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Autor Thema: Neersand  (Gelesen 23465 mal)

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Xiam

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Neersand
« Antwort #135 am: 07.06.2011, 10:59:42 »
Ein Knie auf dem Arm abgestützt, welchen Thassilo glücklicherweise auf den Rücken des Hünen drehen konnte, richtete er sich etwas auf und verschaffte sich einen Überblick auf das nähere Kampfgeschehen. Gerade den jungen Boten versuchte er im Blick zu halten. Dessen naiver Umgang mit den hartgesottenen Nordmännern mochte zu schwerwiegenden Problemen führen.
Doch der Tanz mit der rothaarigen Norbardin war fast amüsant, also beschloss er sich wieder dem Riesenbaby zuzuwenden.
"Ich will keinen Streit, Walross. Halte Deine Fäuste bei Dir, oder das Blockflötengesicht reißt Dir Deinen unrasierten.... 'Arsch' auf. Verstehen wir uns?"
Erneut sprach der offensichtlich gut erzogene Kämpe die unflätigen und ordinären Worte aus, als wären sie Fremdworte.
Doch das verhaltene Lächeln auf seinen fein gezogenen Lippen ließ erkennen, dass er mehr als nur ein bisschen Spaß hatte.

Der Riese versucht sich aus Thassilos Griff zu befreien und windet sich hin und her – jedoch erfolglos.

Auch die Nivesin fühlt sich in Daanjes Griff scheinbar gar nicht wohl und sie scheint kräftiger zu sein, als sie aussieht. Bevor Daanje sich versieht, hat sie ihren scheinbar sehr flexiblen Körper nicht nur aus dem Griff des jungen Boten heraus gewunden sondern sich sogar in eine Position hinter ihn gebracht, scheinbar in der Absicht, Daanje gleich zu greifen.

Xiam

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Neersand
« Antwort #136 am: 15.06.2011, 10:50:53 »
Daanje ist kurz verdutzt, als die Nivesin sich gelöst hat. Aber schließlich dreht er sich zu ihr um, macht dabei aber einen Schritt nach vorn, um erst einmal aus ihrer unmittelbaren Griffnähe zu gelangen. Vielleicht kann man ja doch vernünftig mit ihnen reden. Er würde ihr ungern weh tun wollen, wie er eben demonstriert hat. "Nun mal langsam. Ihr werdet uns doch nicht weh tun wollen, nur weil wir hier ein kühles Bierchen trinken wollten, oder? Wo drückt denn der Nagel im Schuh?" Daanje grinst weiterhin frech und ob er die Situation als ernst erkannt hat, ist immer noch fraglich. Aber da er sieht, dass Thassilo den Dicken einigermaßen im Griff hat, nimmt er sich die Zeit mit der Frau zu verhandeln.

"Jetzt hört schon auf, uns steht nicht der Sinn nach Schlägerei und Unfrieden." Thassilos Tonfall ist schwer angegräzt und ärgerlich. Sein gutes Auge erhascht einen Blick auf den verhandlungsbereiten Daanje und er nickt diesem aufmunternd und zustimmend zu. Weiß er selbst doch sehr gut um den Stolz und die Unbändigkeit der Nivesenweiber.
"Ich biete es Dir genau einmal an, Freundchen. Ich stehe auf und wir bleiben in Frieden. Das nächste Mal breche ich Dir etwas. War das klar?" Ein Kopf nicken oder -schütteln abwartend, verharrt Thassilo auf dem Rücken des offensichtlich Angetrunkenen. (Anders kann er sich schlicht nicht erklären, warum jemand so sinnlos Streit suchen sollte).

Der Riese schnaufte und ächzte in Thassilos Griff. Mit einem letzten Aufbäumen wehrte er sich noch ein wenig, nur um dann schlaff zu werden und umständlich zu nicken.
Anders die Nivesin, die sich wohl in einem Vorteil gegenüber Daanje sah. "Ihr steckt eure Nase in Dinge, die euch nichts angehen!", zischte sie dem jungen Boten an und stürzte nach vorne, offenbar in dem Versuch, Daanje aus dem Weg zu rammen. Dabei glitt ihr Blick kurz zu ihrem Gefährten, der fest in Thassilos Griff war und sich nicht befreien konnte. Verunsichert stieß sie bei ihrem Angriff nur gegen den Tisch.

