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Autor Thema: Preludium: An Bord der Weltenschmied  (Gelesen 68781 mal)

Beschreibung: Der Anfang vom Ende

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Araki

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #135 am: 25.01.2011, 22:13:34 »
Araki lauschte dem Spiel des Barden aufmerksam. Nur bei den Stellen, wo er Dei di dei sang, runzelte sie ein wenig die Stirn. Doch als der Elf geendet hatte, klatsche auch sie, und nickte Gelirion freundlich zu.

"Ihr solltet dieses Lied niemals in einer orkischen Gaststätte singen, aber davon abgesehen war es wirklich nett."

Gelirion

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #136 am: 25.01.2011, 23:28:26 »
Gelirion nickte zu Araki und auch den anderen die Klatschten. Viel mehr hatte er so oder so nicht erwartet. Schließlich war er mit seinem eigenen Spiel nicht zufrieden. Aber nichts desto trotz, für das erste mal auf dem Meer ging es. „Eine orkische Gaststätte? Mh, ja sicher nicht. Ich glaube auch, dass ich dort nicht gerne gesehen wäre als elfischer Musiker und das nicht nur, weil ich keine all zu rauen Lieder kenne.“ Er schmunzelte sachte bei der Vorstellung eine elfische Ballade einem Ork vorzuspielen und wie der Ork reagieren würde. Jedoch konzentrierte er sich bald mehr auf das exakte Stimmen der Laute. Schließlich sollte sie beim nächsten mal besser Klingen. Wenn das nicht funktionierte mußte er auf ein anderes Instrument umsteigen. „Mit Glück werden wir in zwei Wochen ein schneeweißes Land erblicken. Was wirst du in diesen zwei Wochen machen?“

Araki

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #137 am: 25.01.2011, 23:37:27 »
"Oh, da liegt ihr falsch, denke ich", wandte Araki ein. "Es gibt durchaus elfische Gäste in meiner Heimat. Nicht viele, aber das liegt eher an den alten Geschichten über uns als an unserer Gastfreundschaft."

Sie sah Gelirion mit einem schiefen Lächeln an. Offenbar machte es ihr ernsthaft zu schaffen, dass so viele ihrem Volk mit Vorurteilen begegneten. "Ich werde mich wohl mit den anderen Mitgliedern der Mannschaft vertraut machen. Je mehr Leute ich kenne, und je besser ich sie kenne, desto besser funktioniert die Zusammenarbeit, wenn wir ankommen."

Rogav a Nûr

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #138 am: 26.01.2011, 00:02:25 »
Rogac wollte gerade den Trinkspruch erwiedern als Gelirion mit seinem Geplärre anfing. Mit einer gehobenen Augenbraue und einem Schulterzucken hob er stattdessen nur seinen Becher in Richtung Ravoks und trank. Auf ein vorsichtiges Nippen um den Geschmack auf zu nehmen folgte ein tiefer Schluck. Anschließend lehnte er sich mit einem Seufzer an die Reling, sichtlich entspannter als zu Begin der Fahrt. "Ich werde dem Jungen noch vernünftige Lieder beibringen." dachte er bei sich während der Wiskey sich in seinen Adern verteilte. Alkohol wurde aus den Früchten der Erde gemacht und hatte daher einen besonderen Einfluß auf Zwerge, welche man ja selbst als Früchte der Erde bezeichnen konnte. Es wird schon nicht so schlimm werden. Stumm blickte er auf die See hinaus, den Becher in der hand und den gesang des Elfen in den Ohren. Zumindest war die Thematik des Liedes passend.
Der Zwerg wandert hinab ins Tal
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Finster

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #139 am: 26.01.2011, 02:32:42 »
Die Weltenschmied hielt weiter auf ihr Ziel in unbekannten Gewässern zu und schon bald stellte sich eine gewisse Routine im Tagesablauf an Bord ein. Wenngleich auch die ersten Tage für jene, die noch nie an auf einem Schiff waren voller neuer Dinge und Erfahrungen waren, so waren auch diese nicht vor der Langeweile gefeit.
Jeder versuchte ihr auf andere Weise zu begegnen. Einige wenige ließen sich von der Mannschaft in das Seemannshandwerk einweisen und vertrieben sich die Zeit damit in der Takelage umher zu klettern und das Deck zu schrubben. Wem dies zu anstrengend war - und das traf auf die meisten der Abenteurer und Gelehrten zu, die erst bei einem Landgang Arbeit bekämen würden -  der ließ sich schnell das Würfeln von einem der Soldaten beibringen, wenn er es noch nicht kannte und gewann oder verlor große Mengen von fiktiven Reichtümern -  das Spiel um wirkliche Einsätze war natürlich verboten. Nicht zuletzt durch diese Maßnahme kam es zu keinen ernsthaften Auseinandersetzungen auf der Weltenschmied, was die Fahrt aber auch nicht gerade interessanter machte.

Das Wetter blieb tagelang gleich, kaum eine Wolke zeigte sich am Himmel und auch als die Küstengewässer der Heimat schon lange verlassen waren, wollte Njörd nicht mehr als eine leichte Brise gewähren. An Deck bot sich deshalb ein gleichsam wundersames als auch bedrückendes Bild, wo man hinsah, da war das Meer, dass nur durch den Horizont begrenzt war und darüber war der Himmel in endloser Weite bis hoch über dem eigenen Kopf.

Auch wenn heutzutage viele die Geschichten über die Götter als Legenden abtaten, so  war an diesem verlassenen Ort doch das Gefühl einer Macht, die man selbst nicht beeinflussen konnte, ausgeliefert zu sein stets präsent, als befände man sich zwischen den Händen eines Riesen, der jeden Augenblick zudrücken könnte ohne dabei zu bemerken, dass er die Weltenschmied und ihre Besatzung dabei zermalmen würde.

