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Autor Thema: Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis  (Gelesen 28944 mal)

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Skraching

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #90 am: 01.03.2011, 22:11:04 »
Skraching starrte seine "Mutter" fassungslos an. Nicht so sehr wegen dem, was er sah, oder was geschehen war, sondern weil er sich so hatte mitreißen lassen. Er begriff nicht, was es mit all dem hier auf sich hatte, aber eines war klar: Es war nicht echt.

Es war nicht so, dass ihn das alles plötzlich kalt ließ. Alte Wunden waren aufgerissen worden, und er wusste noch nicht, wie er mit all den Gefühlen umgehen sollte. Aber er wusste, dass diese Szene, die sich jetzt vor ihm abspielte, nicht von Bedeutung war.

"Du bist ein Scheinbild, nicht mehr. Du, Emilia, all das hier. Verschwinde. Du hast keinen Einfluss auf mich."
Es ist die Kälte in meinen Adern, die mich führt und leitet...

Robin Brighthide

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #91 am: 01.03.2011, 23:16:00 »
Wie als wären seine Worte ein mächtiger Bann gewesen, zerbarst das Trugbild zu seinen Füßen. Lediglich eine umher wirbelnde Wolke aus Staub blieb von dem Abbild seiner Mutter übrig.
Doch es war noch nicht vorbei. Die Wolke breitete sich rasend schnell aus und formte sich bald zu einer Art kleinen Wirbelsturms, dessen Zentrum der Nekromant zu sein schien. Und alles was dieser Sturm erfasste zerfiel ebenfalls zu Staub und nährte ihn. Nur Skraching wurde von dieser Auswirkung verschont.

Es dauerte nicht lange bis alles um Skraching herum aufgelöst war und er inmitten dieser Grauen Masse umherzuschwirren schien. Fasziniert von dem Farbenspiel der diversen Grautöne starrte Skraching in den Wirbel aus Staub um sich herum. Als dieser Plötzlich zu seinem stillstand kam und auf den jungen Nekromant einstürmte.
Aus Reflex hob dieser sofort die Arme vor sein Gesicht und kniff die Augen fest zusammen. Er erwartete das jeden Moment etwas passieren würde, doch als er nach einer Weile die Augen wieder öffnete, fand er sich dort im blauen Licht des Saphirhains wieder.

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Völlig unerwartet erstrahlte plötzlich durch die Spalte der verriegelten Fenster grelles Licht. Es schien sich im Raum zu sammeln und diesen immer heller zu erleuchten.
Schon nach wenigen Momenten erreichte das Licht eine Intensität die Galian dazu zwang die Augen zusammen zu kneifen.

Als er es nach einer Weil wieder wagte sie zu öffnen, fand er sich am Steinkreis wieder. Dort wo er zum Zeitpunkt des auftauchens des Nebels gewesen war, allerings in einer liegende Position.
Sofort sprang der Attentäter auf seine Füße und sondierte die Umgebung. Dabei fielen ihm sofort Selamin und Skraching auf, die beide wieder bei Bewußtsein zu sein schienen. Nach einer kurzen Moment entdeckte er schließlich auch Kyra und Joyce, die ebenfalls noch auf dem Boden lagen.