Xiam

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Neersand
« Antwort #137 am: 20.06.2011, 12:55:03 »
Vorsichtig erhebt sich der junge Krieger, in dem guten Glauben, dass der Stolz des Nivesen auch das Halten seines Wortes mit sich bringt.
"Gut, das wäre also geklärt. Habt doch bitte die Güte, Eurer bezaubernden Begleitung zu sagen, sie möge ebenfalls friedlich bleiben."
Thassilos Körperhaltung ist noch immer auf Kampf ausgerichtet, möchte er doch weder Opfer einer überraschenden Attacke des Nivesen werden, oder gar Angriffen andere Tavernenbesuchern ausgesetzt sein.
"Frieden!"
Sein Tonfall ist unmissverständlich und direkt. Offensichtlich ist ihm nicht nach einer kriegerischen Auseinandersetzung.

Daanje schüttelt nur den Kopf, als er die Worte der Nivesin vernimmt. "Seht doch, meine Nase ist viel zu kurz, als dass ich sie zu tief in andere Angelegenheiten stecken könnte. Eure ist im Übrigen ebenso schön geformt, wie ich finde. Solltet Ihr zu der Einsicht gelangen, dass es besser ist, diesen Konflikt nun endlich beiseite zu legen und lieber zu reden, so werdet Ihr auch nicht umhin kommen, meine Vorzüge kennen zu lernen." Der junge Bote lächelt dabei wieder so unwiderstehlich wie eh und je, macht sich allerdings bereit, der Nivesin im Notfall auszuweichen und dann zu anderen Mitteln zu greifen, sollte sie nicht langsam zur Vernunft kommen.

Der Riese knurrt seiner Begleiterin zu: "Lass gut sein, Hilvi, der hier ist uns über", woraufhin die nivesische Begleiterin ihm einen Blick aus zusammengekniffenen Augen zuwirft und dann - anscheinend die aussichtslose Lage des Riesen erkennend - ein wenig entspannt. Leise, so dass nur Daanje es hören kann, zischt sie ihm zu: "Wag es ja nicht, dir irgendwas einzubilden, Fatzke."

Um euch herum stört es die übrigen Gäste scheinbar wenig, dass eure Auseinandersetzung ihr Ende bereits gefunden hat. Die Wirtshausschlägerei geht unbeeindruckt weiter.

Thassilo von Salsweiler

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Neersand
« Antwort #138 am: 23.06.2011, 19:10:06 »
Thassilo ist dankbar für die Einsicht der Nivesin und des Bornländers. Mit einem kurzen, knappen Nicken gibt er beiden zu verstehen, dass die Situation für ihn entschärft ist.

Schließlich legt sich sein Blick auf Daanje, der den Streit provoziert hat und schubst derweil einen angetrunkenen Gast beiseite, damit er nicht fälschlicherweise in die nächste Rangelei verwickelt würde.

"Nun, werter Daanje, wie kriegen wir diese Situation gelöst?"
Es ist damit offensichtlich, dass Thassilo den Aufhänger für die Keilerei gar nicht so recht mitbekommen hat. Wahrscheinlich war er abgelenkt oder für einen Moment nicht anwesend.
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Daanje Firunkis

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Neersand
« Antwort #139 am: 26.06.2011, 12:14:16 »
Fatzke? Am liebsten hätte Daanje etwas darauf erwidert, aber manchmal ist das wahrscheinlich durchaus der Fall, deshalb lächelt er nur leicht verlegen. Vielleicht hat er es ein wenig übertrieben. Andererseits ist er im Moment einfach froh, dass sie diese kleine Auseinandersetzung ohne große Blessuren - für ihn - überstanden haben. Als sich Thassilo ihm zuwendet, hebt Daanje in einer unschuldigen Geste die Schultern: "Ich bin überfragt, mein Herr von Salsweiler. Ich weiß nicht mal, wie wir in diese Situation gelangt sind. Ich bin völlig unschuldig. Der Wirt hat uns die beiden auf den Buckel gehetzt und jetzt heißt es, wir würden unsere Nase zu tief in irgendwelche Angelegenheiten stecken. Ich bin irritiert. Dabei wollten wir unsere Nase doch höchstens in ein Gläschen Bier stecken, nicht wahr?"

Daanje versucht so unschuldig auszusehen wie nur irgend möglich. Gut, er hätte vielleicht den Wirt nicht auf sich aufmerksam machen sollen, nachdem dieser doch sehr deutlich gewesen war bezüglich seiner Rückkehr in diese Kaschemme, aber das bedeutet höchstens, dass er an seiner Unauffälligkeit noch arbeiten muss, wobei das bei einem solch gut aussehenden Kerlchen wie ihm sowieso schwierig werden würde.

