab. So ist es kaum verwunderlich das sehr viel auf die Nacht verlegt wird und die Straßen in der Nacht bevölkert sind.
Beim Betreten des Hafenbereichs bemerkt er das neu angekommene Schiff und den Zwergenkapitän, welcher gerade den Steg betritt. „Ahoi Walren. So wie du schwankst, ist und bleibt die See dein Revier“ Mit einem lächeln im Gesicht, welches seit Tagen nicht zu sehen war, legt er die letzten Schritte zum leicht wankenden Zwerg zurück. Mit einem kräftigen Händedruck begrüßt der Zwergenkapitän die Landratte „Wir sind so schnell gesegelt, wie es ging. Aber wenn der Wind streikt, ist es dem besten Kapitän unmöglich Fahrt zu machen.“ Mit einem prüfenden Blick schaut er seinem alten Freund lange in die Augen. „Ich nehme an es ist etwas Wichtiges vorgefallen. Gehe ich richtig in der Annahme das die Kultisten wieder Probleme bereiten?“ Die Freude über das Wiedersehen des Freundes ist wie weggeblasen und sein Gesicht verfinstert leicht. „Ja, mit deiner Ahnung liegst du wie meistens richtig. Du musst morgen früh sofort wieder auslaufen. Also nutze die Nacht und besorg dir genügend Nahrung und Trinken für zwei bis drei Wochen. Ich bin seit Tagen schon auf der Suche nach fähigen Männern, aber es ist nicht so einfach, was eventuell mit dem Zielort zusammenhängt.“

Sein Blick schweift ab und bleibt einige Sekunden an der untergehenden Sonne hängen, dass Platschen eines springenden Fisches bringt ihn wieder zurück in die Realität. „Wir treffen uns in drei Stunden bei dir auf dem Schiff, ich hoffe, dass sich bis dahin noch ein paar Verrückte finden. Dann werde ich bei einem Bier alles erklären. Ich nehme an du wirst den Goldenen Strudel sowieso aufsuchen. Höre dich dort auf jeden Fall nach ein paar Verrückten um. Unser Ziel ist die Insel des Schreckens, das wird wohl die meisten abschrecken.“ Nach einem weitern Händedruck und einem Schlag der Freude auf die Schulter macht sich Reginar wieder auf den Weg. "Du kannst dich auf mich verlassen, ich werde sicherlich jemand finden" hört er den Zwerg noch brummeln.

Cayden Cailean:
Start für Morita Akio und Cruz

Für einen kurzen Augenblick bleibt Walren der Zwergenkapitän noch am Steg stehen und blickt seinen Freund hinter her. „Es ist schön, dich wieder zu sehen.“ Als der knurrende Magen ihn daran erinnert das es endlich wieder gutes Essen gibt. „Hey Matrose Ewem, wir bekommen Besuch, bereite die Kabinen vor. Mabon du kommst mit mir, wir gehen etwas Gutes essen und müssen noch einige Besorgungen machen.“ Ein hagerer alter Seemann mit langen grauen Haaren und Vollbart betritt den Steg. „Aye wir gehen zum Goldenen Strudel etwas gutes Essen.“ Bestätigt er den Kapitän, als seine knochige Hand kurz an seiner schwarzen Augenklappe reibt. Lachend laufen sie den Steg entlang und schwelgen in alten Erinnerungen, was für Auswirkungen ein Landgang auf Wasserratten hat. Zielsicher laufen sie durch den Hafen und finden sich kurze Zeit später beim Goldenen Strudel ein.  Schon vor der Tür ist zu hören, dass der Goldene Strudel wie immer voll besetzt ist. Mit einem kräftigen Schwung öffnet der Zwerg die Tür und sieht das gehörte bestätigt.  „Aye Käpten, da haben wir das Abendessen gut getroffen, ich werde in der Küche schauen ob der alte Konag noch lebt und uns etwas zu Essen bestellen.“

