Aureliaz ist 1.82m groß und 82kg schwer. Im Felde trägt er seine silbrig schimmernde Ritterrüstung, die Fortbewegung findet normalerweise auf dem Rücken seines Pferdes Maximus statt. Doch als Ritter weiß er, was sich an Hofe geziemt und so nennt er auch Höflingskleidung sein Eigen. Hier sieht man dann, dass sich bereits silbrige Fäden durch sein schwarzes Haupthaar winden und auch in seinem gestutzten Bart sieht man es vereinzelt weiß blitzen. Ein sicherer Hinweis, dass der stolze Streiter nicht mehr der jüngste ist, auch wenn uns seine braunen Augen etwas anderes erzählen wollen.
Geboren wurde ich im Monat Gozran des Jahres 4680. Aroden war schon über 70 Jahre tot und das Chelaxianische Volk hatte seitdem keine spirituelle Führung. Mein Vater war ein Offizier der Chelaxianischen Armee und in Korvosa stationiert. Hier lernte er meine Mutter kennen, eine Varisianerin. Von Anfang an stand die Beziehung unter keinem guten Stern, war und ist die Varisische Bevölkerung in den Städten Cheliax’s doch nur geduldet aber nicht gern gesehen. Zu sehr hat man Spaß daran, das wandernde Volk hin und her zu schubsen.
Doch mein Vater war anders, zumindest als er meine Mutter auf dem Markt sah, als sie für die Zuschauer tanzte. Es muss wohl Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, sonst wären sich die Beiden wahrscheinlich nie wieder begegnet.
Sie trafen sich heimlich in den dunklen Ecken der Stadt, denn sie wussten, dass ihre Liebe von beiden Seiten nicht geduldet werden würde. Und so entstand ich, ein Kind der Liebe, aber ohne eine goldene Zukunft.
Als mein Vater erfuhr das meine Mutter schwanger war, mietete er ein kleines Haus am Stadtrand. Dort kam ich mit Hilfe einer verschwiegenen Engelsmacherin zur Welt, sollten doch so wenig Leute wie möglich meinen Vater mit meiner Mutter in Verbindung bringen.
Mein Vater ließ meine Mutter mit allem nötigen durch seine Ordonanz versorgen und schaffte es immerhin einmal die Woche für ein paar Stunden uns zu besuchen.
Auf diese Weise gingen die Jahre ins Land und wahrscheinlich wäre ich heute nicht hier, wenn mein Vater seinen Untergebenen nicht ungerecht gemaßregelt hätte. Dieser ging daraufhin zum Kommandanten Korvosa’s und zeigte meinen Vater an. Als er das nächste Mal bei uns weilte, erschien ein Trupp der Stadtwachen und setzte meine Eltern fest.
Es war nicht verboten, dass ein Chelaxianischer Offizier mit einer „Sklavin“ ein Kind hatte aber es war auch nicht gern gesehen und so wurden wir alle drei in die Kaserne verbracht und eingesperrt.
Tags darauf wurden wir auch schon vor den Kommandanten gebracht, der über uns zu Gericht saß. Zum Glück war er meinem Vater wohl gesonnen und so wurde er nur versetzt nach Schädelfurt, einer kleinen Enklave nordwestlich von Korvosa am fuße des Storval-Plateau. Dort übernahm er die Führung der Chelaxianischen Truppen, um sowohl die Shoanti-Barbaren als auch die verschiedenen Riesenstämme im Zaum zu halten.
Natürlich nahm er meine Mutter und mich mit, denn in der „Wildnis“ achtete man eher auf sein Leben als auf solche Kleinigkeiten.
So wurde ich schon früh von meinem Vater auf meine kommenden Aufgaben vorbereitet und mit meinem 16. Geburtstag trat ich den Truppen bei. Ich verpflichtete mich für vier Jahre, was meiner Mutter fast das Herz brach und meinen Vater unheimlich Stolz machte.
In diesen Jahren genoss ich eine Ausbildung als Chelaxianischer Ritter und verdiente meine Sporen während der Niederschlagung von kleineren Aufständen der Barbaren und der Bekämpfung vereinzelter Riesenstämme.
Nach dieser Zeit bekam ich eine kleine Abfindung und meine Ausrüstung. Meinen Eltern war klar, dass mich nichts mehr in unserem Dorf halten konnte und so zog ich aus, um meine erworbenen Kenntnisse zu vertiefen und auszubauen.
Ich diente verschiedenen Herren in verschiedenen Ländern und das recht erfolgreich, so das ich meinen Reichtum ständig mehren und meine Ausrüstung verbessern konnte.
In dieser Zeit wurde mir auch die Bedeutung der Religion immer deutlicher und ich fand meinen Glauben in dem Gott der Freiheit und der Tapferkeit. Das Cayden Cailean auch ein gutes Gelage zu schätzen wusste, kam mir nicht ganz ungelegen.
Zwischenzeitlich schaffte ich es immer wieder einmal, meine Eltern zu besuchen, um den Kontakt nicht abbrechen zu lassen.
Doch vor vier Monaten erreichte mich eine Botschaft meiner Mutter, die mir mitteilte, dass mein Vater in einem Kampf gegen einen Trupp von Hügelriesen und sogenannten Ogerblüter, welche in Varisia immer mehr an Präsenz gewinnen gefallen sei und ich zur seiner Beerdigung nach Hause kommen solle.
Natürlich kam ich dem nach und bestattete meinen Vater in allen Ehren.
Als Erbe hinterließ er meiner Mutter ein Auskommen das dafür sorgte, dass sie sich ein kleines Haus in Magnimar leisten konnte, um wieder unter ihrem Volk leben zu können und bis an ihr Lebensende nie wieder Not leiden zu müssen.
Mir hinterließ er seinen Langbogen, den er immer gerne auf der Riesenjagd irgendwo in den Bergen meiner Heimat benutzte und sein voll ausgebildetes Pferd namens Maximus. Wenn man einem alten Shoanti-Aberglauben glauben schenkt, dann spiegeln die Augen eines Tieres die Seele ihres Vorbesitzers wieder.
Nun befinde ich mich auf dem Weg nach Irrisen, deren Königin Elvanna ein Problem zu haben scheint, denn sie sucht nach Streitern, die eine gewisse Qualität und Erfahrung mitbringen.
Also los, der Ritter kommt!