Er überlegt kurz und meint schließlich: "Wobei...jetzt wo wir ohnehin schon von Angelegenheiten sprechen, würde ich mich dafür interessieren, von welchen Angelegenheiten wir da sprechen?"
« Letzte Änderung: 26.06.2011, 12:16:19 von Daanje Firunkis »
"Der Born fließt seit 1000 Jahren hinaus bei Festum in das Meer. Er trug so viel, so viele Tränen hinaus und gab sie nicht mehr her." - Der Born von Ragnar Schwefel

Xiam

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Neersand
« Antwort #140 am: 03.07.2011, 13:38:22 »
In diesem Moment versuchte sich die Nivesin mit einem eleganten Sprung über den Tisch von Daanje zu lösen, offenbar in der Absicht, sich aus dem Staub zu machen. Doch leider reichte ihre Kraft für einen derart gewagten Sprung aus dem Stand über ein so großes Hindernis nicht aus und krachend fiel sie hinter dem Tisch zu Boden.

Um euch herum tobt derweil die Wirtshausschlägerei weiter. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis ihr wieder darin verwickelt werdet.

Daanje Firunkis

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Neersand
« Antwort #141 am: 07.07.2011, 21:38:29 »
"Ohje, jetzt hat sie sich auch noch weh getan!" meint Daanje mitleidig und geht um den Tisch herum, um der Nivesin aufzuhelfen, wobei sein Griff fest ist, damit sie nicht auf die Idee kommt, gleich wieder wegzulaufen. "Da sie hier anscheinend nicht mit uns reden möchte, lass uns doch lieber einen Weg nach draußen suchen. Ehrlich gesagt ist mir das hier viel zu laut."

Während Daanje versucht, die Nivesin mit sich zu "führen", plappert er wieder einmal, beinahe fröhlich, vor sich hin. "Weißt du, bei uns wird ja häufig auch viel gesoffen, das kann man ja nicht anders sagen. Und dass es da mal das eine oder andere Wort gibt, das stimmt wohl auch, aber so eine Metzelei, die gibt's auch nur in den übelsten Kaschemmen. Sowas hab ich bei uns bisher noch nie erlebt. Wenn du mich fragst, so braucht dieses gastliche Häuschen mal eine Bronnjarin mit ordentlich Schmackes in den Hüften, um den Sauhaufen hier unter Kontrolle zu bringen." Und so redet Daanje ohne Punkt und Komma weiter und beginnt Thassilo sogar davon zu erzählen, dass auch er ab und an mit seiner Bronnjarin raufen muss, wobei er wieder zwinkert. Auch wenn Daanjes gesteigertes Kommunikationsbedürfnis bei Thassilo wohl eher auf Unverständnis treffen würde, so ist es Daanjes gewöhnliche art, gefährliche oder unangenehme Dinge einfach auszublenden und sich den schönen Seiten des Lebens zuzuwenden.
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Thassilo von Salsweiler

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Neersand
« Antwort #142 am: 11.07.2011, 19:47:51 »
Die Leichtigkeit und der Frohsinn des jungen Boten sind für Thassilo in der Tat nicht leicht nachzuvollziehen. Auch wenn er seine eigene Ernsthaftigkeit und den sporadischen Schwermut gern ablegt, seine Disziplin an den Nagel hängt und auch über die Stränge schlägt, so ist sein antrainiertes Verhalten dieser verzwickten Situation deutlich angespannter und wachsamer.

"Du kommst mit!"
Sein Tonfall und die Handbewegung lassen keinen Zweifel daran, dass Thassilo keinen Spaß mehr versteht und die Aufforderung an den Hünen sehr ernst meint.
Mit Daanje, der Nivesin und dem Bornländer versucht er sich einen halbwegs sicheren Weg durch die Prügelei zu bahnen und zeigt dabei wenig Mitleid mit den anderen Raufbolden. Mit spitzen Ellenbogen und kräftigen Stößen bahnt er sich und den drei Anderen einen Weg durch das Chaos.

"Wir reden draußen weiter, gute Idee! Also, los gehts!"
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Xiam

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Neersand
« Antwort #143 am: 22.07.2011, 10:47:45 »
Ohne aufgehalten zu werden könnt ihr das Lokal verlassen und findet euch anschließend mit euren unfreiwilligen Begleitern in einer Seitengasse wieder. Nebel ist allmählich aufgezogen und zieht in Schwaden durch die Stadt. Die Nivesin sieht auch feindselig an, während dem Riesen seine Situation ziemlich egal zu sein scheint.