Neben einigen kleineren Tischen ist mitten durch den Raum ein langer massiver Tisch für mehr als dreißig Personen. Walren ist gespannt, was es für Neuigkeiten aus den umliegenden Stätten gibt und so braucht der Zwerg nicht lange um sich auf der langen Bank ein Platz zu ergattern. Die Gespräche sind im vollen Gang und Walren erkennt den einen oder anderen Seemann aus früheren Begegnungen. Männer, die auf seinem Schiff waren, erkennt der Zwerg immer wieder und kaum hat er sich gesetzt ist er mit seinem Nachbar in ein Gespräch verwickelt. Kurz darauf kommt der alte Mabon mit zwei dampfenden Tellern aus der Küche und steuert wie schon zu früheren Zeiten den großen Tisch an. Trotzdem das er nur ein sehendes Auge besitzt braucht er nicht lange um seinen Kapitän zu finden. „Aye, werter Gnom rutsch ein wenig rüber, ich habe heiße Teller in der Hand.“ Ein wenig umständlich quetscht sich der alte Mann zwischen dem Gnom mit Brille und seinem Kapitän. „Aye Käptän, der alte Konag kocht immer noch so gut wie früher, lass es dir schmecken.“  Nach dem ersten Bissen wendet er sich dem Gnom zu. „Hier ist es immer ein bisschen eng, was. Du kannst mich Mabon nennen.“ Nach einem weiteren Bissen des guten Essens bekommt der Gnom kaum eine Chance zu antworten. „Wir sind heute Abend mit der Black Mist eingetroffen, und was hat dich hier her verschlagen?“


Kurz, nachdem der Kapitän mit seinem alten Freund den Goldenen Strudel betreten hat, bleibt ein unauffällig gekleideter Mensch vor der Hafenkneipe stehen. Als er die Kapuze nach hinten schiebt, erscheint ein kleines Mondgesicht. Unsicher ob er eintreten soll öffnet sich die Tür und ein Matrose verlässt mit einem lauten Rülpser den Goldenen Strudel. „Junge das Essen lohnt sich, also ab rein mit dir.“ Leicht torkelnd wankt er an Morita vorbei. Durch die geöffnete Tür strömt ein unwiderstehlicher Geruch von Essen nach draußen und der Speicheln im Mund des Beschwörers fängt an zu fließen.

Cayden Cailean:
Start für Skarin, Hávardur und Stugir

Einige Kneipen später findet sich Reginar in einem dunklen Viertel der Stadt Tamran wieder. Dunkel nicht in dem Sinne des fehlenden Lichts, viel mehr wegen der entsprechenden Gesellschaft. Nicht offiziell, aber unter vorgehaltener Hand spricht man von dem Spiel und Gaunerviertel Tamrans in welchem hin und wieder auch das ein oder andere Leben als Fischfutter endete. Mit einer Hand am Degen läuft Reginar sicheren Schritts durch die Gassen und wirft immer wieder sicherheitshalber einen unscheinbaren Blick hinter sich. Der Abend ist nicht zu seiner Zufriedenheit verlaufen und so hat er sich gegen seine Gewohnheit entschieden zur miesesten Kneipe in ganz Tamran aufzubrechen. An der Tür der Spiellunke angekommen, quetscht er sich an einem düsteren Gesellen vorbei, welcher mit einem viel zu großen Dolch den nicht vorhandenen Dreck unter seinen Fingernägeln hervorschabt. Beim Betreten ist sich Reginar bewusst, dass dies hier seine letzte Möglichkeit ist, für morgen noch jemanden zu finden. Mit gemischten Gefühlen betritt er den Raum und wirft einen Blick in die Runde. Durch den tief hängenden Qualm , ist es ihm fast unmöglich alles zu sehen. Zielsicher steuert er den ihm bekannten Besitzer der Kneipe an. Ein sehniger und drahtiger Mann mittleren Alters, die schwarzen schulterlangen Haare sind ordentlich nach hinten gekämpft. Ein wissendes Lächeln huscht über sein vernarbtes Gesicht, als er den Neuling erblickt. „Wen haben wir den da. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen es ist ein Geist". Kaum das sich Reginar an die Theke lehnt wird ihm ein frischer Bierkrug serviert.
„Ja Shatar, ich war schon lange nicht mehr hier.“ Nach einem tiefen Schluck stellt er den Krug wieder ab. „Danke, das tat jetzt wirklich gut. Du hast richtig geraten, ich bin aus einem bestimmten Grund bei dir eingekehrt. Ich suche ein paar lebensmüde Kämpfer und dachte bei dir treiben sich ein paar davon rum.“ Die Arme vor der Brust über kreuzt, verharrt der Wirt ein paar Sekunden und beobachtet den Neuling bei seinem nächsten Schluck Bier. „Ich werde sehen, was ich für dich tun kann.“ Als Shatar keinerlei Anstalten zu macht irgendetwas zu unternehmen, wendet sich Reginar mit energischer Stimme an ihn. „Ich brauch sie heute Abend und es gibt eine gute Bezahlung. Auch für dich springt was raus, sollte sich jemand finden.“ Ein breites Grinsen umspielt die Lippen des Wirtes. „Das wollte ich hören.“ sind die Worte, als er hinter der Holztheke hervortritt.

