Und nachdem sich Perin und Xavier nun schon etwas kennenlernen konnten, zumindest haben sie einige Sätze miteinander gewechselt, machen sich die beiden auf den Weg, hinab ins Hafenviertel von Falkengrund, zu der anderen Kneipe, von der Xavier und Perin gehört haben. Kaum haben sie sich allerdings einige wenige Meter weit von der Kneipe weg entfernt - an Andarius scheint von den beiden keiner zu denken, ganz besonders Perin hat ihn scheinbar einfach vergessen - geht die Tür des Gasthauses noch einmal auf und das gedämpfte Licht der Wirtsstube fällt in einem breiten Streifen auf das leicht feuchte und nun golden glänzende Pflaster. Doch der momentanen Schönheit ist weit gefehlt. Perin und Xavier hören einige unliebsame Stimmen: die Holzfäller, die angetrunkenen Burschen aus der Taverne, Andarius. Mehr oder weniger das könnten wohl ihre Gedanken sein, Perin erkennt die Stimme von Andarius genau und dreht sich um, Xavier tut es ihm wohl oder übel gleich, den:
"Du blöder Hund! Nun geh schon endlich, raus hier!"
"Ja, verzieh dich, da deine Freunde stehen ja immer noch da, los, zieht Leine!"
Zwei der Holzfäller haben Andarius gepackt und ihn ziemlich unsanft, so scheint es jedenfalls, der große Mann macht seinem Unmut mit einigen unflätigen Bemerkungen Luft, lässt es dann aber im Angesicht des Holzfällerszorns lieber sein und verstummt, angepackt. Und mehr oder weniger unfreiwillig befördern die Holzfäller Andarius die zwei kleinen Stufen zur Gaststätte hinaus, hinunter. Und hinter ihm, fällt die Tür wieder schwer ins Schloss. Es tritt sofort wieder Stille ein, um die Gruppe herum. Andarius flucht noch einmal kurz und erhebt sich dann, den Dreck von seiner Kleidung klopfend, der Boden der noch eben so golden erschien. Er strahlt das wirkliche Bild von Falkengrund aus, zumindest bei Nacht: Dreckig und heruntergekommen... Aber ob es bei Tag wirklich besser ist? Die drei machen sich dann nach einem kurzen Gespräch, mit dem Fazit, dass sie alle in die andere Kneipe wollen, auf Richtung Hafen. Die Straßen vor ihnen liegen ruhig da, der Mond scheint sanft vom Himmel nur einige wenige Wolken verdecken hin und wieder sein Antlitz. Es ist eine kühle Nacht, und die Stunde schon eine fortgeschrittene. Und als die drei unfreiwilligen Gefährten dann vor der anderen Kneipe ankommen ergibt sich ihnen folgendes Bild: Es ist duster hier unten am Hafen, wirklich ziemlich duster. Blickt man in eine der nächsten Gassen, so kann man höchstes fünf, sechs Schritt weit sehen. Es riecht außerdem noch nach verdorbenem Fisch, was vermischt mit dem leicht kränklichen Geruch, der vermutlich von der Seuche herrührt, die Falkengrund gerade heimsucht, eine wirklich unschöne Mischung ergibt. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, und das Gebäude vor dem die drei jetzt stehen ziemlich klein. Es geht sogar noch einmal einige Stufen hinab, scheint fast so als ob die Kneipe selbst auf einem Brettertragwerk direkt über dem Wasser gebaut worden wäre. Doch auch dort drinnen scheint es dunkel zu sein. Nichts regt sich, nur ein einzelner Vogel kreischt aufgeschreckt von den Geräuschen der Gefährten auf und fliegt von dannen. Als sich die drei dann über das kleine Holzschild mit den Öffnungszeiten beugen wird ihnen bewusst: es ist schon zu früh. Die kleine Kneipe mit den roten Ziegeln auf dem Dach und den rundlichen Fenstern hat schon geschlossen, scheint also als ist es inzwischen nach vier Uhr morgens. Da steht die Gruppe nun also, ohne Dach über dem Kopf. Und der Wind, der sie die ganze Zeit schon um weht hat, nimmt zu. Das Wetter, so kommt es den dreien zumindest vor, verschlechtert sich: und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es anfängt zu regnen...