Eine schemenhafte Wahrnehmung und ewiges Grau wie schon zuvor, schon seit zu langer Zeit. Doch dann Veränderung. Die Bilder verdichten sich, das Bewusstsein schwappt aus ewiger Dunkelheit hinauf, durchbricht die Barriere. Die Farbe, sie kehrt zurück, zusammen mit etwas Anderem. Etwas viel größerem. Aus einem Traum, einem ewigen Traum wird Leben. Aus der Vergessenheit wächst neue Kraft und die Bilder sind so deutlich wie die Worte. Er kann wieder sehen, hören. Doch das was er hört, erschüttert ihn. Jhavhul. Jhavhul...der Ifreetprinz. Die Leute, der Schimmelsprecher, der Mann der ihm Leben eingehaucht hat, ist ebenso sehr verantwortlich für seine Erweckung wie für die Tatsache, dass seine Tat bedeutungslos geworden ist. Jhavhul ist befreit, trotz all seiner Versuche, Warnungen. Kamen sie überhaupt an? Die Erinnerung sind vage und kehren nur langsam zurück, die Versuche waren ein stummer Schrei in Fesseln. Doch so oder so, Hass und Zorn wachsen in ihm, flammen auf. Er konnte fühlen, hören, sehen, doch konnte er auch sprechen?
Mit einem Mal weht ein starker Wind und das Geräusch von Schlachten erklingt in seinem Säuseln. Die Kriegsschreie von Soldaten folgen dem Klirren von Waffen und Rüstungen, doch sind sie kaum verständlich, wirken fern. Blaue Funken tanzen über den Meteorhammer und wandern zum Teil auch auf Durrikens Hand über. Ein leichtes Brennen überzieht seine Hand. Der Schimmelsprecher spürt mit einem Mal wie etwas in seinen Verstand eindringt. Bilder schießen durch seinen Kopf. Bilder von heißer Sonne, wundervollen Oasen und schrecklichen Schlachten. Er spürt Feuer, das heißer brennt als die Sonne, und sieht für einen kurzen Moment das Gesicht eines Ifreets. Spürt undurchdringlichen Hass und Wut. Doch kein sinnvolles Wort erklingt in seinem Verstand, während die Bilder unverständlich durch seinen Verstand toben. Mit einem Mal verebbt der Wind jedoch und eine mächtige Stimme erklingt von Durrikens Position aus. Eine Stimme so schneidend wie der Wind und so hallend wie ein Sturm ist.
“Hört zu und steckt eure Waffen ein. Lasst sie in den Scheiden ruhen, in den Halterungen verbleiben und begeht nicht noch mehr Fehler. Jhavhul ist nur durch euch frei und nun müsst ihr ihn vernichten.“
Doch kurz nachdem diese wuchtigen Worte gesprochen sind, spürt Durriken die Bilderflucht abflauen. Doch statt Stille erklingen deutlich Worte in seinem Kopf. Erzürnte Worte.
“Ihr habt mich enttäuscht Schimmelsprecher. Ihr habt Jhavhul mit den Anderen befreit. Doch noch habt ihr eine Chance. Schwört Jhavhul zu vernichten oder ich muss euch zwingen.“
Die Worte klingen nachdrücklich, aber irgendwie auch ein wenig traurig. Der Sturm ist endlich erwacht, doch seine Seele muss mit den Eindrücken kämpfen und den Gefühlen. Als jedoch Durrikan, der durch die wuchtige Macht der Waffe in die Knie gegangen ist, laut verkündet, dass Jhavhul vernichtet wird, spürt der Mann wieder Ruhe in seinem Verstand zurückkehren. Spürt den Griff der Waffe um seinen Geist lockerer werden.
“Gut.“