Auch wenn in der Kneipe nicht alle Tische besetzt sind, haben die leicht begleiteten Kellnerinnen allerlei zu tun. Die meisten laufen mit mehreren Bierkrügen gleichzeitig und die ein oder andere verteilt auch hin und wieder ein Tabakbeutel. Der süßliche Geruch des Rauchs lässt erahnen das hier nicht nur mir normalem Tabak gehandelt wird. Das Rollen der Würfelbecher und Grölen von mehr als nur leicht fröhlichen Kehlen ist deutlich zu vernehmen. In der hintersten Ecke des Raums sitzt ein Zwerg an einem kleinen Tisch. Mehrere leere Bierkrüge stehen vor ihm und ein neuer Bierkrug setzt eine Kellnerin gerade vor ihm ab. Nach einem tiefen Zug aus dem frisch gebrachten Krug wischt sich Stugir mit dem Handrücken den Bierschaum aus dem Bart. Ein Seufzen entweicht seinem Mund, als er weiter auf den Bierkrug starrt. „Kann ich dir noch etwas bringen“ hört er die Kellnerin fragen.

Der Becher knallt auf den Tisch, die Seite wird von einer zarten Frauenhand leicht nach oben gehoben. Die stahlblauen Augen von Ethrista werfen ein Blick auf die gefallenen Würfel. Im Gesicht der hübschen blonden Frau ist keinerlei Reaktion abzulesen. Der Becher wird abgesetzt und verdeckt die Würfel wieder, ihre tiefen stahlblauen Augen wandern nach oben und fixieren erst Skarin und danach Frostauge. „Ich sage es gibt mindestens vier Dreien in unserer Runde.“ Mit ihrer freien Hand fährt sie durch ihre langen blonden Haare und wartet auf die Reaktion der beiden. „Was habt ihr zu bieten.“

Skarin:
Nervös und scheinbar ohne jegliches Benehmen knabbert Skarin an seinen Fingernägeln, wobei es fraglich bleibt, ob er damit den Schmutz unter den Nägeln entfernen möchte oder einfach seine Nägel kürzt, und blickt nachdenklich hinüber zu Hávardur.
Zwar kann er keine Gedanken lesen und kennt außerdem auch sonst seinen Gefährten viel zu kurz, um ihn richtig einschätzen, doch Skarin ist sich sicher, dass auch sein Gefährte dem blonden Weib den Wurf nicht abkauft.
Anderseits hat das Spiel Skarin's Ehrgeiz geweckt und er möchte sowohl die Ethrista als auch Hávardur besiegen.
Völlig besoffen leicht auf seinem Stuhl wankend, denn er kann sich noch nicht einmal sitzend darauf halten, greift Skarin zu seinem Krug und leert ihn vollends, wobei ein Großteil des Getränks erneut an seinem Mund bzw. seinen ungepflegten und aufgeplatzen Lippen vorbei geht und stattdessen sein unrasiertes Gesicht und seine schmutzige und verschwitzte Kleidung tränkt, setzt den Krug geräuschvoll mit einem lauten Rülpsen ab, schaut an sich hinab, da er sich wohl auch bereits zwischen den Beinen eingenässt hat (nicht mir Bier!), um kurz zu innerlich zu fluchen, und packt selbst nach dem Würfelbecher, um zu würfeln.
Anschließend schaut er unter den Becher verschlagen und vorsichtig, und blickt anschließend mit glasigen Blick Ethrista als auch Hávardur einschätzend an, während er recht wortkarg mit rauher Stimme auf Taldane knurrt: "Fünf Dreien...", denn Skarin ist kein Mann großer Wort und er spielt lieber mit den optischen Sinnen der Menschen, denn so angetrunken, wie Skarin wirkt, ist er noch lange nicht.
Oder vielleicht doch?
Spitzbübisch blickt Skarin anschließend ins Dekoltee von Ethrista mit einem Seitenblick und raunt frech:
" Ethrista! Lasst uns doch das Angebot erhöhen!
Solltet ihr verlieren, gehört ihr meinem Freund und mir...noch diese Nacht!
Sollte ich jedoch verlieren, dann gehöre ich Euch heute Nacht!"
Ein Grinsen huscht dem verfemten Adeligen über das Gesicht, während er innerlich jedoch laut schreien und heulen könnte.
"Feuer und Schwefel! Ich kann Euch riechen! Jetzt schon...und bis zum Ende aller Tage!"
Skarin zuckt kurz zusammen, kratzt sich am vernarbten Rücken und wirft dabei den Krug um, welcher laut am Boden halb zerspringt, aber nur kurz, denn Skarin beugt sich unter den Tisch, wirkt schnell heimlich einen Zauber auf den Krug[1], hebt den Krug mit den Worten "Nichts passiert!" wieder auf und stellt ihn zurück auf den Tisch, wobei er Hávardur zweideutig zuzwinkert - entweder wegen seinem Angebot oder wegen dieser Aktion, welche der Schurke vielleicht durchschaut hat.
Denn auch wenn Hávardur nicht weiß, dass Skarin auch ein Priester ist, so weiß er, dass Skarin wohl ein paar Zaubertricks kann.
Skarin hatte ihm zwar nie die ganze Wahrheit von sich erzählt, aber halt auch keine Lügen.

