Skraching musste tatsächlich noch einmal über alles nachdenken, um sich in Erinnerung zu rufen, wieso sie Winther in der Hand hatten. Er hatte einige Male eher geraten oder vielmehr wahrscheinliche Schlussfolgerungen aus Indizien getroffen. Es war zumindest zum Teil auch Glück gewesen, dass er genau ins Schwarze getroffen hatte.
Er blickte kurz auf den Enterhaken, und schüttelte dann den Kopf. "Nicht der Enterhaken. Die Spieluhr."
Er ging nicht das Risiko ein, mit irgendeinem Detail doch noch daneben zu liegen. Deshalb verließ er sich ganz darauf, dass Winther schon wissen würde, was er meinte - auch, wenn das in Wahrheit nur bis zu einem gewissen Grad zutraf.
Selbstsicher lächelte er ihren Gefangenen an. Dann wandte er sich an Selamin.
"Erstens war er bereits dort drin. Zweitens hat unsere Zielperson offenbar irgendein Interesse an ihm. Vielleicht ging es nur um Geschäfte, aber vielleicht ist da noch mehr. Ich würde ungern das Leben unschuldiger Kinder aufs Spiel setzen, nur weil ein überheblicher Priester der Ansicht war, dass eine möglicherweise wichtige Person keine Bedeutung für uns hat."
Dann blickte er wieder zu Winther. "Und ihr solltet auch etwas mehr Interesse entwickeln. Ihr habt jetzt schon viel zu viel gesehen. Die Hintermänner kennen euch, davon könnt ihr ausgehen. Nicht nur eure Illusionen... sie wissen, wer Ihr seid. Ihr steckt mit drin, und ihr könnt entweder darauf warten, dass man euch nachts die Kehle durchschneidet, oder ihr helft, die Leute aufzuhalten, die genau das mit euch vorhaben."
Diesmal griff er seine Vermutungen wieder vollkommen aus der Luft. Aber das spielte keine Rolle, denn keiner der Anwesenden wusste es genauer. Winther allerdings war ein Betrüger, und es gab keinen Betrüger, der nicht auch von einer gesunden Paranoia begleitet wurde.