"Verzeiht meinen Einwand, Zurvandad, aber ich glaube ihr unterliegt einem gewaltigen Irrtum. Magie selbst ist in sich nicht das Chaos. Das seht ihr ebenso verkehrt, wie es gern einige Inquisitoren oder verblendete Priester gewisser Glaubensrichtungen tun."
Mestoph lächelt, denn ihm fällt etwas ein, dass er vor einiger Zeit lediglich am Rande wahrgenommen hatte. Als die Reise für ihn einige Zeit lang im Schatten lag.
"Ich hörte auch damals das Gespräch zwischen euch und dem augeglichenen Bildnis. Hier würde ich gern ansetzen und euch kurz erklären, wie sich der Sachverhalt darstellt.
Magie wurde nicht von Nethys erschaffen, der zwei große Aspekte der Magie repräsentiert. Magie ist älter und unabhängig von Gut oder Böse. Unabhängig von Ordnung oder Chaos, wie wir sie aus der klerikalen Magie her kennen.
Magie ist Wissenschaft und Kunst. Ein Instrument und eine Passion. Die Essenz, ohne die das alles..:"
Mestoph macht eine ausladende Geste
"...nicht möglich wäre. Sie wird instrumentalisiert, wie auch ein Schwert vermag Ordnung, Chaos, Gutes oder Böses zu bringen. Sie folgt gewissen Gesetzmäßigkeiten, ist aber in der Lage in sich selbst aufzugehen. Daher hat Nethys als Gott der Magie auch zwei Aspekte in sich aufgenommen und repräsentiert sie seit seiner Erhebung zur Gottheit in ihrer Gänze.
Erschaffung und Zerstörung sind sein Portfolio. Ordnung und Chaos findet man viel eher in der klerikalen Magie, zum Beispiel Abadar und Torag als die Vorstreiter der Ordnung -Asmodeus im Dunklen, auf der selben Linie einzuordnen- und Rovagug und Calistria als die Aushängeschilde des Chaos, sie auch der unbändigen Freiheit und Lust.
Es zeigt sich also etwas vielschichtiger, als ihr es mit Naadhira diskutiert habt und wie eure Ausbildung es euch hat glauben lassen.
Und verzeiht bitte meinen kleinen Exkurs in die Materie der Magie, aber diesen Irrtum wollte ich so nicht stehen lassen."
Mestoph beobachtet den elfischen Bogenschützen und ab und zu die Reaktion der Priesterin, wobei er von ihr eher weniger Rückmeldung erwartet, als von dem neugierigen Zurvandad.
Dass diese seine Fragen und Einwände ignoriert ist ihm Zeichen genug, dass sie sich schon ihre Gedanken gemacht, und offensichtlich eine Entscheidung für die Gruppe getroffen hat.