Sein Blick wandert kurz vom Spielgeschehen weg, denn er winkt sich eine Kellnerin herbei, um sich flüssigen Nachschub zu bestellen, 1. Mending

Hávardur:
Hávardur gefällt der Abend in dem abgewrackten und dennoch recht sauberen Gasthaus zunehmend. Es wird gespielt, gesoffen und geflirtet. Nicht, dass er auf eine Liaison aus wäre oder scharf auf die Rundungen einer der Kellnerinnen. Doch der Abend hat einen gewissen Sexappeal für den kräftigen Nordmann.
Er sitzt, die Arme verschränkt und die Augenbrauen finster zusammengezogen der Frau namens Ethrista gegenüber und schaut dieser unverhohlen lange Zeit in die Augen, ohne seinerseits den Blick zu senken.
Die Gesten und das Minenspiel seines Begleiters fallen ihm dabei zwar auf, doch für den Moment gilt seine Aufmerksamkeit dem Spiel mit der blonden Frau. Skarins Offerte selbst ist für den grobschlächtigen Schurken eher uninteressant. Noch.

"Ich sage sechs Dreien! Echte sechs Dreien. Und biete... Geld. Meine Zeit und meinen Körper verspiele ich nicht."
Nach einer bedeutsamen Pause fährt er fort.
"Fünf Goldmünzen!"

Hávardur hat lediglich einen Augenblick eines Augenblickes unter seinen Würfelbecher geschaut und lehnt sich siegessicher zurück. Fast spielerisch wirkt das Spiel seiner drahtigen Arme, welche Muskeln wie Stahlseile haben. Und beeindruckende Narben aus vielen Messerkämpfen.

Doch selbst in seiner überlegenen Position und mit seinem siegessicheren Lächeln auf den Lippen, wirkt der Nordmann irgendwie angespannt. Zum Bersten und als würde ein unheilvoller Ausbruch seiner gesamten Energie kurz bevor stehen. Nicht unbedingt aggressiv, eher wie jemand, der seine Kraft und Bewegung nicht zu bändigen weiß. Animalisch und abschreckend. Und doch auch irgendwie anziehend.

Dass seine Waffen in greifbarere Nähe sind, ist offensichtlich. Das fein gearbeitete Kurzschwert und der knorrige Kurzbogen hängen in ihren Halterungen an der Lehne des Stuhles. Griffbereit und auffällig, als wolle er damit von vorneherein etwas klarstellen. Sie sind sauber und gepflegt, wie auch der Rest seiner Ausrüstung.

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