Thassilo von Salsweiler

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Neersand
« Antwort #144 am: 26.07.2011, 08:44:32 »
Dem Riesen bedeutet Thassilo mit einer unwirschen Geste, dass er stehen bleiben möge und baut sich etwas seitlich von der Nivesin auf, bedacht, dass diese ihm nicht ihr Knie in die Weichteile rammen könnte.

"So! Jetzt ist es also an Dir, auszupacken. Und sei schön artig, beantworte die Fraghen wahrheitsgemäß und wir sind schneller miteinander fertig, als die Keilerei im Wirtshaus angefangen hat."

Kurz schaut Thassilo zu Daanje und bedeutet diesem, dass er seine Fragen stellen soll.
"Stell Deine Fragen und wir können zusehen, dass wir weiter kommen."
Thassilo ist nicht wohl dabei, aufzutreten wie ein niederträchtiger Söldner oder räudiges Räuberpack.
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Daanje Firunkis

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Neersand
« Antwort #145 am: 27.07.2011, 19:50:16 »
Daanje grinst so penetrant hinterhältig wie immer. Erst als Thassilo sich an ihn wendet und meint, er solle seine Fragen stellen, entgleisen die Gesichtszüge des jungen Boten einen kurzen Moment, weil er nach der Schlägerei irgendwie kurzfristig so ziemlich alles vergessen zu haben scheint, was ihn vorher interessiert hat - es mag natürlich auch ein wenig an der Nivesin liegen. Er schüttelt schnell den Kopf, so dass seine Gedanken wieder in eine Reihe geschleudert werden und beginnt, auf und ab zu laufen, wobei er einen Arm kunstvoll auf den Rücken gelegt hat und mit dem anderen mit erhobenem Zeigefinger vor der Nase der beiden Verdächtigen herum wedelt.

"Zunächst einmal steht es meinem Sinn danach, eure Namen zu erfahren. Aber da ich annehme, dass ihr mir sowieso keine vernünftigen Antworten darauf geben würdet, vergessen wir diese Frage einfach. Meine zweite Frage würde sich damit beschäftigen, wo sich unser großgewachsener Freund hier letzthin gestern Nacht befand und ob er gestern Nacht zufällig ein paar Gegenstände des Herrn Efferd in seinen unrechtmäßigen Besitz gebracht hat, wobei davon ausgegangen werden kann, dass er diese Gegenstände wahrscheinlich an einen Begleiter abgegeben hat." Was Daanje da eigentlich redet, weiß er bald selbst nicht mehr. Er versucht nur einigermaßen intelligent zu erscheinen und die Zwei auch ein wenig zu verwirren.
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Xiam

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Neersand
« Antwort #146 am: 28.07.2011, 11:58:07 »
"Sag ihm nichts, Hilvi!", fuhr es aus dem Riesen heraus. "Nichtmal deinen Namen. Das geht die nichts an."
Die Nivesin rollte mit den Augen. "Du Trottel. Halt lieber die Klappe und überlasse das Reden mir."
An Daanje gewandt versteifte sich die Nivesin wieder. "Ja, wir haben die Sachen aus dem Tempel geklaut. Wertloser Plunder den niemand dort vermissen wird. Aber wir haben das Zeug nicht mehr."
"Nein, haben wir nicht mehr", bekräftigete der Riese. "Haben wir alles dem Meister gegeben."
"DU SOLLST DIE KLAPPE HALTEN!", fauchte die Nivesin den Riesen an.

Daanje Firunkis

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Neersand
« Antwort #147 am: 31.07.2011, 17:35:08 »
"Hilvi, welch reizender Name!" meint Daanje und tritt zu der Nivesin und einen Moment sieht es danach aus, als wolle er ihre Hand ergreifen, sich vorbeugen und sie küssen, die Hand, - schon hat der junge Bote galant den Arm auf dem Rücken, doch er kann sich noch zusammen nehmen, denn ihm wird immerhin bewusst, dass sie es hier mit Gegnern zu tun haben. "Nun, Hilvi, es würde mich interessieren, warum ihr im Auftrag eures Meisters diesen angeblich wertlosen Plunder gestohlen habt."