Die tage zogen also dahin und schon bald war es schwer zu sagen, ob sie vor einer Woche abgelegt hatten oder vor einem Monat. Doch dann - als man sich gerade damit abfand, dass einfach nichts mehr geschehen würde - schallte der Ruf des Ausgucks über das Deck und durch den Körper des Schiffs.

"LAND IN SICHT! BACKBORD! BACKBORD! LAND IN SICHT!" und das ganze Schiff befand sich innerhalb eines Augenblicks in heller Aufruhr.

Niemanden hielt es an seinem Posten und die Backbordreling starrte vor Menschen, die einen Blick auf die Küstenlinie erhaschen wollten, sobald diese von der Höhe des Decks aus sichtbar werden würde. Und tatsächlich da war etwas. Erst war es bloß ein mittelgrauer Schemen am Horizont, doch von Minute zu Minute färbte er sich in ein tieferes Grau und schälte sich aus dem Blau seiner Umgebung.

Die Weltenschmied nahm Kurs auf den grauen Fleck und niemals würde einer der Reisenden vergessen, wie die Schiffplanken vertraut unter ihm knarrten, während er sich ausmalte, wie es wohl sein würde schon bald wieder Land unter den Füßen zu haben, und dazu noch eines das noch niemand zuvor betreten hatte.

Langsam aber unaufhaltsam kam das Objekt näher und allmählich konnte man mehr als eine graue Masse erkennen. Man konnte sehen wie sich grüne Flächen, anscheinend Vegetation, über eine braune Grundfläche zog, die sich gezackt vom Himmel abhob.
Mit einem Mal schien es als würde sich die Insel langsamer nähern, doch einen Augenblick später war klar, dass es nur daran lag, dass die Entfernung zu dem Eiland wohl doch größer als angenommen sein müsste. Und tatsächlich wurde die Küste erst am Mittag des nächsten Tages erreicht. Die Insel musste riesig sein und selbst wenn sie nicht so unwegsam sein würde wie es schien, dann bräuchte es sicherlich ein paar Tagesmärsche um sie zu überqueren.

Tatsächlich wirkte die Insel auf den ersten Blick sehr unwegsam mit ihren ausufernden dichten Wäldern und den scharfkantigen Felsen die aus den Baumkronen herausragten. Zum Zentrum hin schien das Gelände mäßig anzusteigen, so dass es nötig sein würde das neu entdeckte Land zuerst einmal zu umsegeln, um eine geeignete Landestelle zu finden.

Da man dabei gleich die Küste der Insel kartographieren wollte, sollte dieses Unterfangen drei Tage oder mehr andauern, was außer den Kartographen an Bord wohl kaum jemanden gefiel. Da war man schon am ersehnten Ort und sollte nun schon wieder zum Nichtstun verdammt sein? Anscheinend war Kapitän Wulfsson sich dessen bewusst und so gab es am ersten Abend - welche dem 24. Reisetag entsprach - eine kleine Feier. Es gab die doppelte Ration an Essen und es wurde genug Bier ausgeteilt, so dass jeder, der nicht in der Früh seiner Pflicht nachkommen musste einen leichten bis mittelschweren Rausch erleben durfte.
Der Kapitän erwies ein unerwartetes Geschick im Umgang mit seiner trotz allem immer noch ungeduldigen Crew und rief an eben diesem Abend einen Wettbewerb ins Leben. Jeder solle sich Gedanken darüber machen, wie die Insel zu benennen sei, wenn man sie im Namen Hravars in Besitz nehmen würde. Alle Stimmen müssten vor der Landung beim ersten Offizier abgegeben werden und wenn die Erkundung abgeschlossen sein würde, würden Gewinner und Name bekannt gegeben werden. Dem Gewinn würde eine noch nicht genau definierte Menge von Luxusrationen sein und der Kapitän versprach noch eine kleine private Trophäe aus den zahlreichen Kriegen gegen Ikaria draufzulegen, wenn jemand tatsächlich eine bessere Idee als seine eigene - "Neu-Belun" - einbringen würde.

Für einen Augenblick herrschte absolute Stille, als Wulfsson seinen Vorschlag verkündete und dann brandete tosendes Gelächter durch die Nacht, welches bald in lebhafte Namensdiskussionen überging.

Die Umrundung der Insel und ihre Kartographierung  benötigten ganze vier Tage, da auf der Westseite der Insel noch eine kleinere Nachbarinsel entdeckt wurde. Dieser Umstand zog eine Regeländerung nach sich, so dass der zweitbeste Vorschlag ebenfalls einen kleineren Preis erhalten sollte und zur Benennung der kleinen Insel genutzt werden sollte.
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Finster

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #140 am: 26.01.2011, 02:33:02 »
Aber dann war es soweit. Die Weltenschmied ging in einer windgeschützten Bucht zwischen den beiden Inseln vor Anker, deren Strand flach und sandig war, so dass eine Anlandung mit den Beibooten problemlos von statten gehen würde.
Magistra Endra und Kapitän Wulfsson hatten einen ausgeklügelten Plan entworfen, wie die Insel erkundet werden sollte. Die ersten Boote wurden von Marinesoldaten bemannt, welche die nähere Umgebung der Landestelle erkundeten, während die ersten Abenteurer und Forscher ihnen nun nachfolgten und dafür sorgten, dass eine Art Basislager am Strand entstand.

Ravok hatte das zweifelhafte Glück, weder als erster in einen unbekannten Wald gehen zu müssen als auch den Forschern ihre Gerätschaften hinterherzutragen oder behelfsmäßige Hütten zu zimmern. Er hatte immer noch in Ashas Nähe zu bleiben. Zu seiner großen Erleichterung, befand man den zwergischen Gesandten Rogav wohl auch für zu hoch gestellt, als dass man ihn für derart niedere Arbeiten einspannen konnte und so blieb auch der Zwerg zunächst an Bord.