Selamin

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #92 am: 02.03.2011, 01:08:26 »
Selamin war noch eine Weile liegen geblieben und hatte den Himmel über sich beobachtet. Ja seine dunkle Seite war ein Teil von ihm, das wußte er schon lange, doch sie schien seid dem Verlassen seiner Heimat stärker zu werden. Die Prüfung schien als darin zu bestehen sich seiner anderen Seite zu stellen. "Jetzt stellst du Vermutungen ohne Fakten an." erklang die mahnende Stimme seines Meisters in seinen Erinnerungen. Er seufzte kurz innerlich. "Also schön, nur die Fakten. Für mich war es die Konfrontation mit der meinem Spiegelbild, die Behauptung das mein handeln sinnlos ist, und das sich Dinge nicht ändern lassen und alles dem bösen zu strebt. Alles Dinge die ich tief in meinem inneren fürchte. War die Prüfung sich seinen Ängsten zu stellen? Auch dies war eine Möglichkeit. Welche Alpträume mochten dann Skraching heimsuchen?" Bei dem Gedanken an seinen Gefährten richtete er sich auf und war überrascht neben Skraching auch die anderen dort liegen zu sehen. Gerade wollte er nach ihnen sehen, als Galian schon wie von der Tarantel gestochen auf die Beine sprang und sich umsah. "Immer wachsam." Der Gedanke stahl sich in Selamins Kopf und er mußte Lächeln. Er nickte dem Attentäter zu und wollte gerade in Richtung Skraching gehen als auch dieser begann sich zu regen. Scheinbar waren sie alle stark genug um mit dem was ihnen abverlangt wurde selbst klarzu kommen.
Gerade wollte er zum nächsten weitergehen als ihm einfiel, was ihn schon die ganze Zeit störte. "Jill" entfuhr es ihm und hastig ließ er seinen Blick über die Lichtung schweifen. "Habt ihr sie gesehen? Wisst ihr was mit ihr passiert ist?" fragte er Galian während er hektisch hin und her lief.

Mephala Egadir

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #93 am: 02.03.2011, 04:35:14 »
Das hastige Aufstehen war lediglich ein Reflex, genauso wie die Sondierung der Umgebung, denn innerlich war Galian noch immer stark von den Geschehnissen überfordert. Es war anders als die nächtlichen Visionen, aber fühlte sich ebenso real an. "Aber warum gerade Alessa? Und warum so anders als die Alessa die ich kannte?" Er hatte jahrelang nicht mehr an diese Frau gedacht und sie auch nicht wirklich vermisst. Denn auch wenn ihre Existenz seine eigene erträglicher gemacht hatte war sie doch nur immer ein Teil von dem gewesen was er bis heute noch hasste - das Leben in Aerons Glanz.

Von irgendwoher drang eine Stimme in seinen Geist "Habt ihr sie gesehen? Wisst ihr was mit ihr passiert ist?" Es waren die Worte Selamins, doch Galian glaubte es wäre seine innere Stimme, die ihm diese Fragen stellte

"Ich weiß nicht was aus ihr wurde. Ich bin gegangen ohne mich zu verabschieden. Bis jetzt war ich der Meinung sie hätte nicht viel Wert auf so etwas gelegt. Ich habe niemals zurückgeschaut..." Galians Stimme war gerade so laut, dass man sie hören konnte und ihr Tonfall machte deutlich, dass der Assassine nicht mit seiner Umgebung sprach, sondern wohl eher zu sich selbst.

Langsam flutete die Wirklichkeit durch seine Sinne und er drehte sich bedächtig in Richtung von Selamin, der ihn merkwürdig anschaute.

"Habt Ihr etwas gesagt?" fragte er reserviert. Er hatte dem Priester seine Eigensinnigkeit nicht verziehen und würde dies auch noch für lange Zeit nicht tun.

Skraching

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #94 am: 02.03.2011, 12:45:33 »
Skraching schlug die Augen auf, doch er registrierte nicht wirklich, was seine Augen sahen. Noch immer sah er das Trugbild vor sich. Natürlich, es war nicht mehr als eine Täuschung, und wenn man bedachte, wie viele offensichtliche Fehler dieses Trugbild enthalten hatte, war sie nicht einmal besonders gelungen.

Dennoch waren einige dieser Dinge passiert. Er hatte gesehen, wie seine Mutter gestorben war. Er hatte Emilia entdeckt, wie sie nicht mehr geatmet hatte. Und auch sein Vater war tot. Er hatte alles verloren, alle Menschen, die ihm wirklich etwas bedeutet hatten. Jahrelang war er danach davon gerannt, hatte sich von einem Abenteuer ins nächste gestürzt, um bloß keinen Moment anzuhalten. Um sich bloß nicht zu erinnern. Um nicht diese schrecklichen, unerträglichen Gefühle zu spüren, die er tief in seiner Seele eingeschlossen hatte.