Wieder beginnt er vor den beiden auf und ab zu laufen, wobei er Thassilo kurz zu zwinkert und damit demonstriert, dass die Ganze genau nach seinem Plan läuft - was auch ihn sehr beruhigt. "Gehen wir einmal davon aus, dass ein Meister ein Mensch ist, der besondere Fähigkeiten besitzt, einen gewissen Intellekt hat und sich als Anführer besonderer Redekünste bedient. Gehen wir weiterhin davon aus, dass ein solcher Mensch keinen wertlosen Plunder stehlen würde. Zu welcher Schlußfolgerung würde uns dies führen? Richtig, dass der Plunder, den ihr gestern Nacht gestohlen habt, kein Plunder war, sondern - in welcher Hinsicht auch immer - von Bedeutung ist. Diese Bedeutung würde mich nun doch brennend interessieren."

Er bleibt vor dem Riesen stehen. "Andererseits...wahrscheinlich folgt ihr nur irgendeinem beschränktgeistigen Größenwahnsinnigen, denn das Zeug, was ihr gestohlen habt, war nach meinen bisherigen Nachforschungen tatsächlich nur wertloser Krempel. Was uns zu der Feststellung führt, dass ihr auch nicht sonderlich helle sein könnt, wenn ihr so einem Meister", er betont das Wort spöttisch, "dient. Von einer Hälfte von euch hätte ich das schon vom bloßen Anblick her vermutet, aber die andere Hälfte..." Er seufzt leise.

"Nun, seid ihr nun blöd oder ist der Plunder von Bedeutung? Und abgesehen davon, bevor ich es vergesse, seid ihr selbstverständlich festgenommen. Ihr solltet also alsbald plaudern, bevor Herrn von Salsweilers Rittersfrau auftaucht. Ich hörte, diese Rondragefälligen seien mit Folter nicht zimperlich. Und bei dir", er deutet auf den Großgewachsenen, "gibt's ja eine ganze Menge zu foltern."
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Thassilo von Salsweiler

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Neersand
« Antwort #148 am: 02.08.2011, 17:16:31 »
Thassilo weiß anfangs wenig mit dem Gerede von Daanje anzufangen. Zu sehr ist er direkt und geradeheraus erzogen. Geradezu geformt. Seine Gedanken sind geradeaus, wie eine Schwertklinge.
Doch langsam begreift er das Tun  und Handeln des jungen Boten. Schließlich überzeugt ihn das Zwinkern, auf die Nummer einzugehen.

Etwas breitbeinig und die Brust stolz vorgereckt, stellt er sich hinter Daanje und schaut mürrisch auf die Nivesin und ihren hohlköpfigen Begleiter. Eine Hand hängt lässig auf dem Schwertgriff und seine Kieferknochen sind fest aufeinander gepresst.
Als Daanje schließlich von Folter spricht, wäre es fast aus ihm herausgeplatzt, dass er sich niemals so ehrlos an einem Leib vergreifen würde. Gern würde er heraus rufen, dass er kein praiosgefälliger Folterknecht ist, doch im letzten Augenblick beisst er seine Zähne zusammen.

"Es wäre schlau auszupacken. Alles!" presst er zwischen seinen Zähnen hervor. Deutlich bedrohlicher, als er es gewollt hat.
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Xiam

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Neersand
« Antwort #149 am: 03.08.2011, 11:54:11 »
Als Daanje nach seinen Ausführungen in die Gesichter der beiden Menschen blickt, sieht er sehr schnell, dass er den Riesen wahrscheinlich bereits nach den ersten zwei Sätzen verloren hat. Der wusste offenbar gar nicht, worum es ihm ging. Anders die Nivesin, Hilvi war ja wohl ihr Name. Diese blickte ihn anfangs mit kaum verholener Feindseligkeit an, besann sich aber scheinbar am Ende ein wenig. So war sie es auch, die antwortet.
"Wir haben ein bisschen Gold dafür bekommen, dass wir in den Efferdtempel einsteigen. 'Greift euch alles, was nach Rondra aussieht' hieß es. Konnte ja keiner ahnen, dass in einem Efferdtempel ein ganzer Raum voller Rondrakram liegt. Wir haben also die erstbesten Sachen gegriffen... Schwert, Rüstung, Helm... ich dachte, da wird schon was bei sein, was er will."
Und wie um Daanjes nächste Frage vorwegzunehmen erklärte die Nivesin weiter: "Und nein, ich weiß nicht, wie er heißt."

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