Gelirion, Miriel und Araki durften zwar direkt nach den Soldaten auf die unbekannte Insel, allerdings bedeutete dies in erster Linie lediglich harte Arbeit in Form von Tragen, Hämmern und Schleppen, so dass jeder der Drei am Abend erschöpft auf sein Lager aus Zweigen und Blättern fiel - immerhin mal etwas anderes als eine Hängematte - ohne auch nur in die Nähe des Waldes gekommen zu sein. Es war so warm hier, dass man selbst in der Nacht nicht mal eine Decke benötigte. Hatte Endra nicht gesagt, dass man von Eis und Schnee ausging?

Zur selben Zeit stand Asha an der Reling der Weltenschmied und blickte zu der Insel herüber die sich aus den dunklen Fluten erhob, die das Sternenlicht auf sie warfen, voller Ungewissheit, ob sie dem Eiland jemals näher als in diesem Moment sein dürfte.
Doch schon der nächste Morgen brachte der jungen Prinzessin ein Geschenk in Form des ersten Offiziers Herger, welcher ihr mitteilte, dass sie mit Rogav und Ravok zur Insel übersetzen würde um dort von Endra und Wulfsson weitere Anweisungen zu erhalten.

Und fand sich die Prinzessin mit ihren beiden Begleitern eine Stunde später am Expeditionslager wieder, zielstrebig auf Magistra Endra und den Kapitän zuschreitend, welche gerade auf eine Gruppe von vier Menschen und zwei Elfen eingeredet hatten. Die Gruppe schien für eine Reise gerüstet und entfernte sich in Richtung des Waldsaumes und verschwand schließlich in der grünen Dunkelheit.

Zu Ashas Verwunderung sah sie, wie auch Miriel, der Elfenbarde und die Orkin, die sie schon zuvor ein paar Mal gesehen hatte, von der anderen Seite des Lagers her auf ihren Zielpunkt zu gingen. Und tatsächlich schien dies so gewollt zu sein, denn die Magistra und der Kapitän warteten bis sich alle sechs Abenteurer vor ihnen eingefunden hatten.

Während Endra jeden einzeln anlächelte begann Wulfsson unvermittelt zu sprechen "Grüße. Es ist Eure Aufgabe tiefer in das Innere der Insel einzudringen. Ihr sollte mögliche Wege finden und verzeichnen." er schwenkte ein Blatt Papier herum auf dem etwas gemalt zu sein schien

"Verzeichnet auch alles, was Euch wichtig und interessant vorkommt, damit die Forscher, die Euch nachfolgen werden, es wiederfinden und untersuchen können. Das Gebiet eine Meile in den Wald herein wurde von meinen Männern durchkämmt und ist sicher. Bisher gibt es noch keine Hinweise auf Gefahren, aber trotzdem ist Eure oberste Priorität unversehrt wieder hierher zurück zu gelangen." Der Blick des Kapitäns blieb für einen Moment auf Ravok hängen und wanderte dann weiter.
"Euch werden genügend Vorräte für eine gute Woche gegeben, wenn Ihr Möglichkeiten findet sie aufzufüllen tut dies, aber trotzdessen erwarte ich, dass Ihr in spätestens einer Woche wieder hier seid, ansonsten gehen wird davon aus, dass Ihr vermisst seid und müssen Euch suchen."

Hrothgar verstummte und überlies nun Magistra Endra das Wort.
"Nun ich weiß, dass Ihr Euch teilweise schon kennengelernt habt, deshalb übergehe ich einfach mal eine Vorstellung. Wir haben Euch zu einer Gruppe zusammen gefasst, da wir der Meinung sind, dass sich Eure Fähigkeiten gut ergänzen. Zusammen seid Ihr im Stande durch die unbekannte Wildnis zu navigieren und etwaige Funde hinsichtlich ihrer Relevanz zu bewerten, außerdem seid Ihr wehrhaft genug, als dass Ihr die Gefahren dort draußen nicht zu fürchten braucht. Es geht also tatsächlich darum, dass Ihr auskundschaftet, wo unsere Gelehrten nach Euch hingehen müssen und wo nicht. Dazu erhaltet Ihr diese Karte[1]" sie nahm das Papier aus Hrothgars Hand und  holte dabei mit ihrer anderen Hand einen runden Gegenstand aus ihrer Tasche "und diesen Kompass. Nutzt beides, um Euch zurecht zu finden und vervollständigt diese Karte nach Eurem besten Können. Ihr seid jetzt entlassen und dürft Euch von Arnir Euren Proviant aushändigen lassen." sie deutete hinter die Gruppe zu einem kleinen Lager vor dem ein Mann stand, der zumindest Rogav und Ravok von diversen Küchenbesuchen bekannt war.

Die Magistra schaute sie erwartungsvoll an und man konnte praktisch spüren, wie sehr die Frau die Zeit am liebsten um eine Woche vordrehen würde, um mehr über die Geheimnisse der Insel zu erfahren.
"Das heißt natürlich nur, wenn Ihr keine Fragen mehr habt.", fügte sie nach einem Moment an  und blickte noch einmal zu Kapitän Wolfsson, welcher aber schwieg und die sechs gestalten vor ihm immer noch abwägend betrachtete. Fragen hatte er wohl keine mehr.
 1. http://img196.imageshack.us/img196/6647/inselx.jpg
« Letzte Änderung: 26.01.2011, 02:52:57 von Finster »
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Rogav a Nûr