Doch nun waren sie wieder da. Mit einem Mal hatte man das gut verschlossene Tor zu seinem Herzen aufgerissen, und was ihn nun überflutete, war mehr, als er verkraften konnte.

Er lag nur da, und starrte mit leerem Blick in den Himmel. Ganz leicht zitterte sein Körper, fast so, als wäre ihm kalt. Er bemerkte es selbst nicht einmal, war wie gelähmt. Er war noch nicht bereit dafür gewesen...
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Kyra

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #95 am: 02.03.2011, 18:57:06 »
Fassungslos starrte Kyra Eris an. Wut, Zorn und Hass stiegen in ihr hervor, als sie durch die Gitterstäbe in dieses Gesicht blickte, dieses Gesicht, dass sie seit Jahren quälte. Sie kämpfte gegen ihre Fesseln an, immer weiter, bis ihr der Schmerz Einhalt gebot. "Nein, du darfst der Wut nicht nachgeben, sonst...sonst...“ Ja was sonst? Eris hatte anscheinend schon die Macht über sie, wozu sich also noch beherrschen? Sie würde sie auf ewig damit foltern, ihr ihr Versagen vor Augen halten, ihre Missgeschicke aufzählen... Erstaunt fiel Kyra auf, dass sie davon bisher gar nichts getan hatte. Was hatte sie den getan, außer mit ihrem angeblichen Sieg anzugeben? Ja, die arrogante Art passte zu ihr, aber das sonstige Verhalten schien irgendwie...falsch zu sein, zu ruhig und kontrolliert. All die Jahre über hatte sie sie offen ausgelacht, sie gedemütigt, ihr Verhalten war förmlich in Kyras Verstand eingebrannt und das passte nicht dazu. Oder lag es doch daran, dass sie nun vollständig gewonnen hatte?
"Na dann sehen wir mal wie du hierauf reagierst!“
Mit einem Funken Hoffnung streckte Kyra ihre Hand aus und schickte einen dicken schwarzen Strahl in Richtung der Gestalt von Eris.


Vorsichtig "befühlte“ Eris die magischen Schranken, die sie hier gefangen hielten. Nach kurzer Zeit der Suche hatte sie eine kleine Lücke gefunden, nicht sonderlich groß, aber für sie würde sie wohl reichen. Sofort begann sie damit, ihre Essenz durch die Lücke nach außen strömen zu lassen, aber da schloss sich die Lücke bereits und trennte den kleinen Teil von ihr, der bereits hinaus gelangt war, von dem Rest ab. Leicht enttäuscht wandte sich Eris ab. Nun sie hatte nicht wirklich erwartet vollständig auf die andere Seite gelangen zu können, denn das war ein schwieriges und langwieriges Verfahren. Immerhin war ein kleiner Teil von ihr unbemerkt entkommen. Ein düsteres Lachen erschallte durch die Gänge. Oh und was für Freude sie damit haben würde. Auch wenn sie danach wieder vollständig hierher verbannt werden würde, wenigstens einmal konnte sie mit Kyras Körper Spaß haben. Sie musste nur auf den richtigen Zeitpunkt warten. Und auf diese Weise konnte sie auch einer Konfrontation mit Nyx aus dem Weg gehen. Eris Gesichtsausdruck verfinsterte sich und bildete eine böse Grimasse, als sie an Nyx denken musste. Oh wie oft hatte ihr diese Schlampe schon eine gute Tour vermasselt, mit dem Ergebnis, dass keine der beiden irgendetwas davon hatte. Ständig kam sie hier her und versuchte Profit aus ihren Bemühungen zu ziehen, anstatt selber etwas auf die Reihe zu bekommen. Irgendetwas würde sie auch dagegen unternehmen müssen, aber nun würde sie sich zurück lehnen und die Show genießen...
"A wise man can see more from the bottom of a well, than a fool from the top of a mountain."

Selamin

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #96 am: 02.03.2011, 23:11:52 »
"Ja Jill fehlt. Habt ihr sie gesehen Galian?" War der Krieger noch in seiner Vision gefangen gewesen? Wenn ja wen hatte er zurückgelassen? Eine Frau scheinbar. Er beschloß sich weitere nachfragen für später aufzuheben, jetzt fehlte ein Mitglied, nein der Grund für ihre Expedition hier. Ruhe mahnte er sich selbst und hörte mit seinem rumgelaufe auf. Wenn das hier die Prüfung gewesen war, dann hatten sie sie wahrscheinlich bestanden, da sie hier aufrecht standen. Dann war es nun Zeit für die Audienz bei dem Meister Morgenes'. Hatte er sich bereits dem Mädchen angenommen? Es wäre eine logische Erklärung. Sogleich begann er seine Theorie zu überprüfen.
Er drehte sich in einer Verbeugung um seine eigene Achse. "Ich grüße euch der ihr hier an diesem unwirklichen Ort wohnt. Ein Schüler eures Schülers bin ich mit der Bitte um Rat und Hilfe. Ich denke wir haben uns als würdig erwiesen mit euch zu reden, in dem wir uns unseren dunkelsten Gedanken stellten und uns nicht von ihnen übermannen liessen." liess er gleich seine zweite Theorie mit einfliessen. "Daher bitte ich euch demutsvoll um eine Unterredung und Aufklärung um den Verbleib unserer kranken Gefährtin."

Mephala Egadir

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #97 am: 02.03.2011, 23:33:34 »
"Ähm..." Galian wollte gerade eine Antwort geben, als der Priester sich vor unsichtbaren Personen zu verbeugen begann. Nachdem Selamin geendet hatte, antwortete der Assassine auf dessen vorige Frage.

"Das Mädchen war nicht hier, als wir eintrafen, Selamin."

Robin Brighthide

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #98 am: 03.03.2011, 23:43:28 »
Der schwarze Strahl flog geradewegs auf Eris zu, durch die Gitterstäbe hindurch nur um am Ende auf eine unsichtbare Barriere zu treffen. Dort teilte er sich in mehrere kleine Strahlen auf, die an verschiedenen Stellen im Raum einschlugen und wirkungslos verpufften.
Mit einer wegwerfenden Geste kommentierte Eris sofort Kyras versuch. "Nicht einmal das bekommst du hin. Du ..." Doch Plötzlich stoppte sie und Verwirrung war ihr ins Gesicht geschrieben.

Alles um Kyra herum begann nun zu flackern und löste sich Sekunden später in schwärze auf und dann wie aus dem nichts tauchte vor Kyras Auge Licht auf. Blaues Licht und sie realisierte erst nach wenigen Augenblicken dass sie wieder im Saphirhain war.
Allmählich drangen die Stimmen ihrer Begleiter zu Ihr vor und so bekam sie noch Selamins versuch mit, mit einer nicht anwesenden Person zu kommunizieren und Galians Erklärung bezüglich des Mädchens.
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"Rat und Hilfe?" Hörten die Gefährten plötzlich eine tiefe Stimme fragen- "Deswegen kommen sie doch alle."
Sofort suchten die Gefährten nach dem Ursprung und entdeckten am Rand der Lichtungen einen Mann mit langem Kupferrotem Haar. Er war groß und mit Muskeln bepackt, was er durch sein offenes Hemd anscheinend gerne zur Schau stellte. Sein Gesicht wirkte kantig und durch die spitzen Ohren, wie sie bei Elfen üblich sind, auch irgendwie befremdlich.

Gelangweilt schlenderte der Mann etwas auf die Gruppe zu und nach einem ausgedehnten Gähnen erklärte er. "Dem Kind geht es gut. Wenn ihr mir jetzt bitte folgen würdet, ihr werdet erwartet." Ohne eine Antwort abzuwarten drehte er sich um und ging wieder in die Richtung aus der er kam, blieb dann aber nach wenigen Schritten wieder stehen. "Ach ... und den da solltet ihr wohl am besten tragen ... ich glaube kaum das er es von alleine schaffen wird." Mit seiner Hand deutete der Mann kurz auf Joyce und setzte sich dann wieder langsam in Bewegung.
« Letzte Änderung: 03.03.2011, 23:45:33 von Axyra »

Skraching

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #99 am: 05.03.2011, 12:03:08 »
Nur langsam drangen die Worte von außen in Skrachings Geist vor. Er hörte eine fremde Stimme. Jemand forderte sie auf, mitzukommen.

Im Meer der Emotionen war die fremde Stimme wie ein rettendes Seil, das ihn vor dem Ertrinken rettete. Er musste die Flut überwinden, musste wieder zu sich selbst finden. Er konzentrierte sich auf die Stimme, nicht auf die Worte, nur auf ihren Klang. Wiederholte die Melodie in seinem Kopf. Wandelte sie um.

Er spürte den Fluss der Energien in seinem Körper, vermischte die Melodie der fremden Stimme mit dem rhytmischen Fluss der Kräfte, die in seinem Körper wirkten. Fokussierte sich auf eine Kraft. Jene eine Kraft, die ihm wie ein Schutzpanzer, wie ein undurchdringlicher Schild immer wieder geholfen hatte. Ihn, in gewisser Weise, unbesiegbar gemacht hatte.

Kälte durchfloss ihn, und sie ließ das Zittern ersterben. Beruhigte das aufgewühlte Meer in seinem Innern. Brachte die Stille.

Er atmete tief durch. Was gerade noch unerträglich gewesen war, spielte jetzt keine Rolle mehr. Was ihn gerade noch betäubt und ihm die Sinne geraubt hatte, war nun wieder fest verschlossen. Versiegelt durch undurchdringliches Eis.

Langsam, bedächtig erhob sich der Junge. Er sah sich um. Nur kurz blieb sein Blick auf dem Fremden haften, wanderte über seine Gefährten, dann in Richtung des Wegs, den der Fremde genommen hatte.

Ohne ein weiteres Wort folgte er ihm.
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Kyra

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« Antwort #100 am: 06.03.2011, 14:36:23 »
Verwirrt kam Kyra wieder zu sich. Vorerst bewegte sie sich nicht und versuchte die Situation zu analysieren. Sie war doch eben noch in dem Schattenschloß gewesen, oder etwa doch nicht? Der Steinkreis ! War sie genauso bewusstlos gewesen wie Selamin und Skraching? Aber was sollte dann dieser...Traum... oder was es auch war von dem Schattenschloß? Ein Art Prüfung? Wenn ja, hatte sie sie denn bestanden? Rein gefühlsmäßig würde sie die Frage verneinen. Vielleicht kam es aber auch auf etwas an, das sie nicht erkannte.
Neben sich sah sie Galian stehen und daneben Selamin. Mühsam stand sie auf und musste sich kurz an Galian Schulter abstützen, als sie ein leichtes Schwindelgefühl überkam. Erst jetzt sah sie sich genauer in ihrer Umgebung um. Skraching stand ebenfalls etwas neben sich da, während Joyce immernoch bewusstlos in dem Steinkreis lag. Überrascht zuckte sie zusammen, als sie den Elfen erblickte, sie hatte ihn zuvor nicht gehört und auch sonst nicht wahrgenommen. Wer war er? Hatte er etwas gesagt?
Als sich Skraching in Bewegung setzte um dem Fremden hinterher zu gehen, überlegte Kyra kurz ob sie ihm folgen sollte. Wohin gingen sie? Kannte er diesen Elfen? Fragend blickte sie zu den anderen.
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Mephala Egadir

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« Antwort #101 am: 06.03.2011, 15:19:32 »
Im ersten Augenblick wollte Galian den Elfen fragen worum sie ihm vertrauen sollten, doch war ihm auch klar, dass ihm eine Antwort nichts nutzen würde, denn er traute dem Elfen ohnehin nicht, egal was dieser sagen würde.
Er sah sich um und erkannte, dass Kyra und Skraching offenkundig kaum ansprechbar waren und das Selamins Gedanken schon wieder nur um das Kind kreisten. Seufzend fügte er sich dem Unausweichlichen und ging zu Joyce herüber. Sie würden diesem Elfen folgen und in ihr Verderben laufen oder auch nicht, der einzige den dies kümmerte war ohnehin nur Galian.

Bei Joyce angekommen prüfte der Assassine zunächst, ob er den Händler nicht aufwecken konnte. Er hatte keine große Lust dazu einen Feigling durch die Gegend zu schleppen. Also trat er dem liegenden Mann unsanft mit dem Stiefel in die Seite. "Eh! Steh auf!"

Robin Brighthide

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #102 am: 06.03.2011, 20:08:56 »
Plötzlich riss Joyce die Augen auf, doch schien er des Attentäters bzw. seines trittes nicht einmal gewahr zu werden. Stattdessen begann sich der Gauner auf dem Boden zu wälzen und sinnloses Zeug zu brabbeln. "Ich habe die Äpfel nicht geklaut! Ein Emiel Wintersang würde so etwas nie tun! Was glaubt ihr eigentlich wer ihr seid?" Ebenso plötzlich wie er das herumgewälze begonnen hatte, hörte er damit auf und begann wahnsinnig zu kichern. Erst nach einigen Sekunden schien er sich wieder zu fangen und Antwortete auf seine eigene, merkwürdige Frage. "Wer ich bin? Ich bin Kommandant Loenfort, Befehlshaber der Stadtwache ... und wenn ihr nicht im Kerker landen wollt, dann solltet ihr mir besser ein paar gute Gründe geben ... am besten in Form von klingender Münze."

Mephala Egadir

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #103 am: 06.03.2011, 21:18:17 »
Galian ging einen Schritt von dem wirren Händler zurück, sah zu dem verschwindenden Elfen und dann zu seinen Gefährten. Dabei verhärtete sich sein Gesichtsausdruck merklich und schließlich blickte er Selamin direkt an.

"Nicht das ich mir je viel aus ihm gemacht hätte, aber war es Eurer Meinung nach ein guter Tausch? Die Gesundheit des Kindes für seinen Verstand?"

Galian gönnte sich einen Augenblick des eisigen Triumphes und ging dann wieder zur Tagesordnung über. "Was machen wir jetzt mit ihm?"
« Letzte Änderung: 07.03.2011, 12:11:43 von Galian »

Selamin

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Kapitel 2: Der Weg der Erkenntnis
« Antwort #104 am: 07.03.2011, 17:55:32 »
Selamin blickte noch dem Elfen nach als ihn Galian mit seinen herben Worten in die Wirklichkeit zurückholte. Er schien ernsthaft über die Frage nachzudenken. Nach einem Augenblick nickte er. "Ja und Nein. Ich bin immer noch davon überzeugt das es richtig ist das Kind zu retten, und Joyce, Emiel oder wie er heissen mag kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Er muß in sich selbst die Kraft finden zu besiegen. Sollte er scheitern würde ich es bedauern, aber man muß sich seinen Ängsten stellen um zu obsiegen. Wenn ihr es als Preis ansehen wollt, dann ist es das nicht wert. Aber es war seine Entscheidung, mit uns zu reisen, er war sich dessen bewußt. Das Kind hingegen wurde von allen benutzt und kann nichts für seinen Zustand." Aber Joyce mitzuschleppen war auch das falsche. "Packt mit an wir legen ihn auf seinen Karren. So müssen wir ihn nicht schleppen." Während er darauf wartete das ihm geholfen wurde kniete er neben Joyce nieder. "Kämpfe mein Freund kämpfe. Finde die Wahrheit hinter der Lüge. Stelle dich dir selbst und entscheide dich." Er strich ihm sanft übers Gesicht seine Stimme war mehr ein Murmeln den ein Reden, doch war es ein beruhigender Tonfall.

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