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« Antwort #141 am: 26.01.2011, 10:40:17 »
Rogav hatte sich langsam mit seinem Auftrag abgefunden, doch war er noch ruhiger geworden als vormals. Die Tage verbrachte er am Bug, Ausschau haltent nach Land, und in mehr oder weniger stiller Umgebung. Des Abends nahm er schweigend seine Rationen zu sich und lauschte den Gesprächen der anderen. Viel ging ihm durch den Kopf, wenig kam dabei über seine Lippen. Wenn er dann doch mal redete zeigte er sich verbindlicher als zuvor, jedoch schien es als mußte er sich dafür stets aus seinen Gedanken reissen. Fragte man ihn danach so winkte er nur ab. Zeitig begab er sich in seine Hängematte, nur um morgens beim ersten Sonnenaufgang wieder am Bug zu stehen und die endlose Weite des Ozeans zu betrachten.
Seine Gedanken drehten sich um ihn selbst, die Mission, und seine Erinnerungen. Eigentümliche Fragen traten dabei auf. Wem würde er seine Äxte vermachen, sollte er auf dieser Mission umkommen? Was würde sie auf jenem fernen Eiland erwarten, so sie es je erreichten? Wer würde die richtigen Worte auf seiner Beerdigung sprechen? Würde es eine Beerdigung geben oder erwartete ihn ein nasses Grab? Am fünften Tag der Reise fing er damit an seine eigene Beerdigung zu planen, schrieb die Worte auf die gesagt werden mußten, und ein Testament für seine Besitztümer. Diesen lies er vom Kapitän siegeln und aufbewaren. "Öffnet ihn im Falle meines Ablebens, es steht drin was getan werden muß." War sein einziger Kommentar, bevor er sich wieder zurückzog.
Doch kaum war Land in Sicht kehrte wieder die grummlige Stimmung des Zwerges zurück. Bei den Ablenkungsmanövern des Kapitäns trank er mehr als gut für ihn war, pöbelte ein wenig rum, und lief den lieben langen Tag an der Reling entlang, den Blick auf das Land gerichtet. Warum schickte man nicht ihn, er war verbunden mit der Erde und doch behielt man ihn auf dem Schiff. Aber hier an Bord war der Kapitän König, seine Befehle Gesetz. Und so zog sich seine Unruhe einen weiteren Tag hin.
Was war es für ein Gefühl endlich wieder Sand unter den Füssen zu haben. Als erster verließ er das Beiboot das sie übergesetzt hatte und tollte in dem Sand wie ein Kind im Schnee, was zur Folge hatte das sich der Sand überall an ihm verteilte. Vergessen war die Reise, er war wieder auf festem Boden. Egal was andere sagen würden, er war wieder in seinem Element. So traf es sich das er als letzter bei der Gruppe eintraf, eingepudert mit Sand und wohl das erste mal seid Beginn der Reise wirkte er vollkommen zufrieden. Und dann bemerkte er auch das man scheinbar um seine Qualitäten wußte, ein Vorrauskommando war genau nach seinem Geschmack. Er war es gewohnt unabhängig zu arbeiten und hier bot man ihm dafür eine Chance. Während die anderen Nahrung fassen gingen lies er sich erneut in den Sand fallen, das Ohr auf den Boden gepresst. Nach einer Weile stand er erneut auf, schrieb schnell was auf einen Zettel und reichte ihn der Magistra. "Für den ersten Offizier, besser spät als gar nicht." meinte er mit einem Augenzwinkern.
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Míriel

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« Antwort #142 am: 26.01.2011, 22:46:37 »
Nach dem Abendessen sah die Elfe noch einmal nach ihrem Pferd und zog sich dann zeitig in die Hängematte zurück. Hier schrieb sie auf der ersten Seite ihres Tagebuches ihre Eindrücke und Erfahrungen mit Schiff und Besatzung auf. Die nächsten Tage  nutzte sie damit, sich bei dem Rest der Mitreisenden bekannt zu machen (ob sie wollten oder nicht) und der Mannschaft bei ihrer Arbeit zuzusehen. Ein besonderes Auge hatte sie dabei auf die Takelage geworfen, welche sie bald in Angriff nahm und emsig hinauf – und wieder runter kletterte. Nur als es ans Deckschrubben ging, war sie plötzlich nicht mehr auffindbar. Einge Male versuchte sie sich ans Würfeln, sah darin aber keine Herausforderung und gebrauchte diese Gelegenheiten eher als Notnagel, sobald ihr nichts anderes mehr einfiel. Sie war froh, dass man nicht um echte Gewinne spielte. Immer wenn sich eine vermeintliche Glückssträhne anbahnte, verlor sie wieder einige Male.  

Da das Wetter ihnen sowohl Sturm wie auch Regen ersparte, hielt sie sich meistens an Deck auf und zeigte sich von einer aufgeschlossenen, durchaus reifen Seite. Dennoch merkte man ihr schnell an, dass sie auf heißen Kohlen saß.  Auf das Meer blickte sie nach einiger Zeit immer seltener. Die Seeschlangen und Riesenschildkröten ließen auf sich warten und irgendwie kam ihr das Gefühl dieser Dimension seltsam vor. Dieses gigantische Meer und dann ihr vergleichsweise winziges Schiff...

Miriel langweilte sich gerade an Deck, als der Ausguck endlich das ausrief, worauf sie schon seit Wochen warteten. Gespannt wollte sie schon zur Backbordreling laufen, bemerkte aber das Gedränge und wich lieber auf die Takelage aus, um einen ersten Blick auf die noch namenslose Insel werfen zu können. Aufgeregt übte sie sich in engelsgleicher Geduld, während das Schiff viel zu langsam Kurs in Richtung Grau machte. Zahllose Gedanken purzelten bei ihr aufeinander, übereinander und nebeneinander her. Vielleicht gab es Leben auf dieser Insel. Nein...bestimmt sogar. Es waren intelligente Völker, die hier lebten und sie hinterließen Tempel und Schatzkammern und...alles, was das Herz eben begehrte. Umso schlimmer kam für sie die Nachricht, dass sie erst noch die ganze Insel umrunden mussten. Sie hatte nicht daran gedacht, dass Schiffe nicht überall Halt machen konnten. Äußerst  unpraktisch, wie sie fand. Unruhig wie ein junger Bräutigam schritt sie auf dem Schiff auf und ab und konnte es nicht fassen, wie langsam die Zeit vor sich hintropfte.

Die vom Kapitän veranstaltete Feier schaffte es, sie zumindest am ersten Tag ein wenig abzulenken. Ihre Eltern hatten ihr den Genuss von Alkohol verboten, aber da sie sich auf diesem Schiff befand und damit zumindest nach ihrem Empfinden ein ganzes Stück erwachsener wurde, erlaubte sie sich an diesem Abend mitzutrinken. Die Feier endete für sie früh nach nur wenigen Krügen in der Hängematte. Sie fand es faszinierend, wie der Alkohol die Motorik beeinträchtigte. Nun war sie wirklich froh, kein Riese zu sein. Andernfalls hätte sie sich bei ihrem Zickzacklauf unter Deck wohl einige Beulen geholt. Begleitet von einem leisen Schluckauf  trug sie zusammen, was sie über die Insel bisher wusste und schrieb es in ihr Tagebuch, ehe sie der Schlaf übermannte. Am nächsten Morgen konnte sie sich kaum an den Vortag erinnern. Sie schlug ihr Tagebuch auf und blätterte zu der Seite, die sich beschrieben hatte. Doch das im Bierrausch geschriebene Gekrakel vermochte sie nicht mehr zu entziffern.  Die Elfe starrte die Hieroglyphen  für einen Moment verdrossen an und schloss das Buch geräuschvoll. Dann ging sie eben zum Kartographen. Wenn sie schon ohne Angaben einen Namen finden musste, dann sah sie sich wenigstens die Karte etwas genauer an. Vielleicht verschaffte ihr das einen Vorteil.  

Es dauerte eine ganze Weile, ehe sie sich einen passenden Namen für die Insel ersann. Wyrmsvælg. So sollte die Größere der beiden Inseln heißen und nicht anders. Was kümmerte sie die popelige Winzinsel, sie wollte die Hauptinsel benennen. Und diesen Namen fand sie durchaus passend. Ein Wyrm hat Zähne...Riffe und spitze Felsen hatte es hier ja auch. Die Wälder sind grün, Wyrme meistens ebenso...und mit etwas Fantasie konnte sie das weit geöffnete Maul eines solchen Wesens auf der Skizze erkennen, die sie sich hastig auf ein Stück Papier hingeschmiert hatte. Ob das so offensichtlich für die Kritiker war, wusste sie allerdings nicht. Und so zeichnete sie einige Details zu ihrer Skizze, um zu verdeutlichen wie sie auf den Namen kam. Kein Meisterwerk, aber es erfüllte hoffentlich seinen Zweck. Rechtzeitig bevor sie anlegten gab sie ihren Vorschlag beim ersten Offizier ab und war hibbelig wie ein Sack Flöhe, was den Landgang anging.

Es konnte ihr gar nicht schnell genug gehen und so trug sie es auch mit Fassung, dass man ihr ungewollte körperliche Arbeit zumutete. Verschwitzt und erschöpft fiel sie in ihr provisorisches Nachtlager und verzichtete bei den Temperaturen auf ihre Winterkleidung. Seltsam, dass es so warm war. Dabei war sich die Magistra doch sicher, dass es kalt sein würde.  Unwillig erhob sie sich am nächsten Morgen wieder, als der Kapitän sie sprechen wollte.  Müde schlurfte die kleine Elfe wie ein wandelnder Leichnahm zu den Anderen und gähnte ausgiebig. Blinzelnd wartete sie, bis die Mattigkeit abgeklungen war und bemerkte Asha, als sie sich umblickte. Sie grüßte die Menschenfrau mit einem breiten Lächeln. Dass sie hier an Land ging war sicher ein gutes Zeichen. Hatte sie es nicht gesagt?

Als sie dann alle beisammen waren, konzentrierte sich Miriel auf das, was Wulfsson ihnen mitteilte. Der Magistra lächelte sie dabei mit einem kurzen Begrüßungsnicken zu. Ravok wurde eingeschärft auf Asha Acht zu geben...und sie sollten also die Gegend auskundschaften. Die erste Meile war bereits erkundet und daran sollten sie nun anknüpfen. Spätestens nach einer Woche sollten sie zurück sein. Also 6 Tage...das hieße, drei Tage hin, drei Tage zurück. Für sie klang das nach einem leichten Unterfangen. Wenn sie so in die Runde schaute, dürfte entweder der Elf oder aber Ravok den Führer durch die Wildnis mimen. Sie selbst war leider ein Stadtkind, Asha...eine Prinzessin und Rogav, der vorhin im Sand herumgetobt hatte war sicher ebenfalls ein solches Gelände nicht gewohnt. Nach der Ansprache von Frau Endra überlegte sie, ob ihr noch eine Frage einfiel. Flüchtig folgte sie ihrem Fingerzeig und tat es mit einem hastigen Nicken ab. Jaja, die Rationen...was ist schon ein voller Magen im Vergleich zu der Aussicht, unerforschtes Gebiet zu erkunden?

„Werte Frau Magistra, Kapitän  Wulfsson sprach davon, dass die erste Meile bereits erkundet wurde... “ Sie blickte in seine Richtung und sprach damit beide an. „ Haben die Männer bisher  irgendwelche Auffälligkeiten bemerkt? “  Und damit meinte sie nicht ewaige Gefahren, die es bisher noch nicht zu geben schien.   "Mich wundert auch, dass es hier so warm ist..."   Fügte sie mehr zu sich selbst nachdenklich hinzu.
« Letzte Änderung: 27.01.2011, 12:08:56 von Míriel »

Finster

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« Antwort #143 am: 26.01.2011, 23:10:58 »
Magistra Endra sah die Elfe stirnrunzelnd an, aber kurz darauf erhellte sich ihre Miene "Keine Auffälligkeiten Miriel. Nur das auffällig warme Klima. Man könnte denken, dass wir uns in Celos befinden und auch die Vegetation entspricht der der Flora in diesem Land. Es scheint sehr still hier zu sein, wir haben auch noch keine größeren Tiere ausmachen können. Wir sind alle genauso erstaunt wie Ihr es seid, junge Elfe."
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Ravok

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« Antwort #144 am: 27.01.2011, 00:35:39 »
Die Fahrt über unternahm Ravok nicht viel nennenswertes. Wenn man ihn nicht in der Nähe Ashas sah (er wechselte sich mit Akayo ab), schlenderte er scheinbar ziellos übers Deck, schaute einmal in die eine Richtung aufs Meer, dann in die andere oder sah den Matrosen bei der Arbeit zu. Oft konnte man ihn auch irgendwo angelehnt sitzend Pfeife rauchen sehen. Nachts schlief er nicht wie alle anderen in den Schlafräumen, sondern hatte es sich zusammen mit Akayo mit seiner Schlafrolle vor der Tür zu Ashas Quartier bequem gemacht. Des weilen konnte man ihn aber auch mitten in der Nacht irgendwo auf dem Deck liegend oder am Bug sitzend sehen, wie er nachdenklich die Sterne betrachtete und die kühle Nachtluft genoss. Alles in allem war er, in Einklang mit den Erwartungen, sehr schweigsam und redete nicht viel mit anderen, mit Ausnahme von vielleicht Rogav und natürlich Akayo.
Als sie dann endlich die Insel entdeckt hatten und alle aufgeregt an die Reling sprangen, blieb Ravok seelenruhig ruhig sitzen, die Insel würde schon nicht weglaufen. Bei der "Feier", die, wie Ravok sich denken konnte, nur zur Ablenkung der unruhigen Crew diente, trank er einige Bier, genug um etwas angetrunken zu sein, aber nicht soviel, als dass er in irgendeiner Form seine Pflicht verletzten könnte. Den Wettbewerb zur Namensgebung erkannte er auch als geschickte Ablenkung Fangs und so wollte er zunächst nicht daran teilnehmen, aber die Aussicht auf eine private Trophäe des Kapitäns reizte ihn dann doch wenigstens einen Vorschlag abzugeben, auch wenn er sich dafür nicht stundenlang seinen Kopf zermartern würde.
Nachdem diese besseren Schreiberlinge endlich ihre Karten angefertigt hatten (wofür auch immer sie diese brauchten), konnten die ersten Leute an Land gehen. Ravok gehörte wie erwartet nicht dazu, ihm oblag immernoch der Schutz dieser verzogenen Adligen. Aufmerksam jedoch beobachtete er das Treiben an Land, vorallem hielt er Ausschau nach irgendwelchen Tieren, die sich vielleicht zufällig blicken ließen. Doch schon am nächsten Morgen hatten diese Beobachtungen ihr Ende, als er zusammen mit Asha und Rogav an Land ging, den nun hielt er nicht nach interessanten Tieren Ausschau, sondern nach potenziellen Gefahren.
Nur mit großer Willenskraft konnte er ein Stöhnen unterdrücken, als er erkannte, wer sie sonst noch alles begleiten würde. Na toll, nicht genug, dass er auf eine Frau aufpassen musste, die davon überzeugt war auf sich selber aufpassen zu können, nein, jetzt hatte er auch noch ein kleines Kind und einen schwächlichen Barden am Hals... und was sollte dieser Auftrag? Angeblich war der Weg sicher, ein paar Soldaten hatten die Gegend bereits ausgekundschaftet, also was genau sollten sie also hier? Ging es nur darum, Asha einen kleinen Spaziergang  in der "Wildnis" zu ermöglichen, bei dem sie das Gefühl hatte ein wichtiger Teil der Expedition zu sein?... Und vorallem wozu in aller Welt brauchte man den einen Kompass? Die Natur bot doch schließlich genug Möglichkeiten die Himmelsrichtungen zu bestimmen, sei es am Stand der Sonne oder dem Mooswuchs an den Bäumen oder oder...

Gelirion

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #145 am: 27.01.2011, 00:54:48 »
Auch Gelirion nutzte den ersten Abend um sein Tagebuch einzuweihen. Denn für diese Reise hatte er ein neues Buch angefangen. Jeden Tag wollte er etwas hin ein schreiben und so einen Reisebericht mit seinen Eindrücken schaffen. Selbst die Tristes der folgenden Tage und Woche fanden ihren Platz in diesem Tagebuch. Auch wenn es zu manchen Tag nur ein Satz war.
Seine Zeit verbrachte er meisstens an Deck mit dem spielen von Lieder die gelangweilten Reisebegleiter zu unterhalten und mit Gesprächen über so manche Dinge. Er selbst vermied es dabei weitestgehend über sich selber zu sprechen. Was sein Intention war die Reise anzutreten und was seine allgemeinen Vorlieben und Abneigungen waren. Auch mochte er nicht gerne darüber reden woher er genau kam und wie es um sein Haus stand. Dies hatte nicht mit irgend einer Abneigung zu tun sondern eher damit, dass er es zum einen als unwichtig empfand und zum anderen als privat.

Um nicht in Routine zu verfallen, übte er sich im klettern. Sein Ziel dabei war das Krähennest. Nicht unbedingt weil von dort als erstes Land erspäht werden konnte, sondern weil es dort oben ruhig war und er in all dieser Stille das weite endlose Meer betrachten konnte. Er leibte den Anblick dieser Weite. Es erinnerte ihn an das ewig weite Grün seiner Heimat und linderte so den Schmerz.

Was die Abende anging so versuchte Gelirion in der Hängematte schlaf zu finden. Doch hatte er so einige Probleme mit ihr und dem ganzen Schlafsaal. An die Hängematte konnte er sich so einiger maßen gewöhnen, doch den Raum empfand er als bedrückend und vor allem muffig. So versuchte er die Abende und Nächte an Deck oder sogar im Krähennest zu verbringen. Dort gab es nur den weiten Sternenhimmel und die salzige, frische Luft.

Als dann endlich Land entdeckt wurde, freute er sich wie jeder andere darüber. Doch schwang etwas Endtäuschung mit. Schließlich hatte er sich schon auf eine schneebedeckte Insel gefreut. Als das Schiff näher kam und die grünen Bäume in Sichtweite waren, entschwand die Endtäuschung. Die Insel gefiel ihm.

Am Festabend spielte Gelirion auf. Er versuchte sich an so manch einen freudigen Stück und wechselte auch die Instrumente. Was das Essen und Trinken anging, so hielt er sich wie zu jeder Mahlzeit zurück. Schließlich verzichtete er so oder so auf das Essen von Tieren. Wozu auch. Solange es genug Gemüse und Obst gab brauchte kein Tier für ihn sterben. Auch Alkohol mochte er nicht all zu sehr. Darum hatte er beim Trinkgelage am ersten Tag auch nicht einen Schluck Met mit getrunken. Nur aus absoluter Höflichkeit, also wenn es sich nicht vermeiden ließe, würde er einen Schluck Alkohol zu sich nehmen. Solche Trinkgelage, wozu er auch die Feier zählte, waren nichts wo er etwas trinken würde. So konnte er mit klaren Kopf sich zur Ruhe begeben.

Die nächsten Tage verbrachte er in den Seilen oder im Krähennest. Mit seinen scharfen Augen betrachtete er immer wieder die Insel. Der Vorschlag des Kapitäns gefiel ihm. Auch nutzte er die Zeit um sich einen Namen zu überlegen. Jedoch nicht nur für die große Insel sondern auch für die kleine Insel. Mit der Zeit verfestigte sich zwei Namen. Der erste, für die Hauptinsel, hatte etwas mit der Farbe der Vegetation und den Felsen zu tun. So sah er ähnlich wie Miriel Zähne oder Zacken in ihnen. Er überprägte sie jedoch nicht mit dem Bild eines grünen Drachens sondern ging Gedanklich die elbischen Wörter für Grün, Zähne und Zacken durch. Seine erste Idee verwarf er bald. Es hörte sich in der Übersetzung scheußlich an. Später kam er auf den Namen Caragelin. Was simpel so viel bedeutete wie grüne Felszacken. Für die kleine Insel hatte er schnell einen Namen gefunden. Tinu, kleiner Stern sollte sie nach seinen Willen heißen. Nachdem er diese Beiden Namen gefunden hatte, ging er zum ersten Offizier und teilte sie ihm mit.

Als Gelirion mit den anderen endlich die Insel betreten durften, erfreute es ihn sehr. Die schwere Arbeit schmälerte diese Freude nicht all zu sehr. Schließlich versuchte er sich aus Arbeiten heraus zu halten die seine Finger verletzen könnten. Für ihn als Barden wäre eine Verletzung der Hände das Aus. Denn noch fand sich genügend Arbeit, dass er erschöpft und zufrieden schlafen konnte. Das Bett aus Blättern nahm er hierfür gerne an. Von der Kleidung her blieb er bei seiner Reisegewandung. Wenn es ihm zu warm wurde, begnügte er sich damit aus den Ärmeln zu schlüpfen und das Hemd etwas zu öffnen. Abends, wenn er eine ruhige Minute fand, nutzte er die Zeit um zu baden. Auf dem Schiff war Wasser knapp und der Eimer Meerwasser am Morgen reichte für eine Dusche.

Als Miriel, Araki und er zum Kapitän und der Magistra gerufen würde, war er gespannt auf die Worte der beiden. Schließlich ahnte er, dass nun die Zeit gekommen war die Insel zu erkunden. So hörte er gespannt den Ausführungen der beiden zu. Zu Miriels Frage nickt er. Denn diese hätte er auch gestellt. Die Antwort der Magistra genügte ihm. Er hatte nicht wirklich erwartet, dass sie es auf Anhieb beantworten konnte. Schließlich war dies eine Forschungsreise zur Erkundung. Vielleicht würde sich später klären warum es so warm war.
Er selbst hatte aber auch noch ein paar Fragen an die Magistra und den Kapitän. „Werte Endara und werter Kapitän auch ich habe noch ein paar Fragen an euch. Zum einen habt ihr jemanden ins Auge gefasst der die Karte führen soll? Schließlich dürftet ihr am besten über unsere Fähigkeiten bescheid wissen.  Zum anderen, sollen wir auch Proben sammeln? Zum Beispiel von der Flora. Oder genügen euch Beschreibungen der Pflanzen mit dem genauen Fundort?“
« Letzte Änderung: 27.01.2011, 01:02:22 von Gelirion »

Míriel

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Preludium: An Bord der Weltenschmied
« Antwort #146 am: 27.01.2011, 12:48:29 »
Die Elfe nickte und ließ  Gelirion seine Fragen stellen. Wenn es so warm blieb, konnte sie den dicken Mantel und den anderen Krempel ja im Lager lassen. In ihrer Rüstung dürfte ihr warm genug werden. "Hm...ich denke, ich werde Thalanîth mitnehmen...er wird ganz froh sein, sich mal wieder die Hufe auf festem Boden vertreten zu können. " Fand sie und meinte damit ihren Wallach, dem sie während der Reise hierher nur wenig Auslauf ermöglichen konnte. Auf ihm zu reiten stellte sie sich bei dem Gelände schwierig vor. Aber das musste ja auch gar nicht sein. Wer nun Karte und Kompass bekam, war ihr dagegen einerlei. Ravok hatte bestimmt ohnehin lange genug in Höhlen gehaust und alte Wurzeln ausgegraben, um auch ohne solche Spielereien auszukommen. Jedenfalls machte er keine Anstalten, die Sachen an sich zu nehmen. "Was den Kompass angeht, den kann ich nehmen.  " Erklärte sie sich bereit und fragte sich, ob man wirklich einen Zeichner ausknobeln musste. Wichtiger war ihr die Frage, ob sie bereits etwas sammeln sollten. Sie rechnete mit einem Nein. Schließlich sollten nach ihnen noch die ganzen Forscher heranrücken. Ihre Gruppe war ja nur die Vorhut, um die Lage zu sondieren.  
« Letzte Änderung: 27.01.2011, 12:50:36 von Míriel »

Asha

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« Antwort #147 am: 27.01.2011, 13:02:43 »
Asha verbrachte die Tage meist in ihr Buch vertieft und schaffte es dabei einige male komplett durch zu lesen. Ein paar mal nahm sie auch an den Würfelspielen der Besatzung teil, doch gefielen ihr diese Spiele nicht so recht. Sie empfand diese Glücksspiele schlichtweg als zu Langweilig.
Das klettern in der Takelage unterließ die Adlige komplett. Zwar hatte sie große Lust dazu, konnte sich aber nur zu gut vorstellen was der Kapitän – aber vor allem ihr Beschützer – davon halten würden.

Jeden Abend zog sich Asha zeitig in ihr Quartier zurück, schrieb kurz in ihr Tagebuch und legte sich dann zur Ruhe. Nur um am nächsten morgen früh aufzustehen und sich an Deck zu schleichen. Wobei sie am Anfang oftmals beinahe über Ravok oder seinen tierischen Begleiter stolperte.

Die junge adlige wollte die Ruhe die frühen Morgenstunden nutzen um sich an Deck in ihrer Schwertkunst zu üben. Sie fing mit einfachen Haltungs- und Schwungübungen zum aufwärmen an. So wie sie es oft heimlich beim Drill junger Rekruten beobachtet hatte.
Ging dann zum Kampf gegen imaginäre Feinde über und endete meist in einer Art Schwerttanz. So wie sie es bei einer Gruppe elfischer Artisten gesehen hatte, welche zum 40. Geburtstag ihres Vaters eine solche Vorführung gegeben hatten.

Während der ganzen Zeit versuchte sie vor allem ihren lästigen Anhang aus dem Weg zu gehen, doch kam sie nicht umhin ihn für sein Engagement zu bewundern. Bisher ging keiner ihrer Leibwächter so weit wie er, der sogar vor ihrer Tür schlief. Und so entschied sie sich ihn eine kleine Belohnung zukommen zu lassen. Welche in Form eines Kissens bestand, dass sie vor dem Schlafengehen vor ihre Tür legte.

Als nach Tagen dann endlich der Ruf ertönte dass Land in Sicht sei, gehörte Asha zu den ersten die an der Reling danach Ausschau hielten. Ihr Herz begann wie Wild zu schlagen in Erwartung auf die Abenteuer die sie dort erleben würde. Sie konnte es kaum erwarten und hoffte so schnell wie möglich an Land gehen zu können. Aber ihr Enthusiasmus wurde bald schon bald gedämpft. Als Fang verkündete dass sie erst einige Tage um die Insel herumfahren würden, um diese zu Kartographisieren.

Nichtsdestotrotz vergnügte sich Asha bei der ausgelassenen Feier am Abend. Der Vorschlag mit der Namensgebung der Insel war interessant, aber ihr fiel einfach kein guter Name ein. Auch die Belohnung war für sie kein großer Ansporn sich etwas gutes zu überlegen und so entschied sie sich dafür nicht teilzunehmen.

Als sie endlich geankert hatten konnte sie schließlich nicht mehr still halten. Nervös lief Asha die meiste Zeit auf dem Schiff umher und hoffte inständig bald dem voraus Trupp folgen zu können. Die Zeit des Wartens schien ihr länger zu dauern als die ganze bisherige Reise und wurde durch die Tatsache dass sie in dieser Nacht kaum schlafen konnte noch schlimmer.

Aber zum glück durfte sie dann doch schon am nächsten Tag an Land gehen. Mit einem schmunzeln beobachtete sie wie Rogav sich im Sand vergnügte und überlegte kurz ob sie es ihm gleichtun sollte. Entschied sich aber letztendlich dagegen. Zielstrebig ging sie zu zu Magistra Endra und Kapitän Fang.

Als sie Miriel bemerkte nickte sie ihr zur Begrüßung und hörte dann zu was sie zu tun hatte. Asha konnte es kaum glauben dass sie tatsächlich mit der Aufgabe betraut wurde diese unbekannte Insel zu erforschen und konnte es kaum abwarten endlich los zu gehen. So schüttelte sie nur auf die Frage der Magistra den Kopf und wandte sich um, um den Proviant zubesorgen.

Finster

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« Antwort #148 am: 27.01.2011, 19:21:45 »
"Ihr sollt gar keine Proben nehmen, Gelirion." sagte die Gelehrte sanft "Ihr sollt bloß die Augen offen halten und alles was Euchbemerkenswert scheint aufzeichnen, sodass Eure Nachfolger es wiederfinden und genau untersuchen können."

Die Magistra wies auf die Karte und schaute die kleine Gruppe an "Meines Wissens nach ist niemand von Euch ein ausgebildeter Kartograph, Zeichner oder Schreiber, also ist es gleich wer von Euch sich darum kümmert, solange es getan wird."
Iucundi acti labores

Gelirion

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« Antwort #149 am: 28.01.2011, 20:23:08 »
Leicht lächelte Gelirion. „Wenn das so ist, würde ich gerne das Wegaufzeichnen übernehmen. Da ich mir eh Notizen machen wollte, würde das gut passen.“ Das sie keine Proben nehmen solten empfand er als nicht so angenehm. Doch versuchte er es nicht zu zeigen. Schließlich verstand er, dass sie nur die Vorhut waren und keine richtige Forschergruppe. So wartete er geduldig darauf, dass auch die anderen Fragen stellen konnten. Er selbst hatte keine mehr, denn wer die Gruppe anführen sollte war ihm